Ansichten eines Informatikers

Unfähig 2.0: Das Web-Formular-Drama

Hadmut
16.10.2014 13:49

Es wird immer schlechter.

Ich weiß nicht wie Euch das geht.

Aber mir geht es schlecht.

Ich habe eigentlich keine Lust auf Internet-Formulare mehr.

Ich habe in letzter Zeit einige Verträge usw. gekündigt und neu angemeldet, vieles natürlich über Internet-Formulare. Und ich hatte noch nie so viele Probleme, weil irgendwelche Links zirkulär laufen, ins Leere zeigen, Seiten fehlen, inkonsistent sind oder vor fehlerhaftem JavaScript nur so strotzen. In letzter Zeit ist es mir mehrfach passiert, dass Webseiten unter Firefox nicht funktionierten und ich zu Chrome greifen musste. Ich fluche herzhaft, wenn ich mit Tablet oder Handy surfe, weil der JavaScript-Murks Webseiten da völlig unlesbar oder unbedienbar macht. DIE WELT nervt einen beispielsweise mit einem Headerbalken, der mal angeflogen kommt, und mal nicht, und der immer den Text abdeckt, den man gerade lesen wollte. iPad-Surfen macht auch keinen Spaß mehr, weil man da zum Scrollen ja “anfassen” muss und damit ständig in irgendwelche Werbebanner greift, die zwar noch nicht geladen und nicht sichtbar sind, aber einen sofort auf irgendwelchen Werbemüll umlenken.

Überhaupt geht es mir auf den Sack, dass sie sich zwar alle über Werbeblocker aufregen, aber mittlerweile 95% des Download-Volumens (kostet ja auch Geld, wenn mobil) nur lästiger Werbemüll ist. Ungefähr dieselbe Quote, die Spam am E-Mail-Verkehr hält. Schlimmer ist aber, dass einen die Werbung oft vom Lesen abhält. Ich hatte schon Webseiten, bei denen ein unverschiebbares Werbe-Overlay erscheint, das man erst wegklicken muss, bei dem der Button aber außerhalb des Tablet- oder Handy-Bildschirms liegt. Wer schreibt sowas?

Neulich wollte ich mir – ausnahmsweise, mache ich sonst nur sehr selten – ein Exemplar der ZEIT kaufen. Und zwar als PDF, dann brauche ich es nicht wieder einzuscannen und das Papier zum Müll zu tragen. Da kann man auswählen, ob man gleich ein Abo oder ein Einzelexemplar will. Wählt man ein Einzelexemplar, kam ne Fehlermeldung „Unerwartete Eingabe” oder so ähnlich. Solcher Murks begegnet mir in letzter Zeit ständig.

Was mir auch auffällt: Webseiten werden immer stärker zu JavaScript-Orgien aus 5, 10 oder noch mehr verschiedenen Quellen. Ich habe im Browser eine NoScript-Erweiterung und versuche normalerweise, die Ausführung von Skripten zu vermeiden oder einzuschränken. In letzter Zeit fallen mir aber immer wieder Seiten – besonders Formulare – auf, die jeden Müll der Welt einpacken, um funktionieren zu können. Und wenn’s dann nicht funktioniert, wissen sie auch nicht, woran es liegen könnte. Ich habe ja nichts gegen etwas JavaScript, aber warum können die dann nicht das, was sie verwenden, bei sich lokal zusammenpacken?

