Ansichten eines Informatikers

Der Gestank aus dem Puma-Käfig

Hadmut
21.12.2022 20:34

Die Österreicher spotten über uns.

Ein Leser aus Österreicher schickt mir den Link darauf, wie Österreich über unseren Panzer Puma berichtet.

Das Ding koste 17 Millionen Euro (pro Stück!), und bei einer Übung neulich waren 18 von 18 Pumas ausgefallen.

Die Feuchtigkeit, spotten die Österreicher, setze der Software zu.

Ich hätte da jetzt eher an drei Verteidigungsministerinnen in Folge gedacht, denn in welchem Zustand soll die Bundeswehr nach von der Leyen, Kramp-Ladehemmung und Lambrecht auch schon sein? Man wollte den Schwerpunkt ja eher auf die Feminisierung der Bundeswehr und die FKK-Armee legen (FKK = Fernseher, Kühlschrank und Kita für alle).

Verzwickt zu beurteilen

Wobei für mich als Informatiker die Sache gerade verzwickt zu beurteilen ist, denn bisher hat noch niemand gesagt, ob alle 18 Pumas aus demselben Grund oder aus unterschiedlichen Ursachen ausgefallen sind, ob da jeder seine eigene Macke hat.

Es heißt inzwischen, es sei ein Softwareproblem. Wenn es aber ein Softwareproblem ist, dann würde ich es auch bitteschön erwarten, dass alle 18 gleich ausfallen. Denn würden beispielsweise 5 von 18 wegen der Software ausfallen, dann würde ich sofort die Frage stellen, wieso die unterschiedliche Softwarestände haben. Es regen sich zwar alle darüber auf, dass 18 von 18 ausgefallen sind und spotten darüber, aber das ist womöglich sehr dumm. Denn würden nur manche ausfallen oder sie aus verschiedenen Ursachen ausfallen, deutete das auf eine schwer kontrollierbare Streuung hin. Fallen aber 18 von 18 aus demselben Grund aus, ist das zwar ärgerlich und peinlich, aber aus Fehlerbehebungssicht eine sehr gute Nachricht, weil man dann nämlich weiß, dass es kein schwer zu findender sporadischer, sondern reproduzierbarer Fehler ist, und man es nicht mit einer Streuung zu tun hat, und sie sich alle gleich verhalten. Streuungsfehler sind viel schlimmer.

Das kann man nur Politikern, Journalisten und solchen Leuten nicht klarmachen. Das ist die Folge unserer Laienrepublik Deutschland. Man lacht halt über die lächerliche Meldung 18 von 18 ausgefallen und denkt nicht für 20 Pfennig darüber nach, dass das auf einen einfacher zu behebenden Fehler und vor allem nur einen Fehler hindeutet.

Die mögliche Ursache

Ich muss mal schauen, irgendwo in dem Berg von Zuschriften hatte ich noch was, die beschreibt, woran der Puma krankt. Im Prinzip derselbe Fehler wie beim BER.

Der Puma nämlich sei so eine „Goldrandlösung“, die mit Anforderungen überhäuft sei, die kein Mensch mehr erfüllen kann. Man wollte so eine eierlegende kettenfahrende schießende Wollmilchsau, und da habe das deutsche Problem voll zugeschlagen, dass die Bundeswehr einen riesigen Wasserkopf an Verwaltung und Beratern hat, und natürlich im Umlaufverfahren jede Abteilung – wie immer – ihren Blödsinn in Form eines Forderungskatalogs dazugegeben hat und am Ende eine ewig lange Liste unerfüllbarer und widersprüchlicher Anforderungen steht. Da stehen dann solche Dinge drin, wie dass Panzer schwangerentauglich sein müssen, weil irgendwo im Umlaufverfahren irgendeine Frauenbeauftragte beteiligt war, die zwar keine Ahnung von Panzern hat, aber ihr Thema reinbringen will, und so steht am Ende eine Anforderungsliste, die nicht mehr zu erfüllen ist.

Ich bin jetzt nicht sicher, ob das Spott/Satire oder ernst gemeint war, aber ich habe irgendwo den Hinweis bekommen, dass eine Anforderung an den Puma war, dass beim Betrieb und Kampf in seiner Umgebung die Feinstaubbelastung unter den Grenzwerten für Schwangere bleiben müsse. Versucht mal, mit einer Kanone zu schießen und die Feinstaubbelastung niedrig zu halten.

Das Problem des Puma seien deshalb nicht die Hersteller, sondern die völlig schwachsinnige Anforderungsliste aus einem völlig von Versorgungsposten für Schwätzer zugewucherten Beschaffungsamt, die keiner mehr erfüllen könne. Jeder schreibt alles drauf, was ihm einfällt, weil keiner das Risiko eingehen will, dass das Ding hinterher irgendeine Eigenschaft nicht hat, die man aber dann moralisch, politisch oder wie auch immer, sogar militärisch brauchen könnte, wenn sich die politische Meinung mal wieder dreht. Denn noch vor Jahren hätte niemand solche Wendungen wie Frauenquote bei der Bundeswehr oder Klimarettung absehen können, weshalb man für solche Politikwenden gewappnet sein will und jeden noch so absurden Mist draufschreibt, der einem in den Sinn kommt.

Man könnte es auch kurz zusammenfassen: Geliefert wie bestellt.