Ansichten eines Informatikers

Frauenförderung und Volkswirtschaft

Hadmut
11.2.2018 13:25

Scheint, als ob den ersten was dämmert.

Amerikanische Ökonomen jammern. Weil der Frauenanteil in den Ökonomieberufen trotz Frauenförderung und höheren Anteilen an Universitäten einfach nicht hochgeht. In den ökonomischen Fächern sei der Frauenanteil aber konstant und würde nicht steigen, und die Zahl der Ökonominnen auf dem Arbeitsmarkt würde sogar sinken.

Sie reden von der „leaky pipeline” und davon, dass in jedem Ausbildungsschritt bis hin zum Beruf mehr Frauen als Männer rausfallen. Bisher habe man das nicht so beachtet, weil man einfach vorne immer mehr Frauen reingestopft hat und damit trotz der Verluste auch hinten mehr Frauen rauskamen. Seit sich aber die Zahl der Frauen, die sich vorne reinstopfen lassen, nicht mehr erhöht, klappt’s auch hinten nicht mehr.

Und wer ist daran schuld? Wie immer alle anderen, nur nie die Frauen selbst. Noch nie in der Geschichte der Emanzipation der Frau waren Frauen für irgendetwas selbst verantwortlich. Widrige Umstände, man würde Frauen anders messen, ihre Papers nicht würdigen, und und und. Das Gejammer kommt von der University of Michigan und steht in der New York Times.

Darauf antwortet nun ein Ökonomieprofessor am Think Tank AEI.

Und der meint, ja, schon gut möglich, dass es in der Wirtschaftskunde wenig Frauen gäbe. Die Realität sei aber, dass sie in den meisten Fächern und an den Hochschulen völlig überrepräsentiert wären.

Und er zeigt das anhand der Entwicklung in der Veterinärmedizin auf, wo der Frauenanteil seit 1970 von 11 auf 80 % gestiegen sei, also (sie haben so eine hübsche Größenangabe, Männer und Frauen nicht nur prozentual anzugeben, sondern in Frauen pro 100 Männern) auf 100 Männer über 400 Frauen kommen.

Schaut man auf die Promotionen, kommen auf 100 Männer in Erziehung 226, Medizin 232, Verwaltungswissenschaften 342, und Sozialwissenschaften 150 Frauen. Alle Fächer zusammen kommen inzwischen 108 Frauen auf 100 Männer.

Noch stärker ist der Unterschied beim Master, da sind es in Medizin sogar 398 Frauen auf 100 Männer und über alle Fächer 135.

Außerdem weist er (bzw. bezieht sich auch auf andere Kommentatoren) auf einen enormen Denkfehler hin: Wenn Frauen insgesamt an den Universitäten schon überrepräsentiert sind, und sich dann wie wahnsinnig in manche Fächer stürzen, die sie zu 80% belegen, wo sollen denn dann noch die für die Wirtschaftslehre gewünschten Frauen herkommen? So viele Frauen gibt’s ja gar nicht, wie die sich überall wünschen. Wenn Frauen ohnehin schon stark überrepräsentiert sind und studieren, was sie wollen, kann von einer „Unterrepräsentanz” keine Rede sein. Wenn sie schon in der Mehrheit sind, sich aber aus freiem Willen für andere Fächer entscheiden, worin liegt dann eigentlich noch die Beschwer?

Außerdem stellen sie die Frage, in Bezug auf was sie unterrepräsentiert sein sollten. Woher eigentlich die Vorgabe käme, dass 50/50 das zwingende Ziel sei.

Und worin solle eigentlich das angebliche „old boys network” bestehen, wenn sie in vielen Fächern längst die Mehrheit haben, in einigen wie Veterinärmedizin gar 80% stellen, und da niemand Widerstand geleistet habe?

Schließlich seien Frauen inzwischen in 11 der Studienkategorien stark überrepräsentiert, oft in der Größenordnung 3 zu 1 bis 4 zu 1.