Noch so’n Ärgernis von dieser Woche: Neuen Stromtarif anmelden. Der für meinen Ort und Verbrauch und meine Vertragserwartungen günstigste war E-wie-einfach. Die verspotten echt ihren eigenen Namen. Webseite ausgefüllt, ging, bis ich zur Eingabe der Bank-Verbindung kam. SEPA. Jetzt machen alle SEPA. Man könnte ja meinen, nach einem Dreiviertel Jahr SEPA sollte man es halbwegs verstanden haben. Aber nein. Nicht Webseiten-Designer. (Ich hatte in letzter Zeit schon mehrfach über SEPA-Eingaben geflucht. Es gibt da welche, die akzeptieren partout keine Leerzeichen. Welcher hirnverbrannte Depp schreibt denn SEPA-Nummern ohne Leerzeichen? Am besten sind die, bei denen man Leerzeichen eingeben kann, aber durch die Syntax-Prüfung ohne erkennbaren Grund nicht kommt.) Bei E-wie-einfach konnte ich meine SEPA-Nummer eingeben. Dann muss man die BIC eingeben. Warum denn die BIC? Die braucht man doch gar nicht? Die SEPA ist doch eindeutig? Na gut, geben wir die BIC ein. Bei meiner Bank 8 Buchstaben.

Der Rahmen bleibt rot.

Und im Feld für den Namen der Bank kann ich auch nichts eingeben.

Das Formular lässt sich auch nicht abschicken.

Aber warum?

Hin- und Herprobiert. Geht nicht. Ums verrecken nicht. Na gut, denke ich mir, ein paar Tricks habe ich noch drauf. JavaScript komplett abgeschaltet und Formular losgeschickt. Gleiche Fehlermeldung, vom Server. Nimmt meine Bank nicht an.

Hingemailt, Problem erläutert. Keine Reaktion.

Eben habe ich den Auftrag telefonisch erteilt. Das machen die dann über einen endlose Schwafel-Orgie, bei der man erst alle Daten angibt, und dann starten sie das alles nochmal komplett in einem Frage-Antwort-Spiel von neuem, was dann aufgenommen wird und den “Vertrag” ersetzen soll.

Bei der Gelegenheit stellte sich dann raus, was eigentlich das Problem war: Als ich ihr nämlich meine IBAN durchgab (was ihr am Telefon korrekterweise auch völlig reichte), bekam sie dort sofort meine BANK und deren BIC angezeigt. Man muss nämlich eben nicht die BIC angeben, sondern durch die IBAN (und die darin enthaltene BLZ) ist die bereits eindeutig identifiziert. Nur: Meine BIC wurden in deren Anzeige mit “XXX” auf 11 Zeichen aufgefüllt, während sie auf den Webseiten und den Kontoauszügen meiner Bank nur mit 8 Zeichen angegeben ist.

Offenbar wollen die bei der Webseite die BIC als so eine Art zusätzliche Plausibilitätsprüfung haben, vergleichen sie als String, geben aber nicht zu erkennen, dass die BIC bei denen durch “XXX” auf 11 Zeichen aufgefüllt wird, meine BIC also mit deren Vergleichsstring nicht übereinstimmt.

Da waren mal wieder Kapazitäten am Werk. Und wenn man sagt, dass etwas nicht funktioniert, glauben sie einem das oft nicht einmal.

Ja, meinte sie am Telefon so begeistert, ihre Webseite sei „ganz neu”. Wohl eher „noch nicht getestet”.

Dabei fällt mir so unangenehm auf, wieviele Leute als Beruf „Webseitendesigner” angeben.

Gruselig.

Heißt es nicht immer, das Internet stehe für Fortschritt, neue Generation, digital natives, können alles so viel besser und so?

Ich sehe fast nur noch erbärmlichen Pfusch.

30 Kommentare (RSS-Feed)

Christian
16.10.2014 15:18
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Heißt es nicht immer, das Internet stehe für Fortschritt, neue Generation, digital natives, können alles so viel besser und so?

Bei mir setzt sich langsam die Erkenntnis durch, daß das Internet mehr und mehr zu Desinformation, einseitiger Information und Selbstreferenz führt. Nicht zu vergessen die ständigen Hysteriewellen an Shitstorm/Aufschrei und wie sie alle heißen.

Siehe auch Dein früherer Post über die IS-Enthauptungsvideos. Überall kann irgendein Spezialist jeden Scheiß verbreiten, über 9/11, die Ukraine und Rußland, IS, Homöophatie, Freihandelsabkommen, Chemtrails, weiß der Geier. Und egal wie krude die eigene Weltsicht ist, man kann sie sich immer durch irgendwas aus dem Internet bestätigen lassen.

