Ansichten eines Informatikers

Die Grünen, die Windräder und die Physik

Hadmut
4.4.2023 13:08

Zwei Leserzuschriften.

Liegt aber bestimmt nur daran, dass Physik von weißen Nännern gemacht und deshalb ausgrenzend und nicht gerechtigkeitsorientiert ist:

Einen schönen guten Morgen, H. Danisch!

Selbstverständlich haben Windräder negative Auswirkungen auf das Klima. Es gibt da sogar eine Harvard Studie, die dieses belegt.

Auf die schnelle hier: https://www.presseportal.de/pm/133833/4503752

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Umstrittene-Studie-Windmuehlen-beeinflussen-Klima-negativ-4219148.html

Nur kommen sie bloß nicht bei den Grünen auf die Idee, sie mit Fakten zu verwirren.
Das übersteigt deren Denkvermögen.

In diesem Sinne und Ihnen alles Gute

Schauen wir mal rein:

“Nicht CO2, sondern Windräder” würden die Temperaturen erhöhen, wird in einem über soziale Medien verbreiteten Beitrag behauptet (https://perma.cc/63GR-LS3G). Als Grundlage dieser These wird eine Studie der Universität Harvard über Windkraftanlagen angeführt. Daraus wird in dem Beitrag “als Fazit” abgeleitet, dass der Temperaturanstieg durch den Ausbau der Windenergie hervorgerufen wurde, “nicht aufgrund des CO2” (Kohlenstoffdioxid).

BEWERTUNG: Die zitierte Studie zeigt, dass sich Windkraftanlagen auf das lokale Klima auswirken und die Temperaturen erhöhen. Die Harvard-Forscher bestreiten jedoch nicht, dass der CO2-Anteil in der Atmosphäre zur globalen Erwärmung beiträgt: “Die Klimaauswirkungen von Wind und Sonne sind im Vergleich zu den Auswirkungen fossiler Brennstoffe, die sie verdrängen, gering, aber nicht automatisch zu vernachlässigen.”

FAKTEN: Lee M. Miller und David W. Keith, Forscher der US-Universität Harvard, haben untersucht, ob Windenergieanlagen Auswirkungen auf das lokale Klima haben. Miller und Keith kommen zu dem Ergebnis, dass die Erzeugung des gesamten Strombedarfs der USA mit Windkraft, die Oberflächentemperatur des amerikanischen Kontinents um 0,24 Grad Celsius erhöhen würde (https://perma.cc/X9AJ-DKCV).

Demnach entsteht dieser Temperaturanstieg in Windparks durch die Aufnahme von Bewegungsenergie und durch Umverteilung der Wärme, indem Luftschichten durchmischt werden.

Bei der Berechnung für Solarenergie stellten die Autoren fest, dass ihre Auswirkungen auf das Klima etwa 10 Mal geringer waren als die von Windkraft. So kommt die Studie zu dem Ergebnis: “Die Gesamtauswirkungen des Windes auf die Umwelt sind sicherlich geringer als die fossiler Energie.” Bei der Entscheidung zwischen Wind- und Solarenergie sollten jedoch die jeweiligen Klimaauswirkungen berücksichtigt werden.

Ach, gar. Windräder erwärmen die Luft. Zwar nicht so stark wie fossile Brennstoffe, aber dafür sollte man darüber nachdenken, dass sie woanders stehen, nämlich im Wald und auf den Feldern, und Kohlekraftwerke eben nicht.

Kann also gut sein, dass Windräder eine katastrophale Sackgasse sind, aus der wir nicht mehr rauskommen, weil wir die Dinger nie wieder aus dem Boden raus kriegen.

In eine ähnliche Richtung geht die Zuschrift eines Physikers (an einer Universität):

Gedanken eines Physikers zu Ihrem Blogeintrag “Die Propagandamethoden der Grünen …”

Hallo Herr Danisch,

zu Ihrem Blogeintrag “Die Propagandamethoden der Grünen …” und die arrogante Antwort von Kachelmann auf Twitter sind fuer Sie vielleicht meine Ueberlegungen als Physiker interessant.

Ich habe dem Kachelmann getwittert, er solle sich mal an die Wetterphysik erinnern, Stichwort kinetische Energiedichte des Windes in der gesamten (!) Troposphäre, etwa 0.5E6 Ws/m^2 über Deutschland. Mit der Aufbauzeit von Wettergebieten von 1E6 s (12 Tage) ergibt dies 0.5 W/m^2 bzw 180 GW über D: 10% der WKA-Leistung!

