Ansichten eines Informatikers

Veganer und Intelligenz

Hadmut
25.9.2022 20:55

Nur so ein Gedanke.

Im ZDF läuft gerade (oder lief, als ich mit diesem Artikel angefangen habe) Terra-X, es geht um Intelligenz bei Tieren. Letztlich nichts wirklich Neues, dass Papageien und Schweine sehr intelligent sind, wissen wir schon.

Auch dass Intelligenz nicht so direkt vom Volumen, sondern von der Zahl der Neuronen, Synapsen und so weiter abhängt und manche Tiere wie Papageien viele davon auf wenig Raum unterbringen, ist jetzt auch nicht neu.

Und auch die Erkenntnis, dass ein leistungsfähiges Gehirn viel Energie braucht, und man sich die erst mal leisten können muss, ist nicht neu, das haben wir auch schon mal gehört. Sie bringen als Beispiel einen Koala, der aus seiner Nahrung nur sehr wenig Energie beziehen kann, und auch nicht der Hellste ist, es aber auch nicht braucht, und seine ökologische Nische für Doofe gefunden hat. (In Australien hat mir mal jemand gesagt, dass sie keine natürlichen Fressfeinde hätten, und ihnen, solange sie auf dem Baum hocken bleiben, einfach sicher sind und den Tag verschlafen können.

Eine Forscherin, die sich mit Tieren beschäftigt, sagte, dass man heute unter Intelligenz verstehe, sich an Situationen anpassen zu können, die Adaptionsfähigkeit, nicht auf ein vorgegebenes Verhalten festgelegt zu sein, sondern problemorientiert handeln zu können.

Mir ging dann ein Gedanke durch den Kopf.

Ich hatte doch neulich einige Artikel dazu geschrieben, dass ich vermute (es gab auch schon früher eine Beschreibung dessen, wie ich dann erfahren habe, für die einer einen Nobelpreis bekommen hat), dass das Gehirn zwei Betriebsarten kennt: Den Rudelmodus und den Einzelgängermodus.

Und ich hatte auch schon vermutet, dass der Rudelmodus eine Art Energiesparmodus ist, in dem man das Denken dem Leithammel überlässt. Wenn Denken so energieaufwendig ist, dass wir dazu viel Energie aufbringen müssen, die uns dann in wilder Natur an andere Stelle fehlen könnte, wäre es eine Konsequenz von Energie- und Lebensmittelknappheit, beim Denken eine Arbeitsteilung vorzunehmen, in der man nicht mehr selbst denkt, sondern die Denkergebnisse anderer übernimmt. Ein zentraler Aspekt der Rudelbildung. Und das würde auch passen, denn ich hatte ja mal eine Sendung erwähnt (war das nicht auch Terra-X?), in der berichtet wurde, dass irgendwo (China?) Affen irgendwann mal in einem Tal eingeschlossen wurden und sich an die Kälte adaptieren mussten, um überleben zu können. Nicht nur ein dickeres Fell, sondern auch die Entwicklung der Kooperation und Fürsorge. Sie sind nicht überall Rivalen und Konkurrenten, sondern haben sich daran angepasst, dass sie nur zusammen überleben können, und Kälte auch nur durch Gruppenkuscheln überstehen können. Derselbe Effekt, der auch von Pinguinen am Südpol bekannt ist, die das auch nur überleben, weil sie alle dicht beisammen stehen und sich dabei abwechseln, wer innen stehen kann und wer außen stehen muss.

Rudelbildung dürfte also eine Anpassung an harte Umweltbedingungen wie Kälte, Nahrungsmittelknappheit, Bedrohung durch Feinde und Konkurrenten sein. Rudelbildung führt zu geringerem Energieverbrauch, weil man kooperiert, durch Zusammenrücken Wärme spart (physikalisch: Die Gesamtoberfläche verkleinert), durch Denkdelegation den Energieaufwand des Selberdenkens einspart.

Und darum kreisten nun die Gedanken.

Zum Beispiel, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen den Beobachtungen gibt, dass Frauen stärker rudelorientiert sind als Männer, und öfter und überzeugter Veganer sind. Besteht ein Zusammenhang zwischen Energiesparmodus des Gehirns und dem Auskommen mit energieärmerer Nahrung?

Anders gefragt: Neigt der Einzelgänger zum Fleischkonsum, weil er mehr Energiebedarf hat, während der Rudelgenosse zur veganen Kost neigt, weil sie reicht, und dabei Streit um Beute, Jagdaufwand und so weiter vermeidet? Gehören zu den zwei Betriebsarten des Gehirns auch zwei Ernährungsmodi?

Ich hatte schon geschrieben, dass Religiosität, vor allem der Religionen mit einem einzigen Einzelgott, dem Genossen Universumsvorsitzenden, meiner Vermutung nach ein fiktives Rudel ist, eine autogene Übung, um sich seinen imaginierten Leithammel immer vor sich hertragen und ihm dadurch „folgen“ zu können. Möglicherweise ist Religion entweder die Unfähigkeit, auch außerhalb des Rudels nicht aus dem Rudelmodus herauskommen zu könnnen, ein Umschaltproblem. Vielleicht hat auch nicht jeder diesen Schalter für die zwei Betriebsarten. Oder es ist eine Strategie, sich auch ohne Rudel einige der Energiesparoptionen zu verschaffen, indem man so tut, als wäre man im Rudel. Um dann einmal im Jahr zum Kirchentag zu fahren, um sich zu überzeugen, dass es da wirklich ein Rudel gibt. Auch wenn man 700km mit dem Zug dahin fahren muss. Entweder ist Religion eine Folge der Unfähigkeit, in den Einzelgängermodus zu schalten, oder es ist eine Methode, das Umschalten zu vermeiden, weil es womöglich irgendwelche Vorteile bietet, wenigstens so zu tun, als wäre man im Rudel.

Ich hatte auch schon vermutet, dass die religionsgleiche Sekte der Linken mit Marx als Leithammel ebenfalls in einer geradezu krankhaften Weise in diesem Rudelmodus feststeckt und zwanghaft Rudelmechanismen durchspielt. Die leninistische Partei beruht ja auf der Vorstellung, dass das Volk selbst gar nicht weiß, was gut für es ist, und eine Partei aus selbsternannten Leitidioten sagt, wo es lang geht. Berachtet man das aber unter der Prämisse der Hirnbetriebsarten, von denen der Rudelmechanismus unter anderem durch Denkdelegation Energie spart, könnte der Kommunismus nicht einfach nur ein krankhaftes Feststecken im Rudelmodus sein, sondern eine Art Lebenspanik in Erwartung einer Krisensituation aus Hunger und Kälte, in der es für das ganze Rudel überlebenswichtig ist, eng zu kooperieren, zusammenzurücken, Energie zu sparen. Möglicherweise gehört so eine Panikschaltung zu den beiden Betriebsarten des Gehirns, denn Energie sparen zu können hilft ja nichts, wenn man es nicht auch rechtzeitig tut.

Das nun wieder könnte erklären, was Kapitalismus aus Sicht der Kommunisten ist: Nämlich der Einzelgänger, Individualist, der es ablehnt, sich dem Rudelmechanismus des Zusammenrückens („wir stehen solidarisch beisammen“ – solidarisch wie die Pinguine in der Antarktis) zu unterwerfen. Jemand, der an der Überlebensstrategie unter Krisenbedingungen nicht teilnimmt. Vielleicht, weil die Krise fiktiv ist. Weil manche – wie die Schweine bei Orwell – davon profitieren, falschen Alarm zu geben und die Untergangskrise zu fingieren, die früher aus Kälte und Hunger bestand.

Denkt man das nun noch ein, zwei Meter weiter, könnte man auf den Gedanken kommen, dass der ganz Klima- und Weltuntergangsschmonzes, jetzt noch das Theater mit Lebensmittelnot, Gasknappheit, Frierensankündigungen, und ob das alles noch nicht schlimm genug wäre, auch noch Klopapierknappheit zu veranstalten, eine Taktik ist, bei den Leuten diesen Panikmechanismus auszulösen und die Notumschaltung vom Einzelgänger (Kapitalist, Individualist, Nonkonformist, Fleischesser) in den Rudelmodus auszulösen und zu erzwingen.

Möglicherweise fördern Hunger und Kälte – oder auch schon deren Ankündigung – diese Umschaltung.

Möglicherweise ist der Kommunismus nicht von Marx erfunden, sondern kurz nach dem Übergang vom Reptil zum Säugetier entstanden und das dem selbsternannten homo pseudosapiens gebliebene Rudiment bodenkriechenden Rudelverhaltens.

Und möglicherweise finden unsere derzeitige Gesellschaftsentwicklung und Regierungsampelpolitik nur sehr knapp oberhalb des Reptiliengehirns statt. Vielleicht ist es nur die jahrmillionenalte Sehnsucht auf Gruppenkuscheln, um den Winter mit Hunger und Kälte überstehen zu können, und das darauf beruhende ständige Gerede davon.