Ansichten eines Informatikers

Rente mit 63 = feministische Männerentsorgung?

Hadmut
28.11.2014 18:23

Mir geht schon seit Tagen ein Verdacht im Kopf herum. Heute habe ich nun etwas gefunden, was diesen Verdacht bestärkt.

Momentan geht’s ja heiß her wegen der von der dicken Nahles durchgedrückten Rente mit 63. Die CDU hat sich vorher verarschen lassen und jammert nun, weil die Zahlen nicht stimmten und das alles viel, viel teurer wird, als vorher besprochen.

Schon relativ früh kam heraus (und ich glaube, ich hab’s hier im Blog auch irgendwo beschrieben), dass die Anforderungen dafür weit überwiegend, fast nur von Männern erfüllt werden. Schon da fiel auf, dass es seltsam, widersprüchlich, unlogisch ist, dass eine nur noch auf Feminismus und Frauenförderung gebürstete SPD ausgerechnet Männern das „Geschenk” machen will, sie früher in Rente zu schicken, obwohl man doch sonst nur dahinter her ist, Männer so weit wie möglich auszunehmen und für andere arbeiten zu lassen. Da war schon klar, dass irgendwas faul ist, wenn die Feminismus-Partei Männern Geschenke macht. Timeo Danaos et dona ferentes. Das trojanische Pferd der Neuzeit.

Der wesentliche Punkt dabei ist aber, dass es nicht nur besonders auf Männer abzielt, sondern vor allem auf Fachkräfte. Alle Welt schreit, wir hätten so großen Fachkräftemangel, aber ausgerechnet die, die die stabilsten Fachkräfte sind, werden aus dem Arbeitsmarkt gezogen. Schon da kam mir der Gedanke, dass das eine feministische Intrige sein könnte, um den Fachkräftemarkt zu schwächen. Aber einen greifbaren Beleg hatte ich bisher nicht.

Heute jedoch berichtete die Süddeutsche Zeitung über einen „SZ-Wirtschaftsgipfel”. Scheint nichts wichtiges zu sein, wenn nur ein paar Schlagworte erwähnt werden. Darin aber machte die Ministerin Schwesig eine Aussage, die heute morgen noch auf der Seite stand, aber im schriftlichen Text im Laufe des Tages um die entscheidenden Stellen gekürzt wurde, weil sie wohl politisch heikel war. Im Video findet man die Aussage teils noch, und man sieht zudem das dreckige Grinsen Schwesigs zum Thema Fachkräfte:

„Es sind die da, die da sind. Und deshalb können Sie sich auch keine weiteren Männer als Fachkräfte backen. Deswegen lohnt sich ein Blick auf andere Personengruppen. Die da sind. Als Fachkräfte. Und das sind natürlich in allererster Linie die Frauen.”

Dann bricht auch der Video ab, offenbar sorgsam abgeschnitten, denn heute morgen stand da noch „die Frauen und die Migranten”, also ob Migranten ein Gegensetz zu Männer wäre.

Es zeigt aber nicht nur, wie die Süddeutsche inzwischen systematisch täuscht, zurechtschneidet, selektiv berichtet und Aussagen mitten im Satz abhackt, um der political correctness zu genügen (und da rotzt deren Leyendecker gegen die Leser wegen deren selektiven Wahrnehmungswünschen…).

Es zeigt auch, dass die SPD mit der Rente mit 63 systematisch den Markt männlicher Fachkräfte verknappt hat, um die Firmen zu höheren Frauenquoten zu zwingen.

Und wir (Renteneinzahler) zahlen das alles.

17 Kommentare (RSS-Feed)

Jeremy H. Boob
28.11.2014 18:44
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Hmmm… das kann ich mir nun ganz schwer vorstellen.

“Erfinde keine Verschwörungstheorie, wenn etwas auch mit Doofheit zu erklären ist.” – Aber SO was Doofes?

Oder steckt dahinter die Vorstellung “Soziologin als Chefin und Migrant als billiger Knecht”? – Dann wär’s schlimm.


Autohaus
28.11.2014 18:56
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Langsam wirds paradoid. 63-Jährige mit 45 Arbeitsjahren sind i.d.R. Arbeiter ohne Studium und mit einer Lehrausbildung von vor 45 Jahren, sicher als solche auch mal Fachkräfte, aber gewiss nicht die, die heute gesucht werden und eingestellt werden würden.


