Ansichten eines Informatikers

Warum ich nicht mehr zum Virus schreibe…

Hadmut
8.12.2021 15:15

Leser fragen – Danisch antwortet. [Nachtrag]

Ein Leser ist unzufrieden, will es aber nicht als Beschwerde, sondern als Anregung verstanden wissen:

Subject: Kulmination Ihrer Vorhersagen

Sehr geehrter Herr Danisch,

ich kann nicht nachvollziehen, weshalb Sie nicht mehr zum Corona-Komplex schreiben und meine damit nicht die unsägliche Impfdiskussion oder die Frage, wie gefährlich das Virus denn nun letztendlich wirklich ist. Nein, mir geht es um die verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungen, die Sie weitsichtig vorhergesehen haben und die sich sämtlich im Corona-Thema vereinigen und derzeit massiv kulminieren, wie zum Beispiel:

a) Eine Wissenschaft, die sich völlig zum Büttel der Politik macht und nicht länger den Prinzipien unabhängigen wissenschaftlichen Arbeitens verpflichtet ist.

b) Die vorsätzlich betriebene Spaltung der Gesellschaft, sei es durch sog. “Identitätspolitik”, oder aktuell zusätzlich durch Schüren von Hass und Hetze zwischen Geimpften und Ungeimpften.

c) Medien, die nur noch Staatspropaganda betreiben, anstatt neutral und pluralistisch zu informieren.

d) Eine völlig inkompetente, verlogene und überforderte Politik, deren Protagonisten hochgradig korrupt sind (Derzeit löst gerade ein Pharmalobbyist den anderen als Gesundheitsminister ab.).

e) Den Verlust der Gewaltenteilung, die Ausschaltung der Parlamente und die Gleichschaltung der Justiz (Gesetz zur Bundesnotbremse, jüngste Urteile des Verfassungsgerichts).

Warum setzen Sie diese Themen nicht häufiger in Bezug zueinander? Sie haben zwar immer mal wieder über einzelnene Punkte geblogt, mir fehlt jedoch etwas der große Zusammenhang. Geballter und deutlicher können sich diese von Ihnen vorhergesagten Entwicklungen doch gar nicht anhand eines einzigen Themas zeigen.

Verstehen Sie dies bitte nicht als Kritik, sondern als Anregung für zukünftge Blogthemen.

Zur Gefährlichkeit des Virus kann ich nichts sagen, das weiß ich schlicht nicht, aber das meint der Leser ja auch explizit nicht.

Ein Grund ist schlicht quantitativ. Ich kann nicht noch mehr schreiben, noch mehr analysieren, noch mehr lesen, und die Leser können nicht noch mehr lesen. Irgendwann ist die Kapazität einfach ausgeschöpft.

Ein zweiter Grund ist, dass mir gerade sehr viele Leser schreiben, dass sie froh sind, dass ich nicht auch noch über die Pandemie schreibe, das täten doch schon alle anderen und das fast ausschließlich. Sie läsen mein Blog, weil es da auch noch andere Themen gäbe, und ich nicht dem Irrsinn verfallen sei, dass nur noch Corona wichtig sei und sonst gar nichts mehr.

Ein dritter Grund ist, dass ich die Themen, von denen der Leser ja sogar selbst sagt, dass ich sie alle zutreffend vorhergesagt hätte, ja durchaus schon lange und ständig bearbeite, das nur eben nicht in den Kontext Corona setze.

Ein vierter Grund ist die Gewichtung. Leute finden das jetzt bei Corona alles ganz schlimm, weil es sie auf einmal persönlich betrifft. Ich finde das aber schon seit 10 Jahren ganz schlimm, und eben nicht nur bei Corona. Corona geht irgendwann vorbei, und der Umstand, dass das alle Länder der Welt betrifft, zeigt schon, dass das nicht Werk oder Propaganda eines einzelnen politischen Lagers ist. Vor allem ist Corona nicht der Auslöser, denn alle Aspekte, die der Leser anspricht, hatten wir schon vor Corona.

Zumal ich bisher auch nichts von dem Standpunkt halte, dass es COVID-19 gar nicht gibt und es frei erfunden ist. Ich habe früher schon geschrieben, warum ich nicht glaube, dass das Ding politisch auf den Weg gebracht wurde, weil sie dafür viel zu überrascht davon waren und dafür viel zu doof wären.

Ich glaube auch nicht, dass Corona als Vehikel zur Gesellschaftsspaltung dient, auch wenn es objektiv betrachtet dazu führt, weil die Spaltgrenze nicht entlang dessen läuft, was linke Ziele sind. Corona kommt denen eher ungelegen, und die Spaltung dürfte eher ein Symptom grundsätzlicher Politik- und Führungsunfähigkeit sein.

Ich kann mich da irren, aber bisher sehe ich das halt nicht, sondern im Gegenteil Planlosigkeit (vgl. Corona-Rochade).

Anders sehe ich das bei Genderismus. Der ist frei erfunden und politisch auf den Weg gebracht.

Anders gesagt: Ja, diese Themen halte ich für wichtig und ich bearbeite sie auch.

Aber ich halte den Feminismus und Genderismus eben für weit schädlicher, bösartiger, politisch erfundener als COVID-19. Der kam halt nur nicht so plötzlich, sondern über 20 Jahre. Der kumulierte Schaden und die kumulierte Beeinträchtigung der Grundrechte dürften aber größer sein.

Deshalb habe ich da andere Prioritäten.

Und da auch deutlich mehr Sachkunde. Vor allem konkretes Wissen, Einblicke, Akten, Belege, eigene Kompetenz.

Nachtrag:

Ich habe nochmal drüber nachgedacht.

Es hat auch noch einen zeitlichen Aspekt. Ich hatte in der Frühzeit der Pandemie mal geschrieben, dass ich da Wert auf den Unterschied zwischen a priori und a posteriori-Wissen lege.

Ich billige deshalb der Politik in gewissem Rahmen zu, Fehler zu machen, soweit es mit a priori-Wissen zu erklären ist. Diese Situation haben wir bei Gender nicht, da gibt es diese a-priori-Situation nicht. Das ist ein grundsätzlich anderer Vorgang, da hat man politisch einfach willkürlich Unsinn erfunden.

Um das Verhalten in der Corona-Pandemie zu beurteilen, müsste ich zweierlei haben:

  1. Das a-posteriori-Wissen, um beurteilen zu können, was richtig ist,
  2. die Selbstdisziplin und die Weisheit, bei der Beurteilung a-priori- und a-posteriori-Wissen zu unterscheiden.

Das zweite traue ich mir zu.

Das erste fehlt mir aber noch.