Ansichten eines Informatikers

Lokführer und Professoren

Hadmut
9.11.2014 15:19

Kann mir mal irgendwer erklären, warum eigentlich Lokführer, bei deren Streik das Land zusammenbricht und hunderte Millionen Euro schaden erleidet, keine Beamten mehr sind, während geisteswissenschaftliche Professoren, bei denen keiner fragt, ob sie irgendetwas können oder arbeiten, und bei denen es nicht den geringsten und schon gar keinen merklichen Unterschied ausmacht, ob sie morgens überhaupt in die Uni kommen oder im Bett liegen bleiben, auf Lebenszeit verbeamtet werden?

49 Kommentare (RSS-Feed)

basti
9.11.2014 15:28
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Bahn, Telekommunikation, Müll, Strom, Wasser usw gehören in Staatshand.

Muss man kein Kommunist für sein.

Fällt dir was auf?

Das Einzige was billiger geworden ist, ist das, mit dem sie uns überwachen.

Ein Handy ist nichts weiter als eine Wanze.


wollepelz
9.11.2014 15:38
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Du solltest vielleicht auch einmal die Frage stellen, warum das Lohngefälle zwischen beiden genannten so hoch ist. 😉


Heinz
9.11.2014 15:42
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Das (ähnlich wie die mediale Darstellung) hängt damit zusammen wie gut der Draht zur Politik ist.


RedHead
9.11.2014 15:57
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Ich sehe das wie basti, aber das beantwortet nicht die Frage warum solche Privatisierungen stattfinden, obwohl sie politisch nicht sinnvoll sind. Eine mögliche Erklärung wäre Dummheit. Ich halte es aber für realistischer, dass persönliche Bereicherung bei solchen politischen Entscheidungen eine tragende Rolle spielt. Daher vermute ich hier einfach eine Form von Korruption. Dummheit würde ich hierbei eher dem Wähler unterstellen.


dentix07
9.11.2014 16:42
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@ basti
“Bahn, Telekommunikation, Müll, Strom, Wasser usw gehören in Staatshand”

Warum?

Die Bahn WAR (und ist es de facto noch; 100% der Aktien sind in Bundesbesitz) sehr lange Staatsbahn! Sie war NICHT pünktlicher, das Peronal war NICHT freundlicher und sie war NICHT billiger! Im Gegenteil! Ich gehöre zu einer Generation (nur etwas älter als Hadmut!) die sich noch an die jährlichen Schlagzeilen erinnern kann, in denen mitgeteilt wurde, daß die Bahn erneut einen noch höheren Steuerzuschuß braucht, als im Jahr zuvor! Es ging da regelmäßig um Hunderte von Millionen; allerdings D Mark! Schon damals haben alle Steuerzahler (auch wenn sie nie in ihrem Leben Bahn fuhren) die Bahn mitfinanziert!

Telekommunikation! Während des alten Post Telefonmonopols wartete man wie lange auf einen Anschluß? 4 – 8 Wochen waren die Norm! Welche Telefone gab’s? Auschließlich die Drehscheibenteile vom Haus- und Monopollieferanten Siemens! Erst als die Privatisierung dohte (und nach einem interessanten Bericht von Günter Ederer, der allerdings entweder in den Dritten versteckt, oder zu nachschlafender Zeit gesendet wurde) rührte sich was bei der Post. Es gab bunte Schraubenzieher! Sorry, das war Otto!
Erst da gab es plötzlich die Tastentelefone, während man im Ausland schon lange zwischen verschiedensten Modellen wählen konnte!
Zu der Zeit kostete eine Normaltarif-FESTNETZ-Minute 23 Pfg. (=11 Cent) (pro angefangener Minute, nix sekundengenaue Abrechnung!) und die Post wollte auf 30 Pfg. rauf!
Was kostet heute eine MOBILFUNK-Minute im Schnitt? So um die 9 Cent (~18 Pfg.) Ist also billiger als eine damalige Festnetzminute!
Seien wir ehrlich, ohne die Privatisierung würden wir noch heute im telekommunikativen Mittelalter leben und wahrscheinlich inzwischen mindestens 50 Pfg. (25 Cent) pro Festnetzminute zahlen!

Müll! De facto gibt es einen ganzen Haufen verschiedenster (privatunternehmerischer) Entsorger und viele Städte und Gemeinden schließen mit denen Verträge zur kommunalen Müllentsorgung, weil ein städtischer oder kommunaler Eigenbetrieb teurer wäre!

Strom! War noch nie in staatlicher Hand und funktioniert (oder gerade deshalb?) gut! Die momentanen Probleme liegen ja nicht an den Unternehmen, sondern an den staatlichen, ideologisch motivierten Eingriffen! Z.B. EEG!

Wasser! Haben wir private Unternehmen nie wirklich zugelassen! Immer steckten irgendwo Städte oder Kommunen mit drinnen (ähnlich wie bei den Privatbahnen, z.B. Nordbahn, da steckt z.B. die Stadt Osnabrück mit drin).

Eines findet sich immer wieder: Dort wo staatliche Unternehmen ihre Dienstleistung/Ware günstiger anbieten (können) als Privatunternehmen, wird diese Dienstleistung/Ware fast immer aus dem Steuertopf subventioniert und somit alle zur Bezahlung herangezogen, ob sie diese Dienstleistung/Ware in Anspruch nehmen oder nicht!
Sie sind also nur scheinbar günstiger!


Mme. Haram
9.11.2014 17:22
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“Bahn, Telekommunikation, Müll, Strom, Wasser usw gehören in Staatshand.”
Wieso?
“Das Einzige was billiger geworden ist, ist das, mit dem sie uns überwachen.”
Ein anderer Grund warum das andere teurer geworden ist fällt dir nicht ein?
Na dann.

