Ansichten eines Informatikers

Ein Geisteswissenschaftler, der wichtig sein wollte

Hadmut
18.2.2018 16:50

Ein Offenbarungseid aus den Tiefen der Erbärmlichkeit.

Bei der Neuen Zürcher Zeitung ist gerade der Kommentar eines Geisteswissenschaftlers erschienen, der sich bitterlich beklagt, dass sie nicht als wichtig betrachtet werden: „Der dreifache Nutzen der Geisteswissenschaften in einer technisch dominierten Welt” von Markus Zürcher, Generalsekretär der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften – und damit von vornherein ein Cheflobbyist der Schwätzer und Nutzlosen. Per se unglaubwürdig, weil in eigener Sache unterwegs.

Fakten für sich allein sind sinnfrei, sie können weder aufklären noch überzeugen.

Fächer wie Physik machen das ziemlich gut. Weil sie es nicht beim empirischen Beobachten belassen, sondern Theorien entwickeln und die dann experimentell verifizieren. Tolle Sache, das.

Der Punkt ist. Ohne Fakten kann man nicht aufklären und überzeugen, weil’s in der Regel schlichtweg falsch ist. Den Geisteswissenschaftler mag das nicht stören, aber das Publikum merkt’s halt doch. Manche früher, manche später. Gut, manche auch gar nicht. Ich hab neulich irgendwo einen Spruch aufgeschnappt: Man kann manchmal alle und manche immer belügen, aber nicht immer alle.

Die Forderung nach mehr Studierenden in den Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und weniger in den Geisteswissenschaften begleitet die zahlreichen Mint-Initiativen.

Ja.

Man nennt es „Angebot und Nachfrage”. Markt eben.

Dabei wird unterstellt, dass diese Fächer zur Wertschöpfung und zum Wirtschaftswachstum beitragen, nicht aber die Geisteswissenschaften.

Das wird nicht unterstellt. Das ist so.

Wie schon so oft geschrieben: Praktisch alles, was uns heute in unser modernen Zivilisation ausmacht, was wir in den letzten 500 oder eigentlich 5000 Jahren entwickelt habe, Energie (Dampfmaschine, Verbrennungsmotor, Elektrizität, Kernkraft, „nachwachsende” Energien), Kommunikation (Buchdruck, Radio, Fernsehen, Internet), Computer, Transport, Luft- und Raumfahrt, eigentlich alles, was da moderne Leben ausmacht, haben die MINT-Fächer entwickelt.

Die Geisteswissenschaften haben nicht nur nichts beigetragen außer vielleicht etwas Unterhaltungswert. Sie stehen für Kriege und mit dem Marxismus für die meisten Toten des 20. Jahrhunderts und extreme Feindschaften. Sie stehen für Ideologie, für Lüge, für Verfolgung.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Wozu denn Geisteswissenschaften?

Ich sag’s mal so: Das Positive in der Bilanz kommt von den MINT-Fächern. Fast alles Negative von den Geisteswissenschaftlern. Hätte man die Geisteswissenschaften und alles, was dran hängt, und damit meine ich auch alles, was auf -sozialismus endet, so ungefähr zwischen 1850 und 1900 abgeschafft und sie einfach alle ersäuft, wäre uns vieles erspart geblieben.

Geisteswissenschaften haben keinen wissenschaftlichen Nutzen (mehr). Sie sind (heute) nur noch Vorwand, um Unfähige, Spinner und Ideologen am Tropf der Hochschulfinanzierung unterzubringen und deren Käse als Wissenschaft auszugeben.

Auffallend und zugleich klärend ist, dass die Zuordnung der vier Fachbereiche zum Label Mint nicht der akademisch-universitären Logik folgt. So ist die Mathematik eine gemeinsame Grundlage der philosophisch-naturwissenschaftlichen wie der philosophisch-historischen Fächer.

Schon mal aufgefallen?

Immer wenn man Geisteswissenschaftler nach ihrem Nutzen fragt, berufen sie sich auf Mathematik. Ich habe noch nie gehört, dass sich irgendwer da auf den Nutzen von Soziologen, Literaturwissenschaftlern oder Genderasten berufen hätte.

Oder manchmal auch auf Philosophen, die vor 2000 Jahren gestorben sind.

Was sagt das über Geisteswissenschaften, wenn sie auf die Frage nach dem Wert nie auf sich selbst verweisen?

Ebenso bedienen sich die Naturwissenschaften historischer Methoden, wenn sie die Genese und Entwicklung des Kosmos, der Erde und des Lebens in all ihren Formen aufzeigen.

