Ansichten eines Informatikers

Gegenschlag: Freisprecheinrichtung

Hadmut
29.6.2014 12:59

Unsere allseits beliebte Internet-Expertin und Internet-Botschafterin Gesche Joost hatte es doch neulich mal damit, frauenfreundliche Handys zu produzieren, so mit Glitzerfolie und Fell beklebt (Sorry, aber immer wenn ich an Fell-beklebte Handys denke, sehe ich im „Kopfkino” wie die Dinger voll Ohrenschmalz, Hautfett, Makeup und Lippenstift hängen und vor sich hin ranzen), und mit einer Taste, die Störgeräusche simuliert, um einen Vorwand zum Abbruch vorzugaukeln, weil man mit dem Gesprächspartner X jetzt gerade nicht reden will.

Hier ist die Antwort von Suzuki (danke für den Link):

23 Kommentare (RSS-Feed)

kokko
29.6.2014 14:50
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Wer hat sich diesen Dialog bitte ausgedacht?

Ein Gespräch bzw das Beenden des Zuhörens damit begründen, dass man keine Hand frei hat? Hä? Als nächstes nen Spot auf ner Party wo jemand angesprochen wird und sich aus einem Gespräch windet mit der Begründung: “Verzeihung ich halte ein Getränk”?

Also ein “fahre grade und muss mich konzentrieren” hätte ich verstanden und mit nem Slogan wie “behalten sie Ihre Hände an den wichtigen Stellen” hätte es auch die Lenkradtaste beworben – hätte man auch verstärken können, indem der Mann rechte Hand auf den Schenkeln einer sexy Beifahrerin und linke am Lenkrad hat und eben das Gespräch beenden kann ohne seine rechte Hand wegbewegen zu müssen*…

___
*ok wäre erstens sicher “sexistisch” und zweitens von wegen Fahrsicherheit nicht optimal. Zur Not hätte man ja auch eine Rennfahrerin nehmen können, die mit rechts konstant schalten muss oder nen Mann der seiner schwangeren Frau beruhigend mit rechts auf den Bauch fasst oder ihre Hand hält, während er über Freisprech seinen Verwandten bescheid gibt, dass sie ins Krankenhaus fahren/es so weit ist oder ähnliches


Knorka Kinte
29.6.2014 15:10
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Aber Hadmut, sie hat doch gesagt, sie ist keine Internetexpertin, sondern Expertin für “Mensch-Maschine-Interaktion”. Dafür dann eben auch die Glitzerfolie. 😀


Die Anmerkung
29.6.2014 16:45
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Ich finde den Clip genau an diese Stelle genial. Die Frau aus dem Off beendet geschwinde die Kommunikation, weil der Kommunikatiosnpartner die Hände nicht frei hat.

Warum macht die das?

Darüber kann man ja mal nachdenken. Oder, warum die Filmemacher das für verfilmenswürdig gehalten haben.


walt
29.6.2014 16:48
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So eine Mensch-Maschine-Interaktions-Expertin hat derzeit auch an der Uni Bielefeld eine Gastprofessur inne. Vielleicht sollte ich mal eins ihrer Seminare besuchen. Merkwürdigerweise sind aber keine ihrer Veranstaltungen im Vorlesungsverzeichnis zu finden. Seltsam.


Hadmut
29.6.2014 16:50
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Genau das meine ich: Informatik-Professorin sein wollen ohne sich mit Informatik zu befassen, nur Gender-Gefasel.


Jens
29.6.2014 17:08
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“Ein Gespräch bzw das Beenden des Zuhörens damit begründen, dass man keine Hand frei hat?”

Genau. Keine Hand frei zum Halten des Telefonhörers.