“Betrachten wir Deutschland doch einmal mit “kapitalistischen Augen”. Wir erkennen ein Land mit einem staatlichen (dh. sozialistischen) Rentensystem, einem staatlichen Gesundheitswesen, einem staatlichen Bildungswesen, mit staatlich und gewerkschaftlich gefesselten Arbeitsmärkten, einem konfiskatorischen Steuersystem, einer Staatsquote von über 50%, mit einem erheblich regulierten Wohnungsmarkt, einem massiv subventionierten und regulierten Agrarsektor und einer in einem komplizierten Geflecht zwischen Markt und Staat eingebundenen Energiewirtschaft, mit mindestens Hunderttausend Betrieben in “kommunalem Eigentum” (d.h. Staatseigentum) und einem staatlichen Papiergeldmonopol, ja sogar mit einem Staatsfernsehen samt Zwangsgebühren. Wir erkennen ein Land, in dem fast 40% der Bevölkerung ganz oder überwiegend von Staatsleistungen lebt und in welchem das gesamte Leben der Bürger von staatlichen Regelungen überwuchert ist. Wer diesen 80%-Sozialismus als Kapitalismus bezeichnet, muss mit ideologischer Blindheit geschlagen sein. Und wer gar von Turbo- oder Raubtierkapitalismus redet, den muss der Verstand ganz verlassen haben.” — Roland Baader


Bert
9.11.2014 17:24
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@basti: 100% ACK


CountZero
9.11.2014 17:43
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@basti:

Die klassisch-liberale Vorstellung von Adam Smith, John Locke & Co. (seit die FDP den Begriff ‘liberal’ genauso verbrannt hat wie die SS die Begriffe ‘Ehre’ und ‘Treue’ muß man bei jedem Satz ja erklären, was man damit meint…). Der Staat ist für Infrastruktur zuständig, damit die Wirtschaft sich entwickeln kann. Die Wirtschaft wird vor dem Staat geschützt und der Staat vor der Wirtschaft(!). Interessant, dass Punkt 2 bei unserem knallkompetenten spezialbegabten Spitzenpersonal konsequent totgeschwiegen wird.

Privatisierte Infrastruktur (für die nach Smith’scher Definition ja kein ‘Markt’ besteht (höchstens ein Oligopol), weil ein Markt für Konkurrenten möglichst frei zugänglich sein muß) führt eine Volkswirtschaft in den Ruin. Bahnprivatisierungen in GB und Neuseeland (dort hat die öffentliche Hand die Eisenbahn wieder rückübernommen, nachdem ‘private Investoren’ Netz und Züge komplettruiniert hatten) machen es vor. Der erste Reiter der Apokalypse :-).

Noch widerlicher sind Lufthansa-Piloten. Mit konzernbezahlter Ausbildung (sehr kurz übrigens: nach 2.5 Jahren ist man Pilot. Schreiner brauchen länger für ihren Gesellenbrief…) und konzernbezahltem Vorruhestand ab 50 (sic!) für fliegendes Personal als wirkliche Privilegienträger sowohl gegenüber der arbeitenden Bevölkerung als auch gegenüber Angestellten anderer Fluglinien ausgestattet, fahren die lieber ihren Arbeitgeber in den Arsch als dass sie auf irgendwelche ihrer Privilegien verzichten würden. So sägt man am Ast, auf dem man sitzt. Die GDL machts nicht viel anders.


Schelm
9.11.2014 17:53
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Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Menschen ohne Beamtenstatus im Kapitalismus finanziell von staatlicher Seite besser ausgequetscht werden können. Die dabei eingestrichenen Gelder werden dann in alle (un-) möglichen Projekte, Sicherheitsmaßnahmen und eben Wissenschaftler gesteckt. Nur Schelme denken, dass Geisteswissenschaftler talentfreie Personen sind, welche aus gutem Elternhaus (zufällig viele Beamte darunter) kommen und durch Vitamin B in gottesgleiche Positionen gehievt werden. Schelme denken auch, dass dieser Staat in vielen anderen Bereichen so ähnlich “funktioniert”.


Sten Berg
9.11.2014 18:27
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Privatisiert wurde nur das, was sich für reiche Privatleute auch lohnte. – Thinktanks produzieren zwar die beste Propaganda. Sind aber dennoch objektiv sehr unproduktiv und viel zu teuer für das, was sie eigentlich bringen. Gleichzeitig wirkt es seriös und unabhängig, wenn es staatlich deklariert ist. So glauben ja die meisten Bürger von Deutschland ernsthaft, dass die Öffentlichen Rechtlichen die seriösen Quellen aller sind.

Nehmen wir doch mal die Genderwissenschaftler. Ihre Propaganda läuft ja jetzt auf Hochtouren. Gestern sah ich am Nachmittag bei W wie Wissen auf ARD eine intersexuelle Frau.

Hier der Link:
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/sex-transsexualitaet-100.html

Ich sah nur den Schluss. Aber nach allem was ich mitbekam weiß eine lesbische Frau nicht, ob sie überhaupt Männlein oder Weiblein ist. Der Bericht fand sein Ende und der Moderator schwafelte fast schon in Akkordarbeit von Toleranz, Toleranz und nochmal Toleranz.

Natürlich sieht man das gelassen, denn man selbst hat ja mit solchen psychischen Störungen nicht viel zu tun. Und für fremde Menschen, die so blöd sind erfassen zu können, ob sie Männlein oder Weiblein sind, will man seine wertvolle Zeit eigentlich nicht aufopfern. Man weiß zwar selbst, dass die effizienteste Lösung nur durch das Erkennen tatsächlich ergeben Umstände sind, aber wenn die Leute in einem Schein leben wollen, könnte man sie lassen. Aber mit Toleranz der Normalos geben sich leider die Gestörten der Welt sich nicht zufrieden. Sie wollen mehr. Z.B. Vater und Mutter abschaffen und zu Eltern 1 und Eltern 2 umbenennen. Sie wollen in einem unglaublichen intoleranten Diktat ihre Sicht der Dinge in einem demokratischen Land der Mehrheit aufdrücken. Die Forderung auf Toleranz ist ein diktatorisches Meinungsverbot der Gegner dessen. Sie wollen quasi sexuellen Vielfalt, aber kein Meinungsvielfalt in einem Land der Meinungsfreiheit. – Am Abend ging es auf ZDF mit der Wurst bei Wetten, dass…? weiter.

Was das alles soll, weiß keine Sau. Vielleicht ist das nur eine moderne Verblödungswelle, die es schon im jeden Jahrzehnt der Menschheitsgeschichte gab. Was weiß ich. Aber eines steht fest, alle die mit dieser Genderwissenschaft zu tun haben kosten mehr als man mit ihnen erwirtschaften kann. Sie sind reine Unkostenfabriken.

Anderes Beispiel sind die Ökos. Die Ökos hatten durch die Bank nur Schnapsideen. Keiner dieser Ideen, gerade im Ingenieurbereich, konnte selbstständig finanziell überhaupt bestehen. Bis heute nicht. Dahinter steckt eine Verschwörung….. und zwar der Herr Patriachat Naturgesetz ist schuld daran. U.a. der Begriff Energiedichte wurde umgangen wie der Teufel das Weihwasser.

Als die Grünen an die Macht kamen wurde viel Effizientes privatisiert. U.a. der Stromsektor. Gleichzeitig wurden viele grüne Thinktanks gegründet, die natürlich staatlich finanziert wurden. Aber nicht nur das: Alle Ideen der Ökos wurden praktisch, hauptsächlich via EEG, sozialisiert = Der Staat muss das tragen können. Viele Schildbürgerstreiche nahmen zur Rettung des Klimas(Wetterstatistik) seinen Lauf auf Kosten aller. Die kann man nicht privatisieren, weil sie rein gar nichts bringen.

