Ansichten eines Informatikers

Das Vorbild-Paradoxon

Hadmut
10.4.2014 18:48

Ist mir heute beim Lesen der Presse so aufgefallen:

Geht es um die Schwulenehe, dann heißt es, dass Kinder nicht „Vater” und „Mutter” bräuchten – die Ansicht wäre nur homophobie.

Geht es aber um die Frage, warum nur 13% der Startups von (erwachsenen!) Frauen gegründet werden, dann heißt es von den Feministinnen: „Ein Grund liegt sicherlich darin, dass es keine weiblichen Vorbilder gab – und immer noch zu wenig gibt.”

Mal so, mal andersrum. Immer so, wie man’s gerade braucht.

29 Kommentare (RSS-Feed)

Fredi
10.4.2014 20:30
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… Wo ist denn da der Zusammenhang? Bei ersterem Fall geht es wohl eher darum, dass Kinder nicht explizit einen Vater und eine Mutter brauchen als Vorbild, sondern, dass auch zwei Väter, zwei Mütter oder sonstige Konstellationen mit n>2 Teilnehmern funktionieren können. Das heißt nicht, dass Kinder kein Vorbild brauchen.


Stefan W.
11.4.2014 0:45
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Ginge es bei der Homosexuellenehe mit Adoption um Vorbilder, dann dürften diese nur Jungen adoptieren und nicht Mädchen, oder wozu braucht ein Junge ein mütterliches Vorbild?


Oliver K
11.4.2014 0:55
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Hier koennte man viel sagen.

Der taz-Artikel ist uebliche Volksverhetzung (dies ist meines Erachtens dem Begriff “Diskriminierung” eigen).

Aber wenn mich jemand fragte, was ein “startup” sei, wuerde ich auch sagen, dass ich das nicht wuesste (und auch niemals wissen werde) — genau so ein Schwachsinn wie die Homo-“Ehe”, nur halt von anderen Kreisen: Umerziehung (angelsaechsisches Denken), jeder der da nicht mitmacht ist von gestern, die neuen Herrenmenschen etc. — hier wie dort neue Herrenmenschen, nur in anderen Geschaeftsfeldern.

Hat also meine Zustimmung, keinen “startup” zu gruenden.

Aber wenn wir von diesem Inhalt mal absehen, und “Vorbilder” betrachten:

Es werden halt nur wuenschenswerte Vorbilder betrachtet. Vom Standpunkt der Heterophobie aus sind natuerlich “Vater” und “Mutter” keine wuenschenswerten Vorbilder, also braucht “man” sie nicht. Wenn es um “Vorbilder” bzgl. erfolgreichen Frauen geht, dann sind diese nautuerlich wuenschenswert, da man sie ja durch Quoten herstellt.


ST_T
11.4.2014 1:31
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Ich würde es eher das Medien-Paradoxon nennen.
Die stärkste Zensur braucht kein Mensch, wenn die Medien sich selbst zensieren. Es braucht keiner Gesetze, es braucht nur bestimmte Chefredakteure und Mainstreampresse, die keine anderen Meinungen neben sich selbst duldet bzw. dulden.

Bestes Beispiel: Katastrophe von Fukushima in Japan. Die Presse berichtet wochenlang und ausführlich in einer fast schon rassistischen Art und Weise, wie man sie aus anderen Zeiten kennt, über die vermeintlichen Geschehnisse in Japan; die Japaner wären ja achso-obrigkeitshörig, würden belogen werden, die Regierung verschweigt ja alles, und es läge an der Inkompetenz der Japaner, dass es diese Katastrophe überhaupt gegeben hätte.
Natürlich mit der Aussage im Hintergrund, dass es sowas ja bei “uns” nicht gäbe.

Liest man die japanischen Zeitungen stellt sich der ganze Sachverhalt vollkommen anders dar: Es gab nicht einmal eine Woche darauf in der Asahi schon Hochrechnungen bezüglich der ausgetretenen Menge an Strahlung, es gab etliche Berichte über die Zustände in und um Fukushima, die in der deutschen Presse gar nicht aufgetreten sind. Mehrere Politiker mussten deswegen zurücktreten, Tepco wurde zerschlagen und verstaatlicht. Deutsche Medien darüber? Fast gar nicht, höchstens in einem Nebensatz.

In deutschen Medien? Angeblich gab es dann ein paar Tausende, die gegen Atomstrom protestiert hat. In Wahrheit waren es eine halbe Million Menschen alleine im Regierungsviertel von Tokyo, die gegen die Politik demonstriert haben. So werden Zahlen verdreht und die Öffentlichkeit wird belogen, ebenso über die vermeintliche Sicherheit von Atomkraft. Die Japaner hatten die besten Kraftwerke der Welt, und selbst da gab es einen GAU, das weiß Frau “Dr.” Merkel auch ziemlich genau.
Nur die Sicherheitsbehörden bei Atomstrom haben das Spiel ja mitgespielt. Vorher gab es ja nie Kritik an Atomenergie oder am Zustand deutscher Kraftwerke; das diese technisch gegenüber den japanischen Kraftwerken total unterlegen sind wurde ja auch kaum an die große Glocke gehängt.

Und erst Monate nach der Katastrophe kam dann auch hier der “zufällige” Umschwung, nachdem man jahrelang das Gegenteil behauptet hat und die Öffentlichkeit schlichtweg belogen hat.

So läuft das hier in Deutschland ab. Man lügt rum, die Medien machen das Spielchen mit und die Blogger sind deutlich eher eine kritische Presse als die sogenannten “Qualitätsmedien”. Und das betrifft Gender-Mainstream, das betrifft internationale Konflikte und das betrifft insbesondere auch die wirtschaftliche Situation in der wir uns “eigentlich” befinden.

Realitäten werden so zurecht gebogen, wie es die Hofberichterstattung der Deutschland AG und die dazu gehörige Politik braucht. Darin unterscheiden wir uns kaum von den Staaten, die ja in den Medien achso-kritisiert werden aufgrund der menschenrechtlichen Situation. Nur weil China seine Zensur offen zeigt und diese hier indirekt erfolgt, macht es China nicht besser oder schlechter als hier.


RedHead
11.4.2014 7:19
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Ich habe ehrlich gesagt etwas Schwierigkeiten dein Argument zu verstehen, Hadmut. Ich erkenne folglich auch das Paradoxon nicht. Willst du sagen, dass Eltern Vorbilder sein sollten und Kinder vor allem ihre Eltern als Vorbild für ihre spätere Erwerbstätigkeit betrachten? Falls das deine Position ist, halte ich das für eine sehr gewagte These.

Aber mal abgesehen davon sehe ich einen klassischen Zirkelschluss in der Behauptung Frauen würden wenige Startups gründen, weil es wenige weibliche Vorbilder gibt. Das heißt ja, Frauen gründen nur wenige Startups, weil Frauen wenige Startups gründen. Mal überspitzt gesagt: Wenn die Geekettes so programmieren, wie sie argumentieren, bringen sie bestenfalls eine Endlosschleife zusammen.

Und zum taz-Artikel: Ich finde da ja einige Punkte durchaus richtig und würde fast niemanden alleine aufgrund seiner Sexualität die Eignung absprechen Kinder groß zu ziehen (eine Ausnahme wäre, dass verurteilte Pädosexuelle meiner Ansicht nach selbstverständlich nicht als Adoptiveltern in Frage kommen), insofern bin ich klar auf der Seite der Queer-Aktivisten, aber Aussagen wie
“Es gibt keinen Anlass, über gleiche Rechte in Sachen Ehe, Fortpflanzung und Lehrplan auch nur zu diskutieren. Vielmehr: Es ist verfassungswidrig.” oder
“Warum wird dieses gewaltvolle Verständnis von Meinungsfreiheit medial geduldet?”
zeigen mir eine Ideologie, die ich definitiv nicht unterstützen will. Meinungsfreiheit sollte meiner Ansicht nach auch dann noch gelten, wenn sich damit jemand beleidigt fühlt und auch dann, wenn die Meinung verfassungswidrig ist. Ich werde mich also weder für die eine noch die andere Seite einsetzen, weil beide auf ihre Weise anti-freiheitlich agieren.


Hadmut
11.4.2014 8:39
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> Willst du sagen, dass Eltern Vorbilder sein sollten und Kinder vor allem ihre Eltern als Vorbild für ihre spätere Erwerbstätigkeit betrachten?

Nein.


Herrmann
11.4.2014 8:03
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Ist kein Paradoxon.
Nur gutes altes orwellsches Doppeldenk.

Kennt man doch von den Genders. Frauenquote für Aufsichtsratsposten, weil Geschlecht nur ein soziales Konstrukt. Keine Frauenquote für Kanalarbeiter weil man Frauen das nicht körperlich zumuten kann.


maSu
11.4.2014 9:00
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Weder brauchen Kinder zwingend Vater und Mutter noch brauchen Frauen weibliche Vorbilder um ein Unternehmen zu gründen. Manche menschen brauchen lediglich mal einen IQ > Außentemperatur. Das wäre für die Gesellschaft von viel größerem Vorteil als “weibliche Startups”.

Und die weiblichen Vorbilder in der Öffentlichkeit, die es so gibt, das sind die wohl schlechtesten Vorbilder die man sich nur vorstellen kann. Würde meine Tochter sagen: “Papa, ich will mal so werden wie Alice Schwarzer!” dann würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mich fragen, was ich verbrochen habe, dass ich sowas verdient habe 😡


Fredi
11.4.2014 9:23
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Hadmut, was ist dann der Zusammenhang? Ich verstehe das Paradoxon immer noch nicht bzw. sehe nicht, wo da eins sein soll.
Die Artikel behandeln zwei sehr unterschiedliche Dinge, die außer, dass Frauen involviert sind auf die eine oder andere Weise nicht wirklich was miteinander zu tun haben.

@Herrmann: Doppeldenk schließt Paradoxon nicht aus, im Gegenteil. Paradoxa sind wesentlicher Bestandteil von Doppeldenk. Hast Du Nineteen-Eightyfour wirklich gelesen oder bist Du einfach nur Quaksprecher*?


dirty_mind
11.4.2014 10:12
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Der Zusammenhang:

Wenn Frauen weibliche Vorbilder benötigen, um Startups zu gründen, so wird von den Feminnistinnen eingeräumt, das Jugendliche Vorbilder benötigen, ja sie geben sogar zu, dass das biologische Geschlecht der Vorbilder Einfluss auf die Akzeptanz des Vorbildes hat.

Bei der Diskussion über die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare wird dann wieder ganz anders argumentiert, um nicht zuzugeben, das Kindern für eine normale Entwicklung heterosexuelle Eltern als Vorbilder für ihre Identitätsfindung benötigen.

Vater und Mutter erfüllen sowohl bei der Erziehung, als auch bei der Herausbildung der eigenen Persönlichkeit der Kinder, sehr unterschiedlich Funktionen.


Manfred Pimmelmann
11.4.2014 10:17
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Tja, in dem verlinkten Artikel das übliche Dummgeschwätz.

Einen Start-Up zu gründen, setzt zuerst eine gewissen Risikobereitschaft voraus.

Man lobt doch immer Frauen dafür, dass sie risikoscheu sind.

Warum jetzt das Rumgeheule, dass Frauen weniger Start-Ups gründen?

Und warum würde die Start-Up-Branche allein von der Tatsache profitieren, dass mehr Gründer ‘ne Scheide im Schritt haben? Ich verstehe die Logik dahinter einfach nicht!

Ich dachte immer, wenn man einen Start-Up gründet, muss man eine wertvolle Kompetenz haben, für die andere bereit sind, etwas zu zahlen. Aber vielleicht habe ich das nur falsch verstanden.

Das einzige, was mir jetzt einfällt, das Frauen allein aufgrund ihres Geschlechts einen echten Wettbewerbsvorteil vor Männern verschafft wäre eine Edel-Nutten-Ich-AG.

Ansonsten dachte ich immer, Können und Wissen würden dabei eine Rolle spielen. Aber was weiß ich schon.


steffen
11.4.2014 10:32
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Ich habe zuerst versucht, hier Hadmuts Position zu verteidigen, habe aber den Kommentar dann wieder abgebrochen da ich wirklich keine konsistente Argumentation zusammengebracht habe. In dem Fall muss ich wirklich sagen, daß das von Hadmut postulierte Paradoxon nur sehr schwach ist.

Das heisst jetzt nicht, daß der Genderismus nicht an Widersprüchen krankt. Der Genderismus ist auch so absurd genug.

Ich würde eher ein Paradoxon darin sehen, daß die Jungen in der Grundschule zunehmend zurückfallen und verstärkt durch Aggression auffallen seitdem es fast keine männlichen Grundschullehrer mehr gibt (und feministische Denkweisen überhand nehmen, Schulbücher mit weiblichen Rollenbildern vollgestopft werden usw), was aber vom Genderismus komplett unter den Teppich gekehrt wird bzw. es irgendwie wegdiskutiert wird.

Da ist der Zusammenhang ganz frappant, und das entlarvt die Doppelmoral und Bigotterie dieser Ideologie erheblich besser: Jungen sollen sich mal nicht so haben wenn sie keine männlichen Vorbilder haben. Mädchen wiederum brauchen ganz dringend weibliche Vorbilder, weil sie ansonsten ganz schwer unterdrückt sind. Soso.

Was für mich aus diesen Beobachtungen folgt, ist daß es wohl schon sehr wichtig ist, daß Heranwachsende Vorbilder des jeweils eigenen Geschlechts haben. Der Genderismus allerdings verweigert Jungen genau das. Ein weiterer Hinweis, daß Genderismus keine gerechtere Welt will, sondern Frauen massiv bevorzugen will.


patzer
11.4.2014 11:00
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Lesetipp zum Genderirrsinn:
http://www.sezession.de/44465/sezessionistische-gender-studies-teil-1.html
Gibt auch einen 2ten Teil.


Karl Marx
11.4.2014 11:09
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Der Satz “Kinder brauchen Vater und Mutter nicht.” ist inhaltlich unvollständig. Es fehlt der Zweck, wozu sie beide Eltern nicht brauchen. Möglich ist “Kinder brauchen Vater und Mutter nicht, um später als Erwachsene selbst in einer Ehe zu leben und Eltern zu werden.” Das ist ein offensichtlich zutreffender Satz, es entspricht der allgemeinen Lebenserfahrung, dass auch Kinder, die als Halb- oder Vollwaisen im Heim aufgewachsen sind, später heiraten und Nachwuchs haben. Ich vermute, dass für Kinder, die mit zwei Vätern bzw. mit zwei Müttern aufwachsen, auch nichts anderes gilt.


Karl Marx
11.4.2014 11:30
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@dirty_mind

Bei der Diskussion über die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare wird dann wieder ganz anders argumentiert, um nicht zuzugeben, das Kindern für eine normale Entwicklung heterosexuelle Eltern als Vorbilder für ihre Identitätsfindung benötigen.

1. Was bedeutet “Identität”? Und wozu wird die benötigt und ist es wirklich die eigene der Kinder (“ihre”)?

2. Brauchen sie eigene biologische Eltern als Vorbilder oder reichen die in der Gesellschaft vorhandenen?

3. Wodurch, insbesondere durch welchen Schäden, zeichnet sich eine nicht-normale Entwicklung eines Kindes aus, das nicht von seinen eigenen biologischen Eltern großgezogen wurde?

4. Sind die Schäden so groß und so viel schwerwiegender etwa verglichen mit den Schäden, die Kinder eines Vaters erleiden, der sich von der Mutter getrennt hat und nun mit einer anderen Frau zusammenlebt, oder der ständig in fremden Ländern arbeitet oder zur See fährt?


Carsten
11.4.2014 11:55
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Jungen in der Grundschule zunehmend zurückfallen und verstärkt durch Aggression auffallen seitdem es fast keine männlichen Grundschullehrer mehr gibt

Hast du dazu, außer deiner Meinung, irgendeine belastbare Quelle für a) die Korrelation an sich und b) die von dir unterstellte Kausalität?


Herrmann
11.4.2014 12:18
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@Fredi
Ich halte es einfach nicht für ein Paradoxon. Ein Paradoxon besteht aus einem einzigen Kalkül, was die zwei Aussagen “A gilt” und “A gilt nicht” liefert.

Was Hadmut da aufgefallen ist, besteht aber aus zwei Kalkülen, die uns abwechselnd präsentiert werden. Gerade so wie man’s gerade braucht. Es gibt keine Wahrheit (hier: Vorbildfunktion), nur soziale Konstrukte und Worte. Das andere Kalkül geht davon aus, dass es eben doch eine ground truth gibt (die aber böse ist).

Es sei denn, man hält alle meckernden Weiber und Salonkommunisten für ein Kalkül. Dann wäre das Paradoxon ganz richtig darin zu suchen, dass Vorbildfunktionen nicht existieren oder eben doch.


Steffen
11.4.2014 14:37
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RedHead
11.4.2014 14:53
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@dirty_mind: Das ergibt ebenfalls keinen Sinn. Also nehmen wir es mal hin, dass die (Adoptiv-)Eltern eine ganz wichtige Vorbildfunktion haben. Dann bedeutet das doch noch lange nicht, dass deren sexuelle Präferenzen irgendeine Rolle für die Entwicklung des Kindes spielen. Warum sollten das Homosexuelle nicht ordentlich auf die Reihe bekommen? Da gibt es doch echt wichtigere Kriterien: bei Rauchern oder militanten Veganern würde ich mir beispielsweise wesentlich mehr Sorgen um das Kindeswohl machen.


O.
11.4.2014 16:45
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Die Ideologen von der katholischen Kirche kritisieren die Ideologen der Gender-Fraktion:

Gender – Eine neue Ideologie zerstört die Familie
http://www.kath.net/news/45560

Und auf dem Blasphmieblog taucht das dann auch auf:
http://blasphemieblog2.wordpress.com/2014/04/10/gender-eine-neue-ideologie-zerstort-die-familie/

Und noch was:

“Gender gerechte Hofgestaltung – eine Genossenschaft auf neuen Wegen”
http://www.charlotte-bau.de/news/news_20.pdf


irgendeiner
11.4.2014 17:22
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Ich fand es jetzt nicht so schwierig, das Paradoxon zu sehen:

Die Pro-Homo-Ehe-Position: Kinder brauchen nicht Vater und Mutter als Vorbild, also insbesondere brauchen Mädchen keine Mütter als Vorbild.

Die “Startup-Feministen”-Position: Selbst erwachsene Frauen brauchen immer noch Frauen als Vorbild, sonst trauen sie sich nicht.


RedHead
11.4.2014 18:42
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@irgendeiner: Ein Mädchen wird nach ausreichend Zeit zu einer Frau, auch völlig ohne jedes Vorbild. Das ist keine Entscheidung, das ist Biologie. Aber deswegen gründet sie noch lange kein Startup, denn dazu müsste sich diese Frau dann irgendwann einmal entschließen. Auch wenn ich die Aussage für falsch halte, dass hier Vorbilder fehlen, steht sie in keinem paradoxen Verhältnis zur Aussage, dass Kinder nicht notwendig Vater und Mutter brauchen.


dirty_mind
11.4.2014 20:04
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@Karl Marx

bitte lies selbst nach was Identität im psychologischen bzw. sozialem Kontext ausmacht.

zu. 2.
Eigene biologische Eltern bilden für Kinder die naheliegenste Identifizierungsmöglichkeit. Kinder lernen durch Nachahmung.

Beispiele aus der Umgebung sind für die Entwicklung ebenfalls wichtig, aber diese benötigen die Erklärung bzw. Bewertung durch jemand dem das Kind uneingeschränkt vertrauen kann, also der Eltern.

Dies können zwar auch die Adoptiveltern sein, aber auch für adoptierte Kinder ist das Wissen über die biologischen Eltern sehr wichtig.

Egal ob sie den Kindern dieses Wissen nun mitzuteilen oder vorenthalten, birgt es für Eltern die Kinder adoptierten oft ernste Konflikte. Und die Kinder reagieren da oft sehr verstört.

@Karl Marx und Red Head

Es geht eben genau um diese eigene Identität.
Und zwar um die Identität des Kindes, die Vorrang vor den Wünschen der Eltern haben sollte.

Jeder Mensch identifiziert sich an Beispielen aus seiner Umwelt/Gruppe.
Als Kind dient die Gruppenidentität dann als Vorstufe zur Herausbildung der eigenen Persönlichkeit/Identität.

z.B. seiner sexuellen Identität.

Man hört oft von Problemen, die homosexuelle Jugendliche in heterosexuellen Elternhäusern/Umgebung haben.
Die Eltern können die Veranlagung ihres Kindes zwar tolerieren, aber oft nicht wirklich verstehen. Und das ist noch die positve Variante.

Was glaubt ihr wie es für einen adoleszenten heterosexuellem Jugenlichen in einem Elternhaus ist, wenn die Eltern seine eigene heterosexuelle Identität nicht verstehen oder wie es bei einigen Lesben ja möglich wäre, ihn sogar wegen seines Geschlechts oder seiner Orientierung ablehnen.

Ein Kind hat das Recht auf Mutter !und! Vater.
In einer homosexuellen Familie wird der Kinderwunsch der Ersatzeltern über die natürlichen Bedürnisse und Rechte des Kindes gestellt.

Ein Kind, dessen Eltern beide Frauen oder Männer sind, wird um seinen zweigeschlechtlichen Ursprung manipuliert und kann sich nur bei Verleugnung seiner eigenen sexuellen Identität voll mit beiden Eltern identifizieren.

Das wird sich negativ auf seine Identitätsbildung auswirken.

Die Verschiedenheit von Vater und Mutter ist ein wichtiger Entwicklungsanreiz. Mutter und Vater haben unterschieliche Rollen bei der Entwicklung der Kinder.

Für Mädchen ist der Vater ein wichtiges Rollenvorbild, für den Umgang mit Männern. Hier lernt es männliche Liebe und Wertschätzung, die nicht von sexueller Anziehung verfälscht sind.

Ich würde sogar zustimmen, dass homosexuelle Eltern hingegen für ein homosexuelles Kind ein Glücksfall wären.

@Red Head: “Ein Mädchen wird nach ausreichend Zeit zu einer Frau, auch völlig ohne jedes Vorbild.”

Ja ne iss klar, und was für eine!

Wozu dann überhaupt noch Eltern?


O.
12.4.2014 10:28
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@dirty_mind:
“Man hört oft von Problemen, die homosexuelle Jugendliche in heterosexuellen Elternhäusern/Umgebung haben.
Die Eltern können die Veranlagung ihres Kindes zwar tolerieren, aber oft nicht wirklich verstehen. Und das ist noch die positve Variante.”

Dan spricht das ja auch dagegen, daß heterosexuell orientierte Kinder bei homosexuell orientierten Eltern aufwachsen.
Aus statistischen Gründen müsste dann – Dein Argument aufgreifend – Adoption durch homosexuelle Eltern abgelehnt werden… ausser die Adoption findet so spät statt, daß bei dem Kind bzw. dann Jugendlichen, schon eine Homosexualität festgestellt wurde.
Ist aber alles sehr theoretisch.

Ein anderer Punkt, der bei dem Genderthema oft vernachlässigt wird: auch bei Homosexuellen Menschen / Paaren gibt es die Tendenz sozialer zweigeschlectlichkeit. Es gibt eine Rollenverteilung “männlich” / “weiblich”, auch wenn die Ideologen dafür womöglich andere begrifflichkeiten gewählt haben.
Das spricht gegen die These, daß eine Gender-Differenzierung böse Weißer-hetero-Mann-Indoktrination ist. Es spricht vielmehr dafür, daß so eine Differenzierung “ganz normal” ist.
Nur ist die Zuordnung dieser Differenzierung bei homosexuellen Menschen nicht einhergehend mit einer entsprechenden sexuellen Orientierung / biolog. Geschlecht.
Man hat dann also schon drei Komponenten: biolog. Geschlecht, sexuelle orientierung und Rollenorientierung (“Gender”?).

Daß das nicht bei allen Menschen alles gleichgerichtet ist sondern es auch andere Zuordnungen geben kann ist weder etwas, was man schlimm finden müsste, noch muß man es als etwas erstrebenswertes sehen.
Es ist eben so, kommt halt vor. Ist nicht der häufigste Fall, muss aber als Minderheit nicht diffamiert werden. man muß aber auch nicht die Minderheit als Mehrheit darstellen.
Eine Minderheit nicht zu diskriminieren ist legitime Forderung; sie als die besseren menschen darstellen und so tun, als ob sie die Mehrheit wären, sind keine legitimen Forderungen.

Die Toleranz wird leider von den beiden Extrempositionen aus immer negiert. Siehe Katholiken vs. Genderisten. Da treffen sich zwei Ideologen-Abteilungen und streiten lauthals, und die Leute, denen beide Extrempositionen nicht zusagen, die tolerant sein können, ohne vergöttern zu mpüssen, kommen bei der Debatte kaum vor. (Schon, weil die sich selbst kaum dran beteiligen an dem unsinnigen Gezänk.)

Daß sich die Gender-Ideologie als Ideologie an den Unis breit macht, ist mir bisher nicht so richtig aufgefallen. Ist mir erst aufgestoßen, als ich Hadmut’s Ausführungen zu der Klage las.

Ich dachte bisher, es sind halt irgendwelche spinnerten, nervigen Studentengruppen. Daß das auch in die Lehre einsickert, da reib ich mir jetzt schon die Augen…


Karl Marx
12.4.2014 11:29
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@dirty_mind Due schreibst „das[s] Kindern für eine normale Entwicklung heterosexuelle Eltern als Vorbilder für ihre Identitätsfindung benötigen.”.

Heterosexuelle Eltern seien also notwendig für

1. normale Entwicklung und
2. Identitätsfindung.

Ich bin der Auffassung, dass Identität einfach nur die Summe aller Eigenschaften eines Idividuums bezeichnet und Eigenschaften bildet (“findet”) das Individuum mit heterosexuellen wie mit toten Eltern und sogar dann, wenn die Eltern durch Nonnen ersetzt wurden. Der Identitätsbegriff ist inhaltlich neutral, er kann daher einen Inhalt auch nicht begründen.

Bleibt: “Normale Entwicklung”. Was heißt das? In Deutschland ist es normal (die Norm), dass 60 % der Bürger zur Miete wohnen. Ist es deshalb für die normale Entwicklung des Kindes abträglich, wenn das Kind Eltern zum Vorbild hat, die im selbstgenutzen Eigenheim wohnen oder womöglich sogar Vermieter sind?


dirty_mind
12.4.2014 15:38
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@Karl Marx

“Ich bin der Auffassung, dass Identität einfach nur die Summe aller Eigenschaften eines Idividuums bezeichnet und Eigenschaften bildet (“findet”)”

Ich hatte darauf hingewisen, dass ich hierbei Identität im sozialen bzw. sexuellen Kontext verstehe, was speziell bei diesem Thema ja naheliegt. Somit ist er Identitätsbegriff eben nicht inhaltlich neutral.

Wenn Du unbedingt einen anderen Aspekt von Identität diskutieren möchtest, so schreibst Du hier am Thema vorbei.

Desweiteren ist es in diesem Kontext üblich, als Maßstab für “normal” die Bedingungen zu definieren, die sich als positiv bzw. optimal (unter den gegeben gesellsch. Bedingungen) bewährt haben.

In der Praxis wird zwar meist auch kein optimaler Zustand erreicht, aber es ist nicht zielführend für die Entwicklung eines Kindes, ihm schon bei den Ausgangsbedingungen vermeidbare Handikaps zuzumuten.

Im übrigen ist mir klar, dass im Einzelfall homosexuelle Eltern oder Adoptiveltern, sehr wohl gute Eltern sein können.

In nicht wenigen Fällen könnten sie sogar bessere Eltern als Heterosexuelle sein.

Wenn ich aber Eltern vergleiche, die etwa gleiche Fähigkeiten und Mittel besitzen, so sind eben vor den Anderen, die heterosexuellen, leiblichen Eltern das Optimum für heterosexuelle Kinder.


Karl Marx
13.4.2014 11:04
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@dirty_mind

– „Ich hatte darauf hingewisen, dass ich hierbei Identität im sozialen bzw. sexuellen Kontext verstehe, was speziell bei diesem Thema ja naheliegt.”

Wenn’s naheliegt, dann definier die Identität doch! Das kann ja dann nicht schwierig und nicht aufwendig sein. Du musst mir den Begriff, wie er dir naheliegt, schon erzählen, wenn ich mich zu ihm stellen soll.

– „Somit ist er Identitätsbegriff eben nicht inhaltlich neutral.“

Das kann ich erst beurteilen, wenn ich den Begriff habe. Bisher hast du nicht geliefert. Und du hast auch nicht gesagt, was mit meinem Begriff nicht stimmt.

– „Im übrigen ist mir klar, dass im Einzelfall homosexuelle Eltern oder Adoptiveltern, sehr wohl gute Eltern sein können.“

Übersetzt: In den meisten Fällen sind homosexuelle Eltern keine guten Eltern. Das ist eine Behauptung über eine Schlechtleistung. Aber eben nur eine Behauptung. Woran genau misst du das? Wenn das eine gültige Aussage sein soll, dann muss sie entweder

a) von einer (Glaubens)Autorität stammen [akzeptiere ich tradionell nicht]
b) sich idealistisch ableiten lassen [hast du nicht gemacht], oder
c) sich empirisch belegen lassen [auch hier Fehlanzeige].

Kommt von dir noch etwas Nachvollziehbares?


dirty_mind
14.4.2014 18:43
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“– „Ich hatte darauf hingewisen, dass ich hierbei Identität im sozialen bzw. sexuellen Kontext verstehe, was speziell bei diesem Thema ja naheliegt.”

“Wenn’s naheliegt, dann definier die Identität doch!”

ich bin nicht Wikipedia!
Desweiteren ist der Begriff sexuelle Identität hinreichend belegt.

“Und du hast auch nicht gesagt, was mit meinem Begriff nicht stimmt.”

Identität, völlig ohne Kontext, nur als Summe von beliebigen Eigenschaften zu bezeichnen, ist zu schwammig für ein solch spezifisches Thema.

In einer Diskussion wie dieser ergibt sich der Indentitätsbegriff aus dem Bezug zum Thema und wird durch ein vorangestelltes Adjektiv (sexuelle Identität) ausreichend beschrieben.

“– „Im übrigen ist mir klar, dass im Einzelfall homosexuelle Eltern oder Adoptiveltern, sehr wohl gute Eltern sein können.“

Übersetzt: In den meisten Fällen sind homosexuelle Eltern keine guten Eltern.”

Zunächst ist Deine “Übersetzung” falsch.
Wenn Du den übrigen Teil meines Beitrages liest, habe ich die Probleme von Kindern die adoptiert wurden ebenso benannt, wie das Problem welches ich für heterosexuelle Kinder in einem homosexuellen Elternhaus sehe.

Es ist kein Problem, welches man qualitativ mit guten oder bösen Eltern beschreiben könnte.
Es ausreichende Belege im Netz und in den Medien, wie schwierig es für adoptierte Kinder ist, wenn sie überraschend mit der Tatsache konfrontiert werden, dass sie adoptiert wurden. Aber auch wenn sie es schon sehr früh erfahren haben, wirft es speziell in der Pubertät, also genau dann wenn sie ihre eigene Identität entwickeln, Konflikt auf.
Das ist die Phase, wenn ein Jugendlicher von der reinen Nachahmung (Eltern sind das göttliche absolute Maß der Dinge)dazu übergeht, seine Eltern an seinen moralischen Maßstäben zu messen, die er sich nach und nach selbst geschaffen hat.

Diese Konflikte füllen Bücher und bilden als “Coming out of Age” eine eigenes Kunstgenre.

Ich denke der Empirie ist damit genüge getan!

Eltern, deren Kinder sich als homosexuell outen, verstehen oft zumindest teilweise ihr Kind nicht.
Vielfach diskutiert (Probleme beim Coming out)

Umkehrschluss: homosexuelle Eltern verstehen ihre heterosexuelle Kinder ebenfalls, zumindest teilweise, nicht.

Sie können außerdem vom Kind nur teilweise als Rollenmodell für seine eigene Beziehung herangezogen werden.
Das scheint heutzutage sogar erwünscht zu sein, da die Vermittlung von Werten oder noch böser, Traditionen, schlimm böse konservativ ist.

btw: bisher hat wohl kaum eine Generation ungefiltert die Werte der Eltern übernommen.
Aber sie haben diese als Basis für eigene Bewertung moralischer Grundsätze genutzt.

Desweiteren hatte ich schon auf die verschiedenen Impulse die Mutter und Vater für die Entwicklung der Kinder geben verwiesen. Diese Impulse speisen sich aus der Geschlechterdifferenz der Eltern.

Und zuletzt leidet jedes dieser Kinder unter dem Verlust eines oder beider biologischer Eltern

zur Wichtigkeit einer eigenen Identität:
Janitscharen/Fremdenlegion: ihnen wurde ihre familiäre und ethnische Identität genommen um sie zu willenlosen, kaltblütigen Söldnern zu machen.
Nazizeit: junge Männer wurde eine kollektive Indentität als “Deutsche” aufgepfropft.
DDR: die Menschen sollten sich total mit Partei und Staat identifizieren
Stalinismus…………

Alle Beispiele haben eine Gemeinsamkeit:
Die natürliche Identität aus Familie usw. wurde durch eine künstliche Identiät von außen ersetzt, um die Person komplett manipulieren zu können.
Da die aufgepfropfte Identität sich fest ins Bewusstsein eingräbt (Gehirnwäsche), waren die Menschen überzeugt,aus eigenen Motiven und im eignen Interesse zu handeln

Die Wertevermittlung durch die Eltern an ihre Kinder ist rein technisch auch eine Gehirnwäsche. Und hier wird heute immer stärker der Wunsch des Staates spürbar, diese Gehirwäsche selbst zu übernehmen, ganz so wie früher, in totalitären Systemen.

btw:

Wenn das Geschlecht ein soziales Konstrukt ist und wenn die Familie das wichtigste soziale Bezugssystem eines Menschen ist, wie stabil wird wohl das Geschlecht eines Kindes in einer homosexuellen Patchworkfamilie konstruiert sein.
Müsste es nicht ebenfalls ein Flickenteppich sein, wie auch die „Familie“?

PS:
Für die Geschlechtsentwicklung ist bedeutsam, dass Eltern sich ihren Töchtern und Söhnen gegenüber unterschiedlich und geschlechts-spezifisch verhalten.

Tochter und Mutter sind nicht geschlechtlich von sich verschieden.
Deshalb ist die Symbiose in der Mutter-Tochter-Beziehung stärker ausgeprägt als in der Mutter-Sohn-Beziehung.
Daraus leiteten Analytikerinnen wie z.B. Nancy Chodorow ab, dass Trennung und Individuation speziell weibliche Entwicklungsthemen seien, was sich z.B. in Abgrenzungsschwierigkeiten oder einem Mangel an erlebter Autonomie ausdrücken kann.

In den psychoanalytischen Darstellungen zum Erwerb männlicher eschlechtsidentität ist bis heute das Konzept der sog. Desidentifizierung („disidentifying“; Greenson, 1968) gültig,
nach dem ein Junge in der Entwicklung seines Männlichkeitserlebens die primäre Identifizierung mit der Mutter aufgibt und sich
stattdessen mit dem Vater identifiziert.

Aufgrund dieses Wechsels der Identifikationsperson seien sich Männer ihrer Männlichkeit unsicherer als Frauen ihrer Weiblichkeit. Der Sexualwissenschaftler Dannecker (2004) spricht hier von einer grundsätzlichen Fragilität der männlichen Geschlechtsidentität.


dirty_mind
14.4.2014 18:46
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@Karl Marx

“Kommt von dir noch etwas Nachvollziehbares?”

Ich habe schon mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte und das Thema ist hier auch etwas anders.

Jetzt bist Du dran, mal mehr zur Diskussion beizutragen, als Forderungen zur Erkärung von Binsen oder Widersprüchliches.

wie z.B. erst

“!!!Ich bin der Auffassung!!!!, dass Identität einfach nur die Summe aller Eigenschaften eines Idividuums bezeichnet und Eigenschaften bildet (“findet”)”

und dann

“eine gültige Aussage […] muss sie entweder
a) von einer (Glaubens)Autorität stammen
[akzeptiere ich tradionell nicht]”