Ansichten eines Informatikers

Vom Ende der Universitäten

Hadmut
19.2.2022 19:01

Weil Rückfragen kamen:

Ja, ich glaube, das Konzept der Universitäten hat sich überlebt und ist erledigt. [Update]

Ja, ich denke, das war es mit den Universitäten bisherigen Zuschnitts im Westen.

Das hat zwei, drei Gründe. Oder vier.

Linke

Kurz gesagt: Alles, ausnahmslos alles, was Linke, was Feministinnen, was Antifa und so weiter in die Finger kriegen, geht kaputt. Die ziehen eine Schneise der Vernichtung hinter sich her.

Besonders deutlich sieht man das gerade in den USA, wo sich die Universitäten in Klapsmühlen verwandelt haben, die keinen Nutzen mehr haben und die Leute nur noch zur lebenslangen Verschuldung bringen, aber nicht mehr zu Befähigung oder Berufsaussichten führen. Schon einige große IT-Firmen haben erklärt, dass sie sich für Abschlüsse nicht mehr interessieren, sondern nur noch prüfen, was die Leute tatsächlich können, egal woher.

Inzwischen hat man einige geisteswissenschaftliche Fakultäten geschlossen, weil zu viele Leute gemerkt haben, dass das nur noch teuer Blödsinn ist, und sich nicht mehr für ein Studium eingeschrieben. Kosten und Aufwand überwiegen den Nutzen inzwischen bei weitem.

Dazu kommt, dass immer mehr Universitäten und Professoren mit oder sogar nur noch mit offenkundigem Schwachsinn und politischem dummem Geschwätz von sich reden machen.

Und dann ist der Campus auch noch zum Minenfeld geworden, wo man jederzeit und aus nichtigem oder auch ohne Anlass als Vergewaltiger bezichtigt, geshitstormt, diffamiert, erledigt und sonstwas alles werden kann. Das Risiko, eine Universität noch als Student oder Dozent überhaupt zu betreten ist vielerorts nicht mehr vertretbar. Man kann ja nicht mal mehr einen Gastvortrag halten.

Und die Finanzierung hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun, ist eigentlich nur noch der Hurenlohn für die marxistische Prostitution auf dem akademischen Straßenstrich.

Und selbst dann, wenn man noch ordentliche Arbeit macht, wird man zwangsläufig in die Kontext dieser Deppenfakultäten gestellt.

Wer heute noch „Doktor“ hört, denkt schon lange nicht mehr an die „Befähigung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten“, die sowieso kaum noch einer der Doktorierten aufweist oder auch nur wüsste, was das ist. Man denkt heute eher an Plagiate, Ghostwriter, Gefälligkeitsprüfungen, Prüfungsbetrug und Titelmühlen.

Politisch und korruptiv völlig durchverdreckt.

Digitalisierung und Pandemie

Eins der gesündesten Vorkommnisse, die unserer Gesellschaft in letzter Zeit widerfahren sind, war die Corona-Pandemie. Gut, dass wir die hatten.

Dadurch nämlich waren wir gezwungen zu bemerken, was man mit Digitalisierung anfangen kann und wo man eigentlich noch persönlich auftauchen muss und wo nicht. Ich habe häufig geschrieben, dass sich Juristen und Journalisten überlebt haben, weil sie immer noch in den Arbeitsstrukturen verfangen sind, die auf der Technik des 18., 19. und 20. Jahrhunderts beruhte und durch diese erzwungen wurde, aber veraltet ist. Die hängen alle noch in Gerichtsakten, in Papierdruck, Verlagshäusern, Redaktionen fest und tun sich schwer damit, die traurige Dinosauriereszenz ihres Daseins zu begreifen.

Ähnlich sieht das mit den Universitäten aus. Auch die beruhen strukturell auf den Techniken der letzten drei Jahrhunderte, also Mechanik und Elektrik, aber nicht digitaler Elektronik und Telekommunikation.

Als ich noch Informatik studiert habe, waren wir zwar – trotz der weitgehend unfähigen Professoren, aber dank fähiger Mitarbeiter – ziemlich modern drauf und am Internet dran, was damals noch ein seltenes „Privileg“ war, aber wir mussten dazu noch in die Uni fahren. Wir mussten noch vor Ort sein, um arbeiten zu können. Computer im Studentenwohnheim hat nicht viel genutzt, weil man halt alles auf Diskette hin und hergetragen hat.

Das ist aber nicht mehr so. Inzwischen gibt es in der Informatik fast nichts mehr, was man noch vor Ort erledigen müsste und nicht von zu Hause aus tun könnte.