Da sind wir wieder bei den 2000 Jahre alten Philosophen. Das mag so sein. Aber die haben eben auch andere Dinge gemacht als die heutigen Geisteswissenschaftler. Die alten Griechen waren Demokraten. Die heuten Geisteswissenschaftler sind Marxisten.

Sagen wir’s mal so: Mit dieser Aussage belegt er doch selbst, dass nach den historischen Methoden nichts mehr kam, was noch irgendwer hätte gebrauchen können.

Schliesslich ist die Zusammenarbeit zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, etwa in den Umweltnaturwissenschaften, längst die Regel.

Aber nicht weil’s nutzt, sondern weil’s politisch verlangt ist, um noch eine Finanzierung zu bekommen. Die Geisteswissenschaften werden als Ballast mitgeschleppt. Weil die Naturwissenschaften in den letzten 300 Jahren voll abgegangen sind, und die Geisteswissenschaften nur ein Förder- und Unterstützungsdasein fristeten. Deshalb versucht man es nun mit „interdisziplinär”, damit es wenigstens so aussieht als ob.

Dasselbe gilt für die Informatik, wo beispielsweise die Linguistik massgeblich zum Fortschritt beiträgt.

Komisch. Warum weiß ich als Informatiker davon nichts?

Es gibt einen Linguisten, Noam Chomsky, der einiges beigetragen hat. Das heißt aber noch lange nicht, dass das die Linguistik war. Und man muss schon ziemlich unwissend sein, um das, was Chomsky da beigetragen hat, mit der sprachlichen Linguistik gleichzusetzen.

Tatsache ist, dass die Linguisten und Genderasten mit ihren bekloppten Sprachvorschriften die Naturwissenschaftler massiv bei der Arbeit stören und damit ein enormer Negativposten sind. Man sollte also die Klappe nicht so weit aufreißen.

Mint verkommt zu einem rein von finanziellen Interessen geleiteten Kampfbegriff, wenn die damit bezeichneten Fächer in Gegensatz zu den geisteswissenschaftlichen Fächern gestellt werden.

Ja.

MINT-Leute erwirtschaften ihren Lebensunterhalt und können das deshalb auch „Beruf” nennen.

Geisteswissenschaftler im Durchschnitt nicht. Die Juristen verdienen gut, aber die sind eigentlich auch was anderes, die werden nur bei den Geisteswissenschaftlern mitgeführt.

Was die Mint-Fächer verbindet, ist die Dominanz eines exakten Wissenschaftsverständnisses. Erkenntnisse werden mittels Modellen, Laborexperimenten und Simulationen gewonnen. Diesen ist die Reduktion und Abstraktion eigen: Unter Ausschluss zahlreicher Aspekte werden gemäss dem Modell oder der Experimentalanordnung Wirkungszusammenhänge zwischen den für relevant erachteten Faktoren ermittelt.

Yeah! 😀

Überdies werden die dabei festgestellten Zusammenhänge nicht in einem weiteren Kontext betrachtet.

Stimmt. Weil man den Geisteswissenschaftlern eine Weile zugesehen und festgestellt hat, dass da bestenfalls nutzloses Geschwätz entsteht, und es oft einfach falsch ist. Der Nutzen von Kontextgefasel ist nicht nur nicht belegt, er ist noch nicht mal formuliert.

Eine zentrale Funktion der Geisteswissenschaften ist es daher, mittels Modellen und Experimentalanordnungen gewonnene Erkenntnisse in ein alltagstaugliches und damit wirksames Wissen für die reale Welt zu transformieren.

Falls dass deren Funktion ist, dann sind sie

  1. objektiv betrachtet nicht in der Lage, diese Funktion zu erfüllen, denn genau das tun sie ja eben nicht,
  2. keine „Wissenschaften”, sondern Erzähler.

Darin liegt der Nutzen der Geisteswissenschaften, und deshalb werden deren Befunde und Verfahren ungebrochen nachgefragt.

So? War es nicht Kern des Gejammers, dass sie eben niemand mehr nachfragt?

Kann es sein, dass den Geisteswissenschaften genau diese Funktion, auf die er sich hier beruft, historisch abhanden gekommen ist?

Ich sehe das ähnlich wie bei Buchdruck, Journalen, Fachbüchern. Aufgrund der Medientechnik der letzten 200 Jahre war die Verbreitung von Wissen schwierig, das musste man immer zusammenfassen und den Leuten auf einfache Weise erklären. Aber erstens sind die Leute heute nicht mehr so doof, dass man ihnen alles auf einfache Weise erklären muss, die Leute sind heute viel besser in der Lage, das selbst zu verstehen. Und die MINT-ler haben inzwischen Internet, Videokameras und Youtube erfunden, die können das mittlerweile selbst erzählen.

