Ansichten eines Informatikers

Wo sie recht haben, haben sie recht, auch wenn sie es so gar nicht gemeint haben

Hadmut
2.1.2023 18:11

Zur Dummheit der Jusos.

Die Jusos schaffen es, gleichzeitig strohdoof zu sein und recht zu haben, weil sie das Plakat zwar anders gemeint haben, in Unkenntnis der Geschichte damit aber unwissentlich und unwillentlich die Zustände treffend beschrieben haben.

Denn die Leute waren 1933 nicht einfach irgendwie Nazis und Rechte geworden, sondern vom linken Terror genervt, weil der Kommunismus nach 1917/18 versuchte, auch Deutschland zu übernehmen. Beispielsweise durch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die man komischerweise noch nicht tabuisiert hat wie die Kolonialisten. Ich hatte mal mit meiner Großmutter darüber gesprochen. Eigentlich hatte ich sie nur nach der Zeit gefragt, und wie das alles kam, und nicht danach, was sie gewählt hatte. Weil sie mir aber so ausführlich geantwortet hatte und mein Großvater sich subtil distanziert benahm, kam mir der Gedanke, dass sie mir da vielleicht so etwas getarnt erklärt haben könnte, warum sie damals Hitler gewählt und mein Großvater ihr das damals verübelt hatte, weil er als Soldat im Krieg gelandet und verwundet worden war. Ich weiß allerdings nicht, ob sie in Oberschlesien damals überhaupt wahlberechtigt waren, weil ein Teil zu Polen gehörte und die mindestens haarscharf an der Grenze lebten. Meine Großmutter sprach noch fließend polnisch und hatte einen Mädchennamen auf -ek, wohl aus der polnischen Gegend. Jedenfalls enthielt die Darstellung meiner Großmutter keinerlei Elemente oder auch nur den Hauch einer rechten Gesinnung. Sie sagte, dass die Lage damals chaotisch und gefährlich war, man nicht mehr normal leben konnte, es auf den Straßen gefährlich war, und ständig politischer Druck kam, man sich von den Kommunisten unmittelbar bedroht fühlte, und es den Leuten um gar nichts anderes als um die Sicherung ihrer persönlichen Lebensumstände ging. Das sei keine Judenfeindlichkeit gewesen, da ging es einfach nur darum, wieder geordnete Verhältnisse zu haben, auf der Straße sicher zu sein, Lebensmittel und so weiter zu bekommen, die Verwaltung zum Funktionieren zu bringen, Ruhe und Frieden. Die Leute hätten keineswegs rechts gewählt, soweit hätten die gar nicht gedacht, sondern einfach nur, wie sie ordentlich leben können, die Kinder gefahrlos zur Schule schicken und sowas. Und das sei auch die Art und Weise gewesen, wie Hitler erst einmal beliebt geworden ist. Der habe zunächst mal für Ruhe, Ordnung, Sicherheit gesorgt, Straßen, Infrastruktur in Ordnung bringen lassen, den Leuten ein geordnetes Leben ermöglicht. Das sei nicht so gewesen, wie man das heute (zur Zeit des Gespräches) darstelle, dass sie da spontan Nazis gewesen seien. Den Leuten sei das ziemlich egal gewesen, ob die da zackig mit Uniformen und Flaggen rumrennen, es sei einzig und allein um die Wiederherstellung persönlicher Lebensverhältnisse und eine erträgliche Umgebung gegangen, das Chaos zu beenden. Mein Großvater, im Krieg zwangsweise Soldat, verwundet und in Kriegsgefangenschaft sah das mit den persönlichen Lebensverhältnissen naturgemäß etwas anders, aber eben auch a posteriori.

