Ansichten eines Informatikers

Die Ukraine als virtueller Exilstaat und die Frage nach dem Antisemitismus

Hadmut
24.4.2022 14:06

Ich habe es ja nun mal mit Optimismus versucht. Weil manche meinen, mein Blog sei zu düster.

Eine Leserin ist damit nicht einverstanden. Sie teilt meinen Optimismus nicht.

Ich stimme allem zu, was Du schreibst, sehr informiert, sehr unvoreingenommen was den importierten Antisemitismus aus Palästina angeht und deren Aktivitäten im linken-linkestens Dunstkreis (meine Expertise dafür unterschlage ich für dieses Mal): Schon lange eines der verlogensten NGO’s, die man sich denken kann – mehr Geld kann man gar nicht abzocken als in Jerusalem eine pro-palästinensische NGO zu betreiben (auch unter Journalisten handeln diesen Job als einen der erstrebenswertesten, angenehmsten, vollversorgtesten – Ramallah und Umgebung).

Leider wird sie sich mit dem importierten Antisemitismus der von Dir doch recht übereilt begrüssten, angeblich sehr fleissigen, ehrenhaften und europäischen Ukrainer nicht nur treffen, sondern sie werden aufeinander losgehen (Bürgerkrieg zwischen Türken der zweiten Generation, die fleissig Steuern zahlen (als Kinder von Müllmännern, ich kenne unzählige aus dem Lebensmittelhandel, der türkisch-griechisch-kroatisch beherrscht wird, nicht auf der Leitungsebene, sondern drunter als Marktleiter und Mitarbeiter)Es ist schon jetzt extrem aufreizend mit welcher Chuszpe sich in München ukrainische Clans mit allem versorgen, was der Sozialstaat so hergibt, wie sie lautstark in teuren Cafes sitzen, bestellen, was es sahnigen Torten gibt, gerne mit der Checkarte bezahlen und gleichzeitig sehr fordernd, arrogant und selbstbewusst ihre Rechte einfordern. Als jemand, der mit der Tafel eng verbandelt ist über einen gemeinsamen runden Tisch, ploppen schon jetzt die Klagen auf, wie sich hier benommen wird an vorderstem Schlangestehen.

Und diese Ukrainer bestehen schon heute darauf, daß ihr Kinder keinesfalls mit deutschen Kindern zur Schule gehen sollen. Sondern Anspruch auf eigensprachlichen Unterricht nach ihren eigenen Schulbüchern (online, na klar) haben (von Dir durchaus begrüsst):

Und was lernen sie in diesen eigenen ukrainischen Schulbüchern?

Antisemitismus und keiner hier versteht etwas davon?

Laut Thomas Röper sind 3,5 Millionen Ukrainer schon vor dem Krieg aus wirtschaftlichen Gründen nach Rußland ausgewandert, weil ihr eigenes Land unregierbar geworden war, ein Müllhaufen an Korruption und schlechter Regierungsführung im Osten (Prostitution, Leihmütter, Organhandel, Drogen) und die haben sich nun zu einem großen Teil aufgemacht, um hierher zu kommen als Kriegsflüchtling und keiner prüft es nach, woher sie wirklich gekommen sind.

Europa wäre unerreichbar gewesen für sie bis dahin, jetzt waren sie schneller da als unsere kriegsbesoffenen Willkommenkultürler es sich hätten ausdenken können.

Und gleichzeitig weiß kein Mensch, ob wir nicht die Ehefrauen, Kinder und Geliebten von ultrarechten, kriegsverbrecherischen Asowbanden gleich mit importiert haben, die ja bestens vernetzt sind und auch den ganzen Kriegskitsch auf unserer Seite gut im Internet mitverfolgen können:

Hochexplosive Mischung (Frauen von Nazis im dritten Reich, gerne nachlesen zu was sie imstande waren denunziatorisch gesehen).

