Ansichten eines Informatikers

Die Zerstörung der SPD durch den soziologischen Ansatz

Hadmut
18.6.2018 21:02

Durch marxistisch-sozialwissenschaftlichen Starrsinn in die politische Pleite.

Bei Tichys Einblick haben sie ja immer wieder sehr interessante Artikel. Diesmal einen von Tomas Spahn über die Selbstvernichtung der SPD.

Die SPD betreibt die Stigmatisierung ihrer eigenen Urklientel, die so leben will wie bisher, gegenwärtig in besonders exzessiver Form und schaufelt sich dabei ihr eigenen Grab.

Eine Umfrage von SPIEGEL Online habe ergeben, dass die SPD bei 17,3% Zustimmung angekommen sei. AfD bei 16%.

Daran meldet der Autor – gesunde – Zweifel an. Denn SPIEGEL samt Online sind so linkslastig, dass das Publikum dort sicherlich nicht repräsentativ ist und sich AfD-Wähler in so enormer Zahl auf SPIEGEL Online treffen. Aus weiteren Betrachtungen und Erwägungen (lest’s dort selbst) folgert man, dass es sich bei denen, die sich da als AfD-Wähler darstellen, zu großen Teilen um Leute handele, die sich von der SPD zur AfD und nicht etwa innerhalb des linken Lagers bewegt haben.

Die SPD verliert in einem Maße an Vertrauen, das einer Sturzflut gleich kommt. Dabei ist es nicht einmal so, dass die SPD in der breiten Masse der Bevölkerung an Zustimmung verliert – eine Feststellung, die bei nur noch 17,3 % Zustimmung ohnehin nicht ausbleiben kann. Das eigentliche Problem der SPD ist, dass sie ihre Stammklientel verliert. Und dieses in einem Tempo, das dem freien Fall ohne Fallschirm gleichkommt.

Besonders desaströs für die Sozialdemokraten wird dieser Absturz dadurch, dass die verlorenen Wähler nicht in der traditionell „linken“ Parteienfamilie verbleiben, sondern ganz offensichtlich zu einem ganz überwiegenden Teil zu den angeblichen „Rechtspopulisten“ der AfD abwandern. […]

Wenn nun, wie unabweisbar festzustellen, sich die aktuelle Klientel der AfD zu zwei Dritteln aus früheren Sozialdemokraten rekrutiert und wenn wir der SPD zubilligen, nicht „rechtspopulistisch“ zu sein – dann kann zumindest die Behauptung, dass die Wählerschaft der AfD „rechts“ sei, unmöglich zutreffen. Ganz im Gegenteil wäre festzustellen, dass diese in ihrem eigentlichen Kern „links“ sein muss – denn wie sonst hätte sie früher bei der SPD stehen können?

Das ist eine sehr interessante Frage. Ich hatte in den letzten Monaten ja eine Reihe von Blogartikeln über die Entstehung der „Faschisten” und „Nazis” aus dem Kommunismus/Bolschewismus/Stalinismus, und darüber, dass die (italienischen) „Faschisten” abtrünnige Linke waren, die die Auflösung der Nationalgrenzen nicht mitmachen wollten („Nationalsozialisten”), und die (deutschen) „Nazis” ein billiger Abklatsch, ein Plagiat der italienischen Faschisten waren. Man wollte sich eben diesem Stalinismus und der Auflösung der Staatengrenzen nicht unterwerfen.

Im Prinzip haben wir jetzt das gleiche, vielleicht in einer „Light-Version”, nämlich durchgeknallte hochaggressive Linke, denen sogar die Linken davonlaufen, weil sie doch lieber an ihrem Staat und ihrer Gesellschaft festhalten wollen. Rechte werden von links gemacht. Oder wie ich so gerne sage: Es gibt keinen Rechtsruck, es gibt eine Linksflucht.

Und so ähnlich sieht das dann auch der Autor:

Denn dieses Phänomen ist nicht neu. Auch wenn es von „linken“ Theoretikern immer wieder krampfhaft versucht wurde, unter den Tisch zu kehren: Der Erfolg der NSDAP basierte maßgeblich auf der Abwanderung ursprünglich „linker“ Wähler zu den „Rechten“. Seinerzeit blieb insbesondere die christliche Mitte stabil – ein Phänomen, welches sich in gewisser Weise gegenwärtig ebenfalls erkennen lässt.

Rechte gibt es immer dann, wenn die Linken völlig durchdrehen.

Die Parteien der politischen Linken verstehen sich traditionell als Vertretung des „kleinen Mannes“. So sie diesen nicht tatsächlich durch soziale Wohltaten bedienen können, reduziert sich die politische Bindung allzu oft auf mehr oder weniger realistische Zukunftsversprechungen. Das wiederum hat seine Ursache darin, dass „Linke“ immer auch Utopisten sind: Sie leben davon, sich eine Zukunftsvision zu malen, auf die angeblich alle Politik zwangsläufig hinauslaufe.

Unabhängig von der Frage, ob die Utopien überhaupt erfüllbar sind, geht das natürlich insbesondere dann schief, wenn die Wähler diese Utopie gar nicht haben wollen. Die Utopien, bei denen Linke feucht im Schritt werden, sind für normale Leute oft eher der Horror. Und wenn man nicht will, was die Linken unbedingt wollen, dann rennt man eben in die entgegengesetzte Richtung.

Denn, und das ist dem Linken nun mal immanent, wenn man eine Utopie aufmalt und erklärt, dass man diese mit aller Konsequenz verfolgen wolle oder sie sogar automatisch und zwangsläufig komme, dann liegt darin nicht nur ein Aufnötigen einer ungewollten Gesellschaftsform, sondern auch eine angekündige Wegnahme des bestehenden. Deshalb bekriegen sich Linke auch ständig mit den „Konservativen”.

Wie aber kommt es, dass eine linke Partei, die sich selbst auch für „antifaschistisch” hält, ihre eigene Klientel in die Flucht schlägt und denen zuspielt, die sie als „faschistisch” bekämpfen will?

Das ist nun diese ganz dämliche Stelle, an der die Soziologen und Sozialistologen ins Spiel kommen. Die mit Foucault und dem ganzen Diskurs-Scheiß’. Die nämlich behaupten, man könne Menschen beliebig umformen und umprogrammieren, wenn man ihnen nur einen anderen Diskurs, vulgo: eine andere Sprache aufzwingt. Political Correctness. Nur wenn man das glaubt, kann der SPD-Unfug überhaupt möglich erscheinen.

Und es funktioniert halt nicht.

Man kann die Welt nicht umbauen, indem man den Leuten Diskurse aufzwingt und verbietet.

Sie nennen sich Antifaschisten. Aber sie spielen den Aufstieg der Faschisten gerade verkleinert, wie mit der Modelleisenbahn, nach.