Ansichten eines Informatikers

TAZ-Frau und Technik

Hadmut
10.7.2020 14:51

Zwei Welten prallen aufeinander. [Update! :-D]

Man brachte mir das folgende Machwerk der TAZ zur Kenntnis: Klima vs. Kapitalismus – Brauchen wir einen Systemwandel?

Die im grünen Pulli ist so ein Paradebeispiel für den Typ Frau, bei denen man so im allerersten Augenblick noch denkt „Oh, die ist hübsch”. Was dann sofort von „Oh, hätte sie doch niemals die Klappe aufgemacht” überdeckt und verdrängt wird.

Die anderen sind nicht hübsch.

Kapitalismus ist einfach an allem schuld.

Was das jetzt so genau sein soll und warum, das sagen sie nicht. Brauchen sie ja auch nicht, denn die Argumentationslinie ist feministisch, und da reicht es, einfach irgendeinen zu haben, dem man für alles die Schuld zuweisen kann.

So richtig erfährt man nicht, was Kapitalismus eigentlich sein und warum er an allem Schuld sein soll.

Dafür erfährt man, dass die Frauen der TAZ Probleme mit Technik haben:

Der Kapitalismus ist ein System, das auf Technik beruht.

Tut mir leid, dass ihr es von mir erfahren müsst, aber: Der Kommunismus von Lenin und Stalin auch. Mao sah das anders.

Und diese Technik wird mit fossiler Energie angetrieben.

Also können ein Segelschiff oder ein Müller mit einer Wassermühle keine Kapitalisten sein? Kapitalisten sind solche, die fossile Brennstoffe verfeuern? Tolle Definition.

Warum genau war dann die DDR mit ihren Braunkohletagebauwüsten ein sozialistischer und kein kapitalistischer Staat? Oder ist das jetzt eine patriarchalisch-mansplainistische Frage?

Und natürlich ist es diese fossile Energie, die dazu führt, dass immer mehr CO2 in die Luft entweicht.

Erstaunlich, wo doch der größte Kohleverbrenner China ist, und das auch schon war, als die rein Mao-kommunistisch waren.

Und das ist der menschengemachte Klimawandel.

Ah, verstehe. Klimawandel entsteht nur, wenn Kapitalisten Kohle und Öl verbrennen. Sonst nicht.

Der Kapitalismus ist die Gesellschaftsform, in der wir gerade leben. Es ist eine Gesellschaftsform, die darauf ausgerichtet ist, dass Wirtschaften Profitmaximierung hervorbringt.

Ach, gar?

Und was ist dann der Feminismus, der leistungslos und durch Quoten und „Quereinsteigerinnen” die Gleichstellung, die Teilhabe daran fordert? Ist das dann keine Profitmaximierung, wenn sie ständig den Pay Gap beklagen und per Gesetz dasselbe Geld wollen?

Das zentrale am Kapitalismus sind Investitionen, Technik, der Verbrauch von fossiler Energie, Gewinne und Wachstum.

Aha. Und die TAZ? Was ist an der anders?

Und nichts davon kann man abbilden, wenn man eine statische Tauschwirtschaft modelliert.

Blödsinn. Damit hat die Menschheit nämlich angefangen. Dann brauchte man Geld als Verrechnungs- und Puffergröße, und der Rest folgt automatisch.

Oder anders gefragt: Was sollte denn dann ein Prostituierter eintauschen, um sich die TAZ zu leisten? Die Redaktion einmal durchvögeln? Wie käme eine Prostitutierte oder eine Gefängniswärterin morgens beim Bäcker an ihre Brötchen?

Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher.

Was bei uns im wesentlichen am Sozialstaat und den unverschämten Steuern liegt. Deutschland hat einen ausufernden Sozialstaat und trotzdem die Mittelschicht mit dem geringsten Eigentum im Vergleich der meisten westlichen Erstewelt-Staaten.