Am besten kann man das im Moment am Beispiel Rußland sehen. Wo so viele Deppen völlig davon überzeugt sind, die USA hätten den Maidanprotest angezettelt und die westlichen Massenmedien würden uns das alles verschweigen, nur um dann auf Russia Today oder Ria Novosti zu verweisen. Oder irgendwelchen Schweinkram in der US-Außenpolitik der letzten 50 Jahre, findet sich ja auch immer genug.

Selbständige Reflexion oder sachliche Analyse der zur Verfügung stehenden Fakten findet immer weniger statt. Genausowenig wie die Lektüre längerer Quellen, die über den Umfang einer SPON-Meldung hinausgeht.


Bärle
16.10.2014 15:39
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Wegen dem Murks kommt es auch immer häufiger vor, dass eine Webseite ewig lange lädt (manchmal Stunden), bis alle Scripte umgesetzt wurden. Vorteil gelegentlich: man bleibt vom Werbemüll verschont, da man die Information schon gelesen hat und weg ist, ehe er aufscheint.


HF
16.10.2014 15:39
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Sind es wirklich unerfahrene Webdesigner und Amateure, die solche Fehlleistungen produzieren, oder sind da an Exzellenz-Universitäten ausgebildete Informatiker am Werk, die sich distinguieren wollen und müssen? Wer nicht immer die Technik des Tages einsetzt, riskiert bekanntlich, bald abgehängt zu werden, deshalb lesen sowohl der studierte Informatiker wie der Quereinsteiger Bücher mit Titeln wie “jQuery in 21 Tagen”.


[…] Überhaupt geht es mir auf den Sack, dass sie sich zwar alle über Werbeblocker aufregen, aber mittl… […]


webentwickler
16.10.2014 16:10
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der billigste bekommt halt den auftrag. das sind dann praktikanten in den agenturen die so nen scheiss zusammenkloppen. oft merkt der auftraggeber nicht mal was für einen scheiss er untergejubelt bekommt.
da hilft nur eines: als kunde die firma darauf hinweisen was für einen schrott sie da am laufen haben, dann bekommt die agentur auch auf die pfoten gekloppt. ich leben praktisch davon solchen murks zu reparieren.
es ist alles noch viel schlimmer, im backend sieht es genauso aus.


ck
16.10.2014 16:31
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Um festzustellen, ob eine BIC zu einer IBAN passt, kann man eine von der Bundesbank herausgegebene Tabelle verwenden. Die enthält diverse Daten, unter anderem auch BIC und BLZ. Der Haken: Das ist keine 1:1-Zuordnung. Zum Beispiel haben diverse Berliner Niederlassungen der Commerzbank laut dieser Tabelle die BIC COBADEBBXXX, aber unterschiedliche BLZ. Die XXX hinten sind die optionale 3-stellige Kennzeichnung der Filiale. Da gibt’s also unterschiedliche Filialen mit unterschiedlichen BLZ, die aber nicht unterschiedliche BIC haben, sondern die gleiche. Und weil die XXX optional sind, werden die halt weggelassen; der Bankkunde kennt also die BIC COBADEBB. Stößt er nun auf ein Formular, welches IBAN und BIC haben will, und zudem – zur angeblichen Sicherheit – aus der in der IBAN enthaltenen BLZ die BIC vergleichen will, sieht das Formular die 11-stellige BIC mit XXX hinten, der User hat aber die 8-stellige ohne XXX eingegeben. Bumm, Fehlermeldung. 🙂

Oh, und als ich meinem “Vorgesetzten” beim Umbau unserer eCommerce-Systeme erklärte, dass wir die BIC weglassen können, weil die IBAN eindeutig ist meinte er: “Alle anderen Systeme fragen auch nach der BIC. Wenn wir das weglassen wundern sich die User”. Also fragen wir die BIC ab, schmeißen die weg und verwenden nur die IBAN…


Joe
16.10.2014 16:36
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AWo so viele Deppen völlig davon überzeugt sind, die USA hätten den Maidanprotest angezettelt und die westlichen Massenmedien würden uns das alles verschweigen.

