Ansichten eines Informatikers

Journalisten und IT-Sicherheit

Hadmut
8.3.2019 11:06

Es ist zum Davonlaufen.

Die WELT kommt mit einem Artikel über die Unsicherheit des Passwortes „ji32k7au4a83“ daher, das sei ein sehr häufig und von vielen verwendetes Passwort und deshalb leicht zu raten.

Denkt man erst mal nicht, sieht doch wie zufällig aus, ist es aber nicht. Es heißt auf Mandarin-Chinesisch schlicht „Mein Passwort” und ist das Ergebnis der Transliteration in lateinische Schriftzeichen nach dem Zhuyin-Fuhao-System.

Wow. Ja. Das hat uns jetzt erst mal enorm weitergebracht.

Und dann kommen Sie mit dem Rat:

Am einfachsten ist es, selbst sicher aussehende Zufalls-Passwörter einmal checken zu lassen – nicht dass sie in Indien, Thailand oder Malaysia so etwas wie „Katzenfan75“ bedeuten. Obwohl das ja sicher wäre, aber das ist ein anderes Thema. Also Augen auf bei der Passwortwahl.

Seine Passwörter einmal checken zu lassen.

Ist mal eine Idee, ja. Ich könnte eigentlich einen Service aufmachen und damit reich werden: Einen Passwort-Check-Dienst. Geben Sie hier ihr Passwort und ihre E-Mail-Adresse ein und ich sende Ihnen dann ein Güte-Gutachten zu ihrem Passwort zu, zahlen können Sie per Paypal oder Kreditkarte. Damit haben Sie dann auch Rechtssicherheit, falls mal etwas passieren sollte: Sie können jederzeit nachweisen, dass Sie Ihr Passwort bei mir haben begutachten lassen und damit Ihren Sorgfaltspflichten genügt haben.

Neulich gab es mal irgendwo einen Bericht, weiß nicht mehr so ganz genau, in den USA oder in Kanada verdient ein kleines Mädchen (10 oder so) verblüffend viel Geld damit, dass sie Leuten Passworte macht, die sie sich mit viele Mühe und Liebe für jeden einzeln und individuell ausdenkt und ihm auf eine schöne Karte geschrieben zuschickt. Die Leute reißen sich drum.

Augen auf bei der Passwortwahl. Kaufen Sie Passworte nur bei vertrauenswürdigen Qualitätsherstellern.

Yeah!