Gerade das sei aber absurd, denn bei Leistungstests nach der High School schlügen die Jungen die Mädchen deutlich in 26 der 36 Tests. Die Frage müsse also gestellt werden, ob Männer in Ökonomie nicht einfach besser als Frauen seien.

Und, das müsse man auch feststellen, Frauen seien im gesamten akademischen Bereich längst überrepräsentiert, beschweren sich aber weiterhin, unterrepräsentiert zu sein.

Anmerkungen

Mir fallen dazu auch noch ein paar Anmerkungen ein.

Das wird denen (und ebenso uns) volkswirtschaftlich ganz übel auf die Füße fallen. Denn wie sich so oft zeigt, gerade bei Veterinären, aber auch in der Humanmedizin, arbeiten Frauen – auch wenn sie selbständig und ihr eigener Chef sind – häufig viel weniger, machen einfachere Tätigkeiten, eher in den Städten, und mit weniger durchgehender Präsenz. (Ich merke das hier in Berlin, dass der Anteil der Ärztinnen zwar immer höher wird, aber viele davon nur halbtags, manche nicht mal das, geöffnet haben. Es gibt eine Praxis, in der ich einen Termin machen wollte und bei mehreren Versuchen noch nie jemanden angetroffen habe, die sind immer in Urlaub. Sogar die von den anderen Ärzten – es ist eine Gemeinschaftspraxis unterschiedlicher Ärzte – sagten mir, dass die da fast nie da sind, und sie die kaum kennen, obwohl sie am selben Tresen direkt daneben sitzen.) Auch ansonsten fällt auf, dass viele nur des Abschlusses wegen studieren, nicht um den Beruf dann auszuüben. Nur, weil sie nicht wissen, wohin mit sich selbst, und eben irgendwas sein wollen. Über Berlin gab es schon diverse Berichte, dass viele Studentinnen und Frauen mit Abschluss hier in der Prostitution arbeiten, und nur studiert haben, um irgendeinen Formalberuf angeben zu können und als Hure besseres Publikum zu haben und höhere Einnahmen zu erzielen. Generell führt das zu vier enormen Grundproblemen:

  1. Die Ausbildungskosten sind hoch, amortisieren sich aber bei Frauen volkswirtschaftlich nicht.

    Man sieht das gerade in der Medizin und Veterinärmedizin, wo man viele Frauen ausbildet, aber Veterinäre, Ärzte auf dem Land usw. immer knapper werden. Wir bezahlen über Steuergelder eine laufende Ausbildungsmaschinerie, aber das volkswirtschaftliche Ergebnis in Bezug auf die im Ergebnis zur Verfügung stehenden Arztstunden stimmt nicht.

    Oder anders gesagt: Der Frauenanteil unter Studenten ist viel höher als der Frauenanteil unter den tatsächlich geleisteten Arztstunden.

  2. Das wäre nicht so schlimm, wenn man Frauen zusätzlich zu Männern ausbildete, wenn man also zur Frauenförderung die Zahl der Studienplätze erhöht hätte.

    Es läuft aber über die Verdrängung von Männern, die dann mangels Ausbildung dem Arbeitsmarkt fehlen.

    Eine Frau kann auch ohne Berufsausbildung volkswirtschaftlich nützlich sein, weil sie Kinder kriegen kann. Frauen haben immer den Plan B als Hausfrau und Mutter. Männer haben das nicht. Ein Mann ohne Berufsausbildung ist volkswirtschaftlich in der Regel nutzlos, und hat auch keine Aussicht auf Heirat und Fortpflanzung.

    Hat man 100 Männer, 100 Frauen und 100 Ausbildungsplätze, dann ist die Variante, daraus 100 männliche Berufsausgebildete und 100 Mütter zu machen, zwar für die Frauen nicht schön und auch nicht fair, aber es funktioniert. Man kann daraus 100 Familien machen und hat 100 Steuerzahler.

