Ansichten eines Informatikers

Die fatale Gefährlichkeit der 20er Jahre

Hadmut
2.2.2023 16:21

Sowohl der 1920er, als auch der 2020er Jahre.

Ein Leser schreibt:

Großelterliche Erfahrungen – Essen auf Rädern
Bezug: Dein Artikel “Zerstört durch einen Dummen”

Hallo Hadmut,

zu deinem Artikel “Zerstört durch einen Dummen” in deinem Blog.

Früher als Schüler hatte ich “Essen auf Rädern” und Einkaufsdienste für Ältere gemacht, ist mittlerweile über 20 Jahre her. Aber muss seit den letzten 5 oder 6 Jahren daran denken.

Eine damals ältere Frau, die während der NS Zeit ihr Abitur machte konnte mir lebhaft von ihren Erinnerungen berichten.

Sinngemäß von ihr zitiert: Ca. 2004 in Köln

“Die 20er Jahre waren wirklich gefährlich. Auf der Straße war Bürgerkrieg, kleine Rempeleien / Begegnungen führten zu Schlägereien zwischen ‘Kommunisten’ und nicht Kommunisten. Und nicht mit Schlägerein wie auf dem Kirmes zu vergleichn. Sondern jeder hatte einen Knüppel, Schlagring, Schlagstock bei sich. Wir standen Ende der 20er Jahre kurz vor einem Bürgerkrieg, bis es sich eine neue Macht bzw. Gruppierung formierte”

“Von da an war alles anders, man konnte wieder sicher rausgehen. Auch als “junges Mädchen”. Es gab zwar kaum keine Beleuchtung. Laternen waren knapp und teuer. Wer aber einem Mädchen was tut, so umschrieb sie es, der hing am nächsten Tag am Baum. Jeder versuchte nur irgendwie durchzukommen.”

“Sie hatte dann später Abitur, die Schule wurde aber zerstört. Zeugnisse verloren gegangen. So wurde aus dem Wunsch Beruf Tierärztin nichts undl landete nach dem Krieg bei einer schnöden Versicherung. Und da sich jeder zu der Zeit ins System einfügen musste, hatte sie sich zu der Zeit das Beste rausgesucht, “Feldlazaret Arbeit”. Verwundeten Versorgung von verletzten die ankamen.
Dort leistete sie 16h Schichten. Aber zum Glück gab es das ***Hallo Wach***. ”

Schlimmer als die Bomben, war die Inflation in den 20er Jahren. Vor den Bomben konnten Sie sich verstecken meinte sie. Vor der Inflation nicht. Sie musste immer nach der Schule einkaufen gehen, weil am nächsten Tag das Geld weniger Wert war. Viele Arbeiter gingen auch “in der Mittagspause” einkaufen. Weil es wohl abends schon nichts mehr gabs. Und am nächsten Tag war es teurer. Zu dem Thema Geld verbrennen zum wärmen. “Ja, das wäre vereinzelt so gewesen.”

Ähnliches berichtete meine Oma, Anfang der 0er jahre verstorben.
Sie und Ihre Geschwister wurden regelmäßig “zum klüten klaue geschick”. Da sind dann die Kinder kurz nach den Bahnhöfen, wo der Zug anfährt oder langsamer fährt auf die Fahrzeuge gesprungen und haben die Kohle Briketts von den Fahrzeugen geworfen….

In den Schulen sollte /musste auch jeder Schüler was zum heizen mitbringen. Ob das jetzt täglich rotierte oder jedes einmal was mitbrachte ist nicht ganz klar. Aber das Klassenzimmer hatte in den 20er jahren einen Holzkohle offen bzw kamin und jeder “sollte” bzw. musste was mitbringen.

Das Hallo Wach stellte sich als umgangssprachliche “Panzer Schokolade” heraus. Ein Mischung aus Kokain und Benzol. Quasi der Urgroßvater vom heutigen Crystal Meth. Hält wach und gibt Kraft, nimmt Hunger und Durst. Keine Schmerzen, keine Müdigkeit, macht je nachdem auch furchtlos und war vor allem bei Sturmeinheiten also Panzerbrigaden und Versorgungstruppen beliebt. Die San Leute hatten da damals leichter Zugriff drauf.

Das ist eine doppelte Bestätigung meiner Blogartikel.

Erstens in Bezug auf das, was meine Großmutter sagte. Das hatte ich ja schon einige Male beschrieben. Ich hatte sie mal befragt, wie das damals so war, und sie hatte mir erklärt, warum die Leute damals Hitler gewählt hatten. Auf den Straßen war der Terror los, alles gefährlich, alles mörderisch, jede Ordnung zusammengebrochen. Und die Leute wollten endlich wieder Ruhe und Ordnung haben. Die Leute haben Hitler nicht gewählt, weil sie alle Nazis gewesen wären, sondern weil sie irgendwie überleben und wieder halbwegs geordnete Verhältnisse wie früher haben wollten. Und es waren tatsächlich die Reibereien zwischen Kommunisten und Nichtkommunisten, der Versuch der Kommunisten, das Land unterschwellig zu übernehmen. Und das wollten die Leute nicht, stattdessen Ruhe. Und sie sagte, das habe auch funktioniert. Mit Hitler habe es erst einmal Ruhe auf den Straßen gegeben, die Grundversorgung habe wieder funktioniert, man konnte wieder normal leben, das Land schien wieder zu funktionieren. Ich habe nicht gefragt, und sie hat es nicht gesagt, aber so aus den Gesichtern und dem Tonfall habe ich entnommen, dass meine Großmutter wohl Hitler gewählt hatte, während mein Großvater es ihr verübelte und anlastete, dass er das dann als zwangseingezogener Soldat ausbaden hatte müssen. Es ging aus der Beschreibung meiner Großmutter aber deutlich hervor, dass man Hitler völlig unideologisch aus blanker Not und Verzweiflung gewählt und das anfangs sogar funtioniert hatte wie erwartet und erhofft, sich die Lebensumstände normalisierten, man wieder sicher auf die Straße gehen und seine Lebensmittel einkaufen konnte, Straßen gebaut wurden. Als man begriff, was ablief, sei es zu spät gewesen. Eine überlebensfähige Alternative hätte man von Anfang an aber auch nicht gehabt.

