Ansichten eines Informatikers

„Widerspruch!“

Hadmut
7.12.2021 14:09

Zwei Leser schreiben mir.

Ich zitiere mal nur zwei Sätze, die ich jeweils herausgegriffen habe.

Einer schreibt:

Es ist Ihnen doch offensichtlich aufgefallen, daß viele Leute, die Ihnen seit Jahren auf dem Blog folgen, das beim Thema “Corona” eben nicht mehr widerspruchslos tun.

Das Problem daran ist, dass sich manche Leute gerade sehr darin versteigen, mir bei etwas widersprechen zu wollen, was ich nicht gesagt habe, weil sie mich inzwischen für den Ansprechpartner für alles und jedes halten.

Einen dieser Widerspruchsleser hatte ich mal gefragt, wo ich das denn geschrieben hätte, dem er da widersprechen will:

…du hast dich aber auf Prantl und seinen Kommentar zu Corona bezogen. Und du weißt, dass es derzeit eigentlich nur noch dieses Thema gibt, vielleicht habe ich aber wirklich etwas hineingelesen, was du nicht gemeint hast, dann sorry.

Ich hatte was über Prantl gesagt, nicht über Corona. Aber es gäbe ja derzeit nur noch das eine Thema, also muss alles, was man sagt, etwas zu diesem Thema sein.

Irgendwie sind die Leute gerade so in der Corona-Hysterie, dass es völlig egal ist, was man sagt, egal ob „Mittwoch“, „Sauerkraut“ oder „Schuhgröße 44“, sie alles auf Corona beziehen und widersprechen. Oder überhaupt widersprechen. Bei der Sache mit dem toten Mädchen nach Stromschlag haben mir auch viele Leute bei etwas widersprochen, was ich nicht gesagt habe. Oder widersprochen, ohne zu lesen, was ich geschrieben habe.

Der Erstzitierte kommt dann übrigens noch mit Angstdiagnosen daher:

Und genau das vermisse ich bei Ihnen beim Thema Corona.

Sie sind da so von Ihren Ängsten getrieben, daß Sie diese Krankheit in all Ihren politischen Erwägungen als ein möglicherweise auschließliches politisches Mittel der Politik nicht berücksichtigen.
Hätten Sie da mehr Distanz, würden Sie deutlich bessere Erklärmuster fur das derzeitige politische Geschehen nicht nur in Deutschland finden.

Und zum Artikel über Spionage in der Schweiz:

Wenn Sie Ihre irrationale Angst vor Corona endlich in den Griff kriegen würden, gäbe es eine Reihe “Aha”-Erlebnisse bei Ihren Fragen umsonst dazu.

Ich? Von „Ängsten getrieben“?

Argumentieren die jetzt genauso wie die Feministinnen? Ihre Meinung so heilig und so einzigartig gut, dass man schon psychische Ausnahmezustände als Erklärung braucht, um anderer Meinung zu sein?

Man unterstellt jemandem wie mir, der in der Pandemie Fernreisen unternommen hat, „Ängste“?

Leute, die eine Wahnsinnsangst vor der Impfung schieben, unterstellen anderen, den Geimpften, Ängste?

Ich hätte irrationale Ängste, obwohl ich zu Corona eigentlich nichts oder fast nichts schreibe? Außer, dass mich Impfung und Lockdown eigentlich nicht stören, ich das nach Methoden des risk management behandelt habe, und mich die Sache Panedmie ansonsten eigentlich auch nicht weiter interessiert?

Und was noch mehr auffällt: Auch zu Themen, die mit Corona gar nichts zu tun haben, wie das mit der Schweiz (denn das gab es ja schon lange vor Corona), wird als der Schlüssel zum Verständnis angegeben, dass man den Masterplan hinter der Pandemie verstehen müsste, der dann auch alles andere erklärt.

Was ist da los?

Haben wir da gerade eine Massenpsychose oder was?

Ich neige ja dazu, immer beide Seiten anzuhören. Aber das hier wird langsam ziemlich absurd.

Folge von Sozialismus und Öffentlich-Rechtlichem Dummfunk

Ich hatte das neulich schon mal angesprochen.

Ich halte die Unfähigkeit Deutschlands, mit der Situation umzugehen – wir werden ja von einigen Ländern dafür schon ausgelacht – für eine direkte Folge des völligen Glaubwürdigkeitsverlustes von

  • Politik
  • Medien
  • Wissenschaftszirkus (ich meine Unis, Professoren, Leute, nicht die Wissenschaft an sich)

Die letzten 20 Jahre haben wir sie eigentlich nicht gebraucht, deshalb sind die völlig aus der Spur gelaufen und in die linke Spinnerei abgedriftet, und keiner hat gefragt, ob die noch glaubwürdig sind, weil es keinen interessiert hat, ob man ihnen was glaubt. Da ging es nur um die ausreichende Geldberegnung und die Befuttertrogung der Ideologen.

Jetzt plötzlich haben wir eine Situation, mit der keiner gerechnet hat, und in der man glaubwürdige Entscheider, Wissenschaftler und Medien bräuchte, und steht nun vor den Scherben eines Staates, den man so kaputt gemacht hat, dass man nichts und niemandem mehr glauben kann, hinter allem nur sozialistische Machenschaften wittert – weil ja de facto alles, was dieser Staat in den letzten 20 Jahren gemacht hat, eben nur sozialistische Machenschaften waren. Der Verdacht ist ja nicht mal phantasiert und erfunden, das war ja wirklich so.

Nun haben wir einen Ernstfall, und die Leute sind fest und irreparabel darauf geeicht, auch weiterhin alles nur noch für sozialistische Machenschaften zu halten und keinem mehr was zu glauben.

Es ist deshalb eine interessante Frage, ein Gedankenspiel, was eigentlich gewesen wäre, wenn COVID-19 noch zu Zeiten von Honecker und Mielke ausgebrochen wäre. Hätte man es den Leuten überhaupt gesagt? Hätte man es auf den Westen geschoben, gar als dessen Angriff ausgegeben? Hätte man geimpft, wenn ein Impfstoff da gewesen wäre? Sicherlich, die DDR war ja auch bei anderen Krankheiten beim Impfen flott. Ich glaube, bei Polio waren sie dem Westen weit voraus, oder? Hätte man da über 2G, 3G oder freiwillige Impfung diskutiert?