Ansichten eines Informatikers

Intoleranz und Engstirnigkeit beim European Song Contest

Hadmut
11.5.2014 11:19

Wisst Ihr, was ich da beim European Song Contest echt kleinlich, spießbürgerlich, borniert und rückständig finde?

Dass sie Australien nur als Pausenfüller und nicht als regulären Wettbewerber teilnehmen lassen. Wegen ein paar lumpigen Metern meinen diese Haarspalter und Erbsenzähler, die würden nicht zu Europa gehören. Seid mal etwas aufgeschlossen, dynamisch und elastisch.

21 Kommentare (RSS-Feed)

Heinz
11.5.2014 11:57
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Naja die Staaten
Armenien, Aserbaidschan, Georgien und Israel
gehören auch nicht zu Europa und sind trotzdem schon länger dabei.

OT: @Hadmut welches WordPress Theme verwendest du?


Hadmut
11.5.2014 12:00
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> OT: @Hadmut welches WordPress Theme verwendest du?

Selbstgenudelt. Irgendwann mal beim Aufsetzen nichts Gescheites gefunden, mal schnell was hingepfriemelt (nach dem Motto, das bringe ich später noch in Ordnung) und dann nicht mehr dazu gekommen. Ist übrigens dasselbe wie bei Forschungsmafia, die Unterschiede ergeben sich nur aus den Stylesheets und zwei Parametern.


ein anderer Stefan
11.5.2014 12:03
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Na, das mit Armenien, Aserbaidschan und Georgien könnte sich ja bald ändern – die liegen ja auch schon fast am Nordatlantik, so wie Rumänien… Wer wird denn da so pingelig sein mit der Geografie?


Das ist mir Wurst
11.5.2014 12:09
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Ein World Song Contest wäre sicher eine super Sache. Gibt es den eigentlich schon? Ansonsten muss irgendwo eine Grenze gezogen werden, wenn Europa definiert werden soll. Australien gehört plattentektonisch nicht zur Eurasischen Kontinentalplatte. Kulturell jedoch schon, weil die Bevölkerung größtenteils aus den Nachfahren britischer Strafgefangenen besteht. Warum veranstaltest du keinen Hadmut Danisch Song Contest, in dem alle Länder teilnehmen können, die du schon bereist hast?

Was an der ESC-Veranstaltung jedoch tatsächlich anrüchig ist, ist der Verdacht, die NSA könnte die Telefonabstimmung manipuliert haben.


Hadmut
11.5.2014 12:19
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> Ein World Song Contest wäre sicher eine super Sache.

Nein, das wäre unfair, weil die Länder unterschiedlich groß und unterschiedlich leistungsfähig sind. Außerdem kulturell überhaupt nicht vergleichbar sind. Sudan, Korea, Saudiarabien und USA gegeneinander? Bringt nichts.

Dass wir das in Europa machen können, liegt an unserer besonderen Situation, viele kleine Länder in enger Nachbarschaft zu haben, die zwar einerseits einen kulturellen Verbund bilden, der eng genug ist, um ein gemeinsames Fernsehen zu produzieren und halbwegs auf einer Wellenlänge zu piepen, anderseits aber sprachlich, kulturell und musikalisch weit genug auseinanderliegen, um einen echten Wettbewerb darzustellen. Sowas gibt es nirgendwo sonst auf der Welt.

Deshalb passen meines Erachtens auch Australien und Neuseeland gut in den ESC. Einmal, weil sie beide europäische Wurzeln haben und – neben dem extrem starken US-amerikanischen Einfluss – doch immer noch europäisch geprägt sind. Sie würden von (Bevölkerungs-)größe und ihrer kulturellen Ausrichtung prima reinpassen, machen beide echt geile, richtig gute Musik und würden einen Gegenpol zu den stärkern auftretenden Balkanstaaten bilden. Das alles spricht sehr dafür.

Außerdem liegen sie geografisch sehr isoliert und haben sonst nichts, wo sie da mit halbwegs Chancen mitmachen könnten. Asien wäre wegen der Inkompatibilität des dortigen Musikgeschmacks eine Katastrophe, in USA wären sie chancenlos. Ähnlich geht’s ja auch Israel, die auch keine andere Umgebung haben, wo sie mitmachen könnten, hier aber ganz gut reinpassen und für etwas mehr Breite sorgen.

Wo die dann geographisch tatsächlich liegen, ist eigentlich egal.

> Warum veranstaltest du keinen Hadmut Danisch Song Contest, in dem alle Länder teilnehmen können, die du schon bereist hast?