Meine Großmutter hatte mir in diesem Gespräch auch gesagt, dass es unwahr sei, wenn die Leute hinterher gesagt hätten, sie hätten von nichts gewusst. Ab der „Hälfte der Zeit“ habe jeder gewusst, was da abgelaufen sei, aber da sei es zu spät gewesen, da war jeder nur noch mit seinem eigenen Überleben beschäftigt. Ich hatte damals angenommen, dass sie damit die Hälfte zwischen 1933 und 1945 meint, also etwa 1939, was aber viele Leser falsizifiziert hatten, als ich das im Blog vor Jahren schon mal erzählte. Sie muss damit die Hälfte des Krieges gemeint haben, also 1939 bis 1945 und damit ungefähr 1942. Woher man das gewusst habe, hatte ich damals gefragt. Natürlich nicht aus den Medien, die Zeitungen und das Fernsehen hätten sowas völlig ausgeblendet und total regierungstreu berichtet. (Die waren damals so politisch korrekt und „haltungsjournalistisch“ wie heute, deshalb finde ich das immer so absurd, wenn die sich mit ihrem Benehmen gegen rechts positionieren wollen, sich aber exakt wie damals die Nazi-Presse und der Nazi-Rundfunk verhalten.) Man habe es daher erfahren, was das damalige Gegenstück zu social media war (den Begriff hat sie natürlich nicht gebraucht, das füge ich hier jetzt mal an), nämlich die Mundpropanda und die persönlichen Beziehungen. In der Dorfkneipe hätten damals Wehrpflichtige, die im KZ arbeiten mussten, völlig kaputt und entsetzt von ihren Erlebnissen erzählt, und versucht, sich ins Saufen zu retten. Die haben das brühwarm erzählt. Sie sagte nicht, um welches KZ es da gegangen sein soll, aber nach Google Maps ist Auschwitz nur etwa 60 km entfernt. Als ich das vor Jahren schon einmal im Blog erwähnt hatte, bekam ich wütende Zuschriften. Niemals, unter keinen Umständen, hätten Wehrpflichtige im KZ gearbeitet, das sei Lüge. Nur die Wehrmacht habe Wehrpflichtige gehabt, und die edle Wehrmacht habe nie etwas mit den KZs zu tun gehabt. Mir schrieben damals aber auch zwei Historiker, die sich damit lange beschäftigt hatten, einer hatte darüber promoviert. Und die bestätigten mir die Aussage als völlig korrekt und mit ihren Unterlagen und Forschungen übereinstimmend, denn die hatten damals Personalnot und gelegentlich Wehrpflichtige zwangsabgestellt. Das wissen nur viele nicht – oder wollen es nicht wissen. Das hat man natürlich nicht an die große Glocke gehängt. Meine Großmutter sagte, dass man es also durchaus wusste, jeder habe das gewusst, weil sich solche Informationen natürlich wie ein Lauffeuer verbreiteten – gerade deshalb, weil es nicht in der Zeitung stand. Heute würde man sowas als „Fake News“ und „Verschwörungserzählung“ brandmarken, wenn einer davon erzählte, dass es da geheime Lager gäbe, in denen Leute zu tausenden industriell ermordet und verbrannt würden.

Den Leuten sei es 1933 eben gar nicht um Nazitum gegangen, das sei den meisten Leuten schnurzegal gewesen und hätte sie überhaupt nicht interessiert. Es sei nur darum gegangen, das Chaos und die marodierenden Banden und so weiter loszuwerden und wieder in geregelte Lebensverhältnisse zu kommen (vergleicht mal die Bilder aus der Kaiserzeit, wie ordentlich und aufgeräumt es da in den Städten überall war). Und tatsächlich hätten die das anfangs auch gemacht. Die haben erst einmal Ruhe, Ordnung, Sicherheit gebracht, Straßen gebaut, Radio und Fernsehen angeboten und so weiter. So wurden die gewählt, nicht weil die Deutschen über Nacht zu Nazi-Zombies geworden waren.