Man kann sich mit der Möglichkeit anfreunden, daß es für einen in Deutschland lebenden Durchschnittsbürger keine realistische Möglichkeit gibt, nachzuprüfen, was wirklich in der Ukraine passiert ist. Wie im Mittelalter. Zur Verfügung stehen Propaganda und Gegenpropaganda.


Phil
16.10.2014 16:41
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Das Problem sind die knappen Budgets, die Bude nebenan, die es für die Hälfte nicht macht (für den Rest soll es dann ganz gemacht werden) und die sich ständig ändernden Anforderungen.

JavaScript ist eine Prototype-Sprache und funktioniert vom Konzept ganz anders als klassische Programmier- und Scriptsprachen. Dadurch gibt es nur sehr wenige, welche mit Javascript wirklich programmieren und viele (so wie mich) die sich mit diversen Frameworks einfach prozedural durchmogeln. jQuery ist da eines der bekanntesten Beispiele. Will man die Webseite nur ans fliegen kriegen, dann ist das Framework super. Will man diverse Bibliotheken miteinander verheiraten und das Ergebnis soll auch noch in allen Browsern (Hello IE) schnell sein, dann sieht es schnell schlecht aus.
Interessanterweise sind jQuery basierte Seiten wartbarer, was IMHO einfach an dem Framework-Zwang liegt, welche eine grundlegende Art zu arbeiten vorschreibt.

Im Web Bereich werden Anwenden fast nie vollständig durchkonzeptioniert. Dadurch ist auch die Testabdeckung i.d.R. ziemlich niedrig.
Dazu kommt, dass es immer noch viele kleine Klitschen mit mäßigen Knowhow gibt, welche aber trotzdem für große und mittelständige Firmen Webseiten bauen.
Die großen Webagenturen nutzen automatische Test um Webseiten zumindest grundlegend auf Funktionalität zu testen, aber durch die diversen Browser und ihre ganz eigenen Kinderkrankheiten ist ein vollständiges Testen der Applikation fast unmöglich.
Darüber hinaus sind Test auch erst einmal ein Kostenfaktor, welcher sich möglicherweise später auszahlt (fast wie bei Sicherheit). Dementsprechend ist die Akzeptanz von Test bei Auftraggebern sehr gering, wenn sie das Preisschild sehen.

Darüber hinaus gibt es auch wieder das klassische Problem, dass mehr (viel mehr) Arbeit da ist, als von den Experten und Spezialisten geleistet werden kann und somit zwangsläufig auf niedrig Qualifizierte ausgewichen wird.


Knut
16.10.2014 16:58
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Formulare im Internet sind wirklich eine Pest.
Eigentlich sollte das Zeug ja generierbar sein und nach kürzester Zeit hätte man auch die Fehler draußen.
Aber man will ja kreativ sein.
Da wird dann alles mögliche mit JavaScript gemacht, weil das ja so hip ist. Man vermeidet zum Beispiel 300 Byte Auswahlmöglichkeiten direkt in die Seite einzubeten, in dem man den dynamischen Download in wenigen zig Zeilen JavaScript mit einem Mindestmaß an Bibliotheken realisiert. Ok, wenn 20 Auswahlboxen im Formular wären, würde sich das auch lohnen. Klar kann man gewisse Sachen nur mit JavaScript machen, aber man muss das nicht für jeden Furz nutzen.

Insbesondere frage ich mich, wo noch der große Unterschied zu Java-Applets ist. Inzwischen braucht JavaScript eine VM und es werden Unmengen von Bibliotheken importiert.