Kurz: Alles was sozialisiert ist, bringt keinem privat was.


Manfred P.
9.11.2014 18:48
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@dentix07

Nee, nee. 23 Pfennig kostete eine Einheit: Im Ortsgespräch waren das 8 Minuten. Dann haben sie die Taktung runtergesetzt auf 6 Minuten und auf diese Weise die Preise erhöht. Für Ferngespräche galt eine andere Taktung, aber das habe ich nicht mehr im Kopf.

Jedenfalls wurde immer pro Einheit abgerechnet und die kostete 23 Pfennig.

Es stimmt schon: Seit der Privatisierung hat sich einiges zum Besseren gewendet, aber ich musste auch im Jahre 2002 nach einem Umzug 8 Wochen warten, bis die Brüder von Magenta es endlich mal geschissen bekommen haben, obwohl ich Bestandskunde war.


rjb
9.11.2014 18:56
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Die seltsame Staatsgläubigkeit muß in teutonischen Gehirnen festverdrahtet sein. Als ob jenes Staatswesen, dessen 25jähriger Untergang gerade gefeiert wird, das Eisenbahnnetz weniger effektiv ruiniert hätte als es nach der Privatisierung in Großbritannien geschah.


Manfred P.
9.11.2014 19:09
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@CountZero

Meines Wissens leiht die Lufthansa den Piloten nur das Geld für die Ausbildung; sie müssen das später wieder zurückzahlen.

Das sind laut Lufthansa-Seite so 70.000 Euro.


Emil
9.11.2014 19:31
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@RedHead
> … aber das beantwortet nicht die Frage warum solche Privatisierungen
> stattfinden, obwohl sie politisch nicht sinnvoll sind. …
> Daher vermute ich hier einfach eine Form von Korruption.

Nicht unbedingt. Der Staat (Bund, Länder, Kommunen) ist im Prinzip pleite. Der Verkauf des Tafelsilbers schwemmt kurzfristig Geld in die leeren Kassen, verschlimmert aber langfristig die Situation. Das ist wie bei einem Junkie, der seine Einrichtung verkauft, um schnell an Stoff zu kommen.


Christian
9.11.2014 21:03
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@basti

Bahn, Telekommunikation, Müll, Strom, Wasser usw gehören in Staatshand.

Grundsätzlich ja, aber Telekommunikation würde ich davon ausnehmen. Halt alles, was nicht unmittelbar zu kritischer Infrastruktur gehört und wo ein echter Wettbewerb stattfinden kann, dürfte grundsätzlich in privater Hand besser aufgehoben sein.

Bei der Telekommunikation kann ja in vielen Bereichen Wettbewerb tatsächlich stattfinden, wenn man z.B. die letzte Meile ordentlich reguliert, und im Mobilfunk sowieso. Und es hat sich ja in der Vergangenheit auch vieles wirklich verbessert, wenn man sich noch an die Zeit der Bundespost erinnert.

Bei der Bahn müßte man halt der Schiene und Betrieb trennen (was schon in den Sternen steht), und selbst wenn, müßten sich die Wettbewerber immer noch hinsichtlich des Fahrplanes aufwendig abstimmen, was komplizierter sein dürfte als z.B. im Flugbetrieb. Ich hab auch mal irgendwo vor Jahren gelesen, daß der Fahrplan alleine schon bei der Bahn so kompliziert sei, daß er bis heute noch nicht vollständig durch Rechner erstellt werden kann. Stattdessen arbeiten hunderte Leute mehrere Jahre an einem Plan, der dann wieder einige Jahre gilt.

Mir ist aber ein anderer Punkt wichtig: Angeblich verdienen Lokführer in Deutschland €2500-3400 ohne Zulagen (http://www.welt.de/wirtschaft/article133325141/Werden-Lokfuehrer-wirklich-so-schlecht-bezahlt.html), macht im Schnitt €35,400 pro Jahr, weniger als der Durchschnittsverdienst. Und wenn man dann noch betrachtet, daß in Deutschland seit 15 Jahren die Reallöhne stagnieren, dann hat jede Berufsgruppe, die für mehr Gehalt kämpft, meine volle Solidarität.

Außerdem geht es der GDL ja nicht nur um höhere Löhne, sondern auch darum, daß die Bahn anerkennt, daß die GDL eben nicht nur die Lokführer vertritt, sondern auch andere Angestellte, die sich von anderen Gewerkschaften nicht angemessen vertreten fühlen. Ich verstehe nicht, warum man den Arbeitnehmern die freie Wahl der Gewerkschaften abspenstig machen will.

In jedem Fall, wenn man die Bahn privatwirschaftlich organisiert (wirklich privatisiert ist sie ja noch nicht), muß man eben auch den Angestellten alle Rechte von privatwirtschaftlich angestellten zugestehen.

Wenn sich das als ökonomisch nachteilig rausstellt, weil die Gewerkschaften die Bahn lahmlegen können, dann ist nicht der Weselsky ein Idiot, sondern die quasi Privatisierung eine Scheißidee. Nicht, daß man das nicht schon vorher hätte wissen können.


basti
10.11.2014 1:00
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@ Mme. Haram

Ich sagte auch Staat….

Nicht die Besatzungzone BRD. Hier ist nämlich alles möglich.

In einem Staat wäre es nämlich nicht möglich das ein Mann Finanzminister!! wird der 10.000 Mark Schmiergeld von einem Waffenschieber angenommen hat.

In nem richtigen Staat würde er nämlich im Knast sitzen, nicht in der Regierung.

Mit Staat hat die BRD nix zu tun. Wer das behauptet ist verrückt.

Sieht doch jeder was los ist.


basti
10.11.2014 1:01
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100.000 MARK


basti
10.11.2014 1:26
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@ Mme. Haram

“und einem staatlichen Papiergeldmonopol”

Jetzt wirds interessant.

Bei wem hat der Staat dann Schulden?

Ist es nicht überhaupt absurd das ein Staat Schulden hat? Und erzählt mir nix von Bundesschatzbriefen usw….

Früher hab ich auch geglaubt das Geld, was ich mir von der Bank leihe, haben Leute vor mir eingezahlt. Wir wissen ja das dies gar nicht möglich ist. FIAT Money.

Das heisst es profitieren Leute davon.

Das kann nicht sein.


Mme. Haram
10.11.2014 6:27
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Basti, also angenommen die BRD wäre nicht “besetzt”, warum gehört “Bahn, Telekommunikation, Müll, Strom, Wasser” in Staatshand?
beim Strom ist da sogar was dran, da die Investitionen wirklich gigantisch sind. Entscheidend ist jedenfalls, dass ein Mininum an Marktwirtschaft herrscht. Und am Ende zahlt immer der Bürger.