Eine ähnliche Krise durchlebt gerade der Journalismus. Früher konnten Politiker nicht direkt zu den Leuten reden und Journalisten hielten sich als Mittler und Übersetzer für wichtig, heute jammern sie aber, dass Leute wie Trump einfach selbst twittern und in Kameras sprechen, sie also überflüssig geworden sind. Die haben auch das Problem, dass sie wichtig und nachgefragt sein wollen, aber niemand mehr ihre Zeitung kauft.

Unabhängig vom Fachbereich gilt, dass im Modell oder im Labor entwickelte Verfahren in der realen Welt abhängig vom Kontext unterschiedlich wirksam sind und bisweilen das Gegenteil dessen bewirken, was angestrebt wurde.

Und das wird besser, wenn man ideologisierte und kompetenzlose Hohlschwätzer als Übersetzer zwischenschaltet?

Wenn jemand krank ist, hat auch ein Arzt erst dann einen Nutzen, wenn er die Lage verbessert und nicht noch zusätzlich verschlechtert.

So versprach beispielsweise das Internet eine in der Technologie angelegte Transparenz, eine der Demokratisierung förderliche vollständige, überprüfbare und daher verlässliche Information, was bekanntlich nicht der Fall ist. Mehr denn je bedarf es daher der Quellenprüfung, was in der Regel geisteswissenschaftlich geschulte Experten aus verschiedenen Fachbereichen leisten können.

So ein Blödsinn.

Das „Internet” hat gar nichts versprochen. Geisteswissenschaftler haben sich etwas davon versprochen, und das ist so nicht eingetreten.

Und wer das Internet nicht von den Informationen unterscheiden kann, die darüber übertragen werden, der ist schon per se nicht in der Lage, anderen die Welt zu erklären. Der lastet auch den Planern einer Autobahn an, wenn der Milchlaster saure Milch darüber fährt.

Und von wegen Quellenprüfung: Wir brauchen keine Diplom-Googler. Denn alles, was ich in den letzten Jahren als „Quellenprüfung” von Geisteswissenschaftlern gesehen habe, war Googeln und blind aus der Wikipedia abzuschreiben. Und es dann, wenn das, was man gerade braucht, nicht in der Wikipedia steht, vorher reinzuschreiben, oder es zu löschen, wenn es einem nicht passt.

„Geisteswissenschaftlich geschulte Experten”. Wenn ich so einen Quatsch schon höre. Die, die ich dan in den letzten 6 Jahren näher beobachtet und betrachtet haben, sind für alles zu doof. Sogar Professorinnen könnten selbst auf Auskunftsklage nicht mal im Ansatz sagen, was sie da seit 10 Jahren machen oder Inhalt des Faches ist. Und dann kommt dieser Schwätzer da mit „geisteswissenschaftlich geschulten Experten” an. Leute, die über keinerlei Methodik verfügen und nichts außer nutzlosem Geblubber gelernt haben. Schaut Euch mal unsere heutige Presse an. Die ist voll von „geisteswissenschaftlich geschulten Experten”, die Quellenprüfung machen wollen. Ergebnis: Schrott, nutzlos, raucht keiner, knapp an der Insolvenz.

Ob und wie im Modell oder im Labor erprobte Lösungen in der Realität wirken, hängt vom Individuum und von dessen Kontext ab, was sich anhand von wenigen Beispielen illustrieren lässt: Medikamente, Therapien und kurative Eingriffe werden für einen real nicht existierenden statistisch ermittelten Durchschnittsmenschen konzipiert.

Wollen die sich jetzt noch in die Pharmazie und Medizin einmischen?

Was soll so eine allgemeine Wischi-Waschi-Aussage, und was sollen einem Geisteswissenschaftler dabei helfen?

Was der da beschreibt, ist übrigens Aufgabe des Hausarztes, und nicht des Geisteswissenschaftlers. Zudem gibt es bei uns eine Approbationspflicht, die genau den Zweck hat, Geisteswissenschaftler von solchen Kurpfuschereien abzuhalten.

Was für den einen zu viel ist, ist für den anderen zu wenig.

So.

Und da soll man nun Geisteswissenschaftler brauchen, Soziologen und Literaturwissenschaftler, die einem dann sagen, ob man von dem Mittel gegen Herzbeschwerden oder Lungenentzündung mehr oder weniger nehmen soll, als im Beipackzettel steht?

Werte, Einstellungen, richtungsweisende Orientierungen, situatives und bewertendes Denken sowie Rahmenbedingungen bestimmen das Handeln und Verhalten.

Und der Beitrag der Geisteswissenschaftler dazu war in den letzten Jahren extrem negativ und schädlich, katastrophal.