Es war, wie ich die heutigen Zustände so gern beschreibe, kein „Rechtsruck“, sondern eine „Linksflucht“. Die Flucht vor den Zuständen, die die Linken anzetteln, weil sie nicht erträglich sind. Man wollte einfach keinen Sozialismus/Kommunismus, und das war schon alles. Und Hitler und die NSDAP waren eben als Kommunismusgegner und als Ordnungskraft aufgestellt, und das war auch schon alles. Darin, dass sie vordergründig ein gutes Leben und die Rettung der Gesellschaft versprachen, und hintergründig damit eine Ideologie mitbrachten, unterschieden sie sich nicht von den heutigen Grünen. Ich halte es deshalb für eine Folge völligen Medienversagens, dass es die Grünen heute überhaupt gibt. Denn die Grünen gaukeln seit Jahrzehnten solche Situationen vor, Weltuntergang, ihr werdet alle sterben, und nur wir können Euch retten und wieder ein normales Leben ermöglichen. Im Prinzip sind die Grünen das Unterfangen, eine ähnliche Masche wie die der Nazis von 1933 zu unternehmen, sich als Retter im Chaos aufzuführen.

Und gerade die SPD (heute wie damals) und die Jusos haben wesentlichen Anteil daran, dass die Situation heute der von 1933 sehr ähnlich ist und die Leute in einer Situation sind, in der sie ihre persönlichen Lebensverhältnisse wieder in Ordnung bringen möchten. Man tut, über damals wie heute, gerne so, als wäre das die große Ideologiewahl, die nur eine moralische Richtung kennt. Den Leuten geht es aber nicht um Ideologie, den Leuten geht es um ihre Lebensumstände und ihre Umfeld, und das haben die SPD und die Jusos zwar nicht alleine, aber doch sehr maßgeblich durchruiniert und vermurkst. Und wenn man die Inflation, die Mieten, die Energiepreise, die Vorfälle der vergangenen Silvesternacht sieht, dann ist das grundsätzlich gar nicht mehr so weit entfernt von den Zuständen 1933. Wir sind wieder an dem Punkt, an dem man seine Wohnung nicht aufrechterhalten und sein Kind nicht normal und in Frieden zur Schule schicken kann. An dem linke Chaoten durch die Straßen marodieren und die Ordnungskräfte angreifen. Dazu noch der ganze Gender-, Quoten- und Woke-Scheiß.

Wären „Yannick“ und der SPD-Parteiverstand, dem das „gefällt“, nicht so entsetzlich ungebildet, würden sie merken, dass sie es sind, die gerade Verhältnisse hergestellt haben, die denen von 1933 nicht unähnlich sind. Damals war die SPD ja auch schon nicht ganz unschuldig daran. Ich hatte das im Blog schon erwähnt und war mir da im Gespräch mit Freunden auch schon einig, dass hier eine Situation wie 1933 aufzieht und hochkocht, und ich hatte ja schon den Verdacht geäußert, dass man gerade versucht, den Siegeszug des Kommunismus ab 1917/18, der damals schief gegangen ist, nochmal neu nachzuspielen, nur diesmal mit dem „richtigen“ Ergebnis.

Und gerade weil ich das so empfinde, dass man hier systematisch und gewollt wieder eine Situation wie 1933 nachstellt, um diesmal gegen die „Rechten“ zu gewinnen, hatte ich ja dieses dringende Bedürfnis, aus Deutschland wegzukommen, schon mal einen Notankerplatz zu finden. 1933 tat man auch gut daran, sich nach einer anderen Bleibe umzusehen.

Gerade deshalb fallen mir solche Wahlplakate ganz unangenehm auf, weil ich davon eben den Eindruck habe, dass die 1933 nachspielen, aber diesmal die anderen gewinnen sollen, als ob Napoleon-Fans die Schlacht von Waterloo auf dem Spieltisch nachspielen, aber so, dass diesmal Napoleon gewinnt.

Die SPD und ihre Jusos warnen ständig vor 1933, merken aber nicht, dass sie dieselben Zustände wiederherstellen, 1933 quasi wiederholen, weil da unterbewusst, oder bei manchen vielleicht sogar bewusst, der Versuch unternommen wird, die Geschichte zu korrigieren, indem man sie nochmal richtig nachspielt, als würde man ein Remake eines Films machen oder dafür sorgen, dass Han Solo erst als Zweiter schießt. Denn würde die SPD tatsächlich ein zweites 1933 verhindern wollen, würde sie die Lebensumstände der Leute in Ordnung bringen und sie nicht jeden Tag verschlechtern und absurder machen.