Klaus Humpich: “Die Gewinnung und Verteilung elektrischer Energie ist außergewöhnlich kapitalintensiv. Kraftwerke und Stromnetze kosten Milliarden. Sie sind anschließend für Jahrzehnte nutzbar. Nur durch die Verteilung der Kosten auf viele Jahre, ist das Produkt elektrische Energie überhaupt zu geringen Preisen lieferbar. Doch genau darin besteht das außerordentliche betriebswirtschaftliche Risiko: Niemand kann den genauen Bedarf in Jahrzehnten voraussagen.
Zu Beginn der Elektrifizierung ist man deshalb sehr schnell zu staatlich regulierten Monopolen übergegangen. Besonders bei der Verteilung (Leitungsnetze) erscheint es noch heute sinnvoll, an jedem Ort nur ein Netz zu betreiben.”
http://www.nukeklaus.de/home/neuer-beitragstitel/ <- kleinere Probleme mit der Oberfläche 🙂


RedHead
10.11.2014 8:05
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@Emil: Das wäre dann der Erklärungsansatz “Dummheit”. Das hab ich explizit nicht ausgeschlossen.


CountZero
10.11.2014 8:48
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@.Manfred P:

Kanschonsein. Die Ausbildung zum kommerziellen Düsenverkehrspiloten hat Anfang der 90er privat ca. 250.000 DM gekostet (die Zahl ist aus erster Hand verbürgt). Wenn die 22jährigen LH-Copiloten heutzutage (ich war der Meinung, damals sei es anders gewesen, will aber nicht ausschließen, dass ich mich falsch erinnere) davon EUR 70.000 zurückzahlen müssen, ist das noch immer kein schlechter Deal, insbesondere bei einem Einstiegsgehalt von EUR 63.000 brutto (bei einer Ausbildung, die kürzer ist als bei jedem Klempner).


Christian
10.11.2014 9:08
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Ist es nicht überhaupt absurd das ein Staat Schulden hat? Und erzählt mir nix von Bundesschatzbriefen usw….

Warum soll das absurd sein? Wenn der Staat Infrastruktur baut, die 100 Jahre hält, soll die nur von einer Generation in Gänze bezahlt werden?

Früher hab ich auch geglaubt das Geld, was ich mir von der Bank leihe, haben Leute vor mir eingezahlt. Wir wissen ja das dies gar nicht möglich ist. FIAT Money.

Das heisst es profitieren Leute davon.

Das kann nicht sein.

Was für ein Schwachsinn. Auch wieder so ein Beispiel, warum das Internet zur Verblödung der Leute beiträgt. Wer wirklich Interesse daran hat, wie Wirtschaft und Geldkreislauf funktioniert, kauft sich vielleicht mal ein seriöses Buch, nicht vom Kopp-Verlag. Liest sich halt auch ein bißchen anstrengender.

Nicht, daß es in unserer Volkswirtschaft grundsätzliche, tiefgreifende Probleme nicht gäbe. Aber diese ganzen Tiefflieger, die einfach nur “Fiat Money” und “Papiergeldmonopol” krähen, ohne auch nur ansatzweise irgendwas verstanden zu haben, tragen nicht nur nichts zur Debatte bei, sie stören einfach bei der ernsthaften Erörterung der Probleme und möglicher Lösungswege.


Manfred P.
10.11.2014 10:20
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@CountZero

Stimmt schon, guter Deal. Allerdings wird bei Piloten sehr viel strenger nach kognitiven Fähigkeiten ausgewählt als bei Klempnern: Nur 4% schaffen überhaupt die Auswahlprüfung. Diese Leute, die etwas schneller im Kopf sind, brauchen vielleicht auch nicht so lange, um zu lernen, wie man ein Flugzeug fliegt.

Außerdem kann man mit Abitur auch eine Klempner-Ausbildung auf 2 Jahre verkürzen.

Wenn ein Pilot Mist baut, gehen hunderte Leute mit drauf. Beim Klempner steht die Bude unter Wasser oder es stinkt nach Scheiße. Auch das ist ärgerlich, aber nicht direkt lebensgefährlich.

Da die Allgemeinheit durchaus ein Interesse daran haben kann, dass Piloten adäquat ausgebildet werden, finde ich es jetzt nicht so schlimm, dass man den Leuten das auch teilweise bezahlt.

Die Verantwortung für Menschenleben ist schon leicht größer bei einem Piloten als bei einem Klempner, also finde ich ein dementsprechendes Gehalt auch gerechtfertigt.


Manfred P.
10.11.2014 10:26
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@basti

Ich dachte, FIAT baut Autos 😉

@Christian

Ich würde von der Tendenz her mitgehen. 🙂 Wobei man natürlich nicht leugnen kann, dass mit dem Geldwesen immer noch Schindluder getrieben werden kann, wenn die ZB es darauf anlegt.

Ich bin mal gespannt, wie das QE-Experiment ausgehen wird, das gerade in Japan und Euroland läuft…


scanner
10.11.2014 12:32
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Tja Sten, und damit lieferst du ein Bilderbuchbeispiel wie aus Halbwissen und Vorurteilen die Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wird. Diese Frau IST Biologisch nicht eindeutig Mann oder Frau. (und so fühlt sie sich auch, das hat mit lesbisch nicht viel zu tun) Sie wurde mit Hormonen und Erziehung zu einem Mädchen gemacht, weil man damals meinte dass die Eindeutigkeit für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig sei und sich Medizinisch erzeugen lässt. Dem ist aber nicht so. Stell dir vor das hätte man mit dir gemacht. Glaubst du es hätte geklapt?


Radio Eriwan
10.11.2014 12:36
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Moin moin,

Naja es gibt sie ja noch, die Tf’s mit Bematenstatus. Wen es keine mehr gäbe, hätte die DB kein Personal mehr um den Notfallfahrplan aufstellen zu können 😉

Aber Deine Frage ist berechtig. Das Ganze ging, soweit ich mich erinnere, mit der Bahnreform 1994 los. Im Zuge der Zusammenlegung von DB und DR wurde der Beamtenstatus des fahrenden Personals abgeschafft. Man hat die Kollegen von der DR nicht als Beamte übernommen und Neueinstellungen als Beamter gabs dann auch nicht mehr.