    Schickt man allerdings 50 Männer und 50 Frauen in die Ausbildung, dann sind die 50 Männer, die keine Ausbildung haben, zu nichts mehr zu gebrauchen, und die Frauen auch nicht mehr familientauglich. Im Ergebnis hat man zwar immer noch nur 100 Steuerzahler, die aber auch weniger Steuern zahlen – Frauen arbeiten und verdienen ja weniger, 22% weniger Einkünfte macht wegen der Progression deutlich mehr als 22% weniger Steuern, deshalb die Gleichstellungsbestrebungen – aber dazu 50 arbeitslose Männer und nur 50 Familien.

  3. Eine Menge Frauen verheizen mit ihrem Studium nur ihre Lebenszeit, in der sie auch nichts verdienen oder erarbeiten, und kommen dann irgendwo zwischen 30 und 40 aus der Uni und sind dann weder im Beruf, noch als Mutter zu gebrauchen. Volkswirtschaftlicher Totalschaden und Versorgungsfall.
  4. Im Ergebnis wird damit ein öffentlicher Dienst aufgebläht, der all die Akademikerinnen irgendwie aufnehmen muss. Wir platzen schon vor Pseudojobs, die nur dazu da sind, die Frauenschwemme irgendwohin zu entsorgen.

Und anscheinend weiß das die Politik durchaus, dass das alles Mist ist. Denn das ganze Gleichstellungs- und Gender-Pay-Gap-Gedöns läuft ja letztlich darauf hinaus, den fiskalischen Nachteil der geringeren Produktivität von Frauen in Grenzen zu halten.

Warum beschwert sich eigentlich niemand, keine Gleichstellungsbeauftragte, wenn der Frauenanteil in manchen Fächern bei 80% liegt?

Für mich zeigt das aber noch etwas anderes:

Frauen beschweren sich nicht über Benachteiligung, weil sie benachteiligt würden.

Denn wie man sieht, beschweren sie sich ja auch weiter, wenn sie längst stark im Vorteil sind. Eigentlich hätte man ja erwarten können, dass Frauen – wären sie so gut wie Männer – irgendwann mal sagen würden, so, in dem Fach haben wir jetzt die Mehrheit, packen wir’s mal an und zeigen was wir können. Das wäre doch eigentlich eine logische und konsequente Erwartung gewesen, dass man sagt, lass sie es halt mal machen, und bei 80% Frauen kann von Unterdrückung und Patriarchat keine Rede mehr sein, also lass sie jetzt mal frei arbeiten und Gas geben.

Aber es kommt nichts.

Nun hat man sie schon zum Jagen getragen, hat sie gefördert, gepinselt, bevorzugt und mit Geld überhäuft, hat ihnen Doktorgrade, Professuren und Beamtenstellen hinterhergeworfen, gratis obendrein, und was ist das Ergebnis? Sie sitzen da, heulen und jammern über Benachteiligung.

Hättet Ihr jemals in Tagesthemen oder heute journal oder den Talkshows von den Moderatorinnen ein „Juhu, wir haben’s geschafft, wir zeigen jetzt mal, was wir besser können als Männer” oder wenigstens ein „wir machen den Beruf und stehen unseren Mann” gehört? Alles, was man an Leistung von Frauen je hört, stinkt immer nach Teilhabe, Quotenbonbon und political correctness Zwang. Immer, wenn’s zur Sache geht, müssen nach wie vor Männer ran. Frauen sitzen im Studio, und wenn sie überhaupt mal den weichen Sessel verlassen, sehen wir mal Bettina Schausten im Schal vor dem ZDF-Gebäude oder – 300 Meter weiter – vor dem Kanzleramt oder sowas. Zu mehr reicht’s nicht.

Nein. Man hört Gender Pay Gap in der Endlosschleife, dann Rainer Brüderle und #Aufschrei, und dann buddeln sie Harvey Weinstein und Dieter Wedel und 20, 30, 40 Jahre alte Fälle aus, weil sie nichts anderes als darüber jammern können, was für arme unterdrückte Wesen sie seien. Da kommt keine Leistung.

Frauenförderung wird sich noch als die größte volkswirtschaftliche Fehlentscheidung seit dem zweiten Weltkrieg herausstellen.