Ansichten eines Informatikers

Spiegelbluten

Hadmut
10.12.2020 1:32

Tja, irgendwo selbst schuld.

Gürtel enger schnallen beim Spiegel: In Hamburg will man offenbar wegen Auswirkungen der Corona-Krise die Zahl der Mitarbeiter reduzieren. Es gibt Modelle für den Personalabbau – vor allem bei den Älteren.[…]

In den Fokus der Maßnahmen sind ältere Beschäftigte der Jahrgänge 1966 und älter gerückt. Für sie hat die Spiegel-Gruppe unter Geschäftsführer Thomas Hass offenbar zwei Modelle eingerichtet: Sie können sich entweder für einen Eintritt in den Vorruhestand oder in die Altersteilzeit entscheiden. Beide Varianten erhalten als Anreizsystem eine Einmalzahlung. Wie hoch die ausfallen und wie sie berechnet wird, ist noch nicht bekannt.

Mmmh.

Ich weiß nicht so genau, was ich davon halten soll. Als Pilot wäre ich schon in Ruhestand. Als Journalist beim Spiegel würde ich dann wohl jetzt in Altersteilzeit oder Vorruhestand gehen. Als Informatiker muss ich aber wohl arbeiten bis zum Rentenalter.

Was mich daran irritiert: Bis vor kurzem jammert man noch über den Fachkräftemangel, dessentwegen wir den Zuzug so dringend bräuchten. Inzwischen aber sieht man überall Personalabbau, vor allem die Alten (ausgerechnet die, die noch eine ordentliche Ausbildung und den Überblick haben) müssen weg. Auch, weil sie die höchsten Gehälter bekommen.

Bei Lufthansa gibt es auch Kahlschlag.

Im Gaststättengewerbe sieht es mau aus.

Gut, zugegeben, mit Corona konnte man zwar hypothetisch, aber nicht so konkret rechnen.

Wobei ich nicht so wirklich glaube, dass der Niedergang der Presse, der ja schon seit Jahren stattfindet, so wesentlich auf Corona beruht. Das ist vor allem die Quittung für den Mist, den die die letzten Jahre geschrieben haben.

Nur: Die Alten sind ja noch die, die noch die besten Texte schreiben. Die ganzen jungen Journalisten schreiben ja nur noch linken Politmist. Wer soll das dann noch kaufen? Die Generation, die sich dafür zwar thematisch interessiert, aber keine Zeitung mehr liest?

Das dürfte noch zu ziemlich heftigen Spätfolgen von Corona auf dem Arbeitsmarkt führen. Dann haben wir nämlich nicht nur eine riesige Versorgungslast aus Migranten, die auch nur noch wenige Jobs finden, sondern auch noch den (vorgezogenen) Wegfall der Generation mit dem höchsten Leistungswert und den Steuerzahlungen.

Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man das abfangen können will.