Ansichten eines Informatikers

Vom Begrabbeln und einer Journalistin

Hadmut
22.2.2022 14:57

Ich habe einen Anruf erhalten. Von einer „Journalistin“.

Eine Journalistin störte sich an meinem Kommentar zu Frauen in der IT.

Das sei frauenfeindlich. Unjournalistisch. (Ich hatte dazu erläutert, dass ich Informatiker und nicht Journalist bin, und – vereinfacht gesagt – ihresgleichen in meiner Wertschätzung so niedrig steht, dass ich das auch nicht anstrebe, so zu schreiben.)

Sie unterstellte mir, meine Äußerungen seien strafbar und die könnte man anzeigen, konnte aber selbst nicht mal die Rechtslage korrekt darstellen, gegen die ich ihrer Meinung nach verstoßen hätte.

Sie regte sich über diesen Artikel auf, in dem ich verglichen hatte, wie Männer zusammen sitzen, nämlich separiert und ohne Körperkontakt, während Frauen sich ständig umarmen und begrabbeln, sich dann aber über sexuelle Belästigung beschweren. Daraus konstruierte sie mir, ich wäre der Auffassung, Frauen müssten es also hinnehmen, von Männern begrapscht zu werden. Ich habe mich dagegen verwahrt und klargestellt, dass ich das Gegenteil geschrieben habe, nämlich dass die Männer ohne Körperkontakt auskommen und ich das für richtig halte. Und dass ich das überhaupt nicht mag, in manchen Branchen und Bereichen ständig umarmt zu werden, besonders von (fremden) Frauen, denen es aber egal ist, ob man das mag oder nicht. Ich habe es schon als kleines Kind nicht ausstehen können, wider Willen von den Tanten beim Besuch umarmt und abgeknutscht zu werden und war bekannt dafür, mir dann bei nächster Gelegenheit die Backe abzuwischen. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass man sich unter fremden Leuten oder auch nur Kollegen gegenseitig über einen Händedruck hinaus anfassen sollte, und habe Unverständnis dafür und Unbehagen darüber, dass Frauen sich und andere ständig umarmen. Ich kann das nicht leiden (mache aber auch kein Gesellschaftsdrama, sondern höchstens mal einen Blogartikel draus.) Und halte es deshalb für einen Widerspruch, den ich aufzeigen wolle, dass Frauen ständig alles und jeden begrabblen und sich dann selbst darüber beschweren. (Ich kann es übrigens auch deshalb nicht leiden, weil viele Frauen parfürmiert sind und dabei abfärben, als wollten sie einen als Revier markieren.)

Ja, meinte sie, das müsse sich daber doch jeder selbst aussuchen können, ob er umarmt werden will oder nicht.

Mich hat aber noch nie jemand vorher gefragt, ob ich das will. (Und wenn man, was ich in sehr seltenen, aber krassen Fällen mal getan hatte, sagt, dass man das nicht möchte, ist man sofort unten durch und die Stimmung irreparabel auf Krieg. Hintergrund all dessen ist freilich, was ich schon oft schrieb, dass Männer andere optisch taxieren, während Frauen haptisch funktionieren und viele kein Obst, keine Unterhose kaufen können, ohne sie vorher zu begrabbeln, zu „begreifen“. Auch schon oft uns ausgiebig bebloggt, ich erinnere an das Großthema „Stricken im Unterricht“, bei dem die Mädchen in der Klasse damals sagten, dass sie besser denken und sich das Zeug merken können, wenn dabei die Hände was zu tun haben.)

Und obwohl ich ausdrücklich geschrieben hatte, dass ich die Umgangsformen der Männer, nämlich sich nicht anzufassen und eine Distanz zu bewahren, eindeutig bevorzuge und für besser halte, wurde mir eben am Telefon daraus der Vorwurf gedreht, ich würde die Meinung vertreten, Frauen müssten sich von Männern begrapschen lassen, obwohl ich genau das Gegenteil geschrieben habe und auch davon überzeugt bin, dass man sich am besten eben gar nicht anfasst, und die Grabbelei gar nicht mag. Denkweise der Journalistin (Achtung: Wieder Amygdala und Rudeldenken) war: Meine Blogartikel weisen mich als frauenfeindlich aus, und wenn ich in die Kategorie „frauenfeindlich“ falle, muss ich für Frauenbegrapschen sein.

Und ausgerechnet die wirft mir vor, ich sei „unjournalistisch“?

Ein durchgehendes Gespräch war auch nicht möglich, weil sie mir Fragen stellte oder Vorwürfe erhob, und noch während ich versuchte, zu antworten, schon das Thema gewechselt hatte. Die wollte gar nicht hören, was ich sagte, sondern ihren Hass loswerden.

