Ansichten eines Informatikers

Hetzjagden, Kurzschluss und Merkel im Blindflug

Hadmut
6.6.2019 23:18

Könnt Ihr Euch noch an die große Pressediskussion nach „Chemnitz” und dem „Hase, Du bleibst hier-Video” erinnern,

ob es nun Hetzjagden gegeben hat oder nicht? Wo es als selbstverständlich galt, dass es sie gab, und jeder als Leugner, der auch nur eine Frage stellte?

Es gab dazu eine Bundestagsanfrage und -antwort der Bundesregierung zu diesem Komplex, hier nachzulesen.

Heißt praktisch: Die Bundesregierung in Form der Kanzlerin und ihres Pressesprechers Seibert hatten keine eigenen Erkenntnisse über Vorliegen oder Nichtvorliegen von Hetzjagden, also wohl auch keine Berichte von Geheimdienst, Verfassungsschutz und so weiter. Die haben einfach übernommen, was in der Presse stand:

Die der Großen Anfrage zugrunde liegenden politischen Einordnungen der Bun-desregierung fußen – wie bereits in der Antwort auf die Kleine Anfrage auf Bun-destagsdrucksache 19/4655 dargelegt – auf der Berichterstattung in den Medien. Dazu zählen Videoaufnahmen, die zeigen, wie Personen aus einer Gruppe heraus Menschen mit den Sätzen „Haut ab!“, „Was wollt ihr, ihr Kanacken?“ und „Ihr seid nicht willkommen!“ beschimpfen und in die Flucht jagen. Die regionale und überregionale Presse hat in der Folge berichtet, dass Menschen mit Migrations-hintergrund durch Personen, die sich aus den Aufmärschen absetzten, gejagt wor-den seien. Gewalt sei gegen Menschen ausgeübt worden, bei denen aufgrund ih-res Aussehens ein Migrationshintergrund vermutet werden kann, aber auch gegen Polizisten. Die Medienberichte und ihr Erscheinungsdatum sind öffentlich zu-gänglich.

Und:

Der Bundesregierung liegen keine über die Presseberichterstattung hinausgehenden Erkenntnisse vor.

Merkel im Blindflug oder über Pressesprecher und Ex-ZDF-heutejournal-Moderator Seibert völlig Tropf der Presse, die glauben da blind (oder gehorsam), was die Presse behauptet.

So schaukeln die sich dann gegenseitig hoch, Merkel macht, was die Presse sagt und die Presse nimmt Merkel als Bestätigung.

Erinnert mich an den alten Witz vom Trapper und Indianerhäuptling. Im Wilden Westen ritt einer an einer Blockhütte vorbei und sah, dass der Trapper wie bekloppt Holz hackte. Unmengen von Brennholz. Warum denn das, fragte er. „Es wird ein langer, kalter Winter” sagte der Trapper. Woher er das wisse, wollte der Reiter wissen. „Schauen Sie”, sagte der Trapper, „da oben auf der Bergspitze. Immer wenn die alte Rothaut da mit verschränken Armen steht und nach Osten schaut, gibt es einen langen, kalten Winter”.

Der Reiter war neugierig und ritt hoch auf den Berg. Da stand der alte Häuptling. Der Reiter fragte, wie das Wetter wird. „Geben langen, kalten Winter! Hugh!” Woher er das wisse, fragte der Reiter. „Immer wenn Bleichgesicht im Tal hacken viel Holz, dann geben langen, kalten Winter!”

Würde mich interessieren, wieviele Journalisten von Hetzjagden schrieben, weil die Kanzlerin und ihr Pressesprecher das doch gesagt hatten.

Würde mich auch interessieren, wieviele Politikartefakte, Falschbewertungen und Fehlprognosen wir hatten, weil Merkel und die Presse voneinander abschreiben und sich gegenseitig hochschaukeln und bestätigen.

Jahrelang hat sich Merkel von der SPD umtreiben lassen. Dann macht sie, was die Grünen sagen. Hier macht sie, was die Presse blubbert.

Macht die eigentlich überhaupt irgendwas selbst?

Alles so dumm und kaputt.