Hadmut
28.11.2014 19:00
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“Fachkräfte” heißt nicht “Studium”.

Fachkräfte sind auch Leute mit einfacher Berufsausbildung, und zwar solche, die was können und gesucht sind (sonst würden sie nicht 45 Jahre am Stück Arbeit haben). Es wurde jedenfalls schon ausführlich darüber berichtet, dass die Rente ab 63 vor allem solche Leute betrifft, die als „Fachkräfte” gelten.

Auch Schreiner, Maler, Klempner usw. sind alles „Fachkräfte”.


aga80
28.11.2014 19:31
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Ich kann da jetzt der Argumentation nicht folgen.
Mein Vater CNC-Dreher mit Meisterbrief wird nächstes Jahr unter diese Regelung fallen mit 63 und 46 Arbeitsjahren. Welche Frau wollte denn diesen Knochenjob übernehmen.


Hadmut
28.11.2014 19:41
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@aga80: Mit realen Verhältnissen hat Feminismus wenig zu tun. Feminismus hat noch nie gefragt, ob Frauen die Stellen, in denen es wenige gibt, überhaupt haben wollen.

Zudem ist der Feminismus ja der Auffassung, dass Frauen überhaupt nur deshalb schwach und in harten Berufen selten sind, weil die böse Kultur sie als schwach erzogen hat. Lies mal die feministische Literatur. Denn von Natur aus gibt es ja laut Feminismus gar keine Frauen und keine wesentlichen körperlichen Unterschiede, alles nur kulturell anerzogen.

Schon die Aussage „Welche Frau wollte denn diesen Knochenjob übernehmen.” wird als sexistisch und diskriminierend aufgefasst, weil Du damit ja herkömmliche Geschlechterrollen wie „Mann=stark, arbeitsam, Frau = schwach“ zementierst.

Feminismus ist absurd, aber es passt exakt ins Bild.


aga80
28.11.2014 19:58
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@Hadmut das mag ja sein, aber die Hässchen, die so was behaupten sollen den Job mal machen und nicht alles dekonstruieren, oder kaputt definieren.

Ich habe interessanter Weise einen Job, bei dem 70-80% der Ausübenden Frauen sind, ich habe mir viel Mist in der Vergangenheit von weiblichen Chefs anhören dürfen, die Meinten, das Kann ich meinen Patientinnen nicht antun und ähnliches. Interessanter Weise erlebe ich immer wieder wie viel Zuspruch man als Mann bekommt. Manchmal habe ich das Gefühl das sich einige der Damen so zieren, weil sie sich der Konkurrenz nicht stellen wollen.


EBecker
28.11.2014 20:39
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@Hadmut, aga80: Ich halte die Frage durchaus für interessant.

Und mir kommen da auch mehrere Erklärungsmöglichkeiten, abgesehen von “so weit nicht gedacht”:
* Die nächste Generation soll nachrücken können, um eine Statistik zu schönen
* Wenn es mit Quoten o.ä. gekoppelt wird, ein Wahlgeschenk für irgendeine Gruppe
* Männer sollen dort nachrücken können, um aus den bequemen Berufen weggespült zu werden
Die Männer sehen in zusätzlichen Bereichen Arbeits-/Karrieremöglichkeiten und gehen in solche Bereiche, die traditionell einem männlichen Berufsbild entsprechen. Dadurch wird bei den bequemen Stellen mehr Platz, der von Frauen gefüllt werden kann.

Und die letzte: Durch künstliches Altern der arbeitenden Bevölkerung (d.h. früheres Erreichen des Rentenalters) entsteht ein Vakuum, das mehr Neulinge in die Arbeitswelt zieht. So wird demographischer Wandel beschleunigt. Manche Sachen gehen halt nicht über Quote sondern nur dadurch, dass eine Generation durch die Jüngere ersetzt wird.


C
28.11.2014 21:54
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Dazu fällt einen doch nichts mehr ein.

“Deswegen lohnt sich ein Blick auf andere Personengruppen. Die da sind. Als Fachkräfte. Und das sind natürlich in allererster Linie die Frauen.” ”
Hört sich für mich so an als ob es wieder auf den grünen Maoismus / Kulturrevolution abzielt?

Generell sind ist die jetzige 40er+ Generation hartarbeitend und sind mit 50 bzw. 60 schon körperlich aufgebraucht, daher weiß ich nicht, ob das unbedingt eine schlechte Idee ist.

