Kurze Hosen
Wann hört endlich dieser Kleider-Sexismus auf?
Ich war doch diese Woche bei der Veranstaltung im Justizmnisterium, da bei Maas.
Seltsame Beobachtung: Es waren über 30° draußen, so gefühlt um die 33 oder 35, und die Damen kamen zuhauf im leichten, luftigen Sommerkleid, meist kurz, oberhalb des Knies, die Arme oft ganz frei. Eine nicht mehr junge Dame (eigentlich hätte man sie dafür für zu alt gehalten, aber sie konnte sich das wirklich leisten, war OK) war sogar in Hotpants unterwegs, die die Arschbackenfalte rausgucken ließen. Warum auch nicht, bei dem Wetter. Find ich in Ordnung.
Die Männer jedoch, die waren alle im normalen Geschäftsanzug da, meist mit Krawatte. Zwar war es dort klimatisiert und viele wohl nur innerhalb des Ministeriums unterwegs, aber eigentlich fand ich das eine Katastrophe. Und totaaal sexistisch. Ausgerechnet vom Maas. Frauen dürfen im knappen luftigen Kleidchen rumlaufen, Männer im dicken Anzug, natürlich voll geschlossen.
Ich war in kurzen Hosen da. Shorts. Als einziger. Ich seh das ziemlich gleichberechtigt, emanzipiert. Wenn Frauen Bein und Arm zeigen dürfen, dann kann ich das auch. Hab ja nur drauf gewartet, dass mich einer blöd anquatscht. Waren aber eher so „Hat der’s gut..”-Blicke. Eher Neid.
Aber warum ist das eigentlich so?
Und warum ausgerechnet beim Maas, der doch immer so tut, als setzte er sich für Gleichstellung, Gleichberechtigung ein?
Vor ein paar Jahren gab’s mal so einen Fall in Nordeuropa, ich glaube es war Schweden. Da wollten die Lokführer in der Hitze kurze Hosen tragen, die Bahngesellschaft hat es ihnen aber nicht erlaubt. Nun gibt’s da aber ein feministisches Gesetz, nach dem man niemandem verbieten darf, Kleid oder Rock zu tragen. Also kamen sie in Röcken, worauf die Bahngesellschaft klein beigegeben und kurze Hosen erlaubt hat.
Das gleiche ist gerade England passiert. Anscheinend (die Seite ist etwas komisch und wortkarg) wurden da vier Jungs vom Unterricht ausgeschlossen, weil sie in der Hitze in kurzen Hosen kamen. Also kommen sie jetzt in Röcken.