Ergo es gibt sie noch, aber es werden immer wehniger. Ich habe dazu nur einen etwas ältern Artikel gefunden:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/deutsche-bahn-40-prozent-der-lokfuehrer-sind-beamte/2830190.html

Es geht schnöde gesangt nur ums Geld. Ein Tf mit Tarifvertrag kostet halt wehniger als ein Beamter. Ohne jetzt mal die Kosten den der Streik verursacht hat einzurechnen. Vielleicht sollte man den Herrn in der Plüschetage den Tipp geben, das es eventuell sinnvoll wäre, dass …….

so long and thanks for all the fish


CountZero
10.11.2014 12:57
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> Die Verantwortung für Menschenleben

Jaja. Typisches Argument, mit dem Ärzte ihre horrenden Honorare rechtfertigen. Und wenn dann dochmal ‘was passiert, heißt es nur: ‘Der wär ja eh gestorben’ oder ‘Ops!’. Und wenn ein Klempner oder ein Maurerpolier ‘mal einen Fehler macht’, kann so einiges passieren. Da hat man nur nicht so’ne Phobie vor wie vorm Fliegen, welches komplett durchorganisiert und nach Handbuch durchgeführt wird. Da muß sich der Pilot schon anstrengen, wenn er ‘was versaubeuteln will.

Das wollte ich aber garnicht kritisieren.

Im Gegensatz zu Piloten anderer Airlines (erst recht US-amerikanischer) haben die LH-Piloten paradiesische Arbeitsbedingungen und unfaßbare Sozialleistungen, die ihnen der LH-Konzern bietet. Dann zu streiken wegen ‘Gleiches Geld für gleiche Leistung!’ ist maximalverlogen. Meine Erwiderung zu einem streikenden Piloten damals in der Kampagne: Warum bist Du dann noch nicht in den USA, wenn Du hier so schlecht bezahlt wirst?? Entgegnung: das kann man so nicht vergleichen….


Dirk S.
10.11.2014 13:03
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@ basti

> Bahn, Telekommunikation, Müll, Strom, Wasser usw gehören in Staatshand.

Auf deine umfassende Erklärung ein klares nein. Warum? Weil man nach Infrastruktur und Dienstleistung trennen muss. Infrastruktur ist generell besser in Staatshand aufgehoben, einzig und allein, weil Infrastruktur nicht immer gewinnbringend, aber für das Leben der Menschen notwendig ist. Ansonsten hätten wir nur noch in wenigen Großstädten Straßen und einige Verbindungsautobahnen zwischen den Städten, Dörfer hätten allenfalls noch Feldwege und Trampelpfade. Ein bischen Mittelalter eben. Andersrum sind Angebotsmonopole (auch Staatsmonopole) immer schlecht, da der Monopolist Preise und Vertragsbedingungen diktieren kann.

Was uns direkt zur Bahn bringt: Auch dort gilt, dass das Schienennetz bei rein privatem Infrastrukturbetrieb nur Zentren mit einander verbinden und das “platte Land” Schienen nur noch aus Büchern kennen würde. Die Dienste auf den Gleisen hingegen (der Zugbetrieb) lässt sich sehrwohl privatisieren, die Beförderungsdienstleister haben dann eben alle eine Kilometerabgabe für die Nutzung des Schienennetzes zu leisten. Die kann durchaus variabel sein, um z.B. den Personennahverkehr auf Nebenstrecken auch wirtschaftlich attraktiv zu machen.

Telekommunikation: Auch hier: Infrastruktur in Staatshand, Dienste privat (gegen Nutzungsgebühr). Damit auch das letzte Gehöft Telefon und Internet haben kann.

Müll: Bitte mehr Konkurenz! Ein kommunaler Entsorger ist eine Farce und die Müllgebühren werden im jährlichen Tournus angehoben, es besteht schließlich keine Möglichkeit, zu einem Konkurrenten zu wechseln. Daher sollte von staatlicher Seite nur Vorgaben über die umweltfreundlichen Entsorgung gemacht werden, aber ansonsten hat sich der Staat aus dieser Dienstleistung herauszuhalten bzw. als normaler Anbieter von Entsorgungsdienstleistungen aufzutreten.
Bei einer Privatisierung werden Müllskandale nicht der Vergangenheit angehören, aber staatliche Entsorger sich auch nicht besser. Wobei sich die Frage stellt, ob eine Kontrollaufsicht nicht gegenüber Privaten strenger auftritt, als gegenüber staatlichen Entsorgern (ja, ich kann mir politische Vorgaben vorstellen).

Strom: So wie Telekommunikation. In die Leitung lässt sich viel verschieden Strom einspeisen, solange alles Phasengleich ist.

Wasser: Wasser ist schwierig, einzig dort würde ich zu einem Komplettangebot aus Staatshand tendieren, aber nur, weil sinnlos ist, Wasser aus verschiedenen Quellen in die selbe Leitung zu kippen. Bei Wasser lässt sich halt Infrasruktur und “Dienst” schlecht trennen.

Um mal meine Sicht zusammenzufassen: Infrastruktur und Dienst trennen, wo es geht. Infrastruktur staatlich, Dienst privat.

Und da liegt der Fehler der Privatisierungen: Der Staat will vor allem die Infrastruktur los werden, da die kostet, aber weiter mitreden. Dann gibt es eine Aufsichtsbehörde, die am Ende mehr kostet, als die Pflege und der Ausbau der Infrastruktur. Das war bei der Telekom so und wird auch bei der Bahn genauso laufen.

> In einem Staat wäre es nämlich nicht möglich das ein Mann Finanzminister!! wird der 10.000 Mark Schmiergeld von einem Waffenschieber angenommen hat.

Du solltest nocht etwas über Staaten lernen, Korruption ist normal, nur mal besser, mal schlechter versteckt. Und das einzige, was man Schäuble vorwerfen kann, ist dass die 100k echt wenig waren, da wäre bestimmt mehr drin gewesen.

@ CountZero

> Noch widerlicher sind Lufthansa-Piloten.

Nö, sie nutzen ihre Möglichkeiten. Wer sagt denn eigentlich, dass ein Streik den Endkunden nicht weh tun darf? Die Lufthansa benötigt ihre Piloten (und Steward(essen)), also wird und muss sie sich mit denen einigen. Vereinigungsfreiheit ist ein hohes Gut, auch wenn die Nahles das gerne abschaffen möchte.

> Die GDL machts nicht viel anders.

Auch die GDL vertritt ihre Mitglieder und die wollen streiken, sonst hätten nicht über 75% dafür gestimmt. Auch hier gilt: Die Bahn braucht ihre Lokführer und muss mit denen verhandeln, die sich die Lokführer als ihre Vertreten ausgesucht haben, nicht mit dem, mit dem die Bahn gerne möchte.

Zumal du bedenken solltest, das beide Jobs langfristig sehr belastend sind (unstete Arbeitszeiten, weit weg von Zuhaus, Scheidungsquote?) und gerade die Lokführer eher schlecht bezahlt sind.

