Ansichten eines Informatikers

Eine Korrelation ist noch keine Kausalität

Hadmut
3.7.2016 19:35

Medienkompetenz heißt auch, das leere dumme Geschwätz von Politikern und Geisteswissenschaftlern zu erkennen, zu entlarven, sich dagegen zu wehren.

Es twitterte Peter Tauber, Generalsekretär der CDU:

Das übliche Prinzip: Werden irgendwelche Zahlen irgendwo besser, liegt es selbstverständlich an uns. Wird irgendwas schlechter, sind stets andere dran schuld.

Dass eine Korrelation noch keine Kausalität ist, sollte sich inzwischen langsam herumgesprochen haben. Ob Politiker selbst so dumm sind, dass sie das nicht kapieren, oder ob sie es wissen, aber die Wähler für so dumm halten, darauf hereinzufallen (und ob diese es dann auch sind) ist eine andere Frage.

Was bei mir spontan die Frage aufgeworfen hat, was der Kerl eigentlich studiert hat, wenn er doch mit Doktor – angeblich Nachweis der Befähigung zu selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten – herumläuft und dann so einen Käse erzählt, wobei doch eigentlich jeder Wissenschaftler den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität verinnerlicht haben müsste.

Dazu Wikipedia:

Nach dem Abitur 1994 am Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen studierte er Mittlere und Neuere Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ab dem Wintersemester 1994/1995. Nach einer Unterbrechung durch den Wehrdienst nahm er das Studium zum Sommersemester 1996 wieder auf. 2000 erfolgte der Abschluss des Studiums mit dem akademischen Grad Magister Artium und mit Auszeichnung. Im Jahr 2007 wurde er promoviert mit einer Dissertation über die gesellschaftliche Stellung und ideologische Funktionalisierung des Sports im Deutschen Kaiserreich.

Von 2000 bis 2001 war Tauber wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich/FK 435 „Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel“ der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2001 bis 2003 war er Landesgeschäftsführer der Jungen Union Hessen und von 2003 bis 2004 persönlicher Referent der hessischen Kultusministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin Karin Wolff. Von 2004 bis 2007 promovierte er bei Lothar Gall am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main mittels eines Stipendiums der Hanns-Seidel-Stiftung. Bis zur Bundestagswahl war er Pressesprecher der Deutschen Vermögensberatung AG in Frankfurt am Main. Seit März 2008 ist er Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Huahahahaaaa.

Die Hanns-Seidel-Stiftung ist die CSU-nahe Stiftung. Wer auf Parteistiftungs-Stipendien studiert/promoviert, hat meiner Erfahrung nach wissenschaftlich nichts drauf und bekommt so einen Parteifreundedoktor.

Dissertation über die gesellschaftliche Stellung und ideologische Funktionalisierung des Sports im Deutschen Kaiserreich.

Muss man sich mal vorstellen. Und mit so einem Käse wird man Generalsekretär der CDU und darf über Arbeitsmarktpolitik schwafeln. Wobei man ja eigentlich gerade von Politikwissenschaftlern erwartetn sollte, dass die sich wenigstens so etwas mit Statistiken auskennen, wenn sie doch ständig damit hantieren.

Ich glaube, in so einem Fall braucht man mit Korellation und Kausalität dann erst gar nicht mehr zu kommen. Is eh alles für die Katz. Und von sowas muss man sich regieren lassen…