Mir schrieb neulich mal einer, der eine Wohnung vermietet, dass er sich mit seinem Mieter unterhalten hat, weil beide Spitzensteuersatz zahlen. Um 1000 Euro Miete zu zahlen muss der Mieter nahezu 2000 Euro erarbeiten, weil er Einkommensteuer zahlt. Der Vermieter zahlt sie aber auch nochmal, also bleiben von den fast 2000 Euro schon fast nur noch 500 Euro übrig. Davon aber gehen dann noch Grundsteuer und Mehrwertsteuer und Energiesteuer ab, wenn er irgendwas davon ausgibt, womit der Staat fast 80% von dem abgreift, was der Mieter an Arbeit für die Miete erbringt, bis das beim Vermieter angekommen ist. Und dann beschweren sie sich über die hohen Mieten.

Und dann macht man im Namen des Umweltschutzes das Bauen immer teuerer, packt auch da immer mehr Auflagen und Gesetze und immer fettere Steuern drauf, und beschwert sich dann, dass sich die „Armen” keine Wohnungen mehr leisten könnten.

Und dann sorgt man mit Mindestlohn und sowas dafür, dass die Arbeitsplätze ins Ausland abwandern und beschwert sich dann, dass die Armen immer ärmer würden.

Dass die Armen immer ärmer werden, finde ich total schrecklich.

Dass die Dummen immer dümmer werden, finde ich schrecklich.

Wohl dem verzogenen Wohlstandstöchterchen, das noch nie etwas Schlimmes erlebt hat, und dann sowas schon „total schrecklich”, also Superlativ findet, sich aber gleichzeitig über den Wohlstand aufregt, und nicht merkt, dass das die Grundlage ihrer eigenen Dekadenz ist.

Jetzt muss man aber sagen, und das ist ganz wichtig, gerade für Linke: Erst durch den Kapitalismus ist der Wohlstand in die Welt gekommen.

Stimmt. Im Sozialismus und Kommunismus ist nicht viel für Wohlstand, und wenn, dann nur für Parteikader. Solche Wohlstandstöchterchen gibt’s da eher nicht.

Also meine Frage wäre zum Beispiel: Inwiefern kann ein grüner Kapitalismus überhaupt entstehen?

Und meine Frage wäre zum Beispiel: Wo habt Ihr eigentlich Deutsch gelernt?

Aber geradezu magischerweise wird dieses permanente Wachstum und das weltweite Internet und was es da so gibt, durch Solarenergie und Windenergie befeuert. Und das ist einfach Quatsch.

Äh…ja. Stimmt. Das ist Quatsch.

Wenn man sich klarmacht, dass wir künftig alles auf Strom umstellen müssen, falls wir klimaneutral werden wollen, und dass dieser gesamte Strom dann aus Ökoquellen kommen muss, dann ist eins ganz klar: Wir müssen die Wirtschaft dramatisch schrumpfen.

Alles auf Strom umstellen. Ah, jetzt habe ich verstanden, warum all die Ökotussis hier wie bekloppt e-Bikes kaufen um normale Fahrräder zu ersetzen. Man hat ihnen gesagt, sie müssten jetzt alles auf Strom umstellen.

Und unsere Wirtschaft schrumpft ja auch schon.

Die Zeitungsverlage zum Beispiel. Die schreien dann aber sofort nach Staatshilfe und jammern um ihre Arbeitsplätze, weil sie meinen, dass sie selbst vom Schrumpfungsprozess ausgenommen sein sollen. Dabei fände ich die TAZ einen ganz wunderbaren Kandidaten für die Wirtschaftsschrumpfung.

Und im Kunst- und Schauspielgewerbe machen wir ja gerade schon auf Wirtschaftsschrumpfung. Alles ganz wunderbar.

Ich find’s total unfair, dass ich nichts dafür getan habe, dass es so ist, aber all meine Aktionen dazu führen, dass es so weiterhin besteht, und ich nicht weiß, wie ich das verändern kann.

Hätt’ste halt was G’scheits gelernt.

Das macht mich total deprimiert.

„Total” ist ihr Lieblingswort.

Ein Wohlstandstöchterchen, das nichts kann, sich in nutzlosen „Aktionen” ergeht und dann deprimiert ist.

Ist Corona eine Chance für den Systemwandel?

