Ansichten eines Informatikers

Der putschende Oberstabsfeldwebel

Hadmut
12.12.2022 19:54

Noch was Militärisches.

Sehr geehrter Herr Danisch,

Sie hatten ja bereits schon über den Putsch der Rentner gelästert.

“Einer der Soldaten, Oberstabsfeldwebel Andreas M., gehört dem Stab der Bundeswehreliteeinheit an.”

Oberstabsfeldwebel ist Enddienstgrad der Feldwebellaufbahn. OStFw bzw. OSF in einem Stab ist praktisch ein Elefant auf dem Elefantenfriedhof, der aggressiv auf seinen Ruhestand und Tod zuwartet.

Vor allem mit der Lachnummer “Er ist die Schnittstelle zum Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung” (ist übrigens sachlich falsch weil es das BWB nicht mehr gibt und durch das BAAINBw ersetzt wurde) als absolute Papierschubse ohne Einflußmöglichkeit. Die Beschaffung von Material wurde durch von der Leyen und ihrer McKinsey-Lesbe Suder komplett
kaputt-reformiert, das kann kein kleiner OStFw toppen.

Die Nazis waren totale Idioten und Trottel. Haben den Reichstag niedergebrannt um ihr Ermächtigungsgesetz durchzubekommen. Dabei hätten die nur 25 Rentner festnehmen müssen! Was für Versager!

Jahahhaa! Stimmt.

Erinnert mich an meine Bundeswehrzeit. Da ging nämlich die ganze Kompanie im Sommer geschlossen in den Urlaub, bis auf die drei Nasen, einschließlich mir, die beantragt hatten, den Urlaub am Schluss nehmen zu können, weil wir ein Studium aufnehmen wollten.

Das führte zu kuriosen Ergebnissen. Denn dadurch wurde die Kompanie nicht, wie normal, geschlossen, sondern blieb in Minimalbesetzung offen, und wir hatten im Prinzip frei, weil es ja nichts zu tun gab und wir uns einen faulen Lenz gemacht haben. Ich habe sogar einen Befehl bekommen, weil dann nämlich zum 1.7. neue Soldaten von der Grundausbildung kamen, und ich die dann in Empfang nehmen sollte, weil ich als W15-Obergefreiter der höchste Dienstgrad in der Kompanie war. Habe ich auch gemacht.

Wir haben es dann aber übertrieben. Es gab nämlich einen Übungs-Nato-Alarm, bei dem alle an ihren Einsatzort fahren und sich per Funk melden sollten, um zu zeigen, dass man schnell genug einsatzbereit sei. Ich kam mit dem Kumpel, der das auch beantragt hatte, eigentlich der Kradmelder, aber ein Quartal jünger war als ich, nach reiflicher Prüfung zu dem Ergebnis, dass wir als Kompanie ja nicht geschlossen seien, also teilnehmen müssten, zu dem Ergebnis, dass wir rausfahren. Wir sind also zu zweit, Obergefreiter und Gefreiter, mit dem Iltis zum Einsatzort gefahren, der hinter einer Gastwirtschaft im Wald lag. Und weil wir nur einen Iltis und nicht eine ganze Kompanie mit LKW hatten, auch so, dass man das von der Straße aus dann nicht sehen konnte. Und weil ich ja auch Cheffahrer und Truppenfernmelder war, dann bei Aufnahme des Funkverkehrs ordnungsgemäß gemeldet. Man fragte nach, ich wiederholte, und dann kam das Schlüsselwort, den Funkverkehr wegen Feindeinwirkung komplett einzustellen. Man dachte nämlich, die zweite Kompanie wäre in Urlaub und geschlossen, und könnte sich deshalb gar nicht melden, das sei also ein Test von ganz oben, ob sie richtig reagieren. Allerdings meinte der Funker von der ersten Kompanie, meine Stimme erkannt zu haben. Kurz drauf kam also der Bataillonskommandeuer angebraust, und ich, schön Männchen gemacht, die zweite Kompanie als in derzeitiger Stärke vollständig angetreten gemeldet. Selbstverständlich seien wir einsatzbereit und würden jederzeit sofort am befohlenen Ort sein, auf uns wäre Verlass. Das Gesicht war göttlich. Äh … ja … Lob … also, das hätten wir gut und korrekt gemacht, positiv vermerkt, aber wir sollten jetzt sofort verschwinden, sonst kracht’s. Haben wir gemacht und vor Lachen Schlangenlinien gefahren.

Man kam zu dem Ergebnis, dass das so nicht geht, dass da ein paar Gefreite Kompanie spielen, und fand heraus, dass oben im Dachgeschoss die 5. Kompanie, die Geisterkompanie wohnte. Die gab es nämlich gar nicht, da hausten nur einmal im Jahr ein paar Reservisten für zwei Tage, ansonsten gab es da nichts, außer dem Kompaniechef, einem eben Oberstabsfeldwebel, der damit beschäftigt war, an den anderen 363 Tagen im Jahr exakt gar nichts zu tun, außer auf seine Pension zu warten. Man hat ihn auch nur selten gesehen, und er war ein friedlicher, netter Mensch, dem alles Militärische irgendwie fremd schien. Und man entschied, dass der er Ersatzkompaniechef sein sollte, weil der faul genug sei, dass sowas nicht wieder passiert, dass da ein überambitionierter pflichtbewusster Obergefreiter mit seinem Kumpel alleine rausfährt und die Kompanie als vollständig angetreten meldet, auch wenn es so war. Es hieß nämlich, im III Corps hätten sich die Generäle ob des Vorgangs gebogen vor Lachen, weil natürlich gemeldet werden musste, warum das Bataillon den Funkverkehr in der Übung eingestellt hatte. Und sämtliche Offiziere und Unteroffiziere wussten bei der Rückkehr aus dem Urlaub grinsend von dem Vorgang, noch bevor wir ihn gemeldet hatten.

Und von diesem Oberstabsfeldwebel, den wir dann auch nur einmal sahen, bekamen wir auch nur einen einzigen Befehl: „Macht, was Ihr wollt, aber lasst mich in Ruhe!“ Man möge es auf jeden Fall unterlassen, ihn auf seinem geruhsamen Weg in die Pension auch nur irgendwie zu stören oder mit irgendwelchen Fragen, Problemen oder Aufgaben zu behelligen.

Was dann dazu führte, dass wir nicht wie sonst, morgens um 5.30 Uhr, sondern passend zum Mittagessen aufstanden, denn von Alarmen und ähnlichem waren wir dann ja befreit. Und wer schläft, funkt nicht.

Und die Bundesregierung will uns nun erzählen, dass ein solcher Oberstabsfeldwebel drauf und dran war, die Bundesregierung niederzuputschen.