Ansichten eines Informatikers

Neues von der Furtwängler

Hadmut
7.6.2021 19:49

Boah, ist das mal wieder verlogen.

Und da reden die von Gender Pay Gap.

Die BILD veröffentlicht die „geschätzten“ Einkünfte von Tatort-Kommissaren. Ob’s stimmt, wäre natürlich die Frage.

Ganz oben auf der Gehaltsliste steht Maria Furtwängler (54), die seit 2002 als Charlotte Lindholm ermittelt. Pro Folge soll Furtwängler rund 220 000 Euro bekommen.

Geschätzte 220.000 Euro für ein paar Tage Dreharbeit. Für die Milliardärsgattin.

Dabei finde ich deren Tatortfolgen auch noch grottenschlecht und stinklangweilig. Und die beschwert sich öffentlich, dass Frauen benachteiligt würden.

Wer dreht den Mist? Ach, NDR. Das sind die, die in der Tagesschau ständig erzählen, Frauen würden unterbezahlt. Und die behaupten, der Rundfunk habe nicht genug Geld.

Auf dem zweiten Platz der Spitzenverdiener landen die beiden Münsteraner Kommissare Jan Josef Liefers (56, „Professor Boerne“) und Axel Prahl (61, „Frank Thiel“) sowie Ulrich Tukur (63, „Felix Murot“), der seit 2010 als Beamter des LKA Hessen die absurdesten Fälle lösen muss. Ihre (Polizei-) Dienste werden mit jeweils 120 000 Euro pro Folge vergoldet.

Die sind wenigstens unterhaltsam. Obwohl Boerne und Thiel auch schwer nachlassen, aber immer noch besser als die meisten anderen sind.

Knapp dahinter schafft es Borowski-Schauspieler Axel Milberg (64) auf Platz 3 des Rankings. Seine Einsätze in Kiel bringen ihm seit 2003 geschätzte 115 000 Euro pro Folge ein.

Der geht auch noch, aber ich weiß nicht mehr, einer von beiden, Tukur/Murot oder Milberg/Borowski hat neulich einen ziemlichen Politmist abgelassen. Fragt sich, was die Schauspieler fürs Drehbuch können.

Nicht ganz aufs Siegertreppchen geschafft hat es Wotan Wilke Möhring (54). Als Thorsten Falke ermittelt er seit 2013 in Norddeutschland und streicht angeblich rund 90 000 Euro für jeden Film ein.

und

Ulrike Folkerts (60) ist die dienstälteste „Tatort“-Kommissarin und ermittelt bereits seit 1989 in Ludwigshafen. Sie verdient angeblich rund 85 000 Euro pro Folge.

Dabei macht ausgerecht die ganz ordentliche, durchaus passable Krimis.

Das ist dann aber schräg:

Auch die beiden Münchener Ermittler Miroslav Nemec (66, „Ivo Batic“) und Udo Wachtveitl (62, „Franz Leitmayr“) sind schon seit 1991 dabei, aber bleiben bei ihren Gagen-Forderungen unter denen ihrer Konkurrenz: Rund 75 000 Euro werden jeweils pro Einsatz fällig.

Mein bisheriger Wissenstand war, dass Tatort-Hauptrollenschauspieler so um die 200.000 im Jahr bekommen und dafür zwei bis drei Folgen abliefern müssen, also so etwa 70.000 bis 100.000 pro Folge. Was immer noch viel Geld für ein paar Drehtage ist, denn viel zu tun haben die ja nicht.

Dass aber ausgerechnet die Gender-Jammer-Liese Maria Furtwängler, die sich öffentlich so darüber beschwert, dass Frauen so benachteiligt wären, ausgerechnet beim Gender-Pay-Gap-Jammer-Sender NDR das zwei- bis dreifache von anderen bekommt, und das auch noch für deren richtig schlechte Tatort-Folgen (ich kann mich an die Handlungen von unzähligen Tatorts von Stoever, Schimanski, Odenthal, Boerne/Thiel, Leitmayr/Batic, Murot, Borowski erinnern, aber nicht an eine einzige Handlung von Lindholm, nur tödliche Langeweile und Inhaltsarmut), das finde ich dann schon richtig derbe.

Wieviel Arbeit ist das eigentlich?

Schaun wir mal. RND schreibt über den Furtwängler-Tatort:

Fünf Tage lang drehen die Schauspielerinnen in Göttingen, weitere drei Wochen in Hamburg für den „Tatort“ mit dem Arbeitstitel „Krieg im Kopf“. […]

Acht bis zehn Stunden am Tag wird gedreht – „dabei kommen vier bis fünf Minuten Filmmaterial heraus“, erklärt Granderath. Das liegt daran, dass die Szenen oft geprobt und mehrfach gefilmt werden. Doch auch Pausen werden genutzt: Während Furtwängler und Kasumba Interviews geben, ist über Bäumen in der Nähe eine Drohne zu sehen, die Aufnahmen aus der Luft macht.

Und der Südkurier über einen Schwarzwald-Tatort:

Fünf Wochen dauerten die Dreharbeiten für den Krimi „Damian“ (Arbeitstitel).

Bis zu 220.000 Euro für 4 bis 5 Wochen Arbeit.

Und dann wollen die noch Beitragserhöhungen.

Und dann setzt sich die Furtwängler hier in Berlin in einer Veranstaltung und beschimpft die Medien, dass sie Frauen benachteiligten.

Was für ein dreckiges, verlogenes Geschäft.