@ Emil

> Das ist wie bei einem Junkie

Det Staat ist ein Junkie, ein Geld-Junkie. Und dem ist jedes Mittel recht…

@ Christian

> Ich verstehe nicht, warum man den Arbeitnehmern die freie Wahl der Gewerkschaften abspenstig machen will.

Weil es den Interessen “der Wirtschft” zuwieder läuft und Grundrechte so etwas von 20ten Jahrhundert sind. Jetzt ist Wirtschaft angesagt. Also Großkonzerne, die Interessen KMU (dem Rückrad der deutschen Wirtschaft) intessieren die große Politik nicht. Rückradlose Politiker wollen eben eine “rückradlose” Wirtschaft. Und natürlich auch die alte Verbindung SPD-DGB, man kennt sich, man schustert sich zu, halt die deutsche Art der Korruption.

@ “Weiser Mann”

Ich stimme dir zu, dass Professoren nicht verbeamtet werden müssen, genausowenig wie Lokführer. Im Prinzip kann man den ganzen Verbeamtungsunsinn abschaffen (auslaufen lassen), es gibt für den Sonderstatus von Beamten keine rationale Begündung. Das Beamtentum ist ein Relikt aus alter Zeit, als durch den Sonderstatus des Beamten dessen treue Dienste an Fürst, König oder Kaiser belohnt werden sollte, ein Nachhall des Lehensystems. Ein Anachronismus und nicht mehr zeitgemäß.

Moderinsierte Grüße,

Euer Dirk


basti
10.11.2014 13:44
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@ Manfred

“Allerdings wird bei Piloten sehr viel strenger nach kognitiven Fähigkeiten ausgewählt als bei Klempnern: Nur 4% schaffen überhaupt die Auswahlprüfung. Diese Leute, die etwas schneller im Kopf sind, brauchen vielleicht auch nicht so lange, um zu lernen, wie man ein Flugzeug fliegt”

Ja ne ist klar. Ich sag nur Schlag den Raab….

Er hat 2 mal gegen Tornado Piloten gewonnen. Er hat sie deklassiert.
Der pummelige Metzger gegen die Elitesoldaten….

Und es ist völlig egal ob Raab die Spiele vorher kannte.

Das ist die Elite


basti
10.11.2014 13:51
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http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/und-sowas-fliegt-einen-tornado-aid-1.2011143

Da habt ihr eure tollen Piloten 🙂

Elite? Von hinten vielleicht.


basti
10.11.2014 13:56
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“Erstaunlich war auch, dass Raab, der wie jeden Winter vier Kilogramm zu viel auf den Hüften hatte, alle Sportspiele gegen den Berufssoldaten gewann”

Das geht gar nicht¦

Leute Leute …


CountZero
10.11.2014 14:20
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> Nö, sie nutzen ihre Möglichkeiten.

Genau wie der, der damals auf der Osterinsel den letzten Baum (aus dem Gemeinschaftseigentum) gefällt hat, um dann festzustellen, dass man sich ohne Holz keine Kanus mehr bauen kann, um die übrigen Polynesier zwecks lebensnotwendigen Handels zu besuchen…


Manfred P.
10.11.2014 15:36
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@basti

Vielleicht hätte Raab Pilot werden sollen 😉


you are a fine
10.11.2014 18:39
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“Vielleicht sollte man den Herrn in der Plüschetage den Tipp geben, das es eventuell sinnvoll wäre, dass …….”

@RadioEriwan: das bringt überhaupt nichts, da etwas vorzurechnen. Man denkt dort in Zeiträumen von 3 Monaten bis max. 1 Jahr. Für den laufenden Bilanzzeitraum sind Verkäufe von zb. Straßen erstmal viel profitabler als deren Anmietung für den Nachfolger.

Ich denke, Dirk hat es schon ganz richtig formuliert: die “neoliberale” Privatisierung geht gerade den Weg der Dummen, verkauft die Grundlagen und will dann von der Seite irgendwie “mit dienstleisten”. Wenn die Grundlagen (Straßen, Schienen, Immobilien) dann aber profitgünstig verrotten, dann muß der Dienstleistungswünschende/-mitredende auch immer wieder die Kasse öffnen.
Wäre es andersrum (Grundlagen behalten, Dienstleistung freigeben) würde genau das gar nicht möglich sein, weil die Dienstleistungsanbieter fordern würden, daß die Grundlagen bitte nicht so ranzig sein mögen, sonst gibts weniger Nutzungsgebühren.

Aber: hätte hätte.

Kritisch sehe ich Dirks Ansicht nur in Fragen wie Pflegeheim, Schule/Kita, Krankenhäuser (und vielleicht Friedhöfe…). Bei Krankenhaus, Pflegeheim, Schule/Kita trifft nämlich ein schlechtes Angebot bzw. der Zwang zu wechseln immer sehr schwache oder ganz Wehrlose und der angerichtete Schaden ist zudem nicht bloß, daß man nicht die Lieblingswurst im Kühlschrank hat, sondern “verbildete” verzogene Kinder oder in Folge eines Dekubitus an Sepsis gestorbener Oma in der Kiste (die man dann evtl. nicht mal auf dem Friedhof im Ort unterbringen kann, sondern nur auf dem viel billigeren, 300km entfernten…)


Dirk S.
11.11.2014 9:06
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@ CountZero

> Genau wie der, der damals auf der Osterinsel den letzten Baum (aus dem Gemeinschaftseigentum) gefällt hat,

Auch wenn wir in DE auf einer Insel der glückseeligen Unzufriedenen leben, so haben wir doch ein paar mehr Recourcen als die Osterinsel. Das würde ich nicht so miteinander vergleichen, zumal Einkommenszuwächse leicht per Inflation egalisiert werden können, was bei Bäumen nicht geht. Und wer sagt, dass diejenigen, die dämlicherweise die Bäume restlos abgeholzt haben, die nicht als ihr Eigentum angesehen haben?

@ you are a fine

> Kritisch sehe ich Dirks Ansicht nur in Fragen wie Pflegeheim, Schule/Kita, Krankenhäuser (und vielleicht Friedhöfe…).