Die mittlere kinetische Energiedichte ist grob abgeschätzt gleich 1/2*rhoF*v^2, Flächendichte rhoF=10000 kg/m^2=^ 10m Wassersäule. Mit mittlerer Windgeschwindigkeit von 36 km/h=10 m/s kommt man dann auf die 0.5 W/m^2 (gelobt seien die SI-Einheiten!): Windkraft ist also ein sehr schlechtes Solarkraftwerk mit weniger als 0.3% Wirkungsgrad.

10% weniger Windenergie ergibt 5% weniger Druckunterschied und Windgeschwindigkeit. Wenn ein Meteorologe sagt, 5 bzw 10% Einfluss aufs Wetter seien irrelevant, dann weiß ich nicht.

A propos: Der menschengemachte Klimawandel (Anteil des Klimawandels) beruht auf ein Driving durch zusätzliches CO2 von zur Zeit maximal 2 W/m^2. Bezogen auf Solarkonstante/4 abzueglich Reflexion ist das ein 1%-Effekt. Ein 1%-Effekt soll wirken und ein 10%-Effekt nicht?

Mit freundlichen Grüßen,

Es stinkt schon alles ziemlich danach, dass wir uns gerade in kopfloser Klimapanik in eine Umweltkatastrophe manövrieren, weil wir uns entschieden haben, uns von den dümmsten Leuten regieren zu lassen, die wir finden konnten, und sie vorher noch von den Geisteswissenschaftlern und Marxisten noch haben nachverblöden lassen, weil naturdumm nicht dumm genug ist.

Man wird in 50, 100 oder 200, vielleicht auch 500 Jahren über uns richten und sagen, dass es besser gewesen wäre, noch eine Weile bei Gas- und Atomkraftwerken zu bleiben und über die nächste Generation der Energiegewinnung erst einmal nachzudenken und die Weiße-Männer-Wissenschaft machen zu lassen, als sich von Geschlechtsspinnern, Studienabbrechern, Lebenslaufmasseusen, Kinderbuchautoren, Zivilversagern, Pubertätskrepierern, Moralsirenen, die sich auf Straßen kleben, und der ARD eine Energiewirtschaft aufzwingen zu lassen, die wie aus dem Kindergartenbuch wirkt.

Wieviele Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende hält eigentlich so ein Windkraftfundament, bis es völlig weg ist?

Man sollte mal daran denken, dass die Archäologen ja auch noch Siedlungen aus der Steinzeit von vor 10.000 oder 20.000 Jahren ausgraben, man die Spuren und Strukturen noch findet, obwohl das nicht mehr als ein paar zusammengelegte Steine und Baumstämme waren. Wie lange die Pyramiden, das Kolloseum in Rom, die Tempel in Griechenland oder Indien halten. Und dann sollte man sich überlegen, was wir hier gerade machen. Dass wir nicht nur unsere Städte zubetoniert haben, sondern gerade dabei sind, jeden noch grünen Rest von Wald oder Feldern mit riesigen Betonzylindern vollzudonnern.

Man könnte mal das Gedankenexperiment unternehmen zu überlegen, was eigentlich wäre, wenn die Menschheit ausstürbe. Was würde passieren?

In gewissem Umfang können wir das an verlassenen Anlagen wie Tschernobyl oder dem ehemaligen zypriotischen Zentralflughafen sehen, wie lange verlassene Gebäude brauchen, um zu verfallen und wieder Natur zu werden. Nach 40 Jahren sieht es zwar schon wieder deutlich wilder aus, die Scheiben sind draußen und die Vögel haben es vollgekackt, und so langsam wird das Betreten wegen Einsturzgefahr gefährlich, aber die Substanz an sich ist immer noch da. Und man wird beide auch in 200 Jahren noch erkennen.

Was aber ist mit dem Fundament einer Windkraftanlage? Massiver Betonklotz von zig Metern Durchmesser? Der verwittert nicht einfach so. Schaut Euch mal Staudämme an, etwa den Hoover-Dam in den USA. Baubeginn 1931. Nahezu 100 Jahre alt. Als ich 1999 dort war, war der in prima Zustand, und da hieß es, der Beton sei so dick, dass der noch nicht einmal völlig durchgehärtet sei. Sowas verrottet nicht so einfach, und unsere Weltkriegsbunker haben ja sogar Sprengversuche überstanden wie einen leichten Schnupfen.

Gut möglich, dass wir gerade eine Riesen-Dummheit begehen, anstatt in Ruhe nachzudenken.