Das der Benutzer der Seite einfach nur sein Zeug erledigen will und die Schnörkel nur bedingt braucht, scheint häufig in Vergessenheit zu geraten. Genauso wie der sparsame Umgang mit den Ressourcen des Kundenrechners. Inzwischen muss ich alle paar Tage ein Browserskript entfernen, was meint allein auf der Welt zu sein und einen Core völlig auslastet. Was da zur Reifung beim Kunden angeboten wird, ist häufig noch extrem grün. Insofern ist NoScript als Eingangstor unumgänglich, auch wenn dann manche Seiten unbedienbar werden, weil sie Skripte von Gott und der Welt starten. Da verzichte ich dann lieber.


Gast
16.10.2014 17:25
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Das kannst Du laut sagen. Und bei mir ist das gerade eine unglaublich wichtige Prüfung. Meine Nachbarn vermuten Tourette im Endstadium …


Heinz
16.10.2014 17:44
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> eine NoScript-Erweiterung

Ghostery und Disconnect kann ich zudem empfehlen.


Hans
16.10.2014 18:01
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Nun ich denke, die meisten sogenannten Webdesigner schreiben eine Webseite mittlerweile nicht mehr in Html/XHtml, sondern verwenden, Webseitengeneratoren, klick, klick, klick.
Diese sind aber meiner Meinung nach eigentlich dafür gedacht, Nichtwebdesignern das Erstellen einer privaten Homepage zu erleichtern, was in soweit auch völlig ok ist .
Ein Bekannter verwendet z.B. Evolution X5, die damit generierten Seiten stellen die gesamte Funktionalität über eine erstaunliche Anzahl Javascript-Scrips her, sind daher mit abgeschaltetem Javascript faktisch unbedienbar und brauchen teilweise bemerkenswerte Ladezeiten.
Tja.
In meiner Nähe wohnt ein SEO-Typ, der betreibt diese ganze Mischung aus idiotischen Tricks und dirty Tricks, Linktausch, Backlinks durch Blogspamming u.s.w., seit ich dessen Preisliste gesehen habe, weiß ich, weshalb der einen 150T€-Sportwagen fährt.
Im Übrigen habe ich einmal versucht, meine Steuererklärung über ELSTER abzugeben, die schwirrt heute noch unauffindbar irgendwo im System herum, das mache ich nie wieder.


Holger
16.10.2014 18:10
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Ja, das ist allerdings ein Ärgerniss. Allerdings merkt man das öfter, wenn man Firefox mit Noscript benutzt – anstatt den Internet Explorer von Microsoft.
Zu den vielen Javascripten: Möglicherweise kaufen die Firmen Serviceleistungen ein? (und dann kommen die Scripte von einer anderen Seite)


janndh
16.10.2014 18:38
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Wenn eine Firma nicht in der Lage ist ein Datenformular unfallfrei zungestalten, dann wollen die mich als kunden nicht wirklich.

Zu Deiner Kritii an mobilen Datentarifen: dem ist nur zuzustimmen.
Die sind hierzulande echt zu teuer.

Das es auchnanders geht machen uns andere Länder vor.
Mobile Datennutzung, Prepaid unbegrenztes Datemvolumen, download ca 10k upload ca. 4k

Hutchinson zeigtvdas es geht.


michael
16.10.2014 19:13
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https://adblockplus.org/en/android-install

Ich meine so ein Ad Blocker gibt es auch für den mobile Firefox allein.


magiccap
16.10.2014 20:18
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Fuegen wir noch hinzu das irgenwann in den vergangenen Jahren sa Wort Kontrast zu einem Schimpfwort geworden zu sein scheint. Eingabefelder sind neuerdings grundsaetzlich in der Farbe des Hintergrundes gehalten, nur mit der allerzartesten hellpastelfarbenen Linie umrandet und in 3.5 Punkt grosser Schrift in ebenso unleserlicher Farbe beschriftet. Bensonders gern genommen: Zwei Felder fuer Strasse und Hausnummer in oben beschriebenem Design direkt nebeneinander mit 1px Abstand und mit einem gemeinsamen Beschriftungstext “Strasse, Hausnummer”. Wie oft habe ich da schon meinen Rechner angeschrien, dass das verf***te Feld nicht leer ist bis mir der kleine Trenner nahe am rechten Bildschirmrand aufgefallen ist …


Heinz
16.10.2014 20:31
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> Möglicherweise kaufen die Firmen Serviceleistungen ein?

