Ansichten eines Informatikers

Warnung vor Akkus mit eingebautem USB-Ladeanschluss

Hadmut
17.2.2023 15:03

Gefahr!

Ui ui ui.

Früher hatte ich auf Reisen immer einige Mignon-Akkus, oder, wie sie heute bezeichnet werden, AA-Akkus als NiMH-Akkus dabei, weil man die früher für so ziemlich alles brauchte. Taschenlampe, Blitzgerät, GPS-Tracker, teils sogar die Kamera. Zu Zeiten des analogen Fotografierens mit chemischem Film brauchte man immer so sündhaft teure Lithium-Batterien, die nicht aufladbar waren, und meiner Erinnerung nach so um die 30 DM gekostet haben. Ich hatte mir dann mal den Vertikalgriff für die Kamera gekauft, obwohl ich den eigentlich nicht brauchte und auch gar nicht so mag, aber der hatte unten drin ein spezielles Batteriefach, in das man entweder zwei von diesen Lithium-Batterien oder vier AA-Batterien oder Akkus reinstecken konnte. -Deshalb hatte ich auf Reisen auch immer ein Ladegerät mit austauschbarem Stecker für die verschiedenen Länder dabei, das mir aber irgendwann mal durchgebrannt ist. Und meine Minolta Dimage 7(i) funktionierte auch noch mit vier AA-Akkus.

Dann kamen die etwas aus der Mode, weil die Kameras dann alle die modernen LiIon-Akkus in proprietären Akkupacks bekamen, und diese LiIon-Akkus dann die Welt eroberten, vor allem, weil man sie auch für Handys und E-Zigaretten brauchte.

Irgendwann hatte ich dann nur noch wenige dieser Akkus dabei, weil ich täglich zwei AA für den GPS-Tracker brauchte, und immer ein paar AAA für Mikrofone, Aufnahmegeräte, Taschenlampen. Und nur noch ein kleines Ladegerät von Ansmann, in das wahlweise zwei AA oder zwei AAA passen, und das Universalkontakte hat, um notfalls jeden LiIon-Akku laden kann, und vom USB Strom bekommt. Das war ein echter Fortschritt, als die Ladegeräte für Akkus weitgehend auf USB umgestellt wurden, weil kleiner, leichter, universeller, und vor allem robuster. Alles, was an 230 Volt hängt, kann einem mal durchbraten, aber noch nie ist mir ein USB-Ladegerät kaputt gegangen, und billiger sind sie auch. Außerdem bekommt man inzwischen überall USB-Netzteile zu kaufen, oder an der Rezeption zu leihen. Wenn es schlimm kommt, hat heute fast jeder Hotelfernseher eine USB-Buchse, auf der man zumindest mal die 5V 500mA hat. Autos haben heute auch meist eine USB-Buchse.

Der Bedarf schrumpft aber weiter. Selbst einige neuere Blitzgeräte nutzen nicht mehr die alten AA-Akkus, sondern haben einen eigenen LiIon-Akku. Das ist zwar proprietär und viel teurer, dumm auch, wenn man es ersetzen will und es die nicht mehr gibt, aber es kommt halt mehr Leistung raus.

Nun kommen gerade AA- und AAA-Akkus mit eingebauter USB-Ladebuchse in Mode. Sieht aus, wie eine normale Mignon-Zelle, hat an der Seite aber eine Micro-USB oder – weit öfter – USB-C-Buchse zum direkten Aufladen ohne Ladegerät.

Oh, dachte ich, das ist prima. Wenn ich da nur noch das GPS-Gerät mitnehme und da nur zwei oder vier der Akkus, brauche ich kein Ladegerät mehr, sondern kann die direkt aufladen. Spart Platz und Gewicht.

Aber, ach.

Gerade noch rechtzeitig habe in einem Kundenkommentar etwas gelesen und gerade nachgemessen:

Die Akkus dürfen keinesfalls im Gerät geladen werden. Denn während des Ladens am USB-Kabel liegen an den Batteriekontakten 5 Volt statt der normalen 1,2 Volt an. Das dürfte die meisten Geräte zerstören. Früher hatten Geräte noch mechanische Schalter und konnten abgeschaltet werden, aber heute werden Geräte meist elektronisch ein- und ausgeschaltet, liegen also permanent elektronisch an den Batterien an. Bei den üblichen zwei oder vier Akkus hat man dann 10 oder 20 Volt drauf, falls die Ladung galvanisch getrennt ist.

Ist sie es aber nicht, wenn man etwa das mitgelieferte vierfach-USB-Kabel verwendet, kann es auch zu einem Kurzschluss auf dem USB kommen, wenn die Akkus im Gerät – wie meist – in Reihe geschaltet sind.

Üble Sache, das.