Ich bezog mich nur auf die von basti genannten Beispiele. Wobei meine Erfahrung ist, dass private Pflegeheime nicht schlechter als staatliche sind (waren, Zivizeit), bei Krankenhäusern dürfte das gleiche gelten. Ist mehr eine Kostenfrage, die Krankenkassen könnten ja eigene Krankenhäuser betreiben. Bei Kurkliniken ist das ja schon so.
Bei Schulen und Kitas, ja schwierig, aber das ist schlecht mit den anderen, eher technisch orientierten Sachen vergleichbar. Wobei aber auch dort private Konkurrenz erwünscht ist, denn das hebt das Niveau der Einrichtungen und reduziert das Verlangen der Politik, ideologischen Einfluss zu nehmen. Und dass die das tun, hat der realexistierende Sozialismus überdeutlich gezeigt (und unsere Politiker sind da kein Stück besser). Wobei im universitären Bereich private Konkurrenz das Niveau der staatlichen Unis hebt.
Und zum Thema Friedhöfe: Einfach den Friedhofszwang abschaffen, dann kann die Asche der Oma (in der Urne) im Kreise der Familie verbleiben. Liberalisierung ist angesagt, weg mit den Vorschriften aus alten Zeiten.

Vorschriftenfreie Grüße,

Euer Dirk


Radio Eriwan
11.11.2014 10:48
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@you are a fine
hast ja recht, man würd doch mal träumen dürfen 😉


basti
11.11.2014 13:40
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@ Manfred

Weisst du wieviele Tornados unsere tollen Elitepiloten schon in den Boden gerammt haben?

Jetzt weiss ich auch wieso. Die sind weder geistig noch körperlich dazu in der Lage sowas zu fliegen, nicht mal im Training.

Kann es sein das die Demokratie nur die unfähigsten Leute empor kommen lässt?


Andreas
11.11.2014 15:37
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@Christian:”Wenn der Staat Infrastruktur baut, die 100 Jahre hält, soll die nur von einer Generation in Gänze bezahlt werden?”

Wenn die mal 100 Jahre hielte 🙂

Ansonsten könnte der Staat natürlich sämtliche derartige Infrastruktur privat ausschreiben, jährliche Nutzungsgebühren zahlen und ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

Meinetwegen mit einem Erbpachtkonstrukt auf den bebauten Grund und Boden, damit das nicht einfach so umgewidmet werden kann.

Und zur Privatisierung der Bahn: als Erstes hätte man den Zugbetrieb privatisieren und meinetwegen die Infrastruktur in staatlicher Hand belassen sollen. Dann auf dieser Infrastruktur ordentlich Wettbewerb ermöglichen mit Regressmöglichkeiten für die Zugbetreiber, falls aufgrund bröselnder Infrastruktur Verspätungen oder Ausfälle entstehen.

Was die da in England betrieben haben, hat jedenfalls mit Marktwirtschaft nicht viel zu tun…


Andreas
11.11.2014 15:41
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Eines noch zur GDL: die Bahn selbst macht (habe ich in einem anderem Blog gelesen) bspw. für Schlosser je nach (Sub-)Unternehmen im Konzern über ein Dutzend Tarifverträge.

Und dann soll diese Entsorgungsstelle für abgehalfterte Polit- und sonstige Versager nicht in der Lage sein, sowohl mit der EGD als auch mit der GDL Tarifverträge abschließen können?

Mit welchem Recht soll da irgendein Mehrheitsprinzip gelten?


michael
11.11.2014 17:56
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nur mal so am Rande: Raab bescheißt…

(in einer der allerersten Schlag-den-Raab-Folgen mußten sie eine relativ schmal gebaute Kletterwand hochsteigen, da konnte man sehen, wie er sich am Rand der Wand festgehalten hat, anstelle sich auf die vorgesehenen Griffe zu beschränken. In der Wiederholung am nächsten Tag war’s dann rausgeschnitten.)


Michael
12.11.2014 0:03
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Bei 20 Milliarden für die NEAT gibt es eine Abstimmung.

Bei 20 Milliarden für die Autobahnen wird nicht diskutiert.

Go figure.


Dirk S.
12.11.2014 8:50
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@ Andreas

> Mit welchem Recht soll da irgendein Mehrheitsprinzip gelten?

Nach gar keinem. Es gibt ein Gerichtsurteil, nachdem verschiedene Tarifverträge in einem Unternehmen möglich (legal) sind, auch für ein und den selben Bereich (im Fall der GDL: Zugbegleiter). Nur haben die (Groß-) Unternehmen (und vor allem der DGB) Angst davor, dass dann eine Bewegung von den DGB-Gewerkschaften hin zu den Spartengewerkschaften gibt, die den politischen Einfluss des DGB schwächen würde. Und die SPD als ausführendes Organ aller Ideen gegen die Arbeitnehmer stellt sich natürlich auf die Seite ihrer alten Kumpels, also den DGB-Apparaschniks und den Bossen der Großfirmen (KMUs interssieren die Sozen nicht sonderlich, nur beim ausplündern). Daher will die Nahles ja auch die Tarifeinheit per Gesetz erzwingen, was aber (hoffendlich) am BVerfG scheitern dürfte, da dies ein signifikanter Eingriff in die Vereinigungsfreiheit darstellt, die die Rechtsgrundlage für Gewerkschaften und Parteien sowie Vereine und Bürgerinitiativen darstellt. Was die olle Nahles wahrscheinlich nicht einmal weiß.

Spartenübergreifende Grüße,

Euer Dirk


CountZero
12.11.2014 9:57
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@.Dirk S:
> Auch wenn wir in DE auf einer Insel der glückseeligen Unzufriedenen leben, so haben wir doch ein paar mehr Recourcen als die Osterinsel.

You’re missing my point. Mein Argument ist, dass LH-Piloten wegen der ihnen zugesagten massiven Sozialleistungen ihres Arbeitgebers deutlich teurer sind als die Piloten anderer Fluggesellschaften, mit denen ihr Arbeitgeber im Wettbewerb steht, ohne dafür mehr Mehrwert zu generieren. Ihr Beharren auf paradiesischen Lohnnebenleistungen blendet die (verfallende) Wettbewerbsfähigkeit ihres Arbeitgebers vollkommen aus. Und plötzlich hat die LH dann auch nicht mehr mehr Ressourcen als die Osterinsel nach der schleichenden Waldrodung. Dann kannst Du ja mal raten, wer für die ‘Rettung’ der Arbeitsplätze (auch die der Piloten) und deren Pensionen zahlt. Ich setze meine Altersvorsorge, dass die Piloten für die Rettung der Firma keinen Cent zahlen werden.

Daher stufe ich das Verhalten dieser Leute als asozial ein.


Knut
12.11.2014 13:51
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Ein Mehrheitssystem für Gewerkschaften wäre natürlich Schwachsinn, weil es nicht funktionieren würde. Da würde die Bahn einfach die Bahn-Gewerkschaft gründen. Jeder ist per Arbeitsvertrag automatisch Mitglied und damit hat diese Gewerkschaft die Mehrheit. Die Gehaltsverhandlungen kann man wie Autoerotik schnell und effizient abziehen.