Andreas
29.6.2014 17:43
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@walt und Hadmut:
Ich glaube, ihr seit da jetzt etwas vorzeitig “gekommen”:
http://www.soic.indiana.edu/people/profiles/sabanovic-selma.shtml
http://homes.soic.indiana.edu/selmas/
http://scholar.google.com/citations?user=P5pnLAcAAAAJ&hl=de

DAS sieht nicht nach einer Gender-Prof aus.
Bitte auch beachten, dass Sie an Citec ist:
https://www.cit-ec.de/de

Ach Hadmut, auch wenn ich Dir sonst oft zustimme, innerhalb von 2 Minuten (16:48 bis 16:50) etwas aussagekräftiges über die Qualifikation einer Person herausgefunden haben zu wollen, kann nicht gehen. Auch wenn es sich hier um eine Gender-Professur handelt (oder wahrscheinlich eher um deren Finanzierung aus dem Gender-Topf): Bitte mach dieses Forum nicht durch solche Schnellschüsse aus dem Beißreflex heraus kaputt. Sonst beschwerst Du Dich nämlich auch über eben jenes Verhalten, wenn es von einer Feministix oder Genderix kommt.


Ronald.Z
29.6.2014 18:59
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kokko
29.6.2014 23:17
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@Jens
29.6.2014 17:08

Naja im Auto hat man entweder keine Hand frei und geht somit gar nicht erst ans Telefon oder man hat eine normale Freisprech, die über ein kurzes Knopfdrücken bedient werden kann und wo dann “hab keine Hand frei” eine schlechte/billige Ausrede ist.

Mir schien es nun so als solle für die tolle Freisprechfunktion geworben werden. Dies wurde dann jedoch über eine schlechte/leicht zu entlarvende Ausrede gemacht statt über eine wirkliche Herausstellung der Vorteile der tollen Taste ggü einer normalen Freisprech… Die Besonderheit ist, dass die Hand beim Bedienen am Lenkrad bleibt – man also die rechte Hand frei hat. Den Spot hier kann man sich aber mit normaler Freisprecheinrichtung -wo man mit der rechten Hand abseits vom Lenkrad werkeln muss- genauso denken, dh die Besonderheit wurde nicht wirklich erfasst. Man hätte halt viel mehr draus machen können.

Ist ja nix schlimmes aber es kam eben irgendwie gewollt und nicht gekonnt rüber* und ich dachte beim kucken nur “oh wow bei normaler Freisprech muss ich auch nur 1Knopf drücken und weg ist das Telefonat und meine Hand ist frei”.

____

*Irgendwie so als wolle man mit der Situation “kann mich nicht mehr beherrschen/keine Zeit für Kondom” und dem Spruch “besser als die Pille” für so ein Hormonstäbchen-Implantat werben obwohl halt die Pille genauso ihren Dienst tut und auch nicht wenns ‘zur Sache gehen soll’ stört…


yasar
30.6.2014 8:14
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@kokko

> Naja im Auto hat man entweder keine Hand frei und geht somit gar nicht erst ans Telefon …

Nunja, wenn ich die vielen Ein/Nullhandfahrzeuglenker sehe (Kippe oder Telefon oder beides in den Händen – während dem Fahren!), wiederspreche ich dem aufs heftigste, das die Leute nicht ans Telefon gehen, weil sie keine Hand frei haben.

Und Freisprecheinrichtunge machen zwar die Hand frei, aber nicht den Kopf. Generell müßte Telefonieren (und Rauchen) im Auto, auch für Beifahrer, verboten werden.


Carsten
30.6.2014 12:22
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innerhalb von 2 Minuten (16:48 bis 16:50) etwas aussagekräftiges über die Qualifikation einer Person herausgefunden haben zu wollen

Bachelor und Master in Politikwissenschaften und internationalen Beziehungen.

Promoviert dann in “Wissenschafts- und Technologiestudien”, nicht in einer konkreten technischen Disziplin.

Also, wenn das nicht genau so riecht, wie Hadmut es hier immer schildert…

1,5 Minuten unter Nutzung deiner ersten Quelle 😉


Missingno.
30.6.2014 12:50
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@yasar
Mit ähnlicher Begründung könntest du auch Beifahrer komplett verbieten. 😉

Mir ist sowieso schleierhaft, warum das in-die-Hand-nehmen eines Telefons verboten ist, aber alles andere weiterhin erlaubt bleibt. Vor allem, weil es z.B. viel unsicherer ist, die Navigationssoftware auf dem Smartphone zu bedienen, wenn es in der Mittelkonsole liegt (wegen Strom- und Audiokabel) und herumrutscht, statt dass ich es kurz ans Lenkrad hochhebe.