Ich hatte dann mal gesagt, dass das hier nicht nur um Mann/Frau geht, sondern auch darum, dass ich immerhin 30 Jahre Berufsfahrung habe, davon 23 in der Industrie, und mir dann auch das Verständnis dafür fehlt, dass man sich von einer Professorin einen über die Mängel der Berufswelt erzählen lassen sollte, die noch gar nicht in der Industrie gearbeitat hat und das offensichtlich und ausweislich ihres eigenen Lebenslaufes nicht kennt. (Mir wurde dazu auch Pauschalisierung und „cherry picking“ vorgeworfen, aber ihren Lebenslauf hat die Professorin doch selbst geschrieben, der ist doch nicht von mir!)

Oder dass ich es für einseitig halte, dass man einerseits mir – und allen Männern – vorwirft, ich würde mich im Ton der Grenze zu sehr nähern, aber dann kein Wort darüber verliert, dass ich in der Öffentlichkeit des Internet, am Arbeitsplatz, in den Briefkästen der Nachbarn und durch Schmiererei an der Hauswand übelst beschimpft wurde, dem Inhalt nach eindeutig und explizit durch Feministen. Dass mir das Verständnis für ihre Doppelmoral und Doppelmaßstäbe fehle. Antwort: „Ach, davon sind Sie so verbittert!“. Nichts davon hatte ich gesagt, ist auch unlogisch, denn ich hatte mein Blog ja vorher schon, deshalb hat man mich ja beschimpft. Es wird einem völlig irrational eine Motivation und Absicht unterstellt, die man der Kategorie (Amygdala: Dem Rudel) unterstellt, der man zugewiesen wurde. Denkweise: Wir halten Dich für einen Idioten, und sind der Meinung, dass Idioten etwas so machen, also unterstellen wir Dir – ohne jeden Beleg – dass Du das auch so machst, weil Du ja zum Stamme der Idioten gehörst.

Das, was ich so oft beschrieben habe: Rein emotionalisierte, amygdala-getriebene, rudelmechanische Verhaltensweise, und der rationale Teil des Gehirns fehlt einfach. Dieses Verhalten, das bei mir den Eindruck hinterlässt, als fehle da die rationale Steuerungsfunktion.

Ich hatte dann mal gerügt, dass das völlig wirr und planlos sei, was sie mir da an den Kopf wirft und ich so einen Anruf für eine Unhöflichkeit halte, weil ich erwarte, dass Leute in Besprechungen vorbereitet sind und wissen, was sie eigentlich sagen wollen, und nicht einfach die Konfrontation suchen und sich dann widersprechen und sprunghaft unqualifiziert rauskotzen, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Das sei übrigens auch in der IT-Industrie eine Erwartungshaltung, auch gegenüber Frauen.

„Aber doch nicht bei einem Anruf…!“

Doch.

Ich erwarte auch bei einem Anruf, der mir ja ebenfalls Zeit nimmt, vor allem, wenn er auf eine Beschuldigungslawine gegen mich hinausläuft, dass derjenige sich vorher erst mal überlegt, was er eigentlich sagen will, und das ein bisschen auf- und vorbereitet und strukturiert, und nicht hin- und herspringt, sich selbst widerspricht und völlig unhaltbare und aus der Luft gegriffene Beschuldigungen erhebt, weil er seine Erregung loswerden will und spontan irgendwas zum Sagen braucht. Das ist so ein Mindestmaß an Kooperation und Respekt. Außerdem bin ich ein Mann, und für Männer zählen Telefonate auch unter Besprechungen, weil man dabei spricht.

Und nach dem Telefonat dachte ich unwillkürlich, dass sie sich zwar fürchterlich darüber aufregte, dass ich Frauen mangelnde Teamfähigkeit und zu viel Emotionalität unterstellte, mir aber durch ihr Auftreten genau das bestätigt hat.

Die Journalistin, die mich eben anrief, ist genau der Typ Frau, den man in einem IT-Team überhaupt nicht gebrauchen kann, weil nur plappern und Vorwürfe erheben, nicht in der Lage zuzuhören oder einen Text sachlich zu lesen, persönliche Animositäten loswerden, Feindbilder, Emotionen, selbstwidersprüchlich, sprunghaft, unlogisch, aufgedreht, empörungsorientiert. Im ganzen Telefonat war kein einziger sachlicher inhaltlicher Wortwechsel möglich. Eigentlich hatte sie mich nur angerufen, um mich zu beschimpfen, und sowas in der Art sogar mal zugegeben, weil sie sagte, dass sie über meine Blogartikel so verärgert war, dass sie das loswerden musste.

Und genau das ist der Grund, warum Frauen in der IT nicht so gut gelitten sind. Weil sie sich zu gern in Besprechungen und Teams eben genau so aufführen, oder zumindest zu leicht in ein solches Fahrwasser kommen. Weil man mit genau solchen Besprechungen wirklich gar nichts hinbekommt, aber Feindschaften im Team aufbaut.