Bzw. werden die eingebunden, aber man kann sowas auch auf dem eigenen Server machen.


Stephan
16.10.2014 21:37
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Um Javascripts einzubinden praktiziere ich 2 Ansätze: erster Ansatz ist das Javascript von der Projektseite (oder auch Google) herunterzuladen. Wenn das mehrere Seiten so machen, hat der Browser das Script schon im Cache und muß das gleiche Script nicht neu von einer anderen Webseite (hier der eigenen) herunterladen. Sowas funktioniert für die gängigsten JS-Bibliotheken sehr gut.
Zweiter Ansatz ist es alles mimimieren und dann als ein einziges Script auf der eigenen Seite anbieten.

Meine Erfahrungen mit solch kaputten Webseiten ist oft, das die Firma ihr Geld eigentlich woanders verdient und man sich im Internet irgendwie zu präsentieren versucht, weils jeder macht und auch ein Like Button eingebunden werden muß. Hadmuts Strombeispiel fällt da in die Kategorie, sowie auch Banken oder das vorher genannte Finanzamt. Die haben die es nicht unbedingt nötig, im Internet zu verkaufen. Wenn da ein paar (potentiele) Kunden verschreckt werden, spielt das keine Rolle, fällt in der Masse nicht weiter auf.


phaidros52
17.10.2014 7:01
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Geht fast nie: Meine PLZ, die hier auf Malta anders aussieht als sontwo auf der Welt, was die Briefträger bei ca. 150K Haushalten wenig stört, aber so gut wie jedes Webformular. Die PLZ lautet: SWQ3112 – peng.


Männerstreik
17.10.2014 11:58
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Ach Hadmut, ich kann Dich total verstehen. Das Problem sind meistens die Grafiker in den Agenturen, die wollen, dass die Formulare überall so aussehen wie auf ihrem ollen Mac, sonst kriegen die hysterische Heulkrämpfe. Dass das Ausehen – gerade bei Dateifeldern -browser- und betriebsystemspezifisch ist, auch aus Sicherheitsgründen – interessiert nicht. Ich erinnere mich da nur z.B. an Dateifelder für Uploads, wo man dann mit einem Layer das Dateifeld verdeckt und die Daten aus einem anderen Feld / Button dorthin durchreicht, damit es funktioniert und mac-mäßig aussieht etc.

Gesteigert wird diese Pest dann von “Frontend-Entwicklern”, die für jede Funktion noch eine weitere JS-Library einbinden, so dass am Ende x davon drin sind, nur um ein Formular zu überprüfen und abzusenden. Dazu kommen diverse Workarounds / Hacks für alte IE-Versionen…


Missingno.
17.10.2014 12:50
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@phaidros52
Frag mal bei den Engländern nach, wie die das machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Postleitzahl_(Vereinigtes_Königreich)


Hans
17.10.2014 16:47
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Da fällt mir ein, ich habe vor einiger Zeit irgendwo einen Beitrag über Estland gelesen, da wurde berichtet, daß dort praktisch so gut wie alle Behördenkontakte per Internet abgewickelt werden, und das scheint angeblich auch ausgezeichnet zu funktionieren.
Also sollten wir vielleicht die Esten fragen, wie man so etwas macht.


O.
17.10.2014 17:36
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@Christian:
ja, schlimm, diese ganzen Spinner im Internet, sagen sogar, daß der Irak-Krieg mit Lügen gerechtfertigt wurde, na also wirklich, wie kann man so einen Schwachsinn nur verbreiten?!

