Ansichten eines Informatikers

Haddaway – What Is Love

Hadmut
7.1.2023 17:59

Ach, echt? Nee, nicht ganz echt.

Sie spielen ja im Radio immer wieder What Is Love von Haddaway. Rauf und runter.

Nun habe ich nichts gegen das Lied, es geht mir nicht auf den Wecker wie Last Christmas von Wham (was übrigens angeblich nicht mal ein Weihnachtslied ist, sondern ursprünglich „Last Easter“ hieß und Ostern als Termin hatte, die Plattenfirma aber kurz vor Weihnachten auf die Idee kam, jetzt unbedingt einen Weihnachtshit verkaufen zu wollen, von George Michael einen auf die Schnelle haben wollte, und der bei dem fertigen, aber unveröffentlichten Lied dann einfach Easter durch Christmas ersetzte).

Ich mache mir aber auch nichts aus dem Lied, diese techno-ähnlichen Tanzrhythmen sprechen mich überhaupt nicht an.

Das einzige, was mich an dem Lied wirklich interessiert, ist die Frauenstimme darin. Ich warte eigentlich immer nur darauf, dass die kommt, obwohl das ja eigentlich nur so ein kurzer Background-Juchzer ist. Ich dachte mir das so, dass das keine Front-, sondern eben eine Background-Sängerin ist, die da mal zeigt, was sie kann.

Nachdem das gerade schon wieder im Radio kam, dachte ich mir, ich gucke mal, ob man herausfinden kann, wer das war und ob die noch was anderes gesungen hat. Die Überraschung: Das hat keine Sängerin im Studio zur Aufnahme des Songs gesungen, sondern das ist von einer Sampler-Platte (oder CD) runterkopiert:

und dann anscheinend im Studio noch aufpoliert, wiederholt, zusammengeschnitten, denn es klingt deutlich klarer und mit mehr Höhen (vielleicht ist auch einfach nur das Youtube-Video mit dem Ton nicht so perfekt). Es gibt einige Live-Auftritte, in denen Sängerinnen-Darstellerinen nur zum Playback hampeln, und einige, in denen wirklich welche auf der Bühne singen, auch gut, aber es hört sich halt eben nicht exakt so an.

Gibt auch ein Interview mit Haddaway, in dem er erklärt, wie es damals zu dem Lied und dem Erfolg kam. Scheint ein recht netter und im Gegensatz zu vielen Musikern sehr geerdeter Mann zu sein. Das war wohl eine Produktion mit sehr begrenzten Mitteln und er damals noch armer Schlucker, der das Geld für seine Rechnungen brauchte, und das Ding kam wohl bei den Plattenfirmen nicht an, aber der WDR nutzte das als Jingle und die DJs fanden es gut.

Und er hat damit eine Menge Platten verkauft und deutet an, dass es im Internet noch viel mehr abging, der hat damit wohl richtig viel Geld verdient. Wenn man nur mal daran denkt, wie oft das im Radio läuft.

Manche sagen, man wisse deshalb nicht, wer das gesungen habe. Es gibt aber auch die Aussagen, dass Lisa Noya aus den Niederlanden die Sängerin war, die aber beim Singen für den Sampler gar nicht wusste, was daraus werden würde.