Die Erzählung meiner Großmutter deckt sich exakt mit dem, was der Leser da von der alten Frau berichtete. Unerträglicher, hochgefährlicher, bewaffneter Tumult auf den Straßen, weil die Kommunisten angriffen, und mit Hitler erst einmal wieder Ruhe einkehrte. Was auch erklärt, warum Hitler vor allem von Frauen gewählt wurde, weil die – auch als Mütter – davon ja besonders gefährdet waren.

Man beschreibt das heute gerne so, dass da plötzlich SA und SS durch die Straßen marodierten und alles terrorisierten. Von vielen wurden sie aber erst einmal als Schutz gegen Kommunisten, und damit als Verbesserung gegenüber vorher aufgefasst – und deshalb gewählt.

Es ist das, was ich schon so oft geschrieben habe:_ Es war nicht so, wie einem das in der Schule und in den Museen gerne eingetrichtert wird, dass die Deutschen auf einmal keine Lust auf Demokratie mehr gehabt hätten und 1933 spontan und grund- und anlasslos beschlossen hätten, jetzt mal zur Abwechslung Diktatur zu machen und ein paar Millionen Menschen umzubringen, weil sie jetzt mal gerne Rassisten wären. Das ganze Ding hat seinen Ursprung in der russischen Revolution und den Vorgängen ab 1917/18 in Russland, auch den Vorgängen im ersten Weltkrieg, und dem Versuch der Kommunisten, Deutschland als das damalige Deutsche Reich zur Sowjetunion hinzuzunehmen. Und da gab es drei Interessengruppen, die das nicht wollten: Die Bevölkerung (Großraum „Oma“). Die Industrie. Amerikaner und Briten. Und aus deren Zusammenwirken und Abwehrreaktionen sind Hitler und die NSDAP erst entstanden. Rassismus war nicht Ursache, sondern Folge dessen. Vermutlich kam von den Briten der Plan, von der Industrie das Geld und von der Bevölkerung die Wahlstimmen.

Und es bestätigt meine These, dass man die gescheiterte kommunistische Revolution von 1918 ff. gerade mit etwa 100 Jahren Verzögerung noch einmal versucht und dasselbe Spiel wiederholt, nur eben ein paar Fehler von damals zu verhindern versucht, eben diese Abwehrreaktion zu unterdrücken versucht, indem man alles als Nazi beschimpft und angreift, was nicht bei der Revolution 2.0 mitspielt.

Denn hätte man erst begriffen, dass das Dritte Reich nicht spontan 1933 enstanden ist, sondern eine Folge der damaligen kommunistischen Umsturzversuche war. Man stellt es zwar heute sogar als Legende dar, dass Karl Liebknecht vom Balkon oder auch dem Dach eines Autos aus die Sozialistische Republik ausgerufen habe, aber der Kampf Kommunismus gegen Kapitalismus (oder was man dafür hielt) tobte, und alles tobte damals mit Waffengewalt, die Straßen waren unsicher. Man hatte sie bewusst unsicher gemacht, weil man den Umsturz erzwingen wollte, und genau das erst Hitler möglich gemacht hatte.

Heute erleben wir praktisch die Wiederholung dessen, die Straßen sind wieder unsicher, und wir erleben die komplette Übernahme durch Kommunisten.

Der Unterschied ist aber: Heute gibt es Medien. Und wir werden durch die Medien sediert und ruhiggestellt. Ich hatte beschrieben, dass Hitler der erste (eigentlich nach Mussolini der zweite oder mit ihm, aber bei dem war das noch sehr rudimentär) war, der die modernen Medien genutzt hatte. Und genau das versucht man heute umgezukehren, indem man alle Medien, vor allem die Öffentlich-Rechtlichen und die Universitäten, vorher links unterwandert und übernommen hat, damit sich die Voränge der 1920 Jahre in dieser Hinsicht nicht wiederholen können. Deshalb versucht man gerade mit allen Mitteln, die AfD als „undemokratisch“ hinzustellen, weil „demokratisch“ das Tarnwort für „sozialistisch“ geworden ist. Man versucht gerade, 1920 ff. nachzuspielen, aber diesmal das, was damals zum Scheitern geführt hat, zu vermeiden, wozu eben die Medien gehören, die man für sich nutzen und dem Gegner vorenthalten will.

Im Prinzip ist alles wie 1920 ff., nur dass 2020 ff. die Kommunisten die Medien haben und man systematisch unterbindet, dass sich noch eine Gegenmeinung bilden kann.

Und ein Unterschied könnte sein, dass man heute China statt Russland als die Macht betrachtet, der man sich anschließen, oder zunächst eine Europäische UdSSR bilden will.