Ex CIA Offizier: Das sind die wahren Schuldigen am Ukraine Krieg
http://www.youtube.com/watch?v=juw4E4O_XeI


O.
17.10.2014 17:54
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Es gibt auch Firmen, die suchen “Fachkräfte”, und man kann sich bei Interesse an der Ausschreibung via Webformular fort bewerben… und das Webformular funktioniert nicht…


Thomas M.
17.10.2014 21:01
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@.O:
Na also, dann ist doch klar, warum die Fachkräfte suchen und dringend nötig haben. Nur: mit so einem kaputten Formular wird das dann nichts, man schreibt dann wegen Spamangst keine Mailadresse auf die Seite und wundert sich, warum keine Bewerbungen kommen. Next Step: Geschrei von wegen Fachkräftemangel….


Christian
19.10.2014 17:05
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@ .O

Genau das meine ich. Solche Videos, von denen es unzählige gibt. Wo irgendwas diffus angedeutet wird, unterfüttert mit echten Fakten, die aber für diese Fragestellung irrelevant sind (z.B. die Tatsache, daß die USA und die CIA die UN vorm Irakkrieg belogen haben). Dann wird noch das Nuland-Telefonat dazwischen gehauen und der estnische Ministerpräsident und fertig ist der Beweis, daß die USA hinter allem stecken.

Allerdings nur für Leute, die genau das dahinter sehen wollen. Solche Leute halten dann auch meist den Umsturz im Ostblock 1989-1991 für ein Machwerk der USA.

Daß die Ukrainer schlichtweg keine Lust mehr hatten, unter einem solch korrupten und ineffektivem Oligarchenstaat wie unter Janukowitsch weiter zu verarmen, daß es traditionell viele nationalistische und proeuropäische Strömungen in der Ukraine gibt, daß Putin das freiheitliche westliche Gesellschaftsmodell als eigentliche Bedrohung sieht und die Einnahme der Krim durch irreguläre Truppen schon von langer Hand hätte geplant sein können, paßt nicht in eine Weltsicht, die nur gut und böse kennt. Und irgendwie scheint es auch en vogue zu sein, sich durch Abgrenzung zur “gängigen” Meinung oder zu den Massenmedien sich irgendwie für progressiv zu halten. Jedenfalls mehr als sich den Verstand nicht durch Vorurteile und Klischees vernebeln zu lassen.


quarc
20.10.2014 1:39
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Erstmals ist mir das vor ca. 15 Jahren aufgefallen, als Bibliotheken im Rahmen der Webangebote ihre Bibliotheksoftware erneuerten und z.B. lokale menugeführte Terminals ausmusterten, was ja erstmal in Ordnung ist. Den wesentlichen Vorteil einer Webbasierten Oberfläche — das man die Feindarstellung getrost dem Browser des Benutzers überlassen kann — haben sie dann kurz danach wieder vergeben, indem sie die Seiten ohne jede Not mit Javascript vermüllt haben. Die hatten einfach jedes gewöhnliche Links noch mal in ein Skript eingepackt, dass eben dieses Link (meist mit neuem Browserfenster) öffnete. Ohne Sinn und Verstand.

In gewisser Weise war es damals noch schlimmer, weil die meisten Leute nur IE kannten und andere Browser sowieso nicht beachtet haben.

Letztlich ist so was nicht auf digitale Produkte beschränkt.
Ich erinnere mich daran, dass Telephonhäuschen einstmals gelb waren. Nachdem die Post geteilt wurde, kam die Telekom auf die grandiose Idee, die Häuschen in Grau und Magenta einzufärben. Damit waren sie im Stadtbild natürlich wesentlich besser getarnt.

Leider gibt es jede Menge Kandidaten für die B Arche.

