Ansichten eines Informatikers

Zerstört durch einen Dummen

Hadmut
2.2.2023 4:32

Obwohl es vom ZDF ist, will ich nochmal die dreiteilige Doku lobend erwähnen,

Hitlers Macht.

Ich hatte die die Tage schon mal erwähnt, weil mir zwar aufgefallen ist, dass das alles wieder von der fernsehtypischen political correctness trieft, sie aber im zweiten Teil endlich mal ein paar Dinge sagen, die bisher nicht so tageslichttauglich waren, nämlich dass die Motivation Hitlers der Kommunismus war, den er abwehren wollte.

Ich hatte das schon einige Male im Blog erwähnt, auch im Zusammenhang damit, dass ich mal irgendwo eine Online-Version von „Mein Kampf“ gefunden hatte, das zwar wegen des lausigen Textes nicht linear durchgelesen, sondern per Suchfunktion nach Stellen durchsucht hatte, es aber zumindest anders war, als ich mir das vorher vorgestellt hätte. Ich habe viele, viele Holocaust-Ausstellungen besucht, auch in Australien, Neuseeland und den USA, und, wie schon oft erwähnt, mich immer darüber geärgert, wie oberflächlich die sind, dass sie sich darauf beschränken, Horrorbilder zu zeigen, und die Nazis mit ihren Erkennungssymbolen vorzustellen als das Böse, aber nie erklären, mit welcher Methodik die vorgingen, weil es heute eben linke Praxis ist, dieselben Methoden weiterhin anzuwenden. Das soll man alles gar nichts so genau wissen. Und dass das aus eben diesem Interesse auch immer alles als singuläres Phänomen dargestellt wird, während ich der Auffassung bin, dass an den Nazis gar nichts echt und originär war, sondern die wie eine Boyband zusammengestellt und wirklich alles, was die ausmachte, für die typisch war, aus der Weltgeschichte zusammenplagiiert war. Uniformen, Hakenkreuz, Hitlergruß, Rassenlehre, Architektur, Bombastik – alles schon mal da gewesen und meist von den Linken abgeguckt. Es gab hier in Berlin sogar mal eine Stalin-Ausstellung, bei der in einer Schauvitrine die verblüffende Ähnlichkeit zwischen Stalins und Hitlers Architekturstil gezeigt wurde. Heute würde man das einfach Plagiat nennen.

Immer gewundert habe ich mich früher, warum in den Ausstellungen immer explizit gezeigt wird, dass Hitler und die Nazis die Juden so hassten, aber nie: Warum. Man sieht da diese alten Zeichnungen mit krummen Nasen und verschlagenem Blick, die Massenmorde, die Leichen, aber nie wird die Frage beantwortet: Warum waren die denn so hinter den Juden her? Was hatten die ihnen denn getan? Ich kann mich erinnern, dass in der Schule im Geschichtsunterricht mal seicht angedeutet wurde, dass man den Juden unterstellt hatte, dass sie das Kapital hätten und Zinsen nähmen. Also quasi Hitler ein Antikapitalist gewesen wäre (er war ja sozialistisch links), was ja dazu passe, dass er auch den USA den Krieg erklärt hatte. Mir war allerdings immer wieder aufgefallen, dass das primäre Feindbild der USA nicht die Juden, sondern die Kommunisten waren, und den Juden dann unterstellt wurde, dass sie – auf beiden Seiten, Kapitalismus und Kommunismus – mitmischten und den Kommunismus in Russland veranstalteten, der als die größte Bedrohung Deutschlands in seinen damaligen Grenzen angesehen wurde. Und es spricht ja einiges dafür, dass sowohl die Industriellen, als auch die Briten Hitler sogar gestützt, aufgebaut, finanziert, eingekleidet haben, um ihn als Sperrriegel gegen den Kommunismus aufzubauen.

