Ansichten eines Informatikers

Die Steuerkaskade

Hadmut
14.10.2021 13:38

Nochmal zum Mieter-Vermieter-Beispiel.

Ich hatte ja das Beispiel von dem Leser, der sich mit seinem Vermieter unterhalten hatte, weil beide Spitzensteuersatz zahlen.

Der Spitzensteuersatz liegt bei 42%, Soli noch obendrauf, Sozialabgaben und so weiter, der muss also für rund 2000 Euro arbeiten um netto 1000 Euro rauszubekommen, mit denen er seine Miete zahlt.

Dem Vermieter geht’s genauso, nachdem der seine Steuern gezahlt hat, bleiben dem auch nur etwas 500 Euro übrig.

Dazu kommt natürlich noch die ganzen Steuern über die Nebenkosten, Grundsteuer, Mehrwertsteuern auf den Verbrauch, und jede Arbeit, die da erledigt wird (außer den „haushaltsnahen“).

Damit hat der Vermieter zunächst mal Geld, es aber noch nicht ausgeben. Wenn er sich was kauft, gibt er davon ja auch nochmal 19% Umsatzsteuer ab, hat also eine Kaufkraft von 420 Euro. Was relativ ist, weil wenn der, von dem er etwas einkauft, beispielsweise eine Dienstleistung, ja möglicherweise auch wieder dem Spitzensteuersatz unterliegt.

Ein Leser meinte nun, der könnte ja seine 500 Euro auch verwenden, um mit dem Auto rumzufahren und dann wieder 2/3 als Steuern an den Staat abzugeben.

Ja, nett.

Würde bedeutet, dass von den 2000 Euro, die der Mieter effektiv erarbeitet, am Ende für nur etwa 150 Euro Benzin übrig bleiben, also weniger als 10% der für das Wohnen aufgewandten Arbeitslast effektiv beim Vermieter ankommen und der Rest beim Staat landet.

Und dieselben Leute, die diese hohen Steuern zu verantworten haben und sie noch weiter erhöhen wollen, machen den „Kapitalismus“ für die hohen Mieten verantwortlich, und erzählen einen von der Enteignung.