Ansichten eines Informatikers

Notaufnahme

Hadmut
13.4.2023 22:25

Gerade noch das Getröte, warum die Leute mit Krankheitsfällen, die eigentlich ambulant beim Hausarzt behandelt werden könnten, in die Notaufnahme rennen.

FOCUS (schreibt aus MoPo ab): Apotheker über „katastrophale“ Medikamenten-Not: „Manche Eltern weinen“

Insulin, Antibiotika, Krebsmittel: Der Medikamentenmangel hält an. Kaum entspannt sich die Lage beim Fiebersaft für Kinder, wird die Scharlachwelle zum Problem. Die MOPO hat den Präsidenten der Hamburger Apothekerkammer, Kai-Peter Siemsen, gefragt, was fehlt, wann es besser wird – und wie sich Patienten jetzt am besten verhalten.

MOPO: Herr Siemsen, welche Medikamente fehlen gerade?

Kai-Peter Siemsen: Was fehlt nicht? Etwa jedes zweite verordnete Medikament hat ein Lieferproblem. Das geht von Antibiotika über Blutdrucksenker, Psychopharmaka, Insulin und Krebsmittel. Im Moment brauchen wir die Antibiotika Penicillin und Amoxicillin massiv, weil Scharlachwellen durchs Land rollen. Im schlimmsten Fall müssen Kinder ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil sie ambulant nicht mehr zu versorgen sind. Das ist eine Katastrophe.

Wie reagieren Kunden?

Siemsen: Manche Eltern weinen, wenn sie mit ihren schwerfiebernden Kindern in der Apotheke stehen, und wir können ihnen nicht helfen. Es ist fürs Kind unerträglich, für die Eltern eine Qual – und auch für uns, das mitanzusehen. Einige Kollegen berichten auch, dass Kunden ihren Frust, ihre Wut und Hilflosigkeit an ihnen auslassen und sie unflätig angeschnauzt werden.

Und dann kommt Geschrei, weil die Leute mit Krankheiten, die eigentlich der Hausarzt behandelt, in die Notaufnahme geht.

Ich hatte als Kind mal Scharlach. Ich weiß es nicht mehr genau, ich glaube, das hatte ich mir sogar im Krankenhaus bei einer Mandeloperation geholt und bin deshalb vorzeitig aus dem Krankenhaus geflogen. Also wir damals mit Scharlach nicht ins Krankenhaus kamen, sondern dort sofort rausgeworfen wurden. Können sie nicht gebrauchen. Ich kann mich noch erinnern, dass wir da üble Hygienemaßnahmen ergriffen haben, immer eine große Schüssel mit Desinfektionsmittellösung für die Hände und so weiter neben dem Bett rumstand und ständig die Türklinken, das Klo und so weiter damit abgewischt wurden, aber das war damals Hausarztsache. Wir haben damals einen großen Haufen Zeugs bekommen und die Anweisung, das alles anzuwenden und zu schlucken, bis es wieder vorbei ist. Und dann war es eben irgendwann wieder vorbei.

Und heute müssen Kinder ins Krankenhaus gebracht werden, weil die Medikamentenversorgung nicht mehr funktioniert.

Scharlach im Krankenhaus bei dem bekannt fragwürdigen Hygienestandard deutscher Krankenhäuser und Antibiotika-Mangel.

Das wird sicher lustig.