O Gottogott, das wäre unerträglich. Viele Länder haben einen Musikgeschmack und eine Musikkultur, die – wie drück ich das jetzt zurückhaltend aus – nicht so ganz meinem Geschmack und überhaupt meiner Vorstellung von Musik entspricht.


genderwurstverschwörungstheoretikvermuter
11.5.2014 12:57
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Also Herr Danisch, wo sie sonst immer eine Verschwörung vewrmuten, bei dieser geschichte drängts ie sich bei ihren profil auf:

erwartet hette ich so eine these:

die leute mit den drei buchstaben haben dafür gesorgt, dass die gender-wurst gewinnt. Die wurst ist ein versteckter agent, der den genderismus vorantreiben soll. die singende wurst soll verwirrung stiften. ein weiterer schritt in richtung des genderismuswahns zur entwaffnung und ruhigstellung der letzten wahren männer, so wie sie einer sind. einer der noch reifen wechseln kann. und einen richtigen penis hat, ohne in frauenkleidern aufzutreten.

icvh bin verwundert: kein einziges wort von ihnen dazu?


Hadmut
11.5.2014 13:12
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> icvh bin verwundert: kein einziges wort von ihnen dazu?

Nein. Erstens erübrigt sich das, zweitens wollte ich das Lied erst mal hören, was ich eben getan habe (ich war gestern abend unterwegs und habe das im Fernsehen nicht gesehen.)

Kurzum: Ich finde das Lied scheußlich. Und die Stimme gefällt mir auch nicht. Richtig ist, dass es – wie viele Schreiben und im Radio erwähnt wurde – nach James-Bond-Song klingt, und da auch akkustisch hinpassen würde.

Vom Stil her könnte ich mir sogar vorstellen, dass das Lied an sich (ohne das Klimbim herum) den osteuropäischen Ländern sehr gut gefällt und in deren schmalzig-kitschigen Musikgeschmack genau passt.

Ich glaube aber eher, dass der ESC sowieso eine Witz-Veranstaltung und die Abstimmungen der reinste Käse ist, und dass da irgendwelche Gaudi-Abstimmungen stattfinden (so wie ja traditionell Deutschland und Türkei immer gegenseitig hohe Punktzahlen verabreichen, egal was sie singen).

Ich glaube nicht, dass das Ergebnis irgendwas mit „Toleranz” zu tun hat, sondern einfach damit, dass der nächste Clown über die Bühne geschoben wurde. Da stach halt jemand aus dem Musik-Einerlei heraus. Komm, wähl die Tunte. Wird nicht lange anhalten, weil sich das extrem schnell abnutzt und wirklich singen kann er/sie nicht. Das ist halt wieder mal der Reiz des Neuen, des Exotischen, des Ungewohnten. Eine Woche später ist es nicht mehr neu und ungewohnt, sondern wie die Zeitung von letzter Woche. Altpapier.

Könnt Ihr Euch noch an Dana International erinnern? Nein? Das war die Transe aus Israel, die beim ESC aufgetreten ist. Riesen Theater, eine Woche später schon vergessen. So vergessen, dass jeder jetzt glaubt, ne Transe beim ESC wär was neues. So wird’s auch hier laufen.

Man wird das natürlich als Sieg von Gender usw. proklamieren, und wieder mal gar nicht merken, wie man sich zum Clown, zum Gespött macht.

Aber was soll ich dazu schreiben? Es ist ja inhaltlich nichts passiert. Jemand singt, jemand stimmt ab. Fertig.

Vielleicht kann man dazu sagen, dass Männer in fast allem besser sind – inzwischen auch im Auftreten als Frau.


Gast$FF
11.5.2014 13:43
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> Gaudi-Abstimmungen

Richtig. Wäre es anders, hätte Lordi damals nicht gewinnen können.

Und warum sollte der Umstand, dass ein teilrasierter Wolfsmensch (Hypertrichose) einen Spaß-Singwettbewerb gewinnt, irgendeine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit Genderismus haben? Wenn das eine gezielte Untergrundaktion zur weiteren Geschlechterverwirrung hätte sein sollen, hätte Conchita Wurst beim Schlussauftritt vor lauter gespielter Aufregung sicherlich mitten auf der Bühne noch eine Spontanmenstruation hingelegt.