Leichtere Materialien und energiesparende Geräte haben nicht zu einer Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs geführt: Autos werden schwerer und grösser, ihre Leistungsfähigkeit wird erhöht und zusätzliche Funktionalitäten werden eingebaut.

Und dafür sollen wir Geisteswissenschaftler brauchen?

Meines Wissens sind Umwelt- und Klimaforscher originär Naturwissenschaftler. Seit sich aber die Politik in die Klimadeutung einschaltet, reden die ziemlich viel Mist.

Der Energieverbrauch von Geräten und Häusern konnte gesenkt werden, der Gesamtenergieverbrauch steigt jedoch an, weil mehr Geräte im Einsatz sind und mehr Wohnfläche beansprucht wird.

Ja.

Den Energieverbrauch der Geräte haben Ingenieure gesenkt.

Dass mehr Leute mehr Geräte und mehr Wohnfläche beanspruchen, liegt an der Immigration. Und die geht auf das Konto der Geisteswissenschaftler.

Grundsätzlich gilt, dass Fakten oder Evidenzen für sich allein weder überzeugen noch relevant sind. Abhängig von der individuellen Lebenslage, den eigenen Erfahrungen und Erwartungen, dem individuell angeeigneten Wissen, den Wahrnehmungs- und Verstehensprozessen werden Fakten interpretiert, bewertet, gedeutet, und es wird ihnen Relevanz zugewiesen.

Ach, gar?

Die aus Geisteswissenschaftlern bestehende deutsche Presse schreit unentwegt, dass sie die Fakten habe und man ihr schon deshalb glauben müsse, Fakten müssten ultimativ überzeugen. Wie wär’s, wenn Ihr Euch erst mal untereinander einigt?

Und in der Interpretation, Bewertung, Deutung und Relevanzbeimessung von Fakten haben uns die Geisteswissenschaftler in den letzten 50 Jahren, nämlich seit den 68ern, massiven Schrott abgeliefert und enormen Schaden verursacht. Jeder einfache Mensch mit etwas Allgemeinwissen und durchschnittlichem Menschenverstand performt in diesen Bereichen besser als Geisteswissenschaftler. Der ganze Gender- und Political-Correctness-Quatsch, der ganze linke Komplex sind ein Totalschaden, entstanden aus geisteswissenschaftlicher Unfähigkeit.

Die Geisteswissenschaften stehen nicht im Gegensatz zu den Mint-Fächern, sondern in einem komplementären Verhältnis.

Nein. Das Verhältnis ist nicht komplementär. Es ist parasitär.

Alles das, was er hier als Notwendigkeit der Geisteswissenschaften beschreibt, können die MINTler seit etwa 30 Jahren locker selbst, während es die Geisteswissenschaftler überhaupt nicht können.

In einer technisch dominierten Welt stiften diese in dreifacher Weise Nutzen und tragen damit wesentlich zur Wertschöpfung bei: Sie sorgen für die Alltagstauglichkeit von im Labor oder im Modell entwickelten Produkten und Verfahren. Sie transformieren Fakten in relevante und handlungsleitende Erkenntnisse, stiften damit ein praktisch wirksames Orientierungswissen. Schliesslich ermöglichen sie eine wirksame Kommunikation und Vermittlung von Erkenntnissen.

Falsch.

Dreifach falsch.

Für die Alltagstauglichkeit sorgen sie nicht. Es gibt ein paar Soziologen, die sich mit Benutzerinterfaces und sowas befassen. Das tun sie aber eher, weil sie als Soziologen keinen Job gefunden haben. Schaut man sich aber den ganzen Gender- und Minderheitsförderungsquatsch an, dann ist der Schaden enorm und das Nutzen-Konto ganz tief im Negativen.

Fakten in Erkenntnisse zu transformieren schaffen sie auch nicht. Siehe wieder Gender und der ganze political correctness Bereich.

„Praktisch wirksames Orientierungswissen”? Das ganze linke Geschwafel, das sich sowieso ständig ändert? Heute so, morgen anders?

Wirksame Kommunikation und Vermittlung von Erkenntnissen?

Nee. Das haben die Informatiker gemacht, als sie das Internet und das World Wide Web gebaut haben. Was Journalisten dazu abliefern ist gerade unter aller Sau.

Spätestens nach diesem hilflosem Gerudere aus leerem Geschwätz und dem Versuch, sich die Mathematik anzurechnen, muss eigentlich jedem klar sein, dass Geisteswissenschaftler effektiv pleite, insolvent sind. Sie kosten viel Geld, können aber keinen nachprüfbaren Nutzen benennen.

Und ja, besser drauf verzichten. Hätte man das schon vor 120 Jahren getan, wären uns zig Millionen Tote erspart geblieben.