Ansichten eines Informatikers

Die erstaunliche Mysteriosität der Dissertation Annalena Baerbocks

Hadmut
10.6.2021 21:06

Neue Erkenntnisse.

Ich hatte doch am 20.5. erwähnt, dass mir ein Insider-Hinweis vorliegt, wonach der Grund dafür, dass Annelena Baerbock ihre Dissertation nicht eingereicht habe, gewesen sei, dass damals zu Guttenberg aufgeflogen war und plötzlich von einem Tag auf den anderen das Abschreiben von Dissertationen nicht mehr als normal durchging.

Ich hatte ja damals zur Causa zu Guttenberg beschrieben, dass es bis dahin gar keine Anforderungen und Kriterien für Dissertationen gab, mir auch damals die Uni Karlsruhe keine nennen konnte, selbst nicht wusste, was sie will, und mir der „Doktorvater“ mal sagte, dass eine Dissertation genau dann eine solche sei, wenn er als Professor sie dafür halte – grenzenlose Willkür.

Dann kam zu Guttenberg und auf einmal hieß es überall, sogar in einem Genderfetzen der Humboldt Uni, dass „wissenschaftliches Arbeiten“ sei, die Quellen anzugeben. Also Abschreiben auch weiterhin, aber mit Quellenangaben.

Und das sei der echte Grund, warum das Promotionsvorhaben von Baerbock nicht zu Ende gegangen sei.

Nun schreibt der österreichische Exxpress, dass sie etwas sehr seltsames, geradezu mysteriöses herausgefunden haben.

Die Dissertation mit dem Titel, der zu Baerbock angegeben wurde, ist tatsächlich sogar veröffentlicht worden.

Aber unter anderem Namen.

Nein, nicht unter anderem Titel. Unter anderem Personennamen.

Die Grüne-Kanzlerkandidatin hat ihre Doktorarbeit nie abgeschlossen – das hat anscheinend jemand anderer getan, wie neue Recherchen jetzt zeigen. Doch das alles passt nicht zu Baerbocks bisherigen Behauptungen über ihr eigenes Doktoratsstudium.

Neuesten Recherchen zufolge hat Baerbock jahrelang an der Freien Universität Berlin an einer Doktorarbeit geschrieben, die jemand anderer abgeschlossen und eingereicht hat, was Baerbock allerdings nicht daran hinderte, die Arbeit daran fortzusetzen. Das ist äußerst eigenartig. […]

Netzfunde aus den Jahren 2012 bis 2014 werfen neue Fragen auf. In einem “Tagesspiegel”-Artikel vom Oktober 2013 ist über Baerbock zu lesen: “Nebenbei will sie endlich die fast fertige (sic!!) Promotion beenden, trotz der nun noch knapperen Zeit. Das Thema ist für eine Grüne perfekt: ‘Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe’. Das sei im Völkerrecht nämlich nicht geregelt, erzählt Annalena Baerbock.”

An der “fast fertigen Promotion” arbeitete Baerbock 2014 anscheinend noch immer. Das steht zumindest in einem anderen Bericht auf der Website des Deutschen Bundestags – übrigens im Widerspruch zum dortigen Baerbock-Lebenslauf, wonach die Grünen-Politikerin ihr Studium bereits 2013 abgebrochen hat: Baerbock “begann eine Promotion über Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe an der Freien Universität in Berlin”, heißt es dort. […]

Wie Online-Recherchen ergaben, ist im Jahr 2012 just an jener Uni, an der Baerbock immatrikuliert war, eine Dissertation mit genau diesem Titel erschienen, allerdings auf Englisch. Sie heißt: “Humanitarian Aid and Natural Disasters: A Study of Selected European Countries” und stammt von Matteo Garavoglia, einem Experte für Rhetorik und Interkulturelle Kompetenz. Er promovierte mit dieser Arbeit allerdings nicht in Völkerrecht, sondern in Politikwissenschaften.

