Ansichten eines Informatikers

Die Luft entzieht dem Schnee die Feuchtigkeit…

Hadmut
5.2.2022 16:52

Habe ich nicht – gleich – verstanden.

Im Fernsehen hat Felix Neureuther gerade erklärt, dass der Schnee bei den Winterspielen in China sehr „aggressiv“ sei, weil die Reibung sehr hoch sei. Er hat das damit erklärt, dass man einen normale Piste mit Turnschuhen nicht hochlaufen könnte, sondern runterrutschen würde. Aggressiver Schnee habe aber eine so hohe Reibung, dass man dort die Piste mit Turnschuhen hochrennen könnte.

Danach gab es einen Einspieler des Fernsehens, wonach aggressiver Schnee entstehe, weil die trockene Luft dieser trockenen Gegend dort dem Schnee die Feuchtigkeit entziehe.

Nun habe ich ja verstanden, dass unser ÖRR erklärt hat, die Spiele nicht zu boykottieren, sondern trotzdem hinzugehen, um China bei jeder Gelegenheit zu kritisieren. Und die Skipiste, die dort in einer sehr trockenen und schneelosen Gegend mit Schneekanonen produziert wurde, ist wohl auch eine ziemliche Sauerei.

Nun sitze ich da und frage mich, was eigentlich von Schnee übrigbleibt, wenn man ihm die Feuchtigkeit entzieht.

Allerdings haben sie jetzt gerade noch einen im Studio, der für das Präpaieren der Ski bei den Profis zuständig ist, und der das Problem näher erklärte. Der Schnee sei dort sehr „trocken“, wie Schmirgelpapier, und könne sogar die Kunststoffschicht vom Ski runterreißen. Man müsse sie sehr glatt und sehr fein präparieren.

Wenn ich nun so recht darüber nachdenke, dürfte das Problem sein, dass es dort kalt und trocken ist, und deshalb der Schnee keine Hülle aus flüssigem Wasser bildet, sondern nur in den Aggregatzuständen fest (und sehr kalt) und gasförmig vorkommt, und nicht schmilzt, sondern direkt sublimiert, also direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, ohne bei flüssig vorbeizukommen.

Das würde auch zur Lebenserfahrung passen, dass man bei Glatteis knapp unter 0 leicht ausrutscht und hinfällt, weil das Eis unter dem Druck der Sohle oder unter dem Sonnenlicht einen hauchdünnen Wasserfilm bildet, für den ein paar Moleküle reichen, um zu rutschen. Ist es aber so richtig knackig kalt, so minus 10 Grad, dann rutscht man nicht mehr aus, sondern hat wieder Haftung, als würde man auf Beton laufen.

Dazu könnte noch kommen, dass Schnee aus der Kanone und bei Herstellung unter solchem Wetter eine andere Kristallstruktur hat, und die Kristalle auch in sich härter und stärker verzahnt sind.

Vorstellen kann ich mir das also schon.

Aber die ARD-Formulierung, dass die trockene Luft dem Schnee die Feuchtigkeit entzieht, fand ich schon etwas irritierend.