Mittlerweile verwende ich das als Einstiegstest: ich schaue mir den Webauftritt einer Firma erst einmal mit Lynx oder w3m an. Wenn es damit unlesbar ist, ist mein Vertrauen in deren eigene technische Kompetenz auch weit unten.


quarc
20.10.2014 1:40
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s/,dass jeden/,das jeden/


quarc
20.10.2014 1:44
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s/, dass eben/, das eben/

Mist, ich werde senil und kann die Schuld trotz der thematischen Nähe noch nicht einmal auf das Eingabeformular schieben, denn das funktioniert ja.

Ich brauche dringend eine Vorschaufunktion.


Rainer
2.11.2014 20:46
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Hm, ich bin ein bisschen spät, aber für ebenso späte Leser wie mich vielleicht noch eine passende Anekdote zum Thema. Interessanterweise ist mir das ebenfalls bei einem Stromanbieter passiert. Aber auch mit Mobilfunkanbietern sind Formulare und ordentliche Vertragsverwaltung ein schweres Los. Der “Beste” ist noch die Telekom, deren Oberfläche zwar gefühlte Ewigkeiten zum Laden braucht, aber zumindest ordentlich getestet scheint und bei Fehlern auch klar sagt, ob das nun Wartungsarbeiten sind oder ein spezifischer Fehler. Aber zurück zum Thema.

Beim Anbieter Enstroga wollte ich mich als Neukunde anmelden, erschien mir Anfang des Jahres sehr günstig. Die Oberfläche war aufgeräumt, und im Formular sollte auch nichts mehr als Name, Anschrift, Zählernummer und E-Mail-Adresse stehen. Ich hab’s darüber versucht, bin aber jedesmal beim Klick auf “Weiter” zu einer nicht verschleierten PHP-Fehlerseite gekommen. Endstation. Da ich die Tarife aber sonst für gut hielt, habe ich den Wechsel über das Portal Verivox in Auftrag gegeben. Das hatte die Male davor schon funktioniert und hier jetzt ebenfalls. Es kamen kurz darauf Bestätigungsschreiben und schließlich der verbindliche Umschalttermin.

Zweiter Akt: Mit Kenntnis des Umschalttermins wollte ich mich nun auch im Kundenbereich anmelden. Es hieß, eine Registrierung sei mit der Zählernummer und Kundennummer ganz unkompliziert. Habe das auch versucht, das Formular sah dem ursprünglichen Anmeldeformular allerdings verdächtig ähnlich. Und tatsächlich, beim Bestätigungsklick kam dieselbe PHP-Fehlerseite. Sollte ich etwa niemals einen Kundenzugang bekommen?
Ich habe daraufhin eine E-Mail geschrieben und tatsächlich eine telefonische Rückmeldung bekommen. Die Dame war höflich, hat sich das Problem angehört und anschließend kurz mit der Technikabteilung Rücksprache gehalten. Im Ergebnis sagte sie mir, die Mailadresse wäre wohl zu lang, ob ich nicht eine kürzere nehmen könnte? Nunja, habe ich zähneknirschend gemacht.

Ich habe ein System mit partiellen Wildcards nach dem Muster prefix-*@[domain.de], so dass alle Adressen, die mit prefix- beginnen, angenommen werden. Das sortiert Mails ganz gut und sorgt für Spamschutz. Die Adresse, die ich erst wollte, hieß haushalt-strom-enstroga@domain.de. Vielleicht etwas lang, aber es kam ja keine JavaScript-Fehlermeldung. Habe das dann eben auf die direkte Adresse enstroga@domain.de gekürzt. Damit lief es dann.

Dritter Akt. Nun wollte ich aber doch mal wissen, woran es lag und habe den Anmeldeprozess für Neukunden ein paar Mal wiederholt. Endergebnis: Sobald eine E-Mail-Adresse mehr als einen Bindestrich enthält, stürzt das Formular in sich zusammen und liefert eine undefinierbare PHP-Fehlerseite. Sehr schön reproduzierbar, und – ohne nachzuschauen – ich bin mir sehr sicher, dass das immer noch so ist. Habe zwar dem Support dort diesen Sachverhalt erklärt, aber Bugreports von Kunden landen bei solchen Firmen doch eh in der Tonne …