Ansichten eines Informatikers

Wohnungsmangel

Hadmut
12.1.2023 12:58

Ach, gar.

Einige Medien berichten, es kam auch vorhin im Radio, beispielsweise aber auch in der WELT: Situation auf dem Wohnungsmarkt „immer dramatischer“

Der Deutsche Mieterbund warnt vor massiven Verwerfungen. Laut einer Studie sei der Wohnungsmangel so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Was eigentlich nicht ganz stimmt. Gasmangel haben wir, wenn nicht genug Gas nachgeliefert wird. Die Wohnungen haben wir aber nicht verbraucht. Abgesehen von ein paar abgerissenen Plattenbauten sind so ziemlich alle Wohnungen, die wir vor 30 Jahren hatten, noch da, und ganz viele neue, in die in den letzen 30 Jahren gebaut wurden. Wir haben also keinen Wohnungsmangel im eigentlichen Sinne, sondern eine Bevölkerungsflut, für die wir die Infrastruktur nicht haben.

Der Deutsche Mieterbund hat vor massiven Verwerfungen auf dem deutschen Wohnungsmarkt gewarnt. „So laut wie jetzt haben die Alarmglocken des Wohnungsmangels lange nicht mehr geschrillt“, sagte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt werde „immer dramatischer“.

Na, und?

Der Wähler hat es sich so gewählt. Geliefert wie bestellt.

Bund und Länder müssten das Ruder jetzt herumreißen – „oder wir erleben ein ungeahntes Desaster auf dem Wohnungsmarkt“, sagte Siebenkotten. Er erwartet für 2023 ein „sehr hartes Jahr für Mieterinnen und Mieter“. […]

Bundesweit habe das Wohnungsdefizit zum Jahresende 2022 die Größe von rund 700.000 Wohnungen erreicht, heißt es demnach in der Studie des Hannoveraner Pestel-Instituts sowie des schleswig-holsteinischen Instituts Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen Kiel (Arge). Dies sei „mehr als die doppelte Jahresproduktion an Wohnungen“.

Bei normaler Jahresproduktion, ja, aber wir haben ja keine Jahresproduktion mehr.

Und wir tun ja auch alles, um Vermieter in die Flucht zu schlagen. Don Alphonso hat das vorhin schon so schön kommentiert:

Ich hatte aber schon einige Male die Leserzuschrift zitiert, in der mir einer schrieb, worüber er mit seinem Vermieter gesprochen hat. Für 1000 Euro Miete muss er wegen der Steuern und Sozialabgaben rund 2000 erarbeiten und verdienen. Der Vermieter zahlt dann gleich noch einmal Einkommensteuern und so weiter, dem bleiben davon abzüglich seiner eigenen Kosten weit unter 500 Euro, eigentlich noch viel weniger, denn die Rendite ist ja nicht so hoch. Geht er davon aber einkaufen, gehen davon wieder 19% Mehrwertsteuer ab, und wenn er tankt, noch Mineralöl/Energiesteuer und so weiter und so fort. Das heißt, dass so zwischen 60 und 80 Prozent der Arbeitsleistung, die der Mieter aufbringt, um seine Wohnung zu bezahlen, nicht beim bösen Vermieter, sondern beim Staat hängen bleiben.

Gleichzeitig aber lässt der Staat keine Gelegenheit aus, das Wohnen zu verteuern, sei es über immer absurdere Bauvorschriften und Energieanforderungen, sei es über eine wuchernde Grundsteuer und so weiter und so fort. Das kann ja keiner mehr bezahlen.

Außer natürlich dem Staat selbst, also dem Steuerzahler, der für Flüchtlingswohnungen Mondpreise zahlt, womit sich der Bürger als Steuerzahler selbst die Wohnungen vor der Nase wegschnappt, die er sich als Mieter nicht mehr leisten kann.

Und trotzdem hat sich der Wähler die Ampel-Koalition gewählt. Die nennen sowas dann „sozial“, „gerecht“ und so.

Und dann jammern sie über „Wohnungsmangel“.

Das ist halt einfach geliefert wie gewählt.

Wer Grips in der Birne hat und nicht örtlich gebunden ist, wandert aus.