Ansichten eines Informatikers

Der Mangel an kinetischer Energie und das Generationenproblem

Hadmut
1.7.2022 19:52

Noch ein Gedanke zu Windkraftanlagen.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass mir die Windkraftanlagen, genauer gesagt, ihre Lobpreisung, wie ein Perpetuum Mobile vorkommt. Irgendwo muss die Energie ja herkommen.

Nun schrieb mir einer im Oberlehrerton, dass man Energie nicht „produzieren“ könne, immer nur umwandeln, etwa aus kinetischer Energie.

Zum einen liegen mir solche begrifflichen Haarspaltereien nicht, die ich hier auch nicht für zutreffend halte, denn etwas durch Umwandlung zu erzeugen ist auch eine Produktion. Wer Butter oder Schuhe produziert, stellt die ja auch nicht aus dem Vakuum her, sondern wandelt Grundstoffe um. Insofern könnte sich der Betreiber einer Windkraftanlage meines Erachtens durchaus rühmen, Strom zu produzieren.

Ich halte die Aussage, dass man Energie nicht produzieren könne, auch wenn das Energieerhaltungsgesetz gilt, aber auch für nicht ganz richtig. Denn durch Kernkraft, und wenn ich mich an den Schulunterricht richtig erinnere, auch bei jeder chemischen Reaktion, die Energie abgibt, wird Masse reduziert und nach E=mc2 in Energie umgewandelt. Man kann also durchaus Energie nicht nur aus bereits bestehender Energie wandeln, sondern auch aus Masse. Freilich kann man argumentieren, dass Masse ja auch nichts anderes als Merkmal und Symptom gespeicherter Energie sein, also einer potentiellen Energie, gespeichert eben in der Elektronenhülle oder dem Kern von Atomen. Ja, weiß ich. Energierhaltung. Nur: Irgendwann hat man die Diskussion so weit ausgedehnt und zur rein akademischen Besserwisserei verbogen, dass einem die Diskussion gar nicht nichts mehr nutzt und zum Selbstzweck verkommt.

Drittens aber hatte der Leser auch nicht verstanden, dass ich genau das ja geschrieben hatte, nämlich dass ich eben nicht glaube, dass man dem Wind große Mengen Energie entnehmen kann, ohne dass sie irgendwo fehlen. Mir geht es ja gerade um den Energieerhaltungssatz und das Perpetuum Mobile, und wenn mir einer erzählt, dass wir da eine wundersame „erneuerbare“ Energiequelle hätten, die uns gratis die Energie für ein ganzes Land liefert, ohne dass irgendwer erklärt, woher die eigentlich kommen soll, stimmt eben was nicht.

Ja, ich weiß. Unsere Energiequelle ist die Sonne. Die und die Erdrotation machen den Wind.

Man hat die Sonne nun aber nicht hochgedreht, stärker eingestellt. Die Sonne liefert nicht mehr Energie als früher (von ihren natürlichen Veränderungen mal abgesehen, aber die sind gering). Wenn da also einem von der Sonne betriebenes Wettersystem Energie entzogen wird, dann kann das Wetter ja nicht unverändert so sein wie vorher. Wenn man da Energie in großem Maß entnimmt, muss es ja irgendeinen Unterschied geben, denn würde man die Energie nicht entnehmen, würde sie ja irgendetwas anderes machen.

Das ist ja nicht so wie ein Eimer Wasser, der voll ist, und wenn man Wasser rausnimmt, regnet er wieder voll. Man entnimmt Energie, und die fehlt dann woanders.

Was aber würde die Windenergie tun, wenn wir sie nicht entnehmen würden?

ich hatte schon einmal angesprochen, dass Windräder üble Wirbelschleppen hinter sich ziehen und die Luftströmung massiv stören. Und das nicht nur in Bodennähe bei 10 Meter, sondern richtig hoch. Und zwar bis in die Höhen, in denen „Wetter“ stattfindet.

Dazu nun schreibt mir ein Leser:

Reichskraftmühlen

Lieber Danisch,

Hinsichtlich der Windenergieanlagen (WEA) haben Sie noch fünf wichtige Punkte vergessen:

  1. Die WEA entziehen so viel kinetische Energie, dass es weniger Wind gibt. Im Nordwesten Deutschlands geht deswegen auch seit 10 Jahren die Niederschlagsmenge zurück.
  2. Die kilometerlangen Wirbelschleppen tragen, insbesondere nachts, zu einer vermehrten Austrocknung des Bodens bei.
  3. Die Rotorblätter sind Sondermüll und werden teilweise einfach im Boden vergraben.
  4. Durch das Schreddern von Vögeln und Fledermäusen fehlen Fraßfeinde für Schadinsekten, so dass mehr Pestizide verwendet werden müssen.
  5. Die Insekten, die an dem Rotorblättern kleben bleiben senken den Wirkungsgrad der Anlagen auf bis zu 50% und müssen aufwendig abgekärchert werden.

