Ansichten eines Informatikers

Twitter führt den „Führer” wieder ein

Hadmut
4.7.2020 14:00

Ratet mal, was Linke gerade machen.

Dass die Tech-Firmen gerade alle durchdrehen, und alle auf links schwenken (oder gezwungen werden), ist bekannt.

Momentan gibt es ja gerade diese Riesen-Welle, „Master” und „Slave” zu ersetzen, weil sie rassistisch seien und an die Sklavenzeit erinnern (obwohl Geschichtswissenschaftler sagen, dass weitaus mehr Weiße durch Schwarze versklavt wurden als andersherum), und auch Begriffe wie Black- und Whitelisting natürlich eliminiert werden müssen. (Über den Schwachsinn zu behaupten, dass Kameras von Weißen so konstruiert seien, dass sie nur Weiße gut fotografieren, Schwarze aber nicht, hatte ich schon berichtet. Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis sie behaupten, das läge daran, dass Kameras einen „Weißabgleich” durchführen. Ein Leser schrieb, es gebe aber einen Kamerahersteller, der zur Einstellung auch den Schwarzabgleich anbiete – da könnte man vielleicht Aktien kaufen.)

Der SPIEGEL schreibt, dass Twitter und andere Firmen nun „Master” und „Slave” verbieten wollen. Ups, fast hätte ich gesagt, sie „blacklisten” wollen.

Twitter geht künftig gegen rassistische IT-Begriffe vor: Am Donnerstag veröffentlichte das Unternehmen eine Liste mit bisher üblichem Programmiervokabular, das die Mitarbeiter künftig nicht mehr verwenden sollen. Einige Bezeichnungen im Code repräsentierten nicht die Werte des Unternehmens, teilte Twitter mit.[…]

Seit Januar bemühen sich laut dem Onlinemagazin “CNET” zwei Twitter-Mitarbeiter darum, die rassistische Begriffe endgültig aus dem Entwicklerbüro zu verbannen. Mit den weltweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus bekommen die beiden demnach nun deutlich mehr Unterstützung aus den eigenen Reihen.

So weit, so schlecht. Der Hammer aber:

Unter anderem sollen die Bezeichnungen “Master” und “Slave” aus der Entwicklersprache verbannt werden und durch “Leader” (Anführer) und “Follower” (Anhänger) ersetzt werden. Denn “Master” und “Slave” bezeichnen eben nicht nur, wer in einer Programmstruktur den Takt angibt, sondern erinnern auch an das dunkle Kapitel der Sklaverei in den USA.

Da werden jetzt „Führer” eingeführt, weil das ja so gar nicht rassistisch ist. Normalerweise fangen viele Protokolle damit an, dass der Client den Master kontaktiert und eine Anfangsmeldung absetzt. Bei SMTP zum Beispiel HELO oder EHLO. Was machen sie denn in Zukunft? Kommt der Anhänger zum Führer und beginnt das Protokoll mit „HEIL”? Sind die völlig verrückt geworden?

Da bin ich ja froh, dass ich noch ein Diplom und keinen „Master” in Informatik habe. Gottogott. Stellt Euch vor, das würde umbenannt. Dann wird man zum Studienabschluss zum Führer ernannt.

Ich bin ja echt mal gespannt, was sie da aus dem „Master” machen, der ja eigentlich das Wort für Meister im Ausbildungssinne ist.

Oder dem Bachelor. Was ja eigentlich auch Handwerkssprache ist und die Ausbildungsstufe vor dem Meister bezeichnet, den Gesellen. In Beiden Sprachen, deutsch wie englisch, bezeichnet es aber eben auch den männlichen Junggesellen. Und das werden sie dann auch zum Sexismus erklären. Bin gespannt, was dann kommt. Vermutlich das weibliche Gegenstück. „Ich bin jetzt Jungfrau in Soziologie”. Hurra.

Alles so unfassbar dämlich.