Ansichten eines Informatikers

Von Wärmepumpen und Dachlatten

Hadmut
29.7.2022 23:23

Bad News – Good News

Aktuelles aus dem Handwerkerbereich.

Wärmepumpen

Aus dem Main-Kinzig-Kreis:

Über mangelnde Aufträge kann sich das Heizungs- und Sanitärgewerbe derzeit nicht beklagen. Im Gegenteil: Die Fachbetriebe werden angesichts der stetig steigenden Energiepreise sowie der unsicheren Versorgungslage bei Gas und Öl der Auftragsflut kaum Herr. Das Problem ist jedoch: Es fehlt das Material, um die Aufträge abzuarbeiten und eine Besserung der Lage ist kaum absehbar.

Wie ernst die Situation ist, wurde jüngst bei einer Veranstaltung der Kreishandwerkerschaft in Hanau deutlich, zu der die örtliche Innung für Sanitär- und Heizungstechnik eingeladen hatte. Rund 50 Branchenvertreter waren gekommen, und berichteten fast unisono von ähnlichen Problemen. „Wer heute eine Wärmepumpe bestellt, der muss mindestens bis April kommenden Jahres warten, bis sie überhaupt lieferbar ist“, betonte etwa ein Vertreter des Herstellers Daikin.

Ähnliches berichtet im Gespräch mit der GNZ auch der Obermeister der Sanitär- und Heizungsinnung in der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern, Franz-Josef Beck aus Biebergemünd: „Ich habe erst letzte Woche mit einem Großhändler gesprochen. Wärmepumpen haben inzwischen eine Lieferzeit von drei bis zwölf Monaten.“

Schöner Kompromiss. Denn eigentlich gehört zum Wiederaufbau der DDR ja auch die Wartezeit für den Trabbi, aber Autos sollen wir ja nicht haben. Also macht man Wartezeiten für Heizungen. Sollte noch jemand ein Kind bekommen, kann man dann nach der Geburt die Heizung bestellen, damit er zur Volljährigkeit eine hat.

Dachlatten

Anders sieht die Marktlage bei Dachlatten aus. Malermeister Thümmel:

Thomas Thümmel aus Brandenburg ist verzweifelt. Der 33-jährige Malermeister ist nicht nur Chef eines Zwei-Mann-Betriebs, sondern auch Ausbilder. Sein Problem: Keiner bewirbt sich bei ihm. Wie Thomas Thümmel geht es vielen Ausbildern in Deutschland. Die Auftragsbücher sind voll, aber die Aufträge bleiben immer länger liegen. Kunden müssen Monate auf einen Handwerker warten. Für die deutsche Wirtschaft wird dieser Zustand immer mehr zur Gefahr. […]

„Bei den Jugendlichen gibt es keine Disziplin, keine Ordnung mehr“, so der Malermeister, der seinen Betrieb seit nunmehr fünf Jahren führt. „Acht Stunden am Tag arbeiten, das ist für viele schon ein Problem mittlerweile.“ Sein Urteil ist vernichtend: „Du hast nur noch Dachlatten hier auf dem Markt.“

Wir sind die letzte Generation, die noch auf dem Bau arbeitet“, führt der 33-Jährige fort. Laut eigener Aussage könnte Thümmel jederzeit drei bis vier Mitarbeiter einstellen. „Es ist keiner da, es möchte keiner machen.“

Wie, schon wieder eine letzte Generation? Fehlt noch, dass die sich dann am Rohbau festkleben.

Das ist hochinteressant, jeder will Wohnungen haben, jeder will Immigranten reinholen, jeder will klimaneutrale Heizungen haben, aber keiner will es mehr machen.

Moment mal. War das nicht 2015 die Begründung für die Massenmigration? Dass wir die Leute so dringend als Fachkräfte bräuchten?

Wann wär’s denn mal so weit mit der Arbeit?