Ich hatte das vor ein paar Jahren schon einmal erwähnt, und dabei eine Menge Zuschriften bekommen, ob ich denn den „Historikerstreit“ nicht kenne, der hauptsächlich zwischen Jürgen Habermas und Ernst Nolte geführt wurde. Nee, den kannte ich damals nicht, weil mir die Texte und das Geschwurbel Habermas’ schlicht viel zu blöd waren. Keine Ahnung, was die Leute an ihm finden, aber es gibt viele, die einfach dem Strom hinterherschwimmen, ohne zu kapieren, worum es geht. Ich kann mich noch erinnern, dass es mal in Mode war, Freud als die Koryphäe anzuhimmeln, ohne zu wissen, was er gemacht hat, weil er irgendwas von Sex erzählt hatte. Ich zitiere mal diese Quelle:

Als „Historikerstreit” wird eine sowohl öffentlich als auch fachwissenschaftlich geführte Debatte bezeichnet, die sich im Sommer 1986 in Folge eines Artikels des Sozialphilosophen Jürgen Habermas in der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit” entfachte. In seinem Artikel griff Habermas führende Neuzeithistoriker der Bundesrepublik an, denen er apologetische Tendenzen im Umgang mit dem Holocaust vorwarf. Sein Angriff zielte vor allem auf Äußerungen des Berliner Zeithistorikers Ernst Nolte, der die nationalsozialistische Judenvernichtung in einen kausalen Zusammenhang mit den stalinistischen Terrorakten in der Sowjetunion gebracht hatte. Aber auch Michael Stürmer, Andreas Hillgruber und Klaus Hildebrand wurden als Vertreter eines – wie Habermas meinte – „revisionistischen” Geschichtsbildes scharf attackiert. Die Angegriffenen wiesen in eigenen Stellungnahmen die Vorwürfe Habermas’ vehement zurück, polemisierten ihrerseits gegen diesen und blieben im Übrigen bei ihren Positionen, die sie teilweise – so etwa im Falle Noltes – weiter zuspitzten.

Eigentlich muss man nur lesen können, denn ich bin ja, völlig in Unkenntnis dieser Diskussion, selbst drauf gekommen, dass der Kommunismus und die Bedrohung durch die russische Revolution, die ja Deutschland mit einkassieren wollte, der Auslöser für alles das war, und das erst Hitler gemacht hatte. Das will man natürlich nicht hören, weil es immer so heißt, dass die Nazis die singulären Verbrecher waren, die aus dem Nichts entstanden und aus blankem Rassenwahn gemordet hatten, was aber schlicht nicht stimmt. Der Rassenwahn war deren Vehikel zum Mord, aber nicht deren Motivation. Das will man aber nicht hören, weil die Medienöffentlichkeit links ist, und dann muss alles Linke so gut sein. Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, alles so herzensgute Menschen. Umsomehr war ich verblüfft, dass das in dieser ZDF-Doku tatsächlich gesagt wird, dass der Hauptgrund der Kommunismus war, und der Sekundärgrund Hitlers Überzeugung war, dass die Juden den Kommunismus in Russland veranstalteten, und die das auch hier vorgehabt hätten. Vorhin kam die Wiederholung der dritten Folge, und auch da sagten die das. Sehr, sehr beachtlich, wenn man den Hintergrund dieses Historikerstreites kennt. Man kann dann wohl schon Habermas und seinem Umfeld und Hintergrund – Frankfurter Schule – Desinformation oder Realitätsleugnung vorwerfen. Anscheinend ist Habermas inzwischen senil genug, dass sich da jetzt einige wieder hervorwagen.

Ich hatte schon gesagt, dass ich die zweite Folge sehr beachtlich fand. Ich habe hier über die Jahre verteilt immer wieder darüber geschrieben, dass Hitler ein Influencer war, dass der als erster in der Geschichte die neuen Medien, Fernsehen, Radio, Druck, Fotografie, auch Fahrzeuge, Flugzeuge, Maschinen für sich nutzte, und das medienunerfahrene Volk schlicht wehrlos war. Genau das wurde in der zweiten Folge beschrieben. Als würden die mein Blog lesen.