C
30.6.2014 15:55
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@Andreas:
Und in MMI wird grundsätzlich auf dem Niveau von Glitzerfolie und Sticker “geforscht”. Da bringt auch eine Liste von Veröffentlichungen (wo man sich auch gerne gegenseitig die Klinke in die Hand drückt) nichts, denn die sagen grundsätzlich nichts über Qualifikation aus.

Gerade MMI ist so ein Sumpf für Quoteninformatiker(innen).


Barbie aus Berlin
30.6.2014 16:14
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@yasar

und reden
und lachen
und eigentlich alles andere auch


kokko
30.6.2014 16:38
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@yasar
30.6.2014 8:14

Was ich meinte ist: wenn man wirklich keine Hand frei hat, kann man auch nicht ans Telefon gehen. Wenn man jedoch ans Telefon geht und dies (“hab keine Hand frei”) dann nach 2Minuten Gespräch, welches man langweilig findet, als Ausrede anbringt, ist es eine schlechte Ausrede/Lüge. Am Ende hat man mit dem Spot weniger eine Werbung für die Freisprech (weil mit ner normalen Freisprech hätte man das selbe machen können), sondern eher eine Werbung für schwache Lügen – jedenfalls kommt die message so rüber:

schlechte Ausreden/Lüge
+
Spruch “way of life”
=
Werbung für sein Produkt
(Suzuki jetzt mit Freisprech)

…also naja. Mit Suzuki wird das dann auch mein ‘way of life’ oder wie?

___

Beim Fahren konzentrieren sich doch die wenigsten voll und ganz nur aufs Fahren: man hört interessante Wissenssendungen im Radio, ein Hörbuch, schneidet sich Finger-/Fußnägel, kuckt am Minibildschirm Filme oder Überlegt einfach über ne Sache vom Vortag bzw macht sich Sorgen um XY

Komplette Konzentration aufs Fahren allein wird man nie haben. Wo man aber eingreifen kann ist

1. dass die Hände am Lenkrad bleiben
was z.B. durch so ne Freisprechlösung sehr gut gelöst wird, man nicht mit rechts an irgendner Einrichtung rumfummeln muss die vielleicht noch runterfällt und was weiß ich

und
2. dass die Fahrtgeschwindigkeit nicht zu hoch ist
also allgemein Geschwindigkeitsbegrenzung auf ein annehmbares Level

Was interessant ist: in Japan haben sie versucht eben die Konzentration zu fokussieren auf die Sache, die man grade macht und dafür eingeführt, dass die Zugfahrer auf wichtige Sachen zb Signalanlage, Geschwindigkeitsanzeige und Übergänge mit dem Finger zeigen und/oder ausprechen was gemacht wird, um so Unfälle/Fehler zu vermeiden. Weiß nicht ob sowas bei uns auch gemacht wird… im Auto sicher nicht in vollem Umfang anwendbar bzw mit Beifahrern etwas peinlich
http://www.youtube.com/watch?v=9LmdUz3rOQU


yasar
30.6.2014 17:24
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@barbie:

Nicht umsonst steht in manchen Bussen, daß man während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen soll.


Barbie aus Berlin
30.6.2014 20:01
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@Yasar

*lol* in Berlin machen die von der BVG auch gerne mal ein Schwätzchen.
btw: es gibt auch Menschen die reden/hören und fahren gleichzeitig können.
Nur weil Du es nicht magst mußt Du es nicht allen anderen verbieten (wollen).
Dafür haben wir doch schon die Grünen.


Knorka Kinte
1.7.2014 0:55
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Warum ist die Informatikprofessorin, obwohl sie nur POlitik und internationale Beziehungen studiert hat? Ich glaube Hadmu geht es eher darum, dass hier betrügerisch gelabeled wird. Eigentlich ist die POlitikprofessorin, läuft aber unter technischer Professur.

Was ich auch an mehreren UNiversitäten festgestellt habe, ist diese Falschetiketikettierung, um aus geisteswiss. Professuren naturwiss. zu machen.