Dennoch, ich bin verwirrt, was will man damit erreichen? Die heutigen aufkommenden Generation(en) sind nicht gut ausgebildet. Hinzu kommt, dass Frauen heutzutage den goldenen Löffen in der Hand bekommen und automatisch bessere Abschlüsse bekommen. Migranten laut Statistik ebenfalls nicht, durch die ganzen Immigrantenwellen haben wir kaum qualifizierte Fachkräfte dazubekommen.

Die jetzigen Fachkräfte schützen uns zzt. davor, dass wir auf dem Niveau eines Bauernstaates fallen. Aber wenn die erstmal weg sind, kommt niemand mehr nach.

Oder will man jetzt generell Männer als billige Arbeitssklaven (Migranten übernehmen Handwerker-Arbeiten etc.) und den Frauen gibt man von Geburt an den Adelstitel und ein abgeschlossenen PhD. weil sie Frauen sind?

Qui bono?

Alleine schon der naive Glaube, dass Frauen automatisch “per Geschlecht” qualifiziert sind, und dass schulische / univseriäre Absolventenquoten in einem männerdiskriminierenden Bildungssystem automatisch gut ausgebildete Fachkräftinnen erzeugt, ist schon extrem naiv und ein Verschließen der Augen vor der Realität.

Herrje, da bin ich nun schon so lange im IT-Bereich, und mir ist bis heute noch keine einzige Frau begegnet, wo ich sagen kann, die ist in der Lage, das gleiche zu leisten wie ein Mann. Wo sind da denn die guten weiblichen Fachkräfte? Die können nix, stattdessen werden Pseudostudiengänge gegründet, die irgendwas mit MINT zu tun haben sollen, damit die sich auch voll ausgebildete Fachkraft schimpfen können. Ich lasse mich da gerne eines besseren Belehren, aber ich kann es mir nicht vorstellen.
Die einzig qualifizierten Frauen die ich kenne, stammen alle aus dem Ausland. Schon komisch.

Allmählich wird mir die Schwesig allerdings immer unsympathischer. Die scheint inzwischen garnicht mehr so harmlos zu sein.


C
28.11.2014 22:04
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Noch mal ein Nachtrag:

Da ich ja schon geschrieben habe, dass Jungs im Bildungssystem generell unterdrückt werden, Frauen bevorzugt werden und ihren Abschluss via Geschlecht bekommen, und die alte Generation von (männlichen) Fachkräften entsorgen wollen:

Das würde im Umkehrschluss ja bedeuten, dass erst alle Männer vom Arbeitsmarkt verschwinden müssen und die aufkommenden Männer gezielt dumm gehalten werden müssen, damit Frauen *überhaupt* eine Chance haben, wegen Konkurrenz und so. Leistungsanforderungen komplett senken, und sämtliche Männer auf das Hauptschüler niveau bringen. An Frauen darf man schließlich keine Anforderungen stellen.

Das klingt schon wieder sehr nach Genderismus-Denk und erinnert ein wenig an die Gender-Schriften von Beauvier und Bär.


Manfred P.
28.11.2014 23:36
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Diese ganze Genderscheiße funktioniert doch nur, weil es zuviele Man-ginas gibt, die diesen Bullshit fressen.

Hat doch letztens ein Mannschaftskollege die Funz in Schutz genommen, die Matt Taylor wegen seines Hemdes angegangen hat.


capaberlin
29.11.2014 1:18
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Rentner wählen überproportional oft konservativ, weil ihre Anpassungsfähigkeit naturgemäß kleiner ist. Der Schuss geht also für die SPD mittelfristig nach hinten los.


User
29.11.2014 15:26
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hmmm also für mich spricht bei sog. “Rente mit 63” viel mehr dafür, dass es ein PR-Gag der SPD ist, um sich als angebliche Partei für Arbeiter usw zu profilieren.

Sollte auch noch der Gendergedanke dabei eine Rolle gespielt haben – war ja teilweise glaub ich auch so propagiert worden – so ist es wie so häufig nur eine Zweitverwertung, Differsifikation eines und desselben PR-Gags. Nach dem Motto: “einemal gekauft, zweimal verkauft”.