In der dritten Folge wurde sogar etwas gesagt, was ich auch vor Jahren im Blog hatte. Meine Großmutter hatte mir mal gesagt, dass nach der „Hälfte der Zeit“ – ich hatte nicht gefragt und damals irrtümlich angenommen, sie meinte Hälfte zwischen 1933 und 1945, aber wie sich mit Hilfe von Lesern rekonstruieren ließ, Hälfte der Zeit zwischen 1939 und 1945, also 1942 – jeder gewusst habe, was da läuft, weil Wehrpflichtige brühwarm erzählt hätten, was da in den KZs abläuft. Jeder habe das gewusst. Es sei Unfug, wenn Leute behaupteten, sie hätten davon nichts gewusst. Es sei halt nur zu spät gewesen, jeder nur noch mit seinem eigenen Überleben beschäftigt gewesen. Also ich das vor Jahren mal im Blog beschrieb, bekam ich böse Zuschriften. Meine Großmutter habe gelogen. Denn Wehrpflichte habe es nur bei der Wehrmacht gegeben, und die Wehrmacht sei so rein, unschuldig und ehrenhaft, die hätte mit den KZs nie etwas zu tun gehabt. Und da hätten nur Freiwillige Dienst getan. Allerdings meldeten sich damals auch zwei Historiker bei mir, die auf genau diesem Thema forschten, die mir bestätigten, dass meine Großmutter Recht gehabt habe. Es sei nämlich schriftlich durch die Akten belegt, dass die Wehrmacht durchaus Wehrpflichtige an die KZs abgestellt hatte, für Wachdienste und sowas, und die von mir beschriebene Erzählung meiner Großmutter da exakt reinpasse, auch örtlich. Umso erstaunlicher fand ich es, dass in der dritten Folge gesagt wird, dass die Bevölkerung wusste, was in den KZs und sonst passierte, weil die heimkehrenden Soldaten es erzählten. Und das war ja auch genau das, was meine Großmutter gesagt hatte. Man habe es von denen erfahren, die dorthin abkommandiert waren, und die das dann sofort erzählten, weil sie es loswerden mussten, oder versucht haben, sich bewusstlos zu saufen. Es passt exakt zusammen, aber zum ersten Mal hörte ich das, was meine Großmutter und die beiden Historiker gesagt hatten, in einer öffentlich publizierten Version. Vieles an dieser Dokumentation hat bestätigt, was ich in den letzten Jahren geschrieben hatte. Verblüffend passend.

Ich will aber auf etwas anderes hinaus.

In der dritten Folge wird beschrieben, wie selbstherrlich, aber dilletantisch Hitler als Kriegsherr war. Der war zwar im ersten Weltkrieg kleiner Soldat gewesen, dachte aber dann, woher auch immer, er wisse alles besser als die Generäle. Und hat sich dann da völlig verschätzt und das komplett verbockt, auch weil man ihn nicht informiert hatte, weil man Angst vor seinen Reaktionen hatte.

Hitler, die Nazis, das Dritte Reich, der zweite Weltkrieg, Millionen Tote sind damit eigentlich die Folge dessen, dass man einen ungelernten eingebildeten Idioten zum Chef gemacht hatte, und der so regierte, wie das in seiner Phantasie aussah, ohne konkrete Erfahrung im Regieren, von Geschichte oder in der Kriegsführung gehabt zu haben. Der hatte ein großes Maul, sich das alles eingebildet und einfach jeden abgesägt oder umgelegt, der sich da nicht reinfügte.

Wollte man also so etwas wie die Nazis, das Dritte Reich, den Weltkrieg verhindern, verhindern dass es wieder passiert, müsste man daraus lernen, dass es fürchtlich schief geht, wenn man ungelernte Idioten an die Macht lässt, die gut in Medien und Selbstdarstellung sind und blöde, ungeprüfte Phantasien zum Weltbild macht.

Hätte man für 20 Pfennig Grips in der Birne, würde man erkennen, dass wir gerade genau denselben Fehler machen wie die damals: Wir lassen eingebildete Idioten in die Regierung, die eignetlich gar nichts können und nichts wissen, aber gut darin sind, sich auf Youtube, TikTok und sowas darzustellen, ohne zu fragen, was für einen Mist die anrichten.