Die Strategie ist aber eher: Didaktikprofessuren an Frauen zu vergeben. Ist mir zumindest letztens aufgefallen, dass öfters nun Didaktikprofessuren in naturwiss. Fächern an Frauen vergeben werden. Obwohl es sich um Pädagogik handelt, laufen die dann unter naturwiss. Professuren. Das ist Betrug.

gegen die Professuren an sich will ich nichts sagen. Fähig didaktisch gebildete Lehrer für den MINT-Bereich sind sicher notwendig, so haben diese Professuren wenigstens einen Zweck (im Gegensatz zu Gender). Aber man erweckt dadurch eben den Eindruck, als ob sich der Frauenanteil in den MINT-Fächern erhöht, obwohl einfach nur Geisteswissenschaftlerinnen zu Naturwissenschaftlerinnen gemacht wurden, indem sie an der entsprechenden Fakultät “eingeheimatet” wurden.


Knorka Kinte
1.7.2014 1:04
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Nachtrag:

“Wann wird Robotern zugeschrieben, weiblich oder männlich zu sein? Denken Männer und Frauen unterschiedlich über Roboter und gehen sie anders mit ihnen um?”

Wen interessiert so ein Scheiß? Jetzt mal ehrlich. Wenn ich an Robotik denke, komme ich eher auf Fragen wie:
– Wie schafft man es, dass das kognitive System des Roboters ähnlich reguliert wird wie beim Menschen?
– Wie attribuiert ein Roboter korrekt eine Semantik des sensorisch erfassten, sodass er die Stimuli einordnet wie ein Mensch?
– Wie schafft man es, dass ein Roboter Information kontextuell verschieden interpretieren kann (Teil von “höherer künstlicher Intelligenz”)
– Wie schafft man es aus dem kognitiven System ein dynamisches zu machen, sodass nicht nur Muster gelernt werden, sondern aktiv auch erkannt wird, welche Arten von Mustern zu lernen sind. (mehrstufige Klassifikationsprobleme)

etc. etc.

Dann beschäftigt man sich mit solchen Fragen wie der obigen. Dass denen das nicht peinlich ist…


Jens
1.7.2014 6:04
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” Wenn man jedoch ans Telefon geht und dies (“hab keine Hand frei”) dann nach 2Minuten Gespräch, welches man langweilig findet, als Ausrede anbringt”

… weil man es gerade ganz kurz vom Beifahrersitz aufgehoben hat, wo es die vorangegangenen 2 Minuten lag, weil man keine Hand frei hatte.

Und weil die Gesprächspartnerin das auch so verstanden hat wie ich, hat sie dann auch ganz schnell das Gespräch beendet.

Herrje nochmal …


yasar
1.7.2014 8:47
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@barbie

Du schließt daraus, daß ich telefonieren und rauchen im Auto verbieten will, daß ich generell auch aus Reden mit dem Fahrer verbieten wollte?

Tatsache ist: Am Telefonieren im Auto sind nicht (nur) die freien Hände das Problem, sondern hauptsächlch die Ablenkung, auch wenn viele jetzt meinen, sie könnten telefonieren und Autofahren gleichzeitig. das geht zwar, aber sicheres Autofahren ist etwas ganz anderes.

Und auch das Rauchen ist das Problem eher daß man brennendes oder heißes Material zwischen den Fingern hat, das sicch auch mal verselbstsändigen kann.

Und ein generelles Verbot dieser Tätigkeiten im Auto würde zumindest das Gefahrenpotential senken und den Freiraum für Ausflüchte einschränken. Wer Rauchen oder tTelefonieren will, kann einfach den nächsten Parkplatz anfahren., aber das geht ja heutzutage nicht mehr, weil man dann zuviel Zeit verliert.


Andreas
1.7.2014 18:07
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@yasar:
Wo wir gerade beim Verbieten sind – ist das eigentlich der neue deutsche Volkssport? – ich würde ja dringend

Handys und Smartphones bei Fussgängern verbieten, wer tippern will, kann ja stehenbleiben.

Kopf runter, Finger auf’m Schirm und nix mitkriegen – egal, ob Fußgängerzone, Bürgersteig oder Strasse.


yasar
2.7.2014 9:16
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@Andreas: Wo wäre das Problem? Ich wäre schon dafür.

Einfach in überall Telefonhäuschen aufstellen und die die Telefonieren wollen müssen sich da reinstellen. (könnte man mit Rauchern übrigens auch so machen. :-))

Würde einem das unfreiwillige Mithören von Menstruationsbeschwerden, Eheproblemen, Liebeskummer und Geschäftsgeheimnissen etc. ersparen.