Und die Pandemie hat die Leute aus ihrer Borniertheit aufgescheucht und sie gezwungen, das auch mal auszuprobieren. Die fluchen zwar gerade alle darüber, aber ob es ihnen dann in Zukunft noch gefällt, wieder im Hörsaal rumzusitzen, ist eine ganz andere Frage. Beim Fernsehen ist man längst vom „linearen Fernsehen“ mit vorgegenem Programmablauf abgekommen und bevorzugt Video on Demand. Warum also sollte man das bei Vorlesungen noch anders machen? Ich habe die Mathematikvorlesungen damals sehr gemocht, aber es gar nicht leiden können, dass die Montag morgens um 8:00 Uhr anfingen.

Wir mussten damals noch ständig in die Bibliothek, um irgendwelche Bücher und Journale einzusehen.

Fachbücher konnte man damals auch nicht einfach so kaufen. Man konnte sie zu monströsen Preisen in der Buchhandlung aus Amerika bestellen, falls die sie in den gedruckten Katalogen fanden. Es war eine riesige Erleichterung, als damals so ungefähr während meiner Mitarbeiterzeit in Amerika ein kleiner Buchladen mit dem komischen Namen Amazon aufmachte, bei dem man bestellen konnte und der irgendwann auch anfing, nach Europa zu liefern. Damals hieß das noch „Büchersack“, wurde per Schiff transportiert und dauerte so ungefähr 6 Wochen. War aber schneller, einfacher, billiger, leichter als über den Buchladen. Der Buchladen, in dem ich das damals immer bestellt habe, ist schon seit Jahren pleite und wurde dicht gemacht. Da ist längst eine Bäckerei drin.

Selbst wenn ich das Geld gehabt hätte: Ich hätte damals gar nicht den Platz gehabt, um die nötigen Bücher unterzubringen. Also hat man sich in die Bibliothek begeben, entweder die Uni-Bibliothek oder die Fakultätsbibliothek, und hat deren Angebot genutzt – auch die Arbeitsplätze, wo man einen ordentlichen Tisch und – damals der Brüller – IBM Personal Computer hatte, die ja beliebig nutzbar waren, weil die damals noch keine Festplatte und nur zwei Diskettenlaufwerke hatten. Man brachte da so seine Betriebssystemdisketten (MS-Dos, DR-Dos oder sowas) selbst mit und konnte darauf dann arbeiten. Weil sich sowas kaum jemand zuhause leisten konnte.

Das alles war der Zweck der Institution Universität.

Heute ist das alles digital.

Geld

Das Geld wird uns fehlen.

Sowohl auf staatlicher Seite, als auch auf Studentenseite.

Der Staat wird es sich nicht mehr allzu lange leisten können, über 100 Großklapsmühlen mit fragwürdigem Nutzen zu betreiben, oder wenn man alle Hochschulen einbezieht, über 400.

Gleichzeitig wird es immer teurer, in Studentenstädten zu leben, sich das Studentenleben leisten zu können. Falls man überhaupt noch eine Bude finden würde, die man sich nicht leisten kann.

Ich bin damals lange Zeit mit etwa 700 DM im Monat ausgekommen. Alles zusammen, einschließlich Miete, altem Auto und Benzin, Klamotten, Essen, Bücher, was man so braucht. Und war dann unter den Studis König, als ich durch den Hiwi-Job auf ungefähr 1000 DM im Monat kam. Wem das nichts mehr sagt: So ungefähr 350 und 500 Euro im Monat.

Heute schaffen es viele nicht mehr, eine Unterkunft zu finden oder ihren Lebensunterhalt aufzubringen. Wir haben zwar BaFöG, und bislang auch keine Studiengebühren, aber das wird so auch nicht weitergehen, dass die Leute die Lücke zwischen Langzeitstudent und Frührentner oder Pensionär mit Bundestag, Landtag und Parteiämtern überbrücken.

Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis mehr zueinander.

Man wird es sich auch künftig nicht mehr leisten können, da 7, 8, 10 Jahre seines Lebens ohne richtiges Einkommen zu verjuxen.

Bevölkerungsstruktur

Wir haben einen Verdrängung der einheimischen weißen Bevölkerung durch Migranten, bei denen die Universitäten einen wesentlich geringeren Stellenwert und das Studium eine weit geringere Attraktivität hat. Den Universitäten werden schlicht die Studentenzahlen und in der Folge auch Stellen und Finanzierung wegbrechen.

Prognose

Wir werden zunächst in den USA, und dann bei uns ein Universitäten-Schrumpfen und teils auch -Sterben beobachten.