Sardor
11.5.2014 15:25
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Das heißt auch richtig – Eurovision – Song Contest!! Und der Eurovision gehören auch nicht Europäische Länder an! Punkt!


anomcurve
11.5.2014 16:08
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Soweit ich weiß müsste Australien/Neuseeland Vollmitglied der EBU sein um am ESC teilnehmen zu können.
Da auch Jordanien, Tunesien, Israel, Algerien und andere Staaten die nicht in Europa liegen Mitglieder sind und damit Teilnehmen könnten (wenn sie denn wollten) glaube ich nicht das es für die EBU Mitgliedschaft geographische Beschränkungen gibt. (Was ja auch nicht besonders einfach wäre bedenkt man, dass “Europa” keine ganz klaren Grenzen hat).
Kurzum Teilnehmen könnten Australien/NZ sicher schon.
Wollen sie auch?


anomcurve
11.5.2014 16:14
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Okay letzten Eintrag bitte steichen:
Es gibt doch tatsächlich ein geographisches Kriterium für EBU Mitgliedschaft.
Also wir sollte entschieden gegen diese Art der ungerechtfertigten Diskriminierung vorgehen.


Striesen
11.5.2014 16:37
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Über die Konstruktion der Wurst kann man bei “eigentümlich frei” lesen:

http://ef-magazin.de/2014/05/07/5308-eurovision-song-contest-homophobe-dringend-gesucht

“Wurst ist ein öffentlich-rechtlicher Werbeträger für die Gender-Mainstream-Ideologie. Ein Staatskünstler durch und durch. Die schrille Kunstfigur soll den Beweis liefern, dass man Geschlechterrollen und -identitäten annehmen und wechseln kann, wie es einem gerade beliebt. Man nutzt den Aufmerksamkeitseffekt, den ein bärtiger Transvestit generiert, um einem möglichst großen Publikum mitzuteilen, dass dies der neuen gesellschaftlichen Norm entspricht. Die Wurst als leuchtendes Vorbild und Prototyp des neuen Menschen, wie ihn sich die neosozialistischen Gesellschaftsingenieure erträumen.”


Punkt
11.5.2014 17:10
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Eurovision? Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen!


Herbert
11.5.2014 18:22
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ich habe schon an einigen Stellen von einem “Sieg für die Toleranz” gelesen – also ist Toleranz für die, dass das Mitglied der Minderheit xyz gewinnen MUSS, obwohl es grauenhaft in der Sache an sich ist?
Ich dachte Toleranz würde bedeuten, dass man die einfach genauso behandelt wie andere, also nicht vom Contest ausschließt, bloß weil sie einer Minderheit angehören würden. Dass man sie “aushält”. Aber das ist wohl die Bedeutungsvergewaltigung dieses Wortes Toleranz, dass das jetzt was anderes bedeuten soll.


Pete
11.5.2014 18:52
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Vor 20 Jahren hatte Oliver Kalkhofe eine wunderschoene “Mattscheibe” zur Veranstaltung. Damals hiess sie noch anders:
“Grand Prix Eurovision Chanson de la Cretin” oder so 😉

Auf die Schnelle ein Transkript gefunden:
http://www.granatenmaessigrecherchiert.de/mattscheiben,clipid,2104.html

Es war schon immer eine schreckliche Veranstaltung.


unknown
11.5.2014 19:06
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das mit der kulturellen Vergleichbarkeit bzgl. Israel scheint mir doch eher ein medialer Verkaufstrick (Marokko nahm laut http://de.wikipedia.org/wiki/Eurovision_Song_Contest#Teilnehmende_L.C3.A4nder sogar schon einmal teil). Beim Fußball spielt Israel auch in der Europameisterschaft mit, obwohl viele Länder in Asien ebenfalls Interesse an Fußball haben und nach denselben Regeln spielen. Die Ursache ist die Politik (http://de.wikipedia.org/wiki/Israelische_Fu%C3%9Fballnationalmannschaft#Zwischen_1974_und_1991). Beim ESC ist es nicht anders. Die zitierte Engstirnigkeit war vor allem bei der Punktvergabe zu hören. Sobald Punkte für Russland vergeben wurden, waren deutliche Buhrufe aus dem Publikum zu hören. Man stelle sich vor, dass würde einem schwarzen/schwulen/transsexuellen Teilnehmer passieren. Nein, die werden hofiert. Andererseits sind gerade in diesem Fall Zweifel an der nationalen Jury angebracht. In Montenegro haben die meisten Zuschauer für Russland gestimmt – von der Jury aber niemand, weshalb aus Montenegro für Russland exakt 0 Punkte vergeben wurden (http://www.eurovision.tv/page/results?event=1893&voter=ME), in Estland kam Russland beim Zuschauervoting auf Platz 2, die Jury bewertete es mit dem letzten Platz und es gab – warum auch immer, zumindest noch 1 Punkt (http://www.eurovision.tv/page/results?event=1893&voter=EE). In Lettland ist die Diskrepanz ähnlich: http://www.eurovision.tv/page/results?event=1893&voter=LV