Am Ende ist es doch weder für Arbeiter noch für Genderidiologen als wiklicher Meilenstein zu sehen. Dazu betrifft es einfach zu wenige. Deshalb ist es ja auch nur PR.


patzer
30.11.2014 10:46
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Dirk S.
1.12.2014 10:12
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@ Hadmut

Ich fürchte, hier geht mit dir der Gaul auf den falschen Feldweg. Die Rente mit 63 dient eher der Verschleierung der Tatsache, dass die Arbeitnehmerquote der Ü60er mit 42% sehr niedrig ist (in der Altersgruppe von 55 – 60 sind es noch 74%) und viele den Übergang von Arbeitsleben in die Altersrente in Arbeitslosigkeit oder Frührente verbringen, gerade viele der sogenannten Fachkräfte. Wer mit 63 schon 45 oder mehr Beitragjahre auf dem Buckel hat, ist meist verschlissen und kann nicht mehr. Das Problem ist eher, dass unsere Politiker sich nicht von starren Altersregeln verabschieden wollen, hin zu berufsangepassten Regeln. Denn es wäre sinnvoller, dass jemand, der auf dem Bau geknüppelt hat, früher in Rente gehen kann, als jemand, der sich im Büro die Bandscheiben plattgesessen hat.

Außerdem lässt sich so ein Teil der Arbeitslosen, die Altersarbeitslosen, leicht und sauber(!) aus der Statistik entfernen. Das dürften die Haupbeweggründe der Nahles sein. Wobei, korrekterweise muss man sagen: Der der Nahles unterstehenden Beamten des Arbeitsminsteriums. Denn der Ministeriumsapparat wird nicht nach jeder Wahl oder mit jedem neuen Minister ausgetauscht. Deshalb hat das Außenministerium noch viele viele Jahre Genschers Außenpolitik betrieben, obwohl der schon lange Minister AD. war. Was andersrum bedeutet, dass wir die Femis im Famillienministerium so schnell nicht los werden. 🙁 Wie kommt eigentlich jemand darauf, dass Wahlen großartig etwas an der Politik ändern?

Gut, Rente 63 kostet natürlich wieder etwas, aber das ist nichts gegenüber den versicherungsfremden Leistungen, die durch die Rentenbeitragszahler finanziert werden müssen (wie z.B. die Mütterrente). Der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung dürfte kaum die Kosten dieser, dem Rentenbeitragszahler aufgebürdeten, Zahlungen decken, zumindest wird immer die Verwaltung vom Rentenbeitragszahler bezahlt. Bevor ich Beamtinnen die Mütterrente finanziere (ja, auch die haben Anspruch darauf), finanziere ich lieber die Rente von Leuten, die 45 Jahre eingezahlt haben und sich ihr (knappes) Altersruhegeld redlich verdient haben.

Und die dämlichen (von Dame?) Äußerungen der Schwesig waren irgendwie zu erwarten und zeigen vor allem, dass die von der Wirtschaft keine Ahnung hat (wie eigentlich alle heutigen Politiker). Wie denn auch? Schule – Studium – Staatsdienst – Partei – Politik. Also kein Kontakt mit der Realität des Lebens in freier Wildbahn, immer nur in der gut behüteten Höhle des Staates.

Und Frauen als gesuchte Fachkräfte? Womöglich im Handwerk? Nur Friseuse und Kosmetikerin, ansonsten könnte man sich ja die Fingernägel abbrechen (Außnahmen bestätigen auch hier die Regel).

Und Migranten? Vielleicht tatsächlich im Handwerk, aber auch nur solange, bis es in ihren Heimatländern wieder bergauf geht. Aber das betrifft vor allem EU-Bürger oder hier geborene (aufgewachsene) Nichtstaatsbürger, also keine “echten” Migranten.
Und “echte” Migranten? Wer von denen Fachkraft ist und was leisten will, der macht um DE einen großen Bogen. Andere Länder bieten Menschen, die was leisten wollen, viel bessere Bedingungen und vor allen eine geringere Staatsquote. Wer seine Heimat verlässt, hat bestimmt nicht vor, deutsche Rentner, Pensionäre, Arbeitslose und Feministinnen zu finanzieren. Der (die, das) will vor allem in die eigene Tasche wirtschaften und nicht für einen fremden Staat knechten. Für solche Leute ist DE extrem unattraktiv. Bleiben also nur die nicht-ganz-so-fachlichen Fachkräfte. Von denen haben wir hier aber selbst genug.

Aber wer keine Ahnung hat, wird eben Minister. Auch da haben wir in DE einen erheblichen Fachkräftemangel. Um nicht zu sagen, wir haben dort derzeit keine heimischen Fachkräfte. Und Migrantische sind nicht in Sicht.

