Ansichten eines Informatikers

Die Tagesthemen und die „kriminellen Gangs“ in Schweden

Hadmut
19.4.2022 0:23

Wie sich unsere öffentlich-rechtliche Nachrichtensendung um die Nachricht herumlaviert.

In Schweden gab es heftig Randale. Viel ist zu Bruch gegangen, außerdem haben Migranten einen Stadtbus in Brand gesetzt, während die Leute noch drin saßen.

Die WELT schreibt dazu:

Es mag verschiedene Gründe für diese Gewalt geben. Auch jetzt fehlt es nicht an Appellen, man möge die „tieferen Ursachen“ bekämpfen, etwa Arbeits- und Perspektivlosigkeit oder deprimierende Wohnsiedlungen. Es mag auch nicht immer klar zu trennen sein, ob die Gewalt soziale oder kulturelle Wurzeln hat.

Tatsache aber bleibt, dass sich in Schweden genauso wie in Frankreich oder den Niederlanden Milieus verfestigt haben, die mit der westlichen Gesellschaft wenig anfangen können und deren Frustrationen bei vergleichsweise geringen Anlässen zu Gewaltausbrüchen führen. Man versteht, wenn Länder in Osteuropa darauf hinweisen, dass sie diese Art von Problemen kaum kennen und dass sie auch künftig selbst über ihre Einwanderungspolitik entscheiden wollen.

Anders gesagt: Schweden, Frankreich und die Niederlande haben sich selbst zereinwandert.

Wie kam’s?

Naja, der geballte Schwachsinn der Linken und der Soziologen, die frei erfundenen marxistischen Schwachsinn als Wahrheit und Wissenschaft ausgeben und dann mit „follow the science“ daherkommen.

Das Problem ist aber eben, dass man erst aus linken Prinzipien heraus die dümmsten Leute, die man finden konnte, in die Regierung und die Parlemente setzte, damit die auf den Blödsinn reinfallen und das glauben. Und nun hat man es geschafft, sich mit Phantasieideologien selbst zu versuchskarnickeln. Ist halt blöd, wenn das Experiment schief geht und man zu spät merkt, dass man sein eigenes Versuchskarnickel ist.

Eben kam das auch in den Tagesthemen.

Die haben es geschafft, einen ganzen Bericht darüber zu machen, ohne auch nur einmal das Wort „Muslime“ zu benutzen, und die Schuld allen anderen zuzuschieben.

Erst ging es um einen Rechtsradikalen, der einen Koran verbrannte. Damit wird das also gleich schon mal als Randale von Rechts eingestuft, obwohl es bisher ein Recht in westlichen freiheitlichen Gesellschaften war, ein Buch zu verbrennen, sofern man Eigentümer des Buches ist.

Dann wurde kurz erwähnt, dass Leute – die Guten! – gegen diese rechte Schandtat demonstriert hätten. Und wer gegen rechts demonstriert und protestiert, der kann nur gut sein.

Und dann aber hätten sich „kriminelle Gangs“ – die nicht näher beschrieben wurden – unter die Demonstranten gemischt und von da aus Randale angefangen. Also eigentlich nur ein bedauerlicher Streit zwischen schwedischen Rechtsradikalen und in keiner Weise beschriebenen Kriminellen, während die Muslime damit eigentlich gar nichts zu tun haben. Wobei es nicht ganz stimmt, wenn ich sage, dass die in keiner Weise beschrieben wurden, denn wenn man insinuiert, dass erst die, die sich am Verbrennen eines Korans stören, dagegen protestiert haben, und sich dann andere, „Kriminelle Gangs“ darunter gemischt hätten, wird damit unterstellt, dass es zwar wer auch immer, aber eben andere waren. Also eine Auseinandersetzung zwischen schwedischen Rechtsradikalen und – insunuiert – nichtmuslimischen Kriminellen.

Und diese Nachrichtenform müssen wir auch noch zwangsbezahlen.

Die BILD schreibt dazu etwas deutlicher:

Zeugen hörten zahlreiche „Allahu Akbar“-Rufe. […]

Hintergrund der Gewaltorgie sind Kundgebungen des rechtsextremen Politikers Rasmus Paludan (40). Dessen islam- und einwanderungsfeindliche Gruppe „Stram Kurs“ (deutsch: harter Kurs) hatte in mehreren Städten zu Demonstrationen aufgerufen und angekündigt, dabei Korane verbrennen zu wollen. Dies nahmen junge Männer zum Anlass für unfassbare Gewaltexzesse in schwedischen Städten.

Der Tagesspiegel formuliert es etwas anders als die Tagesthemen:

Auf einer Pressekonferenz am Montagmorgen in Stockholm teilten die Sicherheitsbehörden ihre Einschätzung der Lage mit. Reichspolizeichef Anders Thornberg verurteilte die Ausschreitungen und sagte: „Wir vermuten, dass die Beteiligten Verbindungen zu kriminellen Netzwerken haben“, zitiert ihn der schwedische Sender SVT.

Es bestehe der dringende Verdacht, dass kriminelle Banden, die auch mit schwerer Waffengewalt in Verbindung gebracht werden, hinter den Krawallen und der Gewalt gegen die Polizei an diesem Wochenende stehen. „Hier geht es nicht darum, dass Menschen demonstrieren, weil sie ihrer Meinung Gehör verschaffen wollen“, sagte er.

„Das hat nichts mit Protesten zu tun, sondern ist ein unhaltbarer Angriff auf unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie.“ Die Polizei sage schon seit langem, dass die Kriminalitätslage im Lande äußerst ernst sei. „Was wir in den vergangenen Tagen gesehen haben, sind ernste Symptome eines größeren Problems in Schweden.“

Jonas Hysing, Kommandochef der Polizei, sagte: „Sehr viel deutet darauf hin, dass die Polizei die Zielscheibe war“, zitiert in die Zeitung „Dagens Nyheter“. Dies sei ein neues Phänomen. Weiter sagte er: „Wir wissen, dass es Informationen über die Aufstachelung zur Gewalt gegen die Polizei in den sozialen Medien gibt, die im Ausland inszeniert werden.“

Nach Ansicht Thornbergs handelt es sich um sehr schwere Fälle von Kriminalität. Unter anderem würden gewalttätige Ausschreitungen, Sabotage, Brandstiftung und Mordversuche untersucht, die sich gegen Polizeibeamte richten. An den gleichzeitigen Angriffen auf die Polizei sollen je bis zu 200 Personen beteiligt gewesen sein. „Die Beweislage ist gut, auch durch die Körperkameras der Polizisten“, sagte Hysing.

Wenn man sich diesen Text so ansieht, dann geht die Polizei zwar von Kriminellen aus, aber nicht davon, dass es welche sind, die sich unter die Demonstranten gemischt haben, sondern dass das von vornherein von denen durchgeführt wurde, also eine Identität. Er nennt das ja auch Symptome „eines größeren Problems in Schweden“.

Und was macht der Tagesspiegel dann daraus? Schiebt die Überschrift

Polizei verdächtigt kriminelle Banden als Trittbrettfahrer

ein, obwohl die zitierte Aussage des Polizisten das nicht hergibt.

Mal sehen, wie das noch weiter geht.