Koalitionsfreiheit ist notwendig, damit das System funktionieren kann. Daher gehört eigentlich der Bahnvorstand geprügelt, weil er unannehmbare Forderungen stellt. Warum fordert er gleich, das die GDL bei den Verhandlungen nur anwesend sein darf und ansonsten die Klappe zu halten hat?

Das diese Vorbedingungen in der Presse meistenteils nicht erwähnt werden, lässt tief blicken. Deshalb kommen auch immer diese blöden Kommentare – “man muss doch gesprächsbereit sein”. Ohne Vorbedingungen wäre das ja kein Problem.


Dirk S.
12.11.2014 17:01
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@ CountZero

> You’re missing my point.

Ok, hab ich. Übertreiben sollte man es nie, das gilt natürlich auch für Piloten. Aber wenn die LH Pleite ist, was solls? Nur sollen die nicht Steuergelder erwarten und dichtmachen. Und Hoffnung besteht, die LH ist keine Bank…

Übertreibungsfreie Grüße,

Euer Dirk

PS: Hintergrund der Bankenrettung sind am Ende die Staatschulden. Politiker und Regierungen hängen am Bankengeld wie der Junkie an der Nadel.


Juergen Sprenger
14.11.2014 8:38
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@CountZero @Dirk. S

Der Fisch fängt bekanntlich vom Kopf her an zu stinken. Wenn Jahrzehntelang asoziales Verhalten von oben vorgelebt wird und jede Kritik daran als ‘Sozialneid’ abgetan wird braucht man sich doch nicht zu wundern, wenn das über kurz oder lang Nachahmer findet.

Hat etwa ein einziger der hohen Herren aus dem Management nach dem Grundsatz ‘Führen durch Beispiel’ auf einen Teil seiner Absicherung oder den vertraglich vereinbarten goldenen Fallschirms verzichtet?

Und wenn man das Verhalten dieser ‘Leistungsträger’ als vorbildlich hinstellt, warum wundert ihr euch dann, daß sich Leute an diesen ‘Vorbildern’ orientieren? Das ist doch nichts anderes als eine erfolgreiche Anpassung an die Rahmenbedingungen. Survival of the fittest würde ein Sozialdarwinist sagen.

Und zum Thema Staatsschulden: Der Großteil des Zuwachses an Staatsschulden seit 2008 ist durch die Bankenrettung verursacht und die Staatsschulden waren nicht die Ursache der Bankenkrise.


thogo
14.11.2014 10:13
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@.Dirk S

Seit wann ist der Hintergrund der Bankenrettung die Staatsschulden?

Ich hab das etwas anders in Erinnerung, verkürzt ungefähr so:

– Deregulierung der Finanzmärkte auch in Europa (USA eh
schon länger), übrigens unter Rot-Grün…
– Die Banken gaben betrügerische Zertifikate etc. heraus
(machen also das was Banken immer tun – ihre Kunden betrügen)
– Die Blase platzt wie üblich bei einem Schneeballsystem
– Mit Horrorszenarien werden Bürger & Politik erpresst die
betrügerischen Banken zu stützen (Stichwort: Systemrelevant)
– Finanzmittel gehen vom Staat zur Bank “Bankenrettung”
“Bad Bank”, temporäre Verstaatlichung etc.
– Die Banken: Oh, die Staaten haben ja kein Geld mehr und
ihre Steuereinnahmen sind auf Jahrzehnte verpfändet.
Wir (die Banken) wissen das, Ihr habt ja alles uns gegeben.
– die Banken und ihre Helfershelfer schreien laut und auf
allen Kanälen:
DIE STAATEN SIND HABEN RIESIGE SCHULDEN
und spekulieren dann schön auf den Zusammenbruch ganzer Staaten.

Ist so ähnlich wie der Dieb der “Haltet den Dieb schreit und auf einen Anderen zeigt. Wenn überhaupt man auf einen Aspekt abhebt und Schuld zuweist dann ist das die Deregulierung der Finanzmärkte welche schleichend seit den ~80igern eingetreten ist. Die waren nach dem Crash in den 20igern des letzten Jahrhunderts ziemlich reguliert. Nicht ohne Grund… Was dort an Korruption gelaufen wäre mal ein schöner Auftrag an die Geschichtswissenschaftler.

BTW – gewollter(?) Nebenaspekt: Die Zahl der Milliardäre hat sich seitdem verdoppelt.


Dirk S.
14.11.2014 12:08
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@ Juergen Sprenger, @ thogo

Jungs, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Dass die Banken in die Kriese geraten sind, das hat mit den Staatsschulden nichts zu tun, dass haben die selbst hinbekommen, richtig, da habt ihr Recht. Aber dass die Politik bzw. die Regierungen die Banken gerettet haben, dass hat mit den Staatsschulden zu tun: Keine Banken, keine Kredite – keine Kredite, keinen auf Pump finanzierten Wohltaten um Wählerstimmen zu kaufen. So war es gemeint.

Klarstellende Grüße,

Euer Dirk


thogo
17.11.2014 16:06
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@.Dirk S
Naja, das ist aber auch nur ein Aspekt. Bzw. bin ich da nicht wirklich überzeugt das dies eine hauptsächlich treibenden Kräfte in die Krise war.

Zur Not könnte ein Staat immer noch eine eigene Bank aufmachen um sich darüber mit Geld zu versorgen, die Risiken kann man ja in “Bad Banks” versenken. Oh, die gibt es ja…

Ich denke die Erklärung ist wesentlich profaner: Geldgier und Korruption aller Beteiligten – und kein korrigierender Gegenspieler (was ja die Demokratie verspricht, aber meiner Meinung nach nicht auf Dauer halten kann).
Dieses Geflecht aus Korruption im einzelnen auseinander zu dröseln ist leider nicht ganz so einfach (verhalten sich ja nicht alle so offen ungeschickt wie ein Middelhoff). Der Blogbetreiber schilder diese Korruption ja ausführlich im wissenschaftlichen Bereich. In anderen Bereichen sieht es ja nicht besser aus.

Aber man kann es an den Folgen sehen. Neben zusammenbrechenden Staaten geht es einer kleinen Gruppe von Topspielern durchaus gut:
http://www.nytimes.com/2014/11/16/business/another-widening-gap-the-haves-vs-the-have-mores.html?_r=0

und wie eines der Spielfelder in Europa aussieht kann man hier gut nachlesen:
http://europoly.tagesspiegel.de/

Ich bin ja immer mehr der Meinung das nach dem “Kapitalismus” nicht wie der olle Marx sagt der Kommunismus kommt sondern eine neue Art von Feudalismus. Nur das die Abhängigkeit vom Lehnsherren nicht über Land und Treueversprechen geregelt wird sondern über Darlehen und gegenseitigen monetären Verpflichtungen, geschmeidig gehalten durch Korruption.