Fachkräftige Grüße,

Euer Dirk


Action Jackson
1.12.2014 11:09
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Danke Dirk! Deine Kommentare sind immer sehr erfrischend und tiefgängig zu lesen. Mach weiter so! Hättest du ein eigenes Blog, ich würde es sicherlich abonnieren 🙂


Knut
1.12.2014 11:15
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Das Rente mit 63 so richtig die Fachkräfte abzieht, glaube ich eher nicht. Das sind zwar viele dabei, die ausgesorgt haben und lieber etwas früher mehr Freizeit haben möchten, aber die hätten auch eine Teilzeitregelung genommen. Mein Vater hat sich auch vorzeitig abgesetzt und da war er schon lange Jahre beim Papierle stemmen. Allerdings durch lange Jahre in der Produktion gefürchtet, weil Unterschiede zwischen Produkt und Arbeitsplan vor einem alten Hasen natürlich nicht verborgen werden können. Auch beliebt bei Konstrukteuren, die wieder mal die Idee haben, die schon vor 25 Jahren einen Haufen Pönale gekostet hat.

Bei weiblichen Fachkräften fällt halt oft die Sozialisation auf. Das eine IT-Fachkraft in einem kleineren Betrieb halt auch mal einen Server ins Rack schraubt, wird im Studium nicht ausgebildet. Das ist ja auch nicht sonderlich schwierig, aber viele Frauen kapitulieren ohne weiter drüber nachzudenken vor der Mechanik. Wenn nicht sofort, dann doch, wenn die Schienen nicht gleich in die Löcher wollen. Dann wird aber nicht zugegeben, dass sie keine Nerven für die Fummelarbeit haben, sondern es wird mit Gewicht argumentiert und Kraft. Dabei ist der Putzeimer schwerer und das Anknallen der Schrauben durchaus nicht erwünscht. Die Scheuklappenfachkraft, die nichts außer “ihrem” Zeug macht, wird meist nicht sehr geschätzt. Tritt auch bei Männer auf und ist auch da unbeliebt bei den Kollegen.


michael meister
1.12.2014 21:32
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Ich denke, das Ziel ist weniger das Ausbooten der Männer als eine weitere fadenscheinige Begründung dafür, warum in dem angeblichen Fachkräftemangel-Land nicht die Löhne steigen müßen, sondern es mehr Ungelernte oder Unterqualifizierte aus aller Herren Länder braucht. Die Stellen, die vielleicht seit 20 oder 30 Jahren von ein und demselben Menschen besetzt sind, kann man nicht mal einfach in 2 oder 3 Teilzeitstellen plus Minijobstelle aufspalten. Sind die 20 oder 30 Jahre arbeitenden Männer dann aber aber 4 Jahre früher raus, dann muss man nicht nur nicht mehr das hohe Gehalt inkl. Sozialabgaben und Zusatzleistungen bezahlen, sondern kann stattdessen durch Stellenzerstückelung ordentlich sparen und sich selbst auf Kosten des Angestellten auch noch super flexibel machen; man kann auch auch noch Geld vom Arbeitshaus kassieren, wenn man alle 6 Monate mal irgend einen armen Hund in 2-3 Teilzeitstellen, welche vorher eine Vollzeit stelle waren, beschäftigt (die ersten 3 Monate gibts 100% des Gehalts vom Amt, danach bissl was weniger und nach 6 Monaten kriegt man nochmal 2000€ oben drauf – kann dann den Arbeiter wieder kündigen und einen neuen in Teilzeit und vom Arbeitshaus geschickt einstellen, kassiert dafür erneut alle Zulagen und läßt sich die Kraft vom Steuerzahler löhnen).

Bei der Rente mit 63 könnte ich mir sogar denken, daß selbst die Widersprüche aus “der Wirtschaft” nur Spiegelfechterei waren und die mit dieser Regelung eigentlich nicht unzufrieden sind. Auf die Art sind die günstigen Krankenschwestern und Autoschrauber von den Phillipinen nochmal 4 Jahre früher “nötig” und weil man so schön laut vor einer “unglaublichen Fachkräftelücke” reden kann, kann man vielleicht sogar schon 6-8 Jahre vorher Rabatz machen. Oder auch einfach jetzt schon.

Mal davon abgesehen, daß dieses Gesetz ein weiteres auf Kosten der jüngeren Generationen ist, damit die Alten weiter schön vor sich hin vegetieren können und fein die CDU oder SPD wählen.