Umgekehrt befand die Jury in Portugal den Beitrag aus Österreich nur auf Platz 6, aber das Zuschauervoting von Platz 1 wurde direkt übernommen:
http://www.eurovision.tv/page/results?event=1893&voter=PT

In Georgien verzichtet man laut http://www.eurovision.tv/page/results?event=1893&voter=GE auf eine Jury und hat nur das Zuschauervoting. In Albanien gibts kein Zuschauervoting sondern nur eine Jury: http://www.eurovision.tv/page/results?event=1893&voter=AL
Gleiche Regularien? Fehlanzeige! Wenn man da tiefer gräbt, tritt evtl. auch so ein Sumpf zu Tage, den Hadmut Danisch meist in diesem Blog oder bei Forschungsmafia offenlegt (noch nicht trocken)


Jens
11.5.2014 21:14
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Na, das mit Armenien, Aserbaidschan und Georgien könnte sich ja bald ändern – die liegen ja auch schon fast am Nordatlantik, so wie Rumänien…

Natürlich ist das Schwarze Meer ein Nebenmeer des Nordatlantik …


Svenska
11.5.2014 22:58
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> Conchita Wurst
Bei dem Namen ist unser Brasilianer fast vom Stuhl gefallen vor Lachen. Auf Nachfrage meinte er nur, die Übersetzung sei “Tiny Pussy Sausage”.


Kreuzweis
12.5.2014 0:15
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“Der Verlust der Scham ist das erste Zeichen von Schwachsinn.”

Auch wenn ich von Herrn Sigmund Freud in toto nicht wirklich viel halte, hier hat er ins Schwarze getroffen.
Diese Hans-Wurst ist an Häßlichkeit nicht zu überbieten und der herrschende Kretinismus, der sowas zum Sieger kürt und bejubelt, mit “spätrömischer Dekadenz” mutmaßlich höchst ungenügend beschrieben.

Die Verschwulung wäre noch gerechtfertigt, wäre sie mit Ästhetik verbunden. Dies jedoch ist ein Symbol für den Sieg der totalen Charakterlosigkeit, Geschmacklosigkeit und Häßlichkeit …

http://www.pi-news.net/2014/05/homoropa-fuer-alle/


Knut Grunwald
13.5.2014 13:05
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@Kreuzweis

Au, weia ! Männer in Frauenkleider und Frauen in Männerkleidern sind im Showgeschäft ein Klassiker. Das Ding dann noch mit einem Bart zu würzen ist doch mal was Neues. Ich kann die Empörung wirklich nicht verstehen. Der Typ ist doch ganz lustig anzuschauen. Ich muss jetzt nicht alles, was mich nicht sexuell antörnt, gleich als hässlich bezeichnen.

Das Ganze ist eine Show. Da wird überzeichnet. Sack und Asche sind da nicht angesagt. Die Polinnen mit dem überzeichneten Landfrauenbild, die wallenden Gewänder in Windmaschinen, Pärchen, die Rücken an Rücken oder sich ins Gesicht singen und bärtige Diven gehören dazu. Wenn es nur um die Musik ginge könnte man alle einfach in orangene Gefängniskluft stecken und singen lassen. Am besten mit Kreis drum, der bei Androhung der Disqualifikation nicht verlassen werden darf. Nur wer, außer besonderes kranken Folterheinzen, will so etwas dann ansehen ?


Fredi
14.5.2014 13:53
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Meh, Mediengeschwurbel, wen interessiert’s? Hab’ das alles aber auch nicht wirklich mitbekommen, denn als mir auffiel, dass Fernsehen, Zeitungen und Radio größtenteils Dünnsinn bringen, habe ich sie bei mir abgeschafft. Kann ich nur empfehlen.

@Knut Grunwald: PI News Fan… Urgs. Ich lese ja gerne verschiedene Blogs aus dem Rechts- und Linksaußenbereich als intellektuellen Elendstourismus, aber PI News ist in Artikeln und Kommentaren so dermaßen verabscheuungswürdig, dass selbst meine Toleranzgrenze für dumme Meinungen bröckelt, und die ist extrem hoch.
Ich bin froh, dass ich solche Leute in der Realität hier nicht antreffe, denn ich glaube, bei manchen Aussagen würde mir wirklich irgendwann die Hand ausrutschen. Und das wäre genau das, was diese geistigen Suppenkasper wollen, denn dann können die wieder rumweinen, dass ihre Meinungsfreiheit beschränkt wird.