Und sowas kann man nicht gebrauchen, wenn nicht – wie im Journalismus oder bei Frauenförderprofessuren so oft – der Zeitverbrauch selbst schon das Ziel ist, sondern man ein Ergebnis produzieren muss.

Genau solche Besprechungen sind es, die in der IT wirklich gar nicht zu gebrauchen sind.

Im Normalfall bekommt man dafür dann ein „Mansplaining“, dass man sich vor einem Gespräch überlegt, was man sagen will, ein paar Stichworte macht, dem anderen ankündigt, dass und worüber man mit ihm sprechen will, damit der sich auch wenigstens gedanklich vorbereiten kann und nicht überfahren wird, und vor allem, dass man sich sachlich äußert, den Ton zivil hält, den anderen zu Wort kommen und vor allem die Fragen, die man ihm stellt, auch beantworten lässt, und dabei auch mal dem anderen und nicht nur sich selbst zuhört.

Es ist mir schleierhaft, völlig schleierhaft, wie jemand, der solche Anrufe tätigt, glauben kann, dass man Leute, die solche Anrufe machen, in der IT würde gebrauchen können oder auch nur haben wollen. Außer einer Streitverkündigung hatte dieser Anruf keine Funktion und keinen Zweck. Mir ist nicht mal verständlich, dass man sich so in einer Redaktion halten kann.

Ich wiederhole mich

Ich sage das nochmal.

Ich halte diesen ganzen Gender- und Gleichstellungsmist für kontraproduktiv und schädlich für die Frauen. Weil man mit dem ganzen Gegorkse und den Schuldzuweisungen an Männer die Sache viel, viel schlimmer macht und dieser Effekt sich bei Frauen nur immer mehr hochschaukelt. Je mehr man ihnen einredet, dass die Männer alle Frauenfeinde wären, desto mehr schaukelt sich das Freund-Feind-Zentrum, die Amygdala, dabei hoch und gerät in den Kriegsmodus, macht das alles immer schlimmer.

Ich wiederhole es deshalb – und ich habe zwar keine Tochter, aber ich habe mir überlegt, wie ich Töchter erziehen würde, und bin damit bei Töchtern von Freunden und Bekannten immer auf großes Interesse gestoßen (mir ist nämlich auch aufgefallen, dass sich Mädchen eines Altersintervalls sehr für erwachsene Männer interessieren, weil sie sich von denn Verhaltensweisen, Umgang mit Technik, dieses ganze nüchtern-pragmatisch-männliche abschauen wollen, weshalb ich überzeugt bin, dass die gerade in dieser Phase unbedingt einen Vater brauchen, denn das Technikinteresse bei kleinen Mädchen läuft über Väter, Männer, und dann sind die auch sehr gelehrig und wissbegierig):

Es wäre weitaus sinnvoller, wenn man Mädchen so ab vielleicht 12 Jahren in der Schule erklären würde, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind und von Natur aus zu unterschiedlichen Verhaltensweisen tendieren, die unterschiedliche Zwecke haben, aber eben abträglich sind, wenn man damit einen zuverlässigen Job haben und Geld verdienen will, und sie sich jetzt gefälligst mal auf den Hintern setzen und Mathe und sowas pauken sollen und sich dieses Emotionalgepinse heulender Töchter abgewöhnen sollen. Das geht nämlich noch, bevor sie in diese Sackgasse fahren.

Ich möchte übrigens anfügen, dass erfahrungsgemäß Töchter, die bei einem dominanten oder sogar alleinerziehenden Vater aufgewachsen sind, solche Unarten deutlich weniger oder gar nicht aufweisen.

Mir ist die Tage was aufgefallen. Ich war in einem Möbelhaus. Auf einmal Geschrei. Ich drehe mich rum. Hinter mir Vater, Mutter, kleines Töchterchen. Töchterchen hielt einen Finger hoch und weinte gar bitterlich. Hatte sich irgendwo den Finger eingeklemmt, und der tat nun weh. Mutti: Komm, ich blas mal, dann tut es nicht mehr so weh. Vati: Du musst auf Deine Finger aufpassen und sie nicht überall reinstecken! Das ist gefährlich! Überleg’ Dir das vorher!

Emotional – Rational

Die Frauenförderung hat sich als kontraproduktiv herausgestellt. Man hat den Fehler gemacht, alles immer nur immer leichter zu machen, geistige Rollstuhlrampen zu installieren und den Beschwerdweg zu etablieren. Anstatt sie gleich zu machen, sie „gleich zu stellen“, hat man damit die Unterschiede verstärkt und die negativen Eigenschaften durch Übertoleranz übersteigert.

Der Feminismus ist zur Groteske verkommen.

Und letztlich ist er gescheitert.