Ansichten eines Informatikers

Scholz in der Kanzlersackgasse: Nun braucht man die alten weißen Männer

Hadmut
11.12.2022 14:44

Von dummer Politik.

Erst wollte man die alten weißen „toxischen“ Männer loswerden, vertreiben, ausmerzen, neutralisieren, „überwinden“, aus der Gesellschaft drücken.

Alles sollte „divers“ sein, Quoten, Vielfalt, und natürlich die seit 2015 veranstaltete Flut von „Fachkräften“, die unser Rentensystem retten und unserer Gesellschaft die verheißenen paradisischen Zustände sichern sollten. Das war der sozialistische Traum, dass die das bedingungslose Grundeinkommen erwirtschaften und wir uns hier der professionell-sozialistischen Nutzlosigkeit zuwenden können.

Und in vielen woken Firmen wollte man die Leute ab 55 ja dann auch loswerden. Natürlich will man divers sein und niemanden diskriminieren, aber alte weiße Männer will man dann doch nicht haben. Ging mir ja auch so.

Hat wohl alles nicht so geklappt, man scheint das große Alte-Weiße-Männer-Vertreiben inzwischen zu bereuen. Die FAZ: Scholz will weniger Frührentner

Bundeskanzler Olaf Scholz will erreichen, dass weniger Menschen vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Rente gehen. „Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“. Scholz sieht zudem „Steigerungspotenzial“ beim Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt. „Damit das hinhaut, müssen wir aber Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausbauen.“

Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gehen immer mehr Menschen in Deutschland früh in Rente. Viele scheiden demnach bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt aus – und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze. Gleichzeitig leidet die deutsche Wirtschaft unter einem Mangel an Arbeitskräften.

Hähä.

Scholz will, dass Frauen bis 67 arbeiten, und ihnen das durch Ganztagsangebote in Kinderkrippen, Kitas und Schulen ermöglichen. Damit Frauen um die 65 nicht den ganzen Tag auf ihre 5-jährigen Kinder aufpassen müssen.

Jo.

Das ist wohl nur etwas Gender-Zuckerguss auf die Erkenntnis, dass man jetzt plötzlich doch die alten weißen Männer braucht, denn den Frauenanteil auf dem Arbeitsmarkt bei den über 60-jährigen steigern zu wollen ist wohl auch nicht so effektiv. Man braucht nun wohl eher doch die alten, weißen, „toxischen“ Männer, die man in die Wüste geschickt hat.

Dabei drängt sich die Frage auf, ob es nicht sinnvoller wäre, das Millionenheer der Importwunderfachkräfte endlich mal zu aktivieren, zumal das ja viele junge starke Männer sind und das sowieso irgendwann sein muss, während die Alten zu reaktivieren oder zu halten das Problem ja nur vorrübergehend, für ein paar Jährchen dämpfen würde. Bestenfalls eine Legislaturperiode, und Scholz sagte ja, dass er wieder antreten will. Ich bin mir nicht sicher, ob ihm klar ist, dass vier Jahre später die dann alle vier Jahre älter sind.

Beachtlicherweise redet er aber nur davon, ob man arbeiten kann. Was gar nicht mal so einfach ist, was sich aber Politiker, die ihr Lebtag nie gearbeitet haben, auch nicht so richtig vorstellen können. Habeck ist ja schon nach einem Jahr Arbeit sichtbar gealtert, fix und fertig und manchmal vor dem Heulkrampf. Oder vielleicht sogar danach.

Was sie nämlich nicht sagen, ist, warum man auch noch arbeiten wollte.

Ich bekomme immer mehr Zuschriften von Leuten ungefähr meines Alters oder darüber, die sich irgendwohin ins Ausland abgesetzt haben, wo das Leben günstiger, die Landschaft schöner und die Kosten niedriger sind, und gar nicht daran denken, ihre Gesundheit und Lebenszeit an den Fiskus zu verheizen.

Es ist auch gar nicht klar, wo man arbeiten sollte, wo doch die Firmen alle woke sind und alte, weiße, toxisische Männer „überwunden“ haben (was übrigens in erstaunlich vielen Fällen auf Gegenseitigkeit beruht).

Vielleicht hätte es auch geholfen, Männer leistungsentsprechend zu befördern und bezahlen, und ihnen nicht überall quereinsteigende qualifikationsbefreite work-life-balancende daueropfernde Frauen vorzuziehen.

Der Zug ist abgefahren und der alte weiße Mann in vielen Fällen abgereist.

Da hat man sich in der SPD und bei den Grünen wohl sehr verschätzt und verspekuliert.

Und solange die nicht mit einer langen Liste garantiert gender- und quotenfrauenfreier Betriebe und garantierter angemessen überhöhter Nettogehälter mit vollem Inflationsaugleich und nichtveganer Kantine rüberkommen, wird das dann auch nichts mehr werden. Denn viele der Leute, die mir schreiben, haben herausgefunden, dass das Leben ohne Arbeit angenehmer ist, als mit, und Faullenzen netto wie brutto rüberkommt.

Man scheint langsam zu merken, dass die Utopie nicht funktioniert.