Dass man an ein und derselben Uni eine Arbeit mit exakt demselben Titel verfasst – das ist alles andere als üblich. Anfragen an Baerbock und an Garavoglia wurden bis jetzt noch nicht beantwortet.

Das ist überaus beachtlich. Diese Dissertation ist vom 16. Mai 2012.

Die Plagiatätsaffäre von zu Guttenberg ging im Februar 2011 los.

Wie kann das sein? Exxpress.at vermutet dieses:

Mehrere Erklärungen bieten sich an. Eine davon wäre: Die Doktorarbeit war zunächst ein Gemeinschaftsprojekt von Baerbock und Garavoglia, doch Baerbock sprang ab, weil sie zu wenig Zeit dafür hatte. Die Zusammenarbeit von zwei Autoren an einer Dissertation ist grundsätzlich möglich. Nur: Warum hat Baerbock dann mehr als ein Jahr nach Beendigung der Arbeit noch behauptet, ihre Promotion sei “fast fertig”? […]

Es gebe auch weniger vorteilhafte Antwort-Möglichkeiten, etwa dass Baerbock schon früher mit ihrer Doktorarbeit nicht weitergekommen ist, weshalb sie von Garavoglia übernommen wurde.

Mir drängt sich da vor dem Hintergrund des – bislang völlig ungeprüften – Insider-Hinweises eine andere Variante auf.

Könnte es sein, dass die Dissertation von einem Ghostwriter kam, Baerbock aber – wie im Hinweis behauptet – wegen zu Guttenberg kalte Füße bekam, weil man gerade auf Politikerpromotionen achtete, und der Text dann anderweitig verwertet wurde? So wie B-Ware im Online-Handel, von Kunden zurückgegeben mit geringfügigen Gebrauchsspuren?

Oder vielleicht vom Ghostwriter selbst eingereicht, jetzt nur mal so rein hypothetisch und haltlos ins Blaue gesponnen?

Denn unter eben diesem Namen gibt es einen Dr. Matteo Garavoglia aus Berlin, könnte natürlich auch eine zufällige Namensgleichheit sein (ist es aber nicht, siehe unten), der als Dienstleistung Training für post-docs und networking in Academia anbietet. Und der nun hat einen bemerkenswerten Lebenslauf, wie bei der Hertie School zu lesen ist:

Matteo Garavoglia is an Adjunct at the Hertie School and a Research Associate at the University of Oxford’s Centre for International Studies (Department of Politics and International Relations). He is also Senior Fellow at the European Movement International and Director of the European Public Sphere Project: a research effort engaging top-level movers and shakers from politics, business and media to develop actionable policy proposals aimed at nurturing a pan-European public sphere. He has taught or been invited as guest speaker and lecturer at, amongst others, Harvard University, Princeton University, Columbia University and Georgetown University. Outside academia, he worked with the United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN OCHA), the Organization for Security and Cooperation in Europe (OSCE) and a variety on non-governmental organizations.

University of Oxford’s Centre for International Studies (Department of Politics and International Relations). Und der ganze Kram mit großen internationalen Organisationen.

In Oxford findet man dann den Hinweis, dass er seinen PhD tatsächlich von der FU Berlin hat, also wohl eben der mit dieser Dissertation ist. Gut rumgekommen in der Welt, der Knabe. Vor allem in London.

Die FU selbst hat auch seine Seite zu ihm:

Dr. Matteo Garavoglia has been a PhD-candidate at the KFG from October 2008 to March 2012.

Was nun wiederum eine ganz verblüffende Koinzidenz mit der angeblichen Promotion Baerbocks an der FU ist.

Was mir nun wieder die Frage aufdrängt, warum Baerbock eigentlich so ein Riesengeheimnis sowohl um ihr Wunderstudium in London, als auch um ihre Promotion an der FU macht. Wenn der aber doch mit dem Department of Politics and International Relations am Centre for International Studies in Oxford zu tun hat – könnte es vielleicht sein, dass es da mehr Zusammenhänge als nur eine seltsame Titelgleichheit der Dissertationen gibt?

Warum gibt es keine Masterarbeit zu sehen?