Ansichten eines Informatikers

Der Groll der Leninisten

Hadmut
15.1.2019 1:15

Ein Leser hat mir zu meinen beiden Kommunismus-Artikeln von gestern geschrieben.

Wie immer interessant. Dazu eine kleine historische Darstellung
11/1917 Oktoberrevolution in Russland
11/1918 Novemberrevolution in Deutschland
11/1918 Gründung ‘Spartakusbund, ‘Gründer neben anderen Luxemburg und Liebknecht (später KPD)
01/1919 Januaraufstand in Berlin
01/1919 Karl Radek, als Emissär der russischen Kommunisten taucht in Deutschland auf.
01/1919 Liebknecht und Luxemburg erschossen (Radek und Luxemburg stammen aus Deutsch-Polen)
02/1920 Umbenennung der DAP (gegr. 11/1919) zur NSDAP
03/1919 Gründung der KOMINTERN in Moskau, Radek wird deren Beauftragter
03/1920 Russland verliert Schlacht vor Warschau, Durchbruch nach D misslingt

Nach Lenin brauchte Russland unbedingt die Arbeiterklasse in D, um industrielles Rückgrat zu haben und über disziplinierte Arbeiter zu verfügen. Gleichzeitig wäre damals, meine Meinung, die Macht in Europa gewonnen worden.

Moment mal.

Nach Lenin brauchte Russland unbedingt die Arbeiterklasse in D, um industrielles Rückgrat zu haben und über disziplinierte Arbeiter zu verfügen.

Ich dachte schon, das passt aber ganz genau und würde erklären, warum die so sauer waren, dass das mit dem Kommunismus in Deutschland nicht funktioniert hat, wenn die die doch brauchten. Denn dann wäre ihnen nicht nur Deutschland durch die Lappen gegangen, sondern auch eine Ausrede dafür, dass es in Russland auch nicht gut lief.

Dann fiel mir aber auf, dass der Satz mehrdeutig ist und ich nicht weiß, wie herum ich ihn verstehen soll: Nach Lenins Doktrin und Meinung, also hat der das so gesagt und geschrieben? Oder heißt das zeitlich nach Lenin? Also nach dessen Tod im Januar 1924?

Ich habe auf die Schnelle nichts dazu gefunden. Aber ich habe ja jede Menge Leser, die Marxismus-Leninismus zwangsstudieren mussten. Vielleicht weiß einer was dazu?

Dafür ist mir was anderes zugeflogen, was genau in den Kontext passt:

Nochmal als Screenshot:

„Meinungsfreiheit” als „rechter Ausdruck”.

Dumm geschwätzt oder verplappert?

Es ging ja gerade darum, dass man den Kommunismus direkt hinter das Feudalsystem pflanzen wollte ohne bei Demokratie vorbeizukommen. Kommunismus und das Prinzip der Kaderpartei erlauben keine Meinungsfreiheit.

Ist das deren interne Sprechweise?

Und war das nicht immer deren Rhetorik, dass sie sich selbst für die einzig wahren Demokraten hielten?

Nun soll man sich schon als Rechter beschimpfen lassen, weil man das Wort „Meinungsfreiheit” verwendet?

Gruß von Stalin.