Ich sprach beruflich mit einem Kupplungshersteller, der sagte die Kupplungen für die WEA seinen auf 10 Jahre ausgelegt.

Am Ende gewinnt die Physik. Immer!

Besten Gruß

Naja, vergessen habe ich das nicht, sondern früher und in Sachen Energie ja durchaus angepsrochen. Das ist eine interessante Frage, inwieweit Windräder Wind und Regen stören, blockieren. Und die Frage, ob wir die „Klimaerwärmung“ nicht am Ende gerade durch Windräder machen, die den Wind reduzieren und durch Wirbelschleppen stören (irgendwo habe ich mal gelesen, dass der Regen dadurch vorzeitig abregnet und die Luftfeuchtigkeit damit nicht mehr weit getragen wird).

Ich hatte schon einmal geschrieben, dass ich das Steckenpferd habe, selbstverstärkende Fehler zu betrachten, es nur leider nicht genug davon gibt, um eine Rubrik daraus zu machen. Das hier könnte aber einer sein: Je wärmer das Klima/Wetter wird, desto mehr Windräder stellt man in Klimapanik auf, und macht vielleicht gerade mit denen alles schlimmer.

Die Wartung, Reparatur und der Neubau von Windrädern

Der Leser hat mich aber auf etwas anderes gebracht.

Nicht nur Kernkraftwerke, sondern auch Windkraftanlagen sind so ein typisches Produkt der Babyboomer- und deren Elterngeneration. Die haben die erfunden, konstruiert, gebaut.

Wenn man also heute Windräder aufstellt, und deren Bauteile, wie die Kupplungen, auf eine Lebensdauer von 10 Jahren ausgelegt sind, dann heißt das, dass die Babyboomer sie nicht mehr reparieren werden. Weil die bis dahin in Rente sind.

Aber wer sonst?

Wir haben Fachtkräftemangel, Analphabetismus, Generation Hartz IV und Generation Work-Life-Balance mit Frauenbeauftragter.

Wenn wir es aber heute schon nicht schaffen, Wärmepumpen zu installieren oder die Firmen aufrecht zu erhalten, etwa die Produktion von Rotorblättern für Windkraftanlagen nach Indien auslagern müssen, wer soll denn dann die vielen Windkraftanlagen in 10 Jahren reparieren?

Ich hatte ja neulich schon geschrieben, dass in der Sendung mit der Maus ein Bericht über Leute kam, die mit dem Heli raus zu Offshore-Windkraftanlagen fliegen, sich dort auf das Maschinenhaus abseilen, dort irgendwas reparieren, und wieder zurückfliegen.

Nur alte weiße Männer.

Die, die darüber berichten, waren dagegen junge Frauen.

Und das könnte symptomatisch sein.

Was ist eigentlich, wenn jetzt die ganze Energieversorgung auf Windkraft umgestellt wird, und das dann vielleicht auch ein paar Jahre funktioniert, und die Dinger dann in 10 oder 15 Jahren am Ende ihrer Lebenszeit oder zumindest ihres Wartungszyklus angekommen sind und dann mal ihren Kupplungswechsel oder was auch immer brauchen. Das kann man sich so richtig schön dystopisch wie im Endzeitfilm vorstellen, wenn da überall die wrackigen kaputten Windräder rumstehen, die keiner mehr reparieren kann oder will, die keinen Strom mehr produzieren, und ab und zu mal eins umfällt oder seine Rotorblätter verliert.

Wir schaffen es heute nicht mehr, den Schulunterricht voll aufzurechtzuerhalten. Die Lehrer haben die Schnauze voll, es wird weniger Lehrer geben, und auch da gehen die Boomer in Rente. Gleichzeitig haben wir einen Trend der Universitäten hin zur akademischen Gummizelle. Und dann haben wir noch den Effekt, dass immer mehr Firmen ins Ausland abwandern. Dazu kommt das Problem, dass viele Firmen mittelständische Eigentümer-Betriebe sind, die keine Nachfolger finden.

Wie stellen die sich eigentlich Betrieb und Wartung von tausenden Windrädern vor, wenn die Babyboomer weg sind?

Wartungsfrei übergebene Republik

Vor einiger Zeit hatte ich zum Thema Umweltschutz, Klimapanik, Elektroauto schon mal geschrieben, dass diese Generation eigentlich nichts anderes fordert, als dass wir ihnen eine wartungsfreie Welt generalüberholt und mit Garantie und Gewährleistung hinstellen, die keinen Schmutz macht, kein Denken erfordert und vollautomatisch und wartungsfrei 30, 40 Jahre lang läuft, bis sie in Rente sind, damit sie niemals etwas dran machen müssen. Eine Welt, in der der Strom aus der Steckdose kommt.

Das wird sich nur mit Windräder nicht machen lassen. Nicht länger als zehn, fünfzehn Jahre.

Und dann wir keiner mehr da sein, der sie repariert.