Ansichten eines Informatikers

Der „Fahrplan in die Apokalypse”

Hadmut
28.12.2020 21:17

Ist Euch schon mal durch den Kopf gegangen, dass es zwar überhaupt nichts miteinander zu tun hat, aber sich „der Kollaps von New York” etwas milder und nicht ganz so schrecklich anhört, wenn man es sächsisch ausspricht?

Die WELT hat einen wunderbar apokalyptischen Artikel über das Verderben New Yorks: New York vor dem Niedergang? Der „Fahrplan in die Apokalypse“ wäre erst der Anfang

Ich liebe ja diese Artikel über sozialistische Katastrophen. Und schon wieder bin ich froh, dass ich entgegen meinem Beschluss von 2007, die USA nicht mehr zu bereisen, dann 2019 doch noch mal in New York war. Obwohl mir ja eine Leserin aus den USA schrieb, Chicago wäre auch wunderbar, das müsste man auch gesehen haben, aber ohne Knarre ging’s da auch nicht mehr.

Die U-Bahn gilt als Lebensader der Metropole. Aber in der Krise wird sie kaum noch genutzt. Deshalb überlegt der Betreiber, fast jede zweite Linie zu streichen. Für New Yorks Wirtschaft wäre das eine Katastrophe. Doch es wird immer schwieriger, den Kollaps der Stadt zu verhindern.

Als „doomsday timetable“ bezeichnen die New Yorker das Vorhaben – als Fahrplan des Untergangs – „apokalyptisch“. Der Name scheint gerechtfertigt. Fast jede zweite Zugverbindung, warnt der Betreiber der U-Bahn in der amerikanischen Metropole, könnte gestrichen werden. 9000 Lokführern, Ticketverkäufern und Gleisarbeitern droht die Entlassung.

Was mich ja wundert. Ich hätte da eher an jeden zweiten Zug gedacht, halt die Takte verlängern. Aber sie schreiben fast jede zweite Linie. Da geht wirklich was kaputt, denn wenn man in New York rumkommen will, braucht man schon die U-Bahnen.

Kommt das Geld nicht, droht New York ein Desaster. „Eine moderne und zuverlässige U-Bahn“, sagt Ravitch, „ist für die ökonomische Erholung der Stadt unerlässlich.“ Firmen, Läden, Restaurants, Theater, Hotels – sie alle seien darauf angewiesen, dass die Züge ihnen Kunden bringen. „Nur wenn das Netz bestehen bleibt“, glaubt Ravitch, „kann die lokale Wirtschaft wieder wachsen.“ […]

Warum ist die Furcht vor Corona in Manhattan größer als in anderen Teilen der USA? Eine Umfrage der Lobbygruppe „Partnership for New York City“ ergab: wegen der U-Bahn. Viele Büroangestellte bleiben demnach im Homeoffice, um überfüllte Züge zu meiden – auch wenn die eher eingebildet sind, weil die Zahl der Fahrgäste ja dramatisch sank. Auf der Liste der größten pandemiebezogenen Ängste erreichte die Subway in New York Platz zwei, übertroffen nur von der Sorge vor einer Ansteckung im Büro.

Nun liegt das zwar schon auf der Hand, dass der Hauptauslöser eben die Pandemie ist und man die dem Sozialismus nicht anlasten kann, jedenfalls nicht dem in Amerika.

Was aber nicht erwähnt wird, ist, dass viele Firmen und Leute, die arbeiten, die Pandemie zum Anlass, aber nicht als Grund nehmen, New York endgültig zu verlassen, denn anderswo ist auch Pandemie. Die Flucht aus Kalifornien nach Texas verläuft auch nicht wegen der Pandemie, sondern anlässlich der Pandemie, weil jetzt eben überall Home Office ist, und man sowieso alles umkrempelt. Und so, wie man in der IT-Branche von Kalifornien nach Texas geht, geht man in der Finanzbranche von New York nach Florida. Neulich gab es schon einen Bericht, dass New York wegen der sinkenden Einwohnerzahl einen Sitz im Kongress verlieren und von Florida abgelöst werden könnte.

Es wäre also falsch, das alles auf die Pandemie zu schieben. Die Pandemie ist nur das Erdbeben, dass das alles mal lockert und in Bewegung versetzt.

Die Realität ist aber, dass die Firmen vor Sozialismus, monströsen Steuern, Frauenquoten, Political Correctness, Gewalt, Zerstörung und so weiter abhauen und der gut verdienende Mittelstand gleich mit. New York wird genauso zum Sozialismus-Wrack wie Kalifornien.

Man könnte es auch die Dediversifizierung oder Entdiversifizierung nennen.