Ansichten eines Informatikers

Geschlechtertrennung

Hadmut
29.12.2017 23:14

Eine Arabisierung der Welt.

In vielen arabischen Ländern herrscht eine weitgehende Geschlechtertrennung. So feiern Männer und Frauen oft, oder in manchen Ländern immer, getrennt.

Es ging heute durch die Presse: Bei der Silvesterfeier am Brandenburger Tor (ich war einmal dort: Nie wieder!) werden jetzt Frauenzonen eingerichtet:

Erstmalig richten die Veranstalter eine besondere Sicherheitszone für Frauen ein. Dorthin können sich Frauen wenden, die sich belästigt fühlen. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuz kümmern sich dort um Betroffene. Das Areal befindet sich an der südlichen Ebertstraße neben dem DRK Bereich.

Im Radio hörte es sich noch etwas deutlicher an, nämlich dass es da eine ganze Feierzone nur für Frauen gäbe. Siehe auch BZ:

Damit sich Vorfälle wie die in der Kölner Silvesternacht 2015/2016 nicht wiederholen, wird auf der Silvesterparty am Brandenburger Tor eine Sicherheitszone für sexuell belästigte Frauen eingerichtet.

Leuchtet mir logisch-temporal nicht ein: Man richtet eine Zone für belästigte Frauen ein (Partizip perfekt passiv, also Vergangenheit), damit sie nicht belästigt werden. Naja.

Also ich war mal mittendrin in dem Tumult, bin nacheinander von einem – dem Akzent nach – russischen Pärchen und dann zwei Polen angegriffen worden, alle Streit suchend, und habe fast eine Stunde gebraucht, um mich aus dem ganzen Getümmel wieder rauszukämpfen. Massenpanik hieße Tod. (Man hat aus Love Parade nicht viel gelernt.) Wie eine belästigte Frau es schaffen soll, sich der Situation zu entziehen und quer durch’s Getümmel zu dieser Rettungsstation zu finden – ich weiß es beim besten Willen nicht. Hatten die in Köln nicht berichtet, sie seien umringt worden?

Die Stuttgarter schreibt dazu:

Kapituliert hier gar generell eine freiheitliche Gesellschaft vor Männern mit archaischem Gesellschaftsbild? Zu einer solchen Diskussion verselbstständigte sich die Nachricht von der „Schutzzone für Frauen“ im Internet schnell – beim sozialen Netzwerk Twitter entstand dabei der Eindruck, als sollten Frauen in einer für sie vorgesehen Zone abgetrennt feiern.

Mit der Wirklichkeit hat das nichts zu tun. Die offizielle Bezeichnung „Safety Area“ ist ein großes Wort für das Angebot: Gemeint ist ein Zelt auf der Festmeile auf der Straße des 17. Juni. Hier stünden geschulte Helfer des Deutschen Roten Kreuzes bereit, sagte eine Sprecherin der privaten Veranstalter. „Wir bieten das an, falls jemand Bedarf haben sollte, sich zu unterhalten.“

Huahaha. Sie stellen ein Zelt neben die Silvesterfeier am Brandenburger Tor und meinen, man könnte sich darin „unterhalten”? Viel Erfolg.

Die Polizeigewerkschaft hält übrigens nichts davon.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat die Schaffung einer speziellen Schutzzone für Frauen bei Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin kritisiert.

Die Einrichtung einer solchen Zone sende „eine verheerende Botschaft”, sagte der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt der „Neuen Osnabrücker Zeitung” vom Samstag. „Wer auf so eine Idee kommt, hat die politische Dimension nicht verstanden. Damit sagt man, dass es Zonen der Sicherheit und Zonen der Unsicherheit gibt”. Das sei „das Ende von Gleichberechtigung, Freizügigkeit und Selbstbestimmtheit”.

Die Berliner Polizei hatte mitgeteilt, in diesem Jahr auf der Festmeile am Brandenburger Tor erstmals eine „Women’s Safety Area” einzurichten. Dorthin sollen sich Frauen wenden können, die Opfer eines Sexualdeliktes werden oder sich belästigt fühlen.

Ach, was. Frauen sollen und müssen sich einfach daran gewöhnen, dass sie nicht mehr überall hinkönnen. Und im Prinzip ist so ein Schutzzelt ja auch nur ne große Gruppenburka. Mit Schlitz zum Rausgucken. Da kann man schon mal üben.

Apropos Burka: NBC (amerikanischer Sender) führt da jetzt die strikte Trennung zwischen den Geschlechtern ein:

Page Six reported on Monday that “NBC employees have been ordered to report any inappropriate relationships in the workplace — and if they fail to do so, they could be fired for covering up for colleagues,” according to a source.

Sie hatten da einen beliebten Moderator und Nachrichtensprecher, der seit 20 Jahren bei ihnen arbeitete, der dann einfach von irgendwem mal eben beschuldigt und deshalb sofort gefeuert wurde. Da gibt’s keine Loyalität oder Unschuldsvermutung oder sowas. Rübe ab. Und damit es nicht wieder passiert, trennt man dort jetzt strikt Männlein von Weiblein.

Auch das ist wieder typisch Feminismus: Eigentlich wollte man doch (oder gab dies zumindest vor), dass Frauen überall beteiligt werden und mit drin sind. Irgendeine Mitarbeiterin hat doch mal eine Bank verklagt und ein Vermögen bekommen, weil sie sich diskriminiert fühlte, weil die Kollegen nach Feierabend in den Stripclub gingen und sie nicht mitnahmen. Das ist aber schon ein paar Jahre her. Heute würde sie die Bank (auch) verklagen, wenn sie mitgenommen würde, weil das ja dann sexuelle Belästigung sei. Die Botschaft und Konsequenz ist: Mit Frauen geht gar nichts mehr, deshalb muss man sie strikt trennen und separat halten.

Tolle Strategie…