Ansichten eines Informatikers

Silvesterparty am Brandenburger Tor

Hadmut
1.1.2023 20:43

Ah, das erklärt was.

Ich hatte gestern abend noch in die Sendungen des deutschen Fernsehens zu Silvester reingesehen, weil es ja eine Stunde Zeitunterschied gibt und hier schon wieder alles vorbei war. Ich hatte mich bei der Sendung vom Brandenburger Tor etwas gewundert. Nämlich, dass die Leute dort so locker und entspannt rumstanden, mit bequemem Abstand untereinander. Das kam mir komisch vor. Ich war vor Jahren ein einziges Mal auf der Party am Brandenburger Tor und fand es eine absolute Katastrophe. Ich habe eineinhalb Stunden gebraucht, um im Gedränge hinten an den Eingang Richtung Siegessäule und von da wohin zu kommen, wo man die Bühne sehen konnte. Fürchterliches Gedränge, Druck von allen Seiten. Dann haben mich grundlos zwei Osteuropäer, anscheinend Polen, angegriffen, die das lustig fanden, Leute anzugreifen, die im Gedränge nicht wegkommen können. Als ich mich dann endlich an einen anderen Platz gearbeitet habe, schlug dann einer auf mich ein, groß, breit, wohl Russe. Weil nämlich im Gedränge seine ebenfalls große, breite, schwere Freundin meinte, jetzt tanzen zu müssen, rumsprang, und mir abwechselnd auf die Füße trat und mir die Ellenbogen in verschiedene Körperteile rammte, und ich sagte, sie möge das bleiben lassen. Worauf der Russe ausrastete, ich hätte seine Freundin nicht anzusprechen, und anfing, da auf mich einzuprügeln. Es war erst so um 22:00, und da beschloss ich dann, dort nicht zu bleiben und mich wieder rauszuarbeiten. Als ich dann aber auch rund 45 bis 50 Minuten brauchte, nur um wieder rauszukommen, entschied ich mich, da niemals mehr wieder hinzugehen, weil da nur ein Böller oder eine Handgranate oder sowas reicht (und andere Idioten hatten vorher silvesterraketen flach über dem Boden quer durch die Beine der Leute geschossen), um eine Massenpanik und Stampede auszulösen. Es gab ja bei einer Love Parade Duisburg 2010 mal 21 Tote. Anscheinend hatte man daraus nichts gelernt. Und richtig lustig würde das, wenn so in Breitscheidplatzmanier einer mit dem Laster durch die Menge fahren würde. Schneepflug. Oder ein voll beladener 40-Tonner mit Anlauf, so von der Siegessäule her. Oder ein Benzintanker mit Anzünden.

Umso mehr habe ich mich gewundert, als ich da gestern abend im Fernsehen das Publikum gesehen habe. Kann eigentlich nicht stimmen, weil die da sichtbar locker, entspannt und mit Abstand zwischen den Leuten standen.

Lösung:

Statt Hunderttausende durften nur noch 2.500 Leute hin. Anscheinend hat man zwar spät, aber dann doch etwas gelernt. Wobei mir nicht ganz klar ist, was dann der Auslöser war, ob es um die Vermeidung solcher Trampelpanik oder Corona-Abstände oder was auch immer ging. Und anscheinend jetzt auf der anderen Seite des Brandenburger Tors, also zum Platz und zu unter den Linden hin.