In vielen Bereichen wird das Präsenzprinzip wegfallen. Viele Studiengänge oder Vorlesungen werden sich zu Fernstudien entwickeln, wo man dann auch nicht mehr zur nächst- oder schönstgelegenen, sondern nur besten oder billisten Universität geht. Vorlesungen werden als Video und Online-Schulung on Demand angeboten.

Nur noch da, wo man tatsächlich körperlich anwesend sein muss, etwa in der Medizinerausbildung oder den Laborfächern, wird man noch Präsenzunterricht haben, oder in Prüfungen. Was man für Staatsexamen so braucht.

An die Stelle dessen werden internationale Konzerne treten wie Google oder Amazon, die als Privat-Fernuni Ausbildungen anbieten werden, die aus kleineren Modulen bestehen, im Umfang geringer sind, aber von Firmen bei Stellenausschreibungen und Bewerbungen anerkannt werden.

Man wird künftig nicht mehr „Informatiker“ sein, sondern jemand mit einer Sammlung von Ausbildungsmodulen, bei denen dann ein potentieller Arbeitgeber prüft, ob die, die er haben will, abgedeckt sind, oder vielleicht umgekehrt als Benefit oder Incentive oder Teil des Gehalts noch weitere anbietet. Man ist dann jemand, der die Ausbildungsmodule in Programmiersprache X, Datenbanken, Web-Techniken und vielleicht noch Datenschutz oder Benutzerschnittstellen drauf hat.

Studiengänge, eigentlich ganze Berufe, werden zerbröseln, und durch Sammlungen einzelner Kleinabschlüsse – irgendwas online gelernt, irgendwas online geprüft – ersetzt werden, und nur noch einzelne Module angeboten werden. Dann kann man für das Praktikum X oder den Studienabschnitt Y aussuchen, an welche Lehreinrichtung man dafür reisen will. Dann fährt man halt mal ein halbes oder ein ganzes Jahr nach Mallorca oder Island, Hälfte Lernen, Hälfte Zusatzangebot Tourismus, gestaffelt nach Preis. Die dann irgendeinen Laborkurs anbieten, der von irgendwem anerkannt wird. Mit dem Billig-Flieger hin und dort dann in die Hotels, die nicht mehr so gebucht sind, seit Urlaubsreisen politisch unerwünscht sind.

Ähnliche Entwicklungen kann man bereits in Ländern wie Australien sehen, in denen Stellenausschreibungen schon länger mitunter eine Liste von Zertifizierungen und Prüfungen verlangen, und nicht (nur) ganze Studienabschlüsse. Die suchen dann nicht (einfach nur) einen Informatiker, sondern sowas wie einen Cisco Certified Engineer oder CISSP, CISA und so weiter. Wenn man das nicht hat, braucht man sich erst gar nicht zu bewerben, weil die einfach abhaken, ob die geforderte Liste erfüllt ist. So ein „Ich habe Informatik im Ganzen studiert“ interessiert die eher nicht.

Und wenn sich das jetzt durch den Trend zu Online-Schulungen, Video-Vorlesungen und Home Office intensiviert und internatioalisiert, könnten ziemlich viele Studiengänge ziemlich schnell abgehängt werden.

Das kann auch zu einem neuen Lebenslauf führen: Bisher hat man erst studiert und sich dann bei Firmen beworben. Das könnte künftig andersherum laufen: Statt an die Uni zu gehen, bewirbt man sich direkt bei den Firmen, und bekommt dann als eine Art Kredit, den man später durch Arbeit abbezahlt, von denen die erforderliche Ausbildung. Nicht unähnlich dem Schema, mit dem sich Firmen wie Lufthansa (vor Corona) ihre Piloten züchteten: Man lernt das Fliegen in der Lufthansa-Flugschule und wird dann übernommen oder muss die Ausbildung zahlen. Sowas könnte es dann beispielsweise von den deutschen Fahrzeugherstellern geben: Zentrale Ausbildung zum Maschinenbauer/Elektroniker/KFZ-Informatiker in deren Anforderungsprofil hinein, parallel zum Betriebspraktikum. Ein Dienstleister, Schulungen Online, und wozu man basteln oder Anfassen muss, dann in den Übungsfabrikchen von Audi, Porsche oder sowas nach gemeinsamem Standard.

Es wird Firmen geben, die sich dann genau darauf spezialisieren werden, nämlich genau das als Labor-, Werkstatt- oder Praxisausbildung anzubieten, was online nicht geht.