Ich bin mit der Tafel in engem Kontakt und alle sind baß erstaunt über die sehr fordernde Haltung der angeblichen Kriegsflüchtlinge, da macht sich kräftige Skepsis breit und wenn ich das richtig sehe, werden es keine AfDler sein, die die Gelegenheit nutzen, sich Luft zu machen, sondern da werden die sich völlig verarscht vorkommende zweite Generation türkisch-stämmiger systemrelevanter Steuerzahler sich zu Wort melden. Die schimpfen schon jetzt, was das Zeug hält und halten uns für totol verlödet.

Nicht friedlich auf längere Sicht, wie ich befürchte. […]

Puh. Naja. Worauf basiert die Annahme, dass in deren Schulbüchern der Antisemitismus steht? Allein auf der Grundlage dessen, dass keiner hier etwas davon versteht? Ganz so wird es nicht sein, weil es auch hier Leute gibt, die Ukrainisch können, notfalls per automatischer Übersetzung, und die Leute eines ganzen Landes nie einer Meinung sind, es da immer Whistleblower gäbe. Es wäre also zunächst mal die Aufgabe, eines solchen Schulbuches habhaft zu werden und nicht einfach zu unterstellen, dass es wohl so sein müsse, weil man es ja nicht versteht.

Man sollte sich bei dieser Gelegenheit aber in Erinnerung rufen, dass ein „Flüchtling“ oder auch „Asylant“ eigentlich keiner ist, der für immer bleibt, sondern nur so lange, wie die Gefahr besteht und Rückkehr möglich ist. Wenn man also annimmt, dass die Ukrainer hier vielleicht ein, zwei Jahre bleiben, und dann wieder zurückkehren (ob das dann überhaupt möglich ist, wäre die Frage), wäre es durchaus sinnvoll und in unserem Sinne, wenn die ihren Unterricht auf ukrainisch weiterführen. Zumal die Erfahrung mit den arabischen Flüchtlingen ja gezeigt hat, dass es gar nicht gut ist, wenn Kinder keinen Schulunterricht bekommen. Man kann aber auch nicht erwarten, dass die von heute auf morgen Deutsch lernen und so gut können, dass darin Schulunterricht möglich wäre. Zumindest was man bisher im – völlig unglaubwürdigen öffentlich-rechtlichen – Fernsehen sah, geht es in den hier auf die Schnelle geschaffenen ukrainischen Schulklassen doch sehr zivilisiert und umgänglich zu.

Ich will keinesfalls ausschließen, dass es gute Gründe gibt – aber zumindest jetzt, in diesem Augenblick, sehe ich keine vernünftigen Gründe, die dagegen sprächen, ukrainischen Kindern hier erst mal und bis auf weiteres Schulunterricht wie in der Ukraine zu geben. Wir haben da derzeit eine Akut-Phase des Krieges, und die wird aufgrund des hohen Resourcenverbrauchs nicht ewig dauern können. Gerade hieß es irgendwo, die Russen hätten bereits ein Viertel ihrer gesamten Streitmacht in Material und Personal (tot oder verwundet) verloren. Wohlgemerkt, nicht (nur) der in der Ukraine, sondern ihrer gesamten. Was inzwischen sogar auf Dasselbe hinauslaufe, weil sie gerade alles in die Ukraine geschickt hätten, was sie an Kriegsmaterial und Soldaten hätten, weil nämlich die russische Armee genauso, wie jede andere moderne Armee, nur noch zu 10 bis 15 % aus Soldaten bestehe und der Rest Logistik, Verwaltung, Produktion, zivile Dienste sind, was ihnen gerade nichts nutzt. Die tatsächlich kämpfende Truppe sei viel kleiner als die Gesamtpersonalstärke der russischen Armee, und bereits merklich reduziert. Selbst die nach Syrien entsandten Kräfte habe man zurück- und in die Ukraine beordert. Ewig lange kann das also nicht weitergehen. Die Frage ist, was kommt dann. Werden die Ukrainer wieder zurück in die Ukraine gehen können, wollen, müssen, oder werden sie hier bleiben?

