Ansichten eines Informatikers

Scheiß Monitor

Hadmut
18.1.2019 19:49

Probieren die ihr Zeug denn gar nicht aus, bevor sie es verkaufen?

Ich habe in meinem Büro nicht nur die Monitore, die dauerhaft am Rechner angeschlossen sind, sondern nebendran an einem an der Tischplatte angeschraubten Ständer mit einer VESA-Halterung noch meinen vorletzten Arbeitsmonitor, weil man ja immer wieder mal irgendwas installiert oder testet oder sonst was treibt, wo man mal einen Monitor braucht. So nimmt der keinen Platz weg, kann nicht herunterfallen oder umkippen, ich kann die Kabel auf die Halterung hängen, der Monitor hängt etwas höher, alles prima.

Nun ist der Monitor, den ich da dran hatte, auch schon so um die 10 Jahre alt. Bisschen dicker, bisschen schwerer als heute üblich, erfüllte aber weitgehend noch seine Aufgabe, bis auf den Umstand, dass er keine FullHD-Auflösung hat, sondern sowas ganz krummes, so irgendwas um die 1600 in der Breite. War damals der letzte Schrei. Und dass er oftmals Probleme hat, VGA-Signale richtig zu skalieren, manchmal sieht man die unterste Textzeile dann nicht. Das mit der Auflösung wäre nicht so schlimm, aber wenn man bei manchen Rechnern die unterste Textzeile (nämlich die, in der man bei Installationen etwas eingibt) nicht sieht, dann nervt das enorm. Und weil ich in den letzten Tagen ein paar Sachen mit Videoaufnahmen in FullHD getestet habe, stört das dann auch, wenn der Monitor dann noch rumskaliert und das Bild unschärfer macht. Dafür hatte er etwas, was die heutigen superdünnen Monitore technisch bedingt nicht mehr haben: Lautsprecher.

Jetzt keine sonderlich guten, aber es ist halt sehr bequem, wenn der Monitor ohne zusätzliches Gebimsel wie externe Boxen Ton zur Kontrolle wiedergeben kann, und einen Kopfhörer kann man notfalls auch anschließen, wenn es volle Qualität sein soll. Viele dünne Monitore können heute aus Platzgründen keine Lautsprecher mehr bieten, da fehlt es an Resonanz. (Ich habe mir neulich einen 79-Euro-FullHD-DVBT2-Fernseher gekauft, zwar billigst, aber sehr gut, kann sogar digital auf USB-Stick aufnehmen, was mein teurerer Samsung verweigert, passt prima an VESA-Halterungen, aber der Ton hört sich an, als ob einer im Sparschwein sitzt, drinnen singt und man ihn durch den Schlitz hört, da fehlt einfach der Resonanzraum.)

Nun fand ich im Elektronikmarkt einen Monitor, der mir passend erschien. Philips 246E9QJAB, 129 Euro, fast 24 Zoll, FullHD, IPS, drei Anschlüsse und Lautsprecher, auch noch matt, und das zum sehr günstigen Preis.

Nun wollte ich den an die Halterung schrauben.

Ich steh da und denk’, das gibt’s doch nicht.

Der hat die kleinere VESA-Halterung, Schraubenabstand 75mm.

Und meine Monitorhalterung hat, wie eigentlich jede mir bekannte Tischhalterung (und ich habe gerade mal bei Amazon durchgeguckt, da auch nichts anderes gesehen) ein Montageblech für 100×100 und 75×75, da sind eben vier Bohrungen für 100×100 und vier für 75×75.

Schraubt man die aber an, dann kann man Stromkabel, Monitorkabel, Kopfhörerkabel nicht mehr reinstecken, weil die Buchsen so nah an den Gewinden sind, dass die Halterung über die Buchsen ragt.

Wer konstruiert sowas?

Probieren die ihr Zeug nicht mehr aus, bevor sie es verkaufen?