Ansichten eines Informatikers

Get Woke, Go Broke

Hadmut
8.6.2021 16:15

Ein Leser schreibt über seine Frau:

Meine Frau macht viel Online-Shopping (auch Corona-bedingt) und sie zieht die Seiten von Peek & Cloppenburg (auch https://www.vangraaf.com/) nunmehr den anderen Shops wie etwa Zalando, COS oder Zara vor, da ihr der massive, vollkommen unbegründete Übergebrauch teilweise tiefschwarzer Models immer unangenehmer wird. Nicht nur, weil sie – wie auch ich – das für ein übles Projekt an unseren Gesellschaften halten (Migrations- und Austauschpropaganda) sondern auch weil sie bei der Kleidung überhaupt nicht mehr richtig beurteilen kann, ob ihr das nun stehen kann oder nicht. Farben wirken auf schwarzer Haut eben anders als auf weißer Haut. Auch haben die oft einen anderen Körperbau, da lässt sich der Schnitt nicht so richtig einschätzen.

Man will sich ja vor dem Kauf selbst in der Kleidung vorstellen und nicht irgendjemand völlig anderes.

Das ist richtig. Das hatte ich zur Fotografie schon erwähnt, dass die Farben von Kleidung, Hintergründen und so weiter zur Kleidung passen müssen.

Bei diesem Bild von Ralph Lauren, das ich vorhin erwähnt hatte, sieht man das übrigens recht deutlich: Da hat jemand, der sich mit Farben gut auskennt, den Leuten genau das angezogen, was am besten passt. Als Foto hat da jemand professionelle, sehr gute Arbeit geliefert. Aber vom Marketing ist es ein Versagen, weil man sich da eben selbst nicht wiederfindet. Dem Mann vorne steht orange perfekt, aber jemandem blassen eben gar nicht.

Ich hatte mal vor einiger Zeit darüber geschrieben, dass der Vorhalt, Kameras wären so gebaut, dass sie Schwarze nicht gut fotografieren, blanker Schwachsinn ist. Ich hatte auch ein paar Beispiele gebracht und damals das Rätsel ausgegeben, man solle sich die Bilder der Profis anschauen um zu erkennen, was die alle nicht falsch gemacht haben, sondern richtig. Ist aber kaum einer derer, die mir dazu geschrieben haben, drauf gekommen.

Lösung: Die hatten keine weiße Kleidung an und standen nicht vor weißen Hintergründen. Die hatten dunkle Sachen an, beispielsweise schwarze Lederjacken, weil dadurch der Kontrast sinkt und die Kamera die dunkle Haut nicht in der Belichtung nach unten wegdrücken muss, um das Weiß noch hinzukriegen. Das ist hier auf dem Foto auch wunderbar zu sehen, obwohl es ein Gesamtbild ist und damit nicht die Belichtung verschiebt, denn weiße Stoffe kommen ja vor (das Bild ist aber sicher nachbearbeitet und wohl selektiv aufgehellt) aber dass das Mädchen ein dunkles Kleid an hat und der Mann nur ein orangefarbenes, vom Ton also eher mittleres Poloshirt, ist genau richtig. Die blassen Leute im Bild bekommen dagegen weiße Klamotten an. Wer auch immer das Foto gemacht hat: Der kann’s.

Wer auch immer es in Auftrag gegeben hat: Der kann’s nicht.

Es tritt nämlich genau der Effekt ein, den der Leser von seiner Frau beschreibt. Das sieht vielleicht gut auf dem Foto aus, aber es löst den Kaufreiz nicht aus, weil man sich nicht selbst an dieser Stelle sieht.

Wenn sie schlau wären, würden sie von Pornos lernen.

Männer- und Frauenpornos. Der Unterschied ist zwar bei weitem nicht so groß, wie Feministinnen das immer darstellen, aber: Wenn Männer sich Pornos angucken, denken sie sich, ey, die würde ich auch gern mal… mit der würde ich … Männerphantasien drehen sich um die Personen.

Frauen dagegen schauen Pornos anders. Sie versetzen sich in die Lage derer, die sie da sehen. Frauenphantasien drehen sich um die Handlung, als wären sie drin. Deshalb funktioniert das bei denen nicht, wenn der Typ noch so gut aussieht und bestückt ist, weil Frauen die Handlung nur annehmen, wenn sie sich selbst darin wiederfinden, sich selbst in dieser Szene gut vorstellen können.

Einkaufen, Shopping ist für Frauen wie Porno.

Deshalb funktioniert es nicht, ihnen die schönsten Klamotten an den schönsten Menschen zu zeigen, wenn diese so anders aussehen, dass sie sich damit nicht identifizieren können, eben weil Klamotten an jemand mit anderer Hautfarbe oder völlig anderer Kopfform, Frisur, Augen komplett anders aussehen.

Es gibt überaus fotogene schwarze Frauen, da gibt es welche, die verdammt gut aussehen. Aber sie lösen den Kaufwillen nicht aus, weil sie nicht die Wirkung haben, dass die Shopping-wütige Frau sich mit ihnen identifiziert.

Deshalb nutzt es auch nur sehr begrenzt, wenn man dicke Models ranholt. Weil es nur wenige bekennende Dicke gibt, die sich damit identifizieren.

Ich hatte neulich mal einen Blogartikel darüber, dass Leute sich selbst etwa 15% schöner einschätzen, als sie tatsächlich sind. Man hatte die Leute fotografiert und die Bilder in verschiedenen Stufen digital verändert, sowohl in die Richtung, die als schön empfunden wird, als auch die, die man hässlich findet. Und den Leuten diese und das unveränderte Bild vorgelegt mit der Aufgabe, das echte herauszufinden. Im Mittel hielten die Leute das Bild, das (wie auch immer sich diese Prozente berechnen und was 100% bedeuten mag), das zu „15%“ aufgehübscht war, für das realistische.

Wer also Klamotten verkaufen will, besonders an Frauen, der sollte darauf achten, dass die Models mindestens diese 15%, eher noch etwas mehr, schöner als die Zielgruppe sind, nämlich damit die sich a) identifizieren und b) auch noch einbilden können, mit diesen Klamotten da noch besser auszusehen.

Deshalb funktioniert das mit den Durchschnittsfrauen als Models auch nicht gut.

Oder kurz gesagt: Marx war ein Idiot.