Ansichten eines Informatikers

Stromprognose

Hadmut
17.11.2019 21:46

Meine Empfehlung.

Also nachdem wir uns ja nun merkelig an Afrika orientieren sollen, was das Internet angeht, und viele Bürger gerade von 128kBit auf 56kBit (jetzt mal egal ob k=1000 oder k=1024) gestutzt werden, und man nicht mehr Autofahren und kein Fleisch mehr essen soll, einem das Geld weggenommen wird, inzwischen auch die Wohnungen, man Alte zusammenpfercht, wäre meine Prognose, dass Ihr Euch künftig darauf einstellen müsst, nur noch einige Stunden am Tag Strom zu bekommen. Wenn das Wetter gut ist.

Warum?

Naja, Afrika.

Ich war doch vor vielen Jahren mal in Namibia und neulich in Südafrika. Und dabei auch in Swasiland (fiel nicht sonderlich anders auf) und Lesotho (ziemlich arm).

Schon in Namibia gab es einige Unterkünfte (Lodges), die nicht am öffentlichen Stromnetz hingen, weil einfach zu weit abgelegen. Die hatten ihren Dieselgenerator tagsüber ein paar Stunden laufen und nachts nur einfache 12-Volt-Lampen auf Akkustrom. Allein schon, damit man nachts Ruhe hat und schlafen kann.

In Lesotho gibt’s schlicht keine Infrastruktur. Man hat den Leuten in den Hütten so einfache Schreibtisch-LED-Funzeln mit Solarzelle hingestellt, die man tagsüber raus in die Sonne stellt und die dann abends etwas Licht geben, damit die Kinder lesen könnten, wenn sie etwas zu lesen hätten. Mehr ist da nicht.

In der Lodge, in der wir dort waren, gab es im Hauptgebäude immer, in den Wohnhütten aber nur abends Strom. Die hatten Solarzellen auf dem Hauptgebäude und zu unserem Erstaunen in der eigentlich bettelarmen Umgebung im Hauptgebäude einen Akkuraum, der innen topmodern wie in einem modernen Rechenzentrum ausgestatet war. Sie hatten das mühsam aus Südafrika rangekarrt, weil es das in Lesotho nicht gibt. Als wir am dritten Tag sehr früh rausmussten, hieß das eben, morgens mit Kerze auf dem Klo zu sitzen. Warmwasser mit Gas.

Das werden wir hier früher oder später auch bekommen.

Man wird tagsüber je nach Wetterlage an der Wind- und Solarenergie „teilhaben” können, und was man dann abends und nachts macht, ist jedermanns eigenes Problem. Einige Firmen wie Tesla bieten große Hausakkus an, mit denen man sich dann einige Zeit versorgen kann, und das Konzept, das e-Auto als Hausakku zweckzuentfremden gibt es auch schon.

Dann geht es mit „Gleichheit” weiter in der sozialistischen Mangelverwaltung. Jeder bekommt ein bestimmtes Kontingent an Strom, die Parteinahen natürlich mehr, die Dissidenten und Kritiker natürlich weniger. Wer unbotmäßig schreibt, dem werden dann Internet und Strom entzogen. So, wie man heute Twitter-Accounts sperrt, bis derjenige widerruft, so ist dann eben Strom und Internet weg.