Ich denke, zumindest bis das klar erkennbar oder entschieden ist, ist es sinnvoll, und ad hoc auch nicht anders möglich, den Kindern hier normalen ukrainischen Schulunterricht zu bieten und Deutsch als Fremdsprache dazu, wobei meines Erachtens es Englisch eigentlich auch tun müsste, zumal viele ja schon ein paar Worte Englisch können. Ich freue mich auch immer, wenn ich in einem fremden Land bin, dessen Sprache ich nicht spreche, und dort mit Englisch durch komme. In vielen Ländern habe ich es erlebt, dass vieles, auch die Lebensmittel im Supermarkt, zweisprachig beschriftet sind, Landessprache und Englisch. Beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten habe ich fast gar kein Problem, kann mich da prima bewegen, obwohl ich kein Wort Arabisch spreche. Weil dort nahezu alles auch auf englisch beschriftet ist. Die machen sich das sogar mitunter zunutze, dass Texte in Englisch und Arabisch ungefähr gleich lang sind, man Arabisch aber von rechts nach links schreibt, weil dann Beschriftungen so wie orientalisch-morgenländische Ornamentik aussehn, wenn man links den englischen Text und rechts daneben den arabischen schreibt, etwa auf Visitenkarten, und das dann so symmetrisch aussieht.

Wir müssen uns jetzt eben mal überlegen, wie es weitergeht. Ist ein Flüchtling einer, der nur vorrübergehend hier ist, bis die Gefahr vorbei ist?

Wenn man sich das so durchdenkt, könnte man darin eine Art Selbstversenkung sehen wie ich sie schon beim Untergang der DDR vermutet habe. Die Frage ist, ob es stimmt. Denn es unterstellen zwar viele der Ukraine Nazitum, Nationalismus, aber es passt nicht unbedingt dazu, das eigene Land aufzugeben und sich ins Exil zu verteilen.

Wob ich einräumen muss, dass ich ja auch schon selbst – allerdings eher in Bezug auf Deutsche – darüber nachdenke, ob wir nicht eine Art virtualisierte Staaten bekommen, dass die Leute kein Staatsgebiet mehr haben, sondern sich über die Welt verteilen und dann über social media so eine Art virtuellen Staat bilden.

Was mit Problemen einhergeht. Ich kann mich so dumpf entsinnen, während des Studiums mal in einer juristischen Fachzeitschrift die Erörterung einer Prüfungsaufgabe aus dem Staatsexamen gelesen zu haben, in der die Prüflinge als juristischer Berater der Bayerischen Landesregierung auftreten und sie in dem fiktiven Vorhaben beraten sollten, dass Bayern eine eigene diplomatische Vertretung im Vatikan eröffnen will. Schon lange her, aber ich kann mich so dumpf entsinnen, dass es darum ging zu erkennen, dass Bayern das nicht kann, weil man dazu Staat im völkerrechtlichen Sinne sein müsse, und man dazu drei Dinge braucht: Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsregierung, Bayern da aber nicht unabhängig genug von der Bundesrepublik ist.

Virtuelle, über die Welt verteilte Staaten dürften also am Mangel eigenen Staatsgebietes an ihrer Anerkennung scheitern.

Die Frage ist dann natürlich, ab wann Deutschland dann aufhört, Staat zu sein, weil das Staatsgebiet überwiegend von Ausländern besetzt und die Regierung nicht mehr handlungsfähig ist.

Könnte es aber eine Art extraterritoriale Ukraine geben, die sich nur noch virtuell darstellt und über die Welt verteilt? Beim Schulunterricht haben sie sowas ja schon hinbekommen. Ein ganzer Staat als Exilstaat?

Sagen wir es mal so: Ein Leser schreibt mir, dass die Geflüchteten (warum eigentlich dieses Murkswort und nicht „Flüchtlinge“, wie es eigentlich heißt) aus Syrien, Afghanistan und dem Irak beklagten eine Ungleichbehandlung gegenüber den Ukrainern. Nutzt mir nur nichts, wenn hinter Paywall.

Schauen wir mal, wie es weitergeht.

Ob das jetzt auch schief geht, oder ob man umgekehrt den Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak Ungleichverhalten vorwerfen kann.

Man sagt ja, Konkurrenz belebt das Geschäft.

Augen offenhalten und aufmerksam durch die Welt gehen!