Ich kann mich noch erinnern, dass an der Uni Karlsruhe jedes Semester (zumindest jedes Sommersemester) der Schlosspark hinter der Uni und dem Bundesverfassungsgericht voller Studies war, die jenen Schlosspark immer und immer wieder neu vermessen haben. Das gehörte zu irgendeiner Vorlesung, in der es um Landvermessung ging, und wo die dann in Zweierteams das, was sie vorher gelernt hatten, praktisch üben mussten. Weshalb der Schlosspark ständig neu vermessen wurde. Für sowas braucht man aber keine ganze Universität. Das reicht, wenn in jeder Stadt irgendein unterbeschäftigtes Vermessungsbüro oder irgendein Vermessungsingenieur vor der Rente das als Praktikum anbietet, die ergänzend zum Online-Vorlesungsstoff X angeboten wird. Dann hat der halt einen Lieferwagen mit dem nötigen Krempel drin und dann wird der Acker von Bauer Huber, der Wald oder das Fußballstadion vermessen, und bestätigt dann als externer Dienstleister der Online-Privatuni, dass Teilnehmer X den Acker gefunden hat.

Forschung

Wird an Universitäten kaum noch stattfinden, weil die zu doof dafür und für die, die noch forschen können, zu unerträglich werden.

Künftig wird Forschung in Firmen wie Google oder Biontech stattfinden, oder sogar Läden wie Facebook, auch wenn die nur in eigener Sache und zum eigenen Nutzen forschen. Autohersteller wie VW, Mercedes, BMW werden gemeinsame Forschungszentren gründen, so ein Zwischending zwischen Kooperation und Privatuniversität zur Züchtung des eigenen Nachwuchses.

Und in Ländern wie China.

Wertung

Die Universität, wie wir sie kennen ist tot, hat sich erledigt, wurde von links vergiftet und von digital und international überholt. Was wir gerade sehen und als Zustand beklagen, ist eigentlich schon die einsetzende Verwesung. Denn Universität ist sowas von 20. Jahrhundert.

Und bei dem, was danach kommt, werden wir den Anschluss nicht schaffen.

Vor allem aber wird man mehr Auswahl haben und diesen universitär-akademischen professoralen Staatsdeppen und ihren gendernden Hilfsidioten von Parteien Gnaden nicht mehr auf Gedeih, Verderb und Korrupt ausgeliefert sein.

Update: Ein Leser hat mir einen Link auf einen Artikel bei Forbes geschickt, der den Absturz der amerikanischen Universitäten betrachtet und dafür sieben Gründe sieht:

  1. Ökonimisch bestand der Nutzen der Universitätn darin, den Nachwuchs zu untersuchen und in Schlaue und Doofe einzuteilen. Durch die immer niedrigeren Anforderungen funktioniert das aber nicht mehr.
  2. Die Studiengebühren sind überproportional zum Einkommenszuwachs gestiegen und stehen inzwischen in einem Missverhältnis.
  3. Die Leute finden günstiger und weniger riskante Wege, um sich Fähigkeiten anzueignen oder zertifizieren zu lassen, etwa die Coding Academies, in denen sie in nur ein oder zwei Jahren lernen, was sie für hochbezahlte Jobs brauchen.
  4. Amerika war mal eine wachstumsorientierte und risikofreudige Unternehmergesellschaft. Inzwischen sind sie ein alternder, hochverschuldeter Wohlfahrtsstaat, den Forschung nicht mehr interessiert.
  5. Amerikaner mögen keine jungen Leute und keine Immigranten. Beides ist typisch für Universitäten.
  6. Die internationale Begeisterung für amerikanische Universitäten wurde durch die Pandemie unterbrochen, und wird sich davon wohl nicht mehr erholen, weil es international inzwischen weit günstigere Alternativen gibt.
  7. Amerikanische Universitäten haben sich durch ihre exzessive und von Linken veranstaltete exzessive Intoleranz die politische Unterstützung verscherzt. Campus-Proteste, Cancel Culture und all die anderen Maßnahmen zur Unterdrückung intellektueller Diversität und die Unfähigkeit zu zivilisierten Debatten würde die Leute, die eigentlich an die Uni wollten, inzwischen massiv abstoßen.

American universities have become too arrogant, bloated with expensive non-academic apparatchiks, and too far out of the mainstream of American life. They have been doing less for more, and America is getting sick and tired of it. The ongoing market correction that will kill off some schools and scare most others could, in time, be a salutary lesson for university leaders, leading to a return to the basics of non-nonsense teaching of virtue, knowledge, and beauty, and encouraging innovation and enterprise.

Die Universitäten sterben gerade, weil sie links sind, und eben alles kaputt geht und zerfällt, was links ist. Das Linke an sich ist ein Grad der Dummheit, der außerhalb der Grenzen der Existenzfähigkeit liegt. Sie haben ihren Untergang daher voll verdient.