Also ich denke, dass Corona als sehr gute Aussicht dienen kann, um zu sehen: Wie handeln wir in einer Krise?

Wir tragen Mundschutz?

Was müssen wir machen, um eine Krise zu bewältigen?

Hände desinfizieren?

Ich finde aber gleichzeitig, dass Corona überhaupt nichts zum Klimaschutz langfristig beiträgt.

Sätze wie in Stein gemeißelt.

Aber immerhin können wir jetzt damit rechnen, dass Fridays for Future gegen das Covid-Virus demonstriert, weil es zum Klimaschutz nichts beiträgt. Covid-19 abschaffen jetzt!

Es ist keinerlei Einsicht der Politik, das heißt, es wird jetzt gerade super viel Geld in nicht nachhaltige Sachen investiert.

Kriegt die denn keinen einzigen längeren Satz so richtig gerade und in ordentlicher Sprache hin?

Ich sehe eben darin die Aufgabe der Politik, irgendwie zu handeln, dass wir eben klimafreundlich, nachhaltig, ökologisch und möglichst nicht den Kapitalismus unterstützend leben können.

Und ich sehe die Aufgabe der Schule darin, den Leuten beizubringen, wie man ordentliche Sätze baut und sie ausspricht. Es heißt nicht dass, sondern „damit wir klimafreundlich, nachhaltig, ökologisch leben können”, und da gehört ein Infinitiv und kein Partizip hin: „ohne den Kapitalismus zu unterstützen”.

Das Mädel ist jung, anscheinend gerade so im Nach-Abitur-Alter, und spricht so ungefähr das, was analog betrachtet das Durchfallen durch die Fahrprüfung im Verhältnis zur Straßenverkehrsordnung ist.

Wir brauchen Arbeitszeitverkürzung, also man geht eine kurze Zeit, vielleicht 20 Stunden pro Woche, einer Arbeit nach, die für die Gesellschaft nützlich ist, und hat mehr Zeit für andere Aufgaben, also für Sorge-Tätigkeiten, vielleicht für Muße und vor allem für demokratische Beteiligung.

Der Satz ist zwar auch vom Bau, vom Inhalt, von der Logik und dem Themensprung eine einzige Katastrophe, aber meine Zustimmung haben sie.

Ich würde zu gerne die Gesichter von Journalisten und anderen Linken sehen, wenn man ihnen eröffnet, dass sie ab sofort 20 Stunden pro Woche arbeiten müssen, und das dann auch noch gesellschaftsnützlich sein müsse.

Und „Muße” und „demokratische Beteiligung” sind dann per Definition klimaneutral.

Also ich wünsche mir für die Zukunft, dass, wenn ich in zehn Jahren einkaufen gehe, ich nicht darüber nachdenken muss, ob ich jetzt den einen doofen Konzern oder den anderen doofen Konzern unterstützen möchte.

Das glaube ich dem Mädel auf’s Wort, dass ihr größter Wunsch ist, nicht mehr nachdenken zu müssen.

Das Problem ist aber lösbar, denn die TAZ will ja Wohlstand abschaffen und die „statische Tauschwirtschaft” einführen. Einkaufen wird es da dann nicht mehr geben. Und wenn man nichts gelernt hat und auch nicht mehr zum Tausch zu bieten hat als die Ausgabe der TAZ, dann geht man eben nicht mehr Einkaufen, sondern auf den Strich. Und zwar den mit dem Naturalientausch. Sack Kartoffeln oder sowas.

Was ich mich ja dann frage: Wenn sie so auf Strom stehen, wie soll das dann mit der „statischen Tauschwirtschaft” funktionieren? Bei einem Sack Kohle zum Heizen kann ich mir das ja vorstellen, aber was tauschen sie dann da kontinuierlich gegen den Strom aus der Steckdose ein? Und wie?

(Ich stelle mir das gerade so vor, wenn man als Blogger ein Blog betreibt, aber keine Werbung mehr schaltet, sondern im Gegenzug von den Leuten als Tausch erwartet, dass sie irgendwas zu Essen hier vorbeibringen…)

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Hiermit getan.

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