Ansichten eines Informatikers

„Hart aber fair“

Hadmut
20.9.2022 14:37

Ein trefflicher Spott im Radio.

Obwohl auch von der ARD (RBB 88.8) spotteten heute morgen im Radio die beiden Moderatoren über die Forderung eines SPD-Verbandes, dass die ÖRR bzw. die ARD doch Pornos finanzieren und senden sollten.

Erst erklärten sie, dass die Motivation dahinter sei, dass man im Internet mit kostenlosen Pornos überschwemmt werde, die herkömmliche Geschlechterrollen zeigten, Gewalt und so weiter und so fort, und man deshalb antirassistische geschlechtergerechte, rollenneutrale, einwilligungsorientierte Pornos genauso frei und kostenlos dagegenhalten müsse. (Was, Anmerkung von mir, garantiert wieder auf das linke Standardschema Schwarzer Mann + Weiße Frau hinausläuft, gerade wieder beim Wäschewochensonderangebot von LIDL zu sehen, ich könnte mich jetzt spontan nicht erinnern, da im Mainstream schon mal einen weißen Mann mit einer schwarzen Frau gesehen zu haben.)

Spott eines Moderators: Die ARD-Pornoreihe müsse dann unter dem Titel „Hart aber fair“ erscheinen.

Ich konnte natürlich meine schmutzige Phantasie wieder nicht im Zaum halten. Das wäre doch echt was, wenn die einfach den Tatort, der ohnehin etwas altersschwach daherkommt, und seinen Sendeplatz durch den „Popport“ ersetzen und jeder ARD-Sender dann sein eigenes Serien-Team für Pornos hat, das dann 90 Minuten auf Abenteuer und Problemlösungssuche geht und sich durch die Abgründe der Gesellschaft vögelt.

Man könnte natürlich auch solche extrem ausgemergelten Formate wie die „Küchenschlacht“ durch die „Bettenschlacht“ ersetzen, wenn da Montags fünf Amateure unter Profiaufsicht antreten, und dann jeden Tag der schlechteste rausfliegt, am Freitag dann der Sieger in allen Kategorieren gekürt wird.

Auch die Und-täglich-grüßt-der-Barbier-Show „Bares für Rares“ könnte man aufpeppen, vielleicht so „Obszön aber schön“ oder sowas, wenn dann die Leute kommen und vor Kamera und Experte das Röckchen heben, damit der Experte was dazu sagen kann. Meinetwegen auch mit der Schmuckexpertin für Intimschmuck und dem Spezialisten für mittelalterlichen Sado-Maso-Kram.

Auch die endlos langweiligen Talkshows könnte man damit optisch aufhellen.

Irgendwie erinnert mich das alles an die Frühzeit des Privatfernsehens, als man sich erstmals in schlüpfrige Gefilde vorwagte. Wie hießen die alle? „Eine Chance für die Liebe“, „Wa(h)re Liebe“, „Peep!“ und die anderen fallen mir jetzt spontan nicht mehr ein, aber da gab es doch verschiedene Erotik-Aufklärungsformate, Erika Berger, Lilo Wanders, Verona Feldbusch/Pooth und noch so ein paar.

Ich hatte im Laufe meines Berufslebens sogar mal eine Kollegin, mehr so auf Hilfsjob-Basis, die mal zugegeben hatte, dass sie für das Fernsehen mal eine Serie über Swingerclubs vor Ort moderiert hatte, aber irgendwann lief das dann nicht mehr.

Wobei das die Qualität unseres derzeitigen Programms durchaus heben würde. Ich kann mich noch an einen erstaunlichen Vorgang erinnern. Ich war doch zu meinen Studentenzeiten einige Male in einem professionellen Fotostudio in der Umgebung von Karlsruhe zu Aktfotoworkshops, wo man dann auch was zu Licht, Blitzanlagen, Umgang mit Models und so lernen konnte. Damals war das ja noch so, dass das Fotostudio – per Brief, E-Mail und Web gab es damals noch nicht im öffentlichen Raum – Einladungen mit ein paar Probefotos des jeweiligen Models verschickte. (Da hatte ich auch mal die Erdbeere von Tutti Frutti vor der Linse.) Und die war nun besonders hübsch, meldete sich nun aber für den Tag krank. Kurzfristig abzusagen ging damals in den analogen Zeiten vor Handy und E-Mail noch nicht, und deshalb schickte sie ihre Freundin als Vertretung. Aber, ach. Ex-Hure aus dem Bordell, die ihre aktiven Jahre schon lange hinter sich hatte und nun im Bordell hinter der Bar stand, das auch alles erzählte, da auch gleich ihre Hurenausstattung aus schwarzem Leder anlegte, was auch eigentlich nicht schlecht gewesen wäre, aber sorry, die kam für sowas dann da einfach mindestens 10, 20 Jahre zu spät. Man hat dann eher so aus Höflichkeit fotografiert, versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber das war nichts mehr. Was ich aber sagen muss: Ich hätte mich mit der drei Wochen, drei Monate am Stück unterhalten können. Als Gesprächspartner war die sowas von super. Ich hatte das im Blog schon mal erzählt, und damals schrieb mir jemand, das sei eben Berufsbefähigung, das gehöre bei Bardamen im Puff einfach zu den Grundfähigkeiten. Der hätte man eine Talkshow geben sollen. Das wäre ein Brüller geworden.

Warum also nicht so eine kombinierte Bums- und Talkshow direkt aus dem Bordell oder Swingerclub? 60 Minuten, 3 Gäste, jeder 10 Minuten Talk, 10 Minuten auf die Piste. Oder so wie bei Inas Nacht, nur mit Quatschen, Singen, Bumsen? Der würde ich sogar zutrauen, dass sie die Sendung dabei behält.

Also, Ideen für Sendungen und Drehbücher hätte ich ja schon. Und Exhibitionistinnen haben wir ja inzwischen auch wieder genug. Und sowohl bei den Journalistenkonferenzen, wie auch bei den Feministinnen, ist mir bei den jungen Frauen immer wieder aufgefallen: Doof wie ein Eimer, reden unfassbar dummes Zeug, aber ein paar sehr hübsche waren da schon dabei. Wenn man die jetzt dazu brächte, a) sich zu „befreien“, b) der Vagina zu mehr Publizität zu verhelfen und dann c) noch einen pornokompatiblen Handlungsstrang hätte, der sie vom Sprechen abhält…

Potential sähe ich da schon.