Ansichten eines Informatikers

Das Hasso-Plattner-Institut

Hadmut
30.9.2022 14:16

Neulich fragte mich ein Leser,

was ich vom Hasso-Plattner-Institut halte.

Nun, für eine wirklich durchfundierte und belastbare Meinung hatte ich vielleicht noch nicht genug mit denen zu tun, aber wenn die mir über den Weg laufen, dann hinterlassen sie fast immer einen negativen Eindruck bei mir. Will sagen: Ich halte ziemlich wenig von denen, würde das jetzt aber nicht als allgemeine Einschätzung herausgeben, zumal ich da vielleicht auch etwas befangen bin, weil einer meiner Promotionsprüfer, eine in meiner persönlichen Wertschätzung als Mensch und als Informatiker sehr weit unten, deutlich unter Null stehende Existenz von gelebter Jämmerlichkeit, der sich ins Aus manövriert hatte, dann ans HPI rekrutiert hatte. Ich sehe da ziemliche Diskrepanzen zwischen Anspruch und großer Klappe einerseits und tatsächlicher Qualität andererseits, und die Nähe zur Politik und insbesondere Merkel und viel heiße Luft sind mir auch immer wieder negativ aufgefallen. Die haben ja (zumindest früher mal) einen Schwerpunkt in IT-Sicherheit gesetzt, aber überzeugt hat mich da nichts, das hörte sich für mich oft nach Geschwätz oder einfach Beliefern der Politik mit dem, was die gerade hören will, vor. So nach konferenzmäßiger Wichtigtuerei.

Positives zu berichten fiele mir dagegen spontan nichts ein. Da hat halt ein Milliardär viel Geld abgelassen, vermutlich in guter Absicht, und wollte sich da auch ein Denkmal setzen und seinen Namen verankern, und er hat halt das dafür bekommen, was man heute von Universitäten für sein Geld eben so bekommt. Typischer Fall von Geldverschwendung. Billig war das bestimmt nicht. Aber gut gemeint und gut gemacht sind bekanntlich zweierlei.

Das HPI hat jetzt im Internet so eine offene Lernplattform.

Und was bieten sie da an? Gender und Technologie

Geschlecht begleitet uns schon unser ganzes Leben lang. In diesem Kurs wollen wir persönliche Erfahrungen mit Geschlecht erweitern, hinterfragen und reflektieren – immer in Bezug zu aktuellen Technologien wie künstlicher Intelligenz und digitalen Assistenzsystemen. Denn Geschlecht beeinflusst nicht nur uns, sondern auch die Technologien, die wir nutzen und entwickeln.

In diesem Kurs können Menschen aller Geschlechter erforschen, was Gender und Technologie verbindet. Für die erfolgreiche Teilnahme im Kurs sind keine Vorkenntnisse nötig. Offenheit zur Selbstreflexion ist von Vorteil.

Wir werden uns in diesem Kurs viel mit uns selbst auseinandersetzen. Aus diesem Grund ist eine offene und wertschätzende Diskussionskultur in diesem Kurs für uns besonders wichtig. Bitte beachtet daher besonders unsere Forenregeln.

Der Kurs beginnt mit einer Einführung in Geschlecht: Wie beeinflusst Geschlecht unser Leben? Was verbirgt sich hinter dem Geschlechtsbegriff?

Anschließend werfen wir ein Blick auf Onlineformulare und Datenbanken, die unser Geschlecht abfragen oder speichern: Inwiefern wird Geschlechtervielfalt in Onlineformularen berücksichtigt? Welche Möglichkeiten gibt es Onlineformulare zu gestalten?

In Woche 2 beginnen wir mit Künstlicher Intelligenz: Kann KI das Geschlecht einer Person erkennen? Welches Verständnis von Geschlecht steht hinter automatisierter Geschlechtserkennung?

[…]

Akademischer Trash. Ramschniveau. Intellektuelle Insolvenzverschleppung. Anscheinend kann man anders als mit solchen Trash-Formaten die Frauenquote nicht erfüllen.

Es reiht sich aber nahtlos ein in den generellen Ver- und Zerfall der deutschen Hochschulinformtik, die es tatsächlich schaffte, weit tiefer zu fallen, als sie es je nach oben geschafft hat, um auf den Boden aufzuschlagen. International ist das ja auch alles ziemlich belanglos und ergebnisfrei. Das ist ja alles nur noch Kirmes und Show, keine Ausbildung mehr.

Ich denke – und hoffe – dass das mit der kommenden Rezession und dem absehbaren Staatsfinanzcrash zu einem Schrumpfungsprozess kommen wird. Der Staat wird die Mittel für die Hochschulen drastisch kürzen müssen. Man wird es vielleicht politisch vermeiden, die Zahlungen nominal zu senken, um sich nicht auch noch da zu blamieren und Feinde zu machen, aber man wird es nicht an Inflation, Energiekosten und so weiter anpassen. Mir schreiben ja jetzt schon viele, dass sie in un- oder zu wenig geheizten Hörsälen sitzen, und es ist noch nicht einmal Oktober. Das wird entweder zu Stellenkürzungen führen, oder aber – durch fehlende Inflationsanpassungen oder sogar nominell – zu Gehaltskürzungen. Und Leute, die was können, oder was lernen wollen, werden ins Ausland abwandern.