Ansichten eines Informatikers

Ein falsches Messie-Bett unter falscher Flagge

Hadmut
10.10.2020 18:27

Ah. [Nachtrag]

Die Google-Bildersuche nach dem verdreckten Bett

hatte zunächst keine andere Quelle als die Social Media zur Räumung der Liebig34 erbracht. Inzwischen hat mich aber jemand darauf hingewiesen, dass das ein – gespiegelter – Ausschnitt von einem Foto aus einer Messie-Wohung in Leipzig von dieser Webseite ist.

Damit ist das Foto Fake, aber nicht wesentlich falsch, weil die Bilder von der Polizei-geführten Besichtigung ja ähnliche Bilder zeigten.

Warum also ein falsches Bild in Umlauf setzen, wenn man ähnliche in echt hätte?

Es erinnert mich an zwei Ähnlichkeiten.

Eine habe ich erlebt, als ich vor über zehn Jahren mal mit der Vorratsdatenspeicherung zu tun hatte. Da gibt es Anwaltskanzleien, die sich über Strohmänner die Online-Rechte an irgendwelchen Musikstücken billig beschaffen, die dann getart selbst im Internet verteilen und danach jeden kostenpflichtig abmahnen, der sie weiterverbreitet hat.

Und es erinnert mich an den Vorfall bei Netzwerk Recherche/Correctiv neulich, als die in einem Online-Vortrag sagten, sie würden Fake-News in den Social Media bereits daran erkennen, dass Bilder von anderen Zeitpunkten oder Orten verwendet würden. Weitere Prüfung erübrige sich dann. Als ich dann aber fragte, warum man dieselben Maßstäbe nicht auch auf die vielen Presseartikel anwendet, die mit Archiv- oder Symbolfotos aufmachen, hat man mich sofort übel beschimpft, verleumdet, niedergebrüllt.

Es scheint durchaus eine linke Masche zu sein, und das gab’s ja schon öfters (auch bei in unerwünschten Demos platzierten Linken, die dort für die Kamera den Hitlergruß zeigen), unter false flag so leichte Falschinformationen zu streuen, die an sich nicht falsch sind, aber dann vordergründig leicht als Fake zu enttarnen sind, wenn man die Hintergrundinformation hat, um so die Kritiker zu delegitimieren und lächerlich zu machen.

Sowas gab’s ja auch schon zu Unterlagen, die die Finanzierung der Antifa durch die SPD zeigen sollten, aber so ein paar Merkmale enthielten, mit denen man sie dann als Fake oder Satire „entlarven” konnte. Ein Dateipfad darin deutete darauf hin, dass das Ding bei der SPD selbst erstellt worden sein könnte.

Also:

Standardmasche, Bilder, Texte und so weiter in Umlauf zu setzen, die zwar im Prinzip etwas Richtiges zeigen, aber doch dann mit der Hintertürinformation als „Fake” hinzustellen sind, um dann die Leute als Fake-Newser hinzustellen, und die Methoden von Correctiv würden exakt dazu passen.

Also mal schauen, was aus diesem Fake-Bett noch so wird, wer damit noch um die Ecke kommt, um es als Fake zu entlarven.

Ein linksradikaler Rechtsanwalt verbreitet ja auch schon, dass man die Wohnungen gar nicht hätte begehen dürfen, weil auch besetzte Wohnungen unter den Schutz der Wohnung nach Artikel 13 GG fallen würden. Als ob ein Haus, das mal besetzt wurde, niemals wieder von irgendwem anderen betreten werden könnte.

Da scheint man gerade zu versuchen, die große „Unsere Rechte wurden so verletzt”-Masche aufziehen zu wollen.

Beachtlicherweise kommt das Matratzenfoto von einem, dessen Account sich als Reporter für die FAZ ausgibt.

Nachtrag:

Das ist vor allem deshalb interessant, weil man Bilder von dreckigen Betten gar nicht hätte zu faken brauchen. Schaut Euch mal das Video von Kopietz so ab Minute 17 an:

Ganz so schlimm wie auf dem Foto ist es nicht, aber schon nahe dran, so ziemlich die gleiche Ekel-Klasse.

Und wie behauptet wurde, sind auch gefälschte Bilder von dreckigen Küchen im Umlauf, obwohl das Video auch genug vollverdreckte vermüllte Küchen zeigt.

Warum also setzt man gefälschte Bilder in Umlauf, wenn man die für die Ausssage Liebig34=Müllhaufen gar nicht gebraucht hätte? Warum fälscht man Bilder, um eine Aussage zu treffen, die an sich nicht gelogen ist?

Es kann eigentlich